Nostalgiker hat geschrieben:@wosch ich habe mir kein Logik zurechtgelegt um irgendetwas zu rechtfertigen wie du mal wieder wie üblich mit traumwandlerischer Sicherheit "erkennst", sondern ich habe mit diesem Gedanken versucht das "denken" einer bestimmten Personengruppe nachzuvollziehen.
Diesmal hast Du den Bretterstapel vereinnahmt
Woher weißt Du so genau das es dem Deutschen Krigsgefangenen in der SU nicht besser ging wie den sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Hand? Wurden gefangene Deutsche Soldaten Hunderttausendfach erschossen? Wurden Millionen Deutscher Gefangene bewußt und zielgerichtet dem Hungertod ausgeliefert indem sie überhaupt keine Nahrung bekamen?
Nenn mir bitte ein Beispiel, welches dokumentiert ist, wo dies vorsätzlich geschah.
Bevor jetzt wieder einer Deiner berühmten Einwände kommt welche mit "ja aber" beginnen, lies einfach das bereits erwähnte Buch "Stalingrad" und dann kannst Du vielleicht erahnen in welch körperlich desolatem Zustand sich ein Großteil der deutschen Soldaten bereits zum Zeitpunkt der Kapitulation befunden hat. Zum großen Teil krank, halb verhungert und warm war es im Februar in der Gegend auch nicht gerade.
Die Russen hatten auch kaum was zu essen und das haben sie noch geteilt.
Im Gegensatz zu Deutschland hat sich die SU nämlich an die Haager Landkriegsordnung gehalten, welche im Artikel 7 besagt:
Die Regierung, in deren Gewalt sich die Kriegsgefangenen befinden, hat für ihren Unterhalt zu sorgen. In Ermanglung einer besonderen Verständigung zwischen den Kriegsführenden sind die Kriegsgefangenen in Beziehung auf Nahrung, Unterkunft und Kleidung auf demselben Fusse zu behandlen wie die Truppen der Regierung, die sie gefangen genommen hat.
Da die russischen Soldaten, wie allgemein bekannt, nicht gerade in Saus und Braus lebten was Nahrung, Kleidung und Unterkunft betraf, ging es den Deutschen genauso gut oder besser genauso schlecht wie ihren ehemaligen Gegnern.
Auch wenn es wieder mal als Rechtfertigung und Verklärung gesehen wird, der Krieg im Osten war von deutscher Seite ein Vernichtungsfeldzug dessen erklärtes Ziel es war eine Bevölkerung auszulöschen und den Rest zu versklaven. Das sich dieses Volk nun nicht gerade in vornehmer Zurückhaltung übte nachdem sich die Sache wendete ist rein menschlich zu verstehen.
Wobei ich mir gewiss bin das ich mit dieser aussage nicht auf ungeteilte Zustimmung treffe.
Ein interessanter Aspekt aus dem von mir genannten Buch.
Nach dem Fastkollaps der Roten Armee im Sommer/Herbst 1941 kämpften die russischen Soldaten unter der Entscheidung; entweder die Stellung bis zum Tod halten oder in deutscher Gefangenschaft elendig krepieren.
Auch unter Deutschen Soldaten hatte sich im Verlauf des Krieges herumgesprochen wie ihr Land mit den Gefangenen Russen verfuhr, sie mußten also befürchten das sie das gleiche Schicksal erleiden werden wie die gefangenen Russen.
Und die Russen gingen wirklich nicht zimperlich mit den Gefangenen um.
Nur was soll ich von einer Macht erwarten die ihre eigene Bevölkerung zu Hunderttausende in Lager steckte?
Die Deutschen erlitten das gleiche Schicksal wie die Bevölkerung in diesem Land.
Wenn ich diese ganzen einzelnen Teile zusammensetze beantwortet sich auch die Frage warum wurde in der DDR nicht von offizieller Seite der Gefallenen und der in Kriegsgefangenschaft zu Tode gekommen deutschen Soldaten gedacht.
Ein Gedenken hätte wieder Fragen nach sich gezogen, vielleicht unangenehme Fragen. Das wußte man, nicht nur auf diesem Gebiet, sehr gut zu vermeiden.
Gruß
Nostalgiker
Für Diejenigen welche sich dafür Interessieren:
Hier zwei Links welche oben geschriebenes vertiefen:
Verbrechen der Wehrmacht - Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1945
und
Haager Landkriegsordnung
Daß man deutsche Kriegsgefangene zu Hundertausenden in der Kolyma und Anderswo in den Kohle, Gold und anderen Minen sich hat totschuften lassen ist Dir scheinbar noch nie zu Ohren gekommen, oder willst es nicht hören. Ein Onkel von mir kam mit gerademal gut 38 Kilo auf den Rippen aus der russischen Gefangenschaft und den hatte man auch nicht gefragt ob er den Russen den Garaus machen wollte. Er wurde wie all die Anderen dort hin geschickt , ohne daß er sich davor drücken konnte. Macht es Euch mal nicht so leicht mit der Selbstverteufelung, wenn Ihr damals gelebt hättet, mitmarschieren hättet Ihr auch gemußt. Im Hinblick darauf, wie die DDR-Obrigkeit mit ihren Toten des 2.Weltkrieges umgegangen waren spielt es auch überhaupt keine Rolle wer den Krieg angefangen hatte. Die Toten waren ihre Landsleute, ihre Söhne, ihre Väter und wie heißt es nicht so schön bei uns Christen " Du sollst Deine Eltern ehren", odär??
In der BRD bekamen die Hinterbliebenen der toten Soldaten "Witwenrenten" und Waisenrenten, den Überlebenden gewährte man die Bezüge aus ihren Dienstzeiten (und nicht nur den höheren Diensträngen), all dieses hatte es in der DDR nicht gegeben. Ja, es war politisch nicht gewollt, eine Scheiß-Politik sage ich dazu und alles unter dem Vorwand daß der Deutsche ja den Krieg angefangen hatte, Pfui Deibel!!
Auch wenn das russische Volk zweifelsohne einen Grund hatte die Deutschen zu hassen, durfte es doch für die Deutschen selbst nicht in Ordnung sein, diese Einstellung 1:1 zu übernehmen.
Schönen Gruß aus Kassel.
Wosch hat geschrieben: eine Scheiß-Politik sage ich dazu und alles unter dem Vorwand daß der Deutsche ja den Krieg angefangen hatte, Pfui Deibel!!
Merkur hat geschrieben:Wosch hat geschrieben: eine Scheiß-Politik sage ich dazu und alles unter dem Vorwand daß der Deutsche ja den Krieg angefangen hatte, Pfui Deibel!!
Ich betrachte es nicht als Vorwand, sondern als Tatsache, dass der Deutsche den Krieg angefangen hat.
Interessierter hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:Wosch hat geschrieben: eine Scheiß-Politik sage ich dazu und alles unter dem Vorwand daß der Deutsche ja den Krieg angefangen hatte, Pfui Deibel!!
Ich betrachte es nicht als Vorwand, sondern als Tatsache, dass der Deutsche den Krieg angefangen hat.
Merkur, du weißt genau, daß Wosch " die Tatsache, daß die Deutschen den Krieg angefangen haben " meint und fängst trotzdem eine unterstellende Wortklauberei an?
Wenn sachliche Argumente fehlen, fangen Unterstellungen und persönliche Angriffe an, manchmal sogar bis ins vulgäre.
Als weitere Alternative, analog zu einem anderen User, könnte ich Dir noch den "Reißverschluß vor dem Mund mit der Empfehlung ins Bett zu gehen " anbieten.
Edelknabe hat geschrieben:Interessierter ich schrieb das schon öfters, euer riesenwestdeutsches Problem ist das Kartondenken, ihr seit einfach nicht in der Lage, im Zusammenhang zu denken.
Rainer-Maria
Edelknabe hat geschrieben:Wolfgang, irgendwo hatte ich mal getextet, das eine Russe damals zu einem deutschen Kriegsgefangenen sagte" Also ihr bleibt solange hier bei uns, bis ihr die Schäden, die ihr in eurem Eroberungswahn angerichtet habt, in unserem Land angerichtet habt, also bis diese Sache einigermaßen berreinigt ist".
Recht hatte der Russe, völlig Recht und auch mein Vater arbeitete im Donezbecken gute fünf Jahre unter Tage und darüber hat er sich nie beschwerd noch irgenwie die Russen verteufelt.
Warum auch?
Rainer-Maria
Edelknabe hat geschrieben:Interessierter ich schrieb das schon öfters, euer riesenwestdeutsches Problem ist das Kartondenken, ihr seit einfach nicht in der Lage, im Zusammenhang zu denken.
Rainer-Maria
Interessierter hat geschrieben:Als weitere Alternative, analog zu einem anderen User, könnte ich Dir noch den "Reißverschluß vor dem Mund mit der Empfehlung ins Bett zu gehen " anbieten.
Edelknabe hat geschrieben:Warum sollen die Aussagen der Landser nicht im Ansatz hinkommen wosch? Mein Vater zum Beispiel meinte immer und das schrieb ich auch schonmal sinngemäß,das die Verpflegung des Wachpersonal auch bloß nicht anders war als das Essen der Landser selber. Da wurden keine Unterschiede gemacht, denn die Russen oder Sowjets hatten es selber nicht so dicke und waren auch nicht das Volk, so wie der Deutsche, der seine Kriegsgefangenen einfach nach Beginn der Operation Barbarossa im abgeschlossenen Güterwagen verhungern und verdursten ließ, zu Tausenden verrecken ließ in ihrem eigenen Kot und Urin schlimmer wie Vieh.
Du mein alter Freund wosch, du bist doch wohl der größte UdSSR-Hasser aller Zeiten und hast wahrscheinlich auch als Kind nicht die besten Erfahrungen in deinem Ludwigslust mit den Freunden gemacht und das prägt, das prägt ein ganzes woschleben und zieht sich wie ein roter Faden durch deine Texte, so meine ich doch.
Und sieh es locker, bist ja alt genug.
Rainer-Maria
Wosch hat geschrieben: Weißt Du überhaupt, was 25 Jahre Zwangsarbeit für einen Menschen unter den damaligen Bedingungen bedeutet hatten? Weißt Du überhaupt wieviele bei Deinen Freunden in der Gefangenschaft elendig vereckt sind? Weißt Du überhaupt daß sich Tausende von ihnen selbst das Leben genommen hatten da sie die "humane" Behandlung Deiner Freunde nicht mehr ausgehalten hatten? Weißt Du überhaupt Wieviele noch nach der Gefangenschaft an deren Folgen nie wieder gesundheitlich auf die Beine gekommen sind?
Zicke hat geschrieben:Kann mir mal einer erklären warum wir in diesem Thread immer wieder bei den Russen landen
ABV hat geschrieben: So und nun wieder zurück zum eigentlichen Thema! Verbrechen wurden in diesem verdammten Krieg von beiden Seiten begangen. Das ist so als ob eine unheilvolle Maschine in Gang gesetzt wird, die auch nicht davor zurückschreckt den jenigen zu überrollen, der auf den Startknopf gedrückt hat.
Das Thema in diesem Thread, um mein Hauptanliegen, war aber die Tatsache das sich die DDR nicht zu den gefallenen deutschen Soldaten und der damit verbundenen Verantwortung bekennen wollte.
Gruß an alle
Uwe
Edelknabe hat geschrieben:Richtig Merkur, völlig richtig. Das wärs dann noch gewesen, also die Sozialisten ehren oder gedenken Denjenigen, die Frauen, Kinder und alte Männer am Massengrabrand mit Genickschuss ins Jenseits beförderten und weil ihnen langsam die Munition ob der Massen an Menschen ausging dann die junge Mutter noch aufforderten, sie solle doch bitte ihr Kind auf den Arm nehmen, damit nur ein oder höchstens zwei Schuss notwendig werden?
Also keine Ehre für Kriegsverbrecher und was da sonst noch als Eroberungslandser durch die Gegend marschierte und das war richtig so im Sozialismus da, so meine Meinung.
Und wenn mein Vater nun auch der junge Landser mit dem Massel an Glück aber auch im Granatenregen und Dauerbeschuss von manchmal drei Tagen hintereinander...ja, was soll ich da noch dazu bemerken? Da fällt mir ein, dann wäre ich ja garnicht hier im Forum.
Und es stimmt auch Uwe, also was die heute machen mit dem Zusammensuchen und auf Soldatenfriedhöfen noch nachträglich bestatten geht auch in Ordnung und da liegt nun Freund und Feind in guter Eintracht, das geht doch voll in Ordnung...aber eben für Heute, die heutige Zeit und nicht die Zeit zweier Gesellschaftssysteme, die so unterschiedlich waren wie Feuer und Wasser.
Rainer-Maria und mein Vater meinte einmal sinngemäß:" Du musst immer ins gerade durch die Granate herausgeschlagene Loch springen, denn der nächste Einschlag geht (fast)nie wieder ins selbe Loch.So richtig Häschenhüpf, na wenn das kein guter Tip für unsere Bundeswehrhelden von so einem erfahrenen Landser ist, der leider schon unter der Erde weilt?"
Das Dumme ist nur, die russische Erde ist nicht der afghanische Sandboden.
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