Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Interessierter » 23. Juni 2020, 07:27

"Wann sind wir da?" fragten wir unsere Muddel, so nannten wir unsere Mutter, als der Zug wieder einmal eine Station hinter sich lies. Es war spät: "Wann sind wir da?" fuhren fort sie zu plagen. Da sagte sie es, oder richtig gesagt sie gab uns dieses Zeichen das wir am liebsten nicht wieder sehen wollten. Mit dem Zeigefinger auf dem Mund sagte sie nur: "Sccchhhh."

Diese Antwort ließ uns die Angst den Rücken runter laufen. Versuchen wir es wieder mal. Es war schon das dritte mal dass wir versuchten in den Westen zu kommen. Was passiert wenn sie uns wieder erwischen? Was ….Ich darf nicht daran denken. Der Zug blieb stehen und wir begaben uns in die dunkle Frühlingsnacht, in einem kleinen Ort der sich gerade auf den Schlaf vor bereitete.

Wir gingen an ein paar Häusern vorbei, die mit ihren warmen Lichtern sehr einladend aussahen. Bei einer Waldeslichtung schlugen wir unser Nachtlager auf. Die Baumkronen wiegten sich sachte im Wind, es war eine ungewöhnlich klare Nacht, über den Baumkronen sangen die Sterne ein Nachtlied für uns. Es war am Abend vor Ostern.

Der Ostertag war ein schöner Tag, wenn man ihn vom Wetter her betrachtet. Er fing so schön an, aber es sollte ein Schicksalstag werden. Doch davon wussten wir noch nichts.

Zwischen den Frühlingsblumen im Wald hatte der Osterhase in der Nacht Osternester versteckt. Wir Kinder, meine kleinen Geschwister die drei Jahre jünger sind als ich und damals 9 Jahre alt waren und mein großer Bruder der damals 19 Jahre alt war, sprangen herum und hatten bald alle Nester außer einem gefunden.

Verzweiflung spielgelte sich im Gesicht meiner Mutter. In diesen Nestern waren außer Schokoladenhasen auch gekochte Ostereier. Und diese waren in die Essensrationen eingerechnet die wir brauchten. Aus Sicherheitsgründen sind wir eine Station nach Magdeburg aus dem Zug raus, sie wollte nicht mit dem Zug zu nahe an die Grenze fahren. Sie hatte ausgerechnet dass wir die Grenze in zwei Tagen zu Fuß erreicht haben sollten. Und für diese zwei Tage hatte sie Essen eingepackt. Jetzt fehlte ein Teil, aber das war nicht das Schlimmste was uns an diesem Tag passierte. Zuerst mal packten wir zusammen was wir hatten und fingen unsere Fußwanderung durch den Wald zum nächsten größeren Ort an.

Aber Wälder sind verräterisch. Ein Stieg gleicht dem anderen und alle Bäume sehen gleich aus. Alle Wege führen irgendwann aus dem Wald heraus, aber in diesem Wald schienen alle Wege im Kreis zu gehen. So kam es uns auf jeden Fall vor, denn wie wir auch gingen landeten wir immer am selben Platz, irgendwo im WalNachdem wir so fast den ganzen Tag im Kreis wanderten und den richtigen Weg suchten sah die Zukunft nicht gerade "golden" aus für uns. Der "goldene Westen" schien hier noch weiter weg als Görlitz wo wir bis dahin gewohnt hatten. In letzter Verzweiflung fragte meine Mutter ein alten Herren der lieb aussah. Sie wollte den Weg zu einem Ort, dessen Namen ich heute nicht mehr weiß, wissen. (Wir hatten aber Kompass dabei und müssen uns in Richtung Westen gehalten haben. Wenn man auf der Karte schaut ist Haldensleben wohl der Ort wo wir den Zug verlassen haben und sind dann in den Wald westlich vom Ort. Bis nach Altenhausen sind es zwischen 6 und 10 km also eine gute Stunde zu Fuß. Nach meinen Aufzeichnungen wollte sie bei Marienborn über die Grenze, oder auf jeden Fall in dessen Umgebung.)

Der Mann war erst ein bisschen misstrauisch. Meine Mutter versuchte zu erklären dass sie zur Hochzeit ihrer Tochter wollte und es liebt zu gehen, nicht zu fahren. Diese Erklärung hatte sie immer benutzt wenn jemand gefragt hat. Der Herr ging also vor uns weiter und versicherte uns den Weg zu zeigen. Irgendwie wurde meine Mutter auch misstrauisch und als der Weg sich teilte, zeigte sie mit Hand und Fingersprache dass wir abweichen. Fluchs verschwanden wir und versteckten uns in einer Schonung die meine Mutter gesehen hatte als wir noch umher irrten.

Die Bäume in der Schonung waren hoch gewachsen und ließen einen angenehmen Platz zum durchstreifen. Aber wie jede Schonung war sie sehr licht und man konnte von einem Ende zum Anderen sehen. Während wir nach einem guten Versteck suchten stießen wir auf eine Kule mitten zwischen den Bäumen. Ich nehme an dass unser Schutzengel irgendwann mal die Kule für uns vorbereitet hatte. Sie war groß genug für uns alle und auch tief genug um nicht gesehen zu werden. Wir waren hungrig und müde aber vor allem hatten wir Angst.

Diese Angst spielte mein Leben lang ein Schnäppchen mit mir, oder besser gesagt mit meinem Erinnerungsvermögen. In der Erinnerung sehe ich mich nämlich wie ich über die Kante der Kule schaue und am Waldrand viele Menschen sehe. Diese suchten nach uns, dachte ich.

Heute weiß ich dass es vielleicht viele Spaziergänger dort gab, es war ja Ostersonntag, aber sie waren eben nichts anderes als Spaziergänger. Meine Phantasie hatte sie mit Funkgeräten (Walky Talkies) und Motorrädern versehen und hektisch suchend. Meine Mutter meinte aber dass sie uns gefunden hätten wenn sie gesucht hätten. Ich glaubte immer dass sie nicht kamen weil sie durch den Wald durch sehen konnten und da war keiner da. Noch heute verstehe ich nicht wie meine Erinnerung alles so dramatisch darstellte. Ich nehme an dass die Angst entdeckt zu werden eine Rolle spielte. Was für ein Spaßmacher die Erinnerung manchmal sein kann.

Während wir uns vor der Welt versteckten aßen wir Butterbrot und Eier und hielten uns schön unter dem Erdniveau. Nach einer langen Wartezeit haben wir unseren Weg fortgesetzt. Ich frage mich was der Mann dachte als er merkte dass er uns verloren hatte. Naja, wir gingen auf jeden Fall weiter. Der Tag ging dem Ende entgegen und die Leute in den Häusern machten sich für eine neue Nacht bereit während wir mit Hilfe vom Kompass weiter nach Westen wanderten.

Dieses Mal kamen wir aus dem Wald und bei einem Bauernhof fanden wir ein warmes Nachtlager in einem Strohhaufen.

Die Fluchtgeschichte geht hier weiter:
https://www.grenzerinnerungen.de/mackendorf_1967.htm
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon ratata » 23. Juni 2020, 20:58

Eigentlich steht diese Fluchtgeschichte schon zig Jahre hier im Internet . Die Sterne die die Flüchtlinge sahen , die erschienen mir im Jahr 1969 wieder . In dem Gebiet wo sie die Grenzzäune überstiegen ,standen eigentlich noch die ganz alte Grenzzäune , Betonpfeiler ,mit über Kreutz gespannten Stacheldraht . Zwischen den Stacheldrähten konnte man durch griechen .das schafften sogar die Wildschweine und Rehe .
Von Herbst 69 bis Herbst 70 war ich in dem Grenzabschnitt eingesetzt .
Warum ich eigentlich hierzu schreibe, ist . In dieser Zeit hatten wir in der 9 GK Lokstedt , 2 Fahnenfluchten . Die erste war im Herbst 69 , ein Uffz und ein Soldat flüchteten durch den Zaun , am Vormittag , am gleichen Tag, am Abend , erschien der Soldat wieder in der Kompanie und holte seine Sachen . In einer Gastätte in der Otschaft Saalsdorf warteten sie auf den BGS . Über diese Vorfall habe ich schon zig Jahre im Net gesucht und nichts darüber gefunden . Im Frühjahr 1970 Fahnenflucht eines Soldaten aus der 9 GK , auch nichts darüber gelesen . Wer erfasste eigentlich diese Fahnenfluchten , waren sie damals nicht so wichtig . mfg ratata
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon augenzeuge » 23. Juni 2020, 21:23

ratata hat geschrieben: im Herbst 69 , ein Uffz und ein Soldat flüchteten durch den Zaun , am Vormittag , am gleichen Tag, am Abend , erschien der Soldat wieder in der Kompanie und holte seine Sachen . In einer Gastätte in der Otschaft Saalsdorf warteten sie auf den BGS .


So etwas hab ich ja noch nie gehört.

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon ratata » 24. Juni 2020, 10:10

@ AZ , bist der einzige von den Mitgliedern hier ,der darauf antwortet . Dieser Tag hat die ganze Kompanie auf den Kopf gestellt . Gegenüber des Führungspunktes war ich in der Waffenkammer ,habe den Anfang mitbekommen . Der Posten ein Uffz. und ein Soldat , wurden zurück zur Kompanie gezogen . Sie meldeten sich noch einmal vom nächsten Postenplatz zur Kompanie . Eine halbe Stunde hatten sie darauf noch Zeit um sich zurück zu melden . Aber sie kamen nicht , dann wurde eine Kontrollstreife zu Allerdurchlass unterhalb der Kompanie geschickt . Dann kam auch bald die Meldung ,Spuren auf den K6 , Stacheldraht getrennt . Da unser KC immer ohne Pistole rumlief , durfte ich sie ihn auch noch runter zum K6 , bringen .
Keine Stunde verging und da trafen sie alle ein , die Lametta Träger . Solchen Tag vergisst man nicht . [shocked] Da lernte und hörte ich zum ersten Mal ,eine Ausdrucksweise von Offizieren , die ich nie kannte , wie sie Fahnenflüchtige betitelten . Als dann die Auswertung der Flucht begann , durfte ich einen Posten ,draußen ablösen . Dazu fand in der Zeit in der Kompanie , eine Bestandskotrolle der Schrankinhalte von den Soldaten statt. Jeder Soldat an seinen Schrank und da wurde alles im Schrank kontrolliert . Da wurden Sachen eingezogen , und später auch in der Heizung vernichtet . mfg ratata
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon zoll » 24. Juni 2020, 10:49

ratata ich lese erst heute diese Berichte. 1970 auf 1971 wurde in meinem Abschnitt (Reinsdorf/Hohnsleben) der Doppelzaun mit Minen entfernt und durch Metallgitter ersetzt.
Während dieser Zeit war streckenweise überhaupt keine Sicherung, außer Trassierband, vorhanden. Allerdings waren mehr Postenpaare unterwegs.
Ein OFw mit Hund nutzte diesen Umstand zur Flucht. Sein Hund war auf Schlüsselrasseln trainiert.
Er bat seinen Gefr. den Hund zwecks Verrichtung eines dringenden "Geschäfts" zu halten und verschwand im Dunkeln. Nachdem er die Wirbke überwunden hatte kam sein Schlüsselbund zum Einsatz. Hund folgte also Herrn und riss dabei den Gefr. von den Beinen.
Flucht in den Westen war gelungen.
Die DDR wollte den "republikflüchtigen" Hund nicht zurück nehmen, obwohl er Volkseigentum war.
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon augenzeuge » 24. Juni 2020, 10:52

Sehr schöne Geschichten. [grins]

AZ
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Juni 2020, 10:58

Ratata, Günther, ich habe mir gestern Nachfragen verkniffen, weil das Geschilderte unmöglich erscheint.
Wie war das denn nun?
2 Mann sind in den Westen getürmt. Und einer davon kehrt abends in die Kaserne zurück, um seine persönlichen Sachen nachzuholen? Das ist doch Humbug oder lese ich was falsch?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Interessierter » 24. Juni 2020, 11:01

Das ist ja eine interessante Geschichte aus 1969, die neugierig macht; aber leider mit der von mir eingestellten Flucht aus dem Jahre 1967 nun überhaupt nichts zu tun und somit völlig OT ist.

Du kennst diese Geschichte seit Jahrzehnten und stellst sie erst jetzt ein? Gleichzeitig äußerst du dich zur eingestellten Flucht aus 1967 so:

ratata » 23. Jun 2020, 21:58
Eigentlich steht diese Fluchtgeschichte schon zig Jahre hier im Internet .


Wäre es nicht sinnvoller über deine interessante Geschichte in einem gesonderten Thread zu lesen und darüber diskutieren zu können, ohne dass die von mir eingestellte Fluchtgeschichte zerschossen wird? Vielleicht kann ja ein Teammitglied entsprechend agieren. Danke.
Interessierter
 

Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Ernest » 24. Juni 2020, 12:39

@Interessierter , ist doch nicht schlimm, auch wenn diese Geschichte schon etwas länger im Internet kursiert. Ich kenne sie auch seit etwa 2009/2010.
Sie ist trotzdem interessant.
Mackendorf lag direkt gegenüber von Döhren, wo ich 1972/73 gedient hatte. Es hatte sich also in meinem Abschnitt abgespielt.
Mein Bekannter aus Mackendorf schrieb 2010 die Chronik von Mackendorf zum 850. Jubiläum. In dieser Chronik hatte er diesen Beitrag auch mit einbezogen.
Man hatte, wie er mir schrieb, die Autorin auch zur 850-Jahrfeier eingeladen, was aber aus zeitlichen Gründen nicht klappte.
2012 war es ihr dann jedoch möglich, Mackendorf noch einmal zu besuchen.

Auch wenn es OT sein sollte................zur eventuellen Frage, wieso ich in Mackendorf einen Bekannten habe.
2009/10 schrieb mich im “anderen Forum” ein Mackendorfer an, weil er einige Beiträge von mir über Döhren gelesen hatte. Damit er weiß, zu welcher Zeit ich in etwa in Döhren war, schrieb ich einige Vorkommnisse auf, die es in Mackendorf zu meiner Zeit gab................
So ist dort beim Novembersturm 1972 eine gerade gebaute Scheune eingestürzt........ die Waldecke , die links von Mackendorf lag und bis zum Zaun vorlief, hatte totalen Windbruch....... ein Junge aus Mackendorf kam immer an den BT11, sang uns Lieder vor und alberte direkt am Zaum herum...……. und ich hatte auch sehr oft eine Frau beobachtet, die direkt am BT11 ihren Acker hatte und mit einem Jungen (vielleicht 12/13 Jahre alt) das Feld bearbeitete, wobei zwei Jüngere immer am Feldrand spielten. Abends kam dann der Vater und hat alles abtransportiert.
Ich dachte mir, naja, vielleicht kennt er diese Familie.
Ja, er konnte sich an alles erinnern. Die Scheune gehörte einem Freund der Familie, der Windbruch, wo alle Bäume umlagen, war bekannt. Der Junge, der immer an den Zaun kam, ging in seine Schule. Nur die Storys, die er den anderen immer erzählte, glaubte man ihm damals nicht. (es gab da auch noch einen größeren Zwischenfall). Aber da dachte man, es wäre nur Spinnerei von ihm.
Na und der Hammer..................die Frau mit den Jungs................sie hatten damals direkt am BT11 ihren Pachtacker und er musste seiner Mutter immer auf dem Feld helfen, währenddessen seine zwei jüngeren Brüder am Feldrand spielten. Ja, der 13jährige, das war er.
Er hatte uns dann auch eingeladen und im Oktober 2010 besuchten wir sie dann endlich in Mackendorf.
Ich bin ja nun nicht der Typ, der gleich jeden zur Begrüßung um den Hals fällt. Aber als wir uns alle sahen, das war, als hätte man verschollene Verwandte erstmals getroffen. Wir lagen uns in den Armen und haben uns ganz einfach nur gefreut.
Seine Mutter lebte leider nicht mehr, dafür war sein Vater noch das blühende Leben. Das war ganz einfach schön.
Ja, das ist OT, aber das musste ich ganz einfach loswerden.
Ihr Gehöft liegt links, etwas außerhalb von Mackendort, nur etwa 50 Meter von der ehemaligen Grenze entfernt ( zu Beginn des Großen Sackes). Sie haben die Grenze von Anbeginn hautnah erlebt. Und wie der Vater erzählte, war ihr Gehöft auch einige Male erster Anlaufpunkt für Flüchtlinge.

Gruß
Ernest
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Juni 2020, 12:57

Hallo Ernest,
ich finde Deine persönlichen Erlebnisse so aufgeschrieben und dokumentiert sehr lesenswert. Werde wohl nicht der Einzige sein.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Interessierter » 24. Juni 2020, 15:53

Richtig Volker, das sehe ich auch so. Die Ausführungen von Ernest starten ja auch nicht, ohne auf die von mir eingestellte Fluchtgeschichte einzugehen.

Wenn aber einer zum Thema nichts, außer dieser Bemerkung zu schreiben hat,

ratata » 23. Jun 2020, 21:58
Eigentlich steht diese Fluchtgeschichte schon zig Jahre hier im Internet .


um dann einen völlig themenfremden Beitrag einzustellen, dann ist das nicht zu vergleichen. Daher habe ich den Beitrag von Ernest auch mit großem Interesse gelesen. Danke.
Interessierter
 

Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon ratata » 25. Juni 2020, 04:18

Volker Zottmann hat geschrieben:Ratata, Günther, ich habe mir gestern Nachfragen verkniffen, weil das Geschilderte unmöglich erscheint.
Wie war das denn nun?
2 Mann sind in den Westen getürmt. Und einer davon kehrt abends in die Kaserne zurück, um seine persönlichen Sachen nachzuholen? Das ist doch Humbug oder lese ich was falsch?

Gruß Volker

Kein Humbug , Wahrheit , selbst die Forumsmitglieder die damals dein Buch verhöhnten , die nahmen meinen Bericht für war an . Im Forum DDR- Grenze gefunden .

Ist schon 40 Jahre her!!!! Lockstedt an der Aller 1969/70 in Vorstellung neuer Zeitzeugen im Forum DDR Grenze09.10.2011 17:43
von Gelöschtes Mitglied
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hallo,
also nochmal zu den beiden Fahnenflüchtigen. Die beiden Grenzposten ein Uffz,und Soldat wurden vom Grenzdienst zur Kaserne zurück befohlen.Sie hatten noch ca 45 Minuten Zeit ,diese nutzten sie wie üblich gleich draußen zum Waffenreinigen . Hierbei nahm der Uffz. ,das Schloß der Mpi, dem Soldaten weg. Dieser mußte dann vor dem Uffz. den K6 und Grenzzaun durchschreiten. Der Soldat wollte nicht im Westen bleiben ,er wurde in Wolfsburg in den D-Zug gesetzt in Oebisfelde hochgezogen. Am gleichen Abend kam er in die Kompanie ,holte seine Sachen ab. Er wurde versetzt .
Der Sackstand erfolgte wie folgt. Grenzalarm ,alle antreten ,dazu trafen dann eine Menge von Offiz. ein. Dann jeder an seinen
Schrank und es wurde kontrolliert und gefilzt.
Bandmaße ,Bilder .Schnaps ,Zivilsachen alles wurde eingezogen.
Da ich in der Waffenkammer war ,konnte ich alles miterleben.
Dann Kompanieversammlung,- Auswertung der Flucht-.Was die Politniks für Ausdrücke für die Flüchtigen herausbrachten, da bekam man ja Angst.
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon ratata » 25. Juni 2020, 06:14

Interessierter hat geschrieben:Richtig Volker, das sehe ich auch so. Die Ausführungen von Ernest starten ja auch nicht, ohne auf die von mir eingestellte Fluchtgeschichte einzugehen.

Wenn aber einer zum Thema nichts, außer dieser Bemerkung zu schreiben hat,

ratata » 23. Jun 2020, 21:58
Eigentlich steht diese Fluchtgeschichte schon zig Jahre hier im Internet .


um dann einen völlig themenfremden Beitrag einzustellen, dann ist das nicht zu vergleichen. Daher habe ich den Beitrag von Ernest auch mit großem Interesse gelesen. Danke.


Sei doch froh , hier schreibt ein Zeitzeuge , der ein Jahr lang , täglich in dem Bereich vom Allerdurchlass Seggerde bis zur damaligen Barsmühle vor Gehrendorf ,die Grenze kannte .

Im Internet stand schon im Spiegel . Der Lebenslauf vom Ritter . https://www.spiegel.de/geschichte/grenz ... 49939.html

In der Güst Marienborn , gibt es seine Bücher zu kaufen .


Die Grenze: ein deutsches Bauwerk
Buch von Jürgen Ritter und Peter Joachim Lapp

https://www.zeitzeugenbuero.de/index.ph ... hrmaterial

MfG ratata
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Re: Mackendorf 1967 - "Und über uns die Sterne"

Beitragvon Interessierter » 25. Juni 2020, 06:45

@ratata:
Es ist doch wunderbar wenn du hier als Zeitzeuge erlebte Ereignisse einstellst! Nur dann solltest du diese nicht völlig themenfremd in ein ganz anderes Thema einstellen.

Nur weil darüber schon im Spiegel geschrieben wurde oder Herr Ritter darüber berichtet hat, sollte ich den Beitrag hier nicht einstellen? Gerade diese und viele andere Quellen sind es, die uns auch heute noch aufzeigen wie es in der DDR wirklich war.
Interessierter
 


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