SkinnyTrucky hat geschrieben:Tonnenschwere Stahltüren, Elektronik an Federn: Für einen gigantischen Millionenbetrag baute die DDR ihrer Armee Ende der Sechziger einen Superbunker, in dem Marinesoldaten sogar einen Atomschlag überleben sollten. Siegfried Wittenburg fotografierte den Koloss - eine Zeitreise in den Kalten Krieg.
Weiterlesen und Bilder anschauen auf EinesTages....
groetjes
Mara
(...)
Eine im Wald versteckte Treppe führt hinab in zwölf Meter Tiefe zum Eingang des Bunkers des "Kommandos Volksmarine" der Nationalen Volksarmee der DDR, der im atomaren Ernstfall als Hauptbefehlsstand dienen sollte.(...)
Der so genannte Regierungsbunker bei Ahrweiler ist eine 17,3 km lange Bunkeranlage rund 25 km südlich von Bonn im Tal der Ahr zwischen Ahrweiler und Dernau, unweit des damaligen Staatsweinguts Marienthal.
(...)Wie 2008 bekannt wurde, hätte die Bunkeranlage gerade einmal einer 20-Kilotonnen-Bombe, vergleichbar mit der Sprengkraft einer „Hiroshima-Bombe“, standgehalten. Obwohl bereits im Jahre 1962 geheime Gutachten mit 250-fach stärkeren Waffen rechneten und es klar war, dass die Anlage im Ernstfall bei einem Atomschlag kollabieren würde, wurde das Bauprojekt aus politischen Gründen weitergeführt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Regierungs ... schland%29
Nostalgiker hat geschrieben:Deligementierung eines Landes
Nostalgiker
Nostalgiker hat geschrieben: Es wurde glatt "vergessen" das dieses Deckung suchen, sich flach hinlegen keine "Erfindung" der DDR ist, sondern auf einen 1951 produzierten Zivilverteidigungsfilm für Kinder zurückzuführen ist der von der Archer Productions Inc. produziert und von der US-Zivilverteidigungsbehörde (U.S. Federal Civil Defense Administration) gefördert wurde.
Für mich ist das eine ganz neue Erkenntnis, das die DDR Thesen aus US-Amerikanischen Zivilverteidigungsfilmen übernimmt. Hatte da der "Große Bruder" nichts passendes ?
Nostalgiker hat geschrieben:Ganz Interessannt ist in diesem Zusammenhang denke ich der Film "The Atomik Cafe" von 1982.
Der Film ist in der Tube allerdings "nur" in einer 10 Minütigen, entschärften Version zu sehen. Um den gesamten Film(1 Stunde 26 Minuten) anzusehen muß man ein Konto bei der Tube haben.
Hier ein Ausschnitt aus "The Atomic Cafe"
Gruß
Nostalgiker
Nostalgiker hat geschrieben:Nun waren die Waffen in Achtzigern Zielpunktgenau und es wurde nicht mehr auf Masse, sondern mehr auf Klasse gesetzt.
Ich kann mich noch an eine Zivilverteidungsveranstaltung, das war irgendwie Pflicht auf Arbeit, erinnern wo so ein Mensch von der Kreisstelle mit leuchteten Augen davon erzählte es gäbe jetzt solch "kleine" Atombomben, wenn ich da eine auf dem Strausberger Platz (Berlin) zünde, fällt am Alexanderplatz der Fernsehturm nicht um. Na toll und wozu zünde ich dann eine Atombombe?
Er "verkaufte" uns diesen Fakt übrigens als zielgenaue Feind- und Terrorbekämpfung.
Gruß
Nostalgiker
... und hat dies schon in den 1960er Jahren wieder aus dem Schulprogram genommen (in dieser Zeit hat die DDR mit diesen "fragwuerdigen Tipps" erste richtig losgelegt) - zumindest hier in Californien. Zu dieser Zeit wurden die Drills dann durch "duck and cover" fuer Erdbeben ersetzt und gibt's heute noch. An der Ostkueste gibt's die 'duck and cover"- Drills fuer Tornados.Nostalgiker hat geschrieben:Der Titel "Duck and Cover" wurde zu einem "geflügelten" Wort im Bezug auf den Schutz vor einem Atomschlag.
Es tut mir außerordentlich Leid das ich mal wieder einer Behauptung die Luft rausnahm das nur in der DDR die Bevölkerung mit ziemlich fragwürdigen Tipps versorgt wurde wie sie einen atomaren Angriff unbeschadet überleben könnte.
Man sollte vielleicht den Film nicht zu ernst nehmen, allerdings sind einige interessante Scenen dabei, z.B. die Europa-Karte (ungefaehr 10 Minuten), die die Tschechoslowakei noch vor der Annexion/Machtuebernahme durch die Sowjets zeigt (wird ja immer wieder mal gerne vergessen).Nostalgiker hat geschrieben:Ganz Interessannt ist in diesem Zusammenhang denke ich der Film "The Atomik Cafe" von 1982.
Der Film ist in der Tube allerdings "nur" in einer 10 Minütigen, entschärften Version zu sehen. Um den gesamten Film(1 Stunde 26 Minuten) anzusehen muß man ein Konto bei der Tube haben.
Hier ein Ausschnitt aus "The Atomic Cafe"
.....und hat dies schon in den 1960er Jahren wieder aus dem Schulprogramm genommen (in dieser Zeit hat die DDR mit diesen "fragwuerdigen Tipps" erste richtig losgelegt) - zumindest hier in Californien.
Diese "fragwuerdigen Tipps" wurden uns in der Schule in der DDR (fuer mich waren das die 70er Jahre) nahegebracht. Vormilitaerische Ausbildung gab's zu meiner Zeit schon in der Schule (nicht nur in der Lehre), allerdings kann ich mich auch noch an das DDR-Equivalent von "duck & cover" vor dem Wehrunterricht erinnern. Die Filme, welche dazu gezeigt wurden, waren in den 60er Jahren gemacht worden.Nostalgiker hat geschrieben:Für mich nur als Verständigungsfrage, hast Du, CaptnDelta, in der Zeit; 1960er Jahre; in der DDR gelebt und wenn ja kannst Du aus eigenem Erleben darüber berichten wie es darum bestellt war wie diese "Tipps" der Bevölkerung vermittelt wurden?.....und hat dies schon in den 1960er Jahren wieder aus dem Schulprogramm genommen (in dieser Zeit hat die DDR mit diesen "fragwuerdigen Tipps" erste richtig losgelegt) - zumindest hier in Californien.
Ich für mein Teil habe in dieser Zeit bereits gelebt und durchaus bewußt. Ich kann mich weder an fragwürdige Tipps in der Art "wie überlebe ich einen Atomschlag", noch allgemeinem zivildienstlichen Drills im Rahmen einer Vorbereitung auf den "Ernstfall" erinnern. Wenn dieses Thema überhaupt mal zu Sprache kam dann war es im Rahmen der Vormilitärischen-Ausbildung während der Lehrzeit. Selbst da stand das Thema nicht im Mittelpunkt.
Beruhigend nicht nur fuer Amerikaner.Nostalgiker hat geschrieben:"Interessanter" wurde der Schutz erst wieder als durch die Konzeption des regional begrenzten Atomkriegen. Für die Amerikaner insofern beruhigend weil sich dies bestenfalls im fernen Europa abspielen sollte.
Für die Europäer etwas fataler weil sich dadurch die Vorwarnzeiten dramatisch verkürzten.
Ich weiss net ob du mal Anfang der 80er Gelegenheit hattest, an einer der damaligen "Anti-Atom"-Demonstrationen im Westen Deutschlands teilzunehmen. "Hysterie" waere da schon der angebrachte Ausdruck, ein bisschen davon zieht sich auch heute noch durch's Land.Nostalgiker hat geschrieben:Außer von mir erwähnte Äußerungen zum begrenzten Zerstörungsradius kleiner und moderner Atomwaffen ist mir keine "atomare Hysterie" in den 70er und 80er Jahren bekannt. Oder ich hab es komplett vergessen.
Leider leidet die Komik in der deutschen Fassung etwas.Nostalgiker hat geschrieben:Der Film "Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben" ist eine sehr gute Satire von Kubrick in der er die beklemmende Mischung aus tatsächlich vorstellbarem Wahnsinn der 50er und 60er Jahre in all seiner bestechenden Logik und absurder Komik zu einer zeitlosen Bestandsaufnahme menschlicher Allmachtsphantasien werden lässt.
CaptnDelta hat geschrieben:Ich weiss net ob du mal Anfang der 80er Gelegenheit hattest, an einer der damaligen "Anti-Atom"-Demonstrationen im Westen Deutschlands teilzunehmen. "Hysterie" waere da schon der angebrachte Ausdruck, ein bisschen davon zieht sich auch heute noch durch's Land.
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