Dr.Stasi

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 29. Dezember 2019, 22:34

Ich sag ja, du hast es einfach nicht verstanden. Andere offenbar schon. [grins]
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon andr.k » 29. Dezember 2019, 22:38

Sinnlos! [flash]
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon andr.k » 29. Dezember 2019, 22:42

augenzeuge hat geschrieben:Weiß ich doch. Aber es kann ihm nicht gelingen......beim besten Willen nicht. Einfach weil die Menschen pauschal andere Erfahrungen gemacht haben. Aber jeder hat so seine Hobbies. [grins]

AZ


Erkläre bitte den Unterschied zwischen einer Dissertation an der JHS und einer Diplomarbeit an der HU-Berlin. Danke. [grins]
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2019, 22:52

andr.k hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Weiß ich doch. Aber es kann ihm nicht gelingen......beim besten Willen nicht. Einfach weil die Menschen pauschal andere Erfahrungen gemacht haben. Aber jeder hat so seine Hobbies. [grins]

AZ


Erkläre bitte den Unterschied zwischen einer Dissertation an der JHS und einer Diplomarbeit an der HU-Berlin. Danke. [grins]


Allein der Wert ist ein riesiger Unterschied. Die Dissertationen an der ehemaligen Stasi-Hochschule genügen „in keinster Weise“ wissenschaftlichen und moralischen Ansprüchen.... [flash]
Leider besteht der (unzureichend überlegte) Artikel 37 des Einigungsvertrages von 1990.

Was ist daran wertvoll?
Die Arbeit über „Wesen und Rolle in der BRD und in Westberlin existierender pseudorevolutionärer linksextremistischer Kräfte und Gruppen“ beispielsweise ist gerade einmal 84 Seiten stark. Verfasst wurde sie von einem vierköpfigen Autorenkollektiv. Jeder Promovend hatte im Schnitt also nur 21 Seiten beigesteuert, eine eigenständige wissenschaftliche Leistung lässt sich nicht erkennen.


Ansonsten, ich beantworte keine Fragen, deren Antwort schon lange eindeutig gegeben wurde.

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2019, 23:06

Streng wissenschaftlich......maßte sich der völlig unqualifizierte Mielke an, sich ins Promotionsverfahren einzumischen.

Bei besonders hoch gestellten Funktionären mischte sich Mielke direkt in das Promotionsverfahren ein. [flash]

So kümmerte er sich als „Betreuer“ und „Gutachter“ höchstpersönlich um die Dissertation des berüchtigten SED-Devisenbeschaffers Alexander Schalck-Goldkowski.

Der „dicke Alex“ reichte seine Dissertation im Mai 1970 bei der JHS ein. Der sperrige Titel wurde während des Promotionsverfahrens kurzerhand abgeändert: „Zur Bekämpfung der imperialistischen Störtätigkeit auf dem Gebiet des Außenhandels.“ Co-Autor war mit Heinz Volpert ein Stasi-Oberst, der seinerseits für eines der lukrativsten Exportgüter der DDR zuständig war: für politische Häftlinge, die von der DDR für bis zu 200.000 D-Mark an die Bundesrepublik verkauft wurden.

Doktorvater Mielke machte zu der 188 Seiten umfassenden Arbeit, deren Thema ihm „sehr kompliziert“ vorkam, verwirrende Anmerkungen. „Richtige Informierung & richtige Lage (an soz. Länder)“, notierte er. Und: „Wenn uns die Kap.[italisten] nichts geben, müssen wir den Soz.[ialismus] dennoch aufbauen.“ Zu beanstanden hatte Mielke auch einiges, nicht zuletzt die offenbar mangelhafte „Rechtschreibung“.


Und da fragt wirklich der Andr.K nach Unterschieden zu einer Diplomarbeit an der HU? [mundzu]

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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zonenhasser » 29. Dezember 2019, 23:59

Zu beanstanden hatte Mielke auch einiges, nicht zuletzt die offenbar mangelhafte „Rechtschreibung“.


Das sagt der Richtige - der nicht mal mündlich vollständige Sätze bilden kann: https://www.stasi-mediathek.de/medien/r ... mssitzung/
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 30. Dezember 2019, 01:05

Naja bei dieser besagten Dissertation war Mielke zumindestens in einer Richtung hochqualifiziert: was die kriminelle Energie betraf und einschlägige Erfahrungen in diesem Metier
HPA
 

Re: Dr.Stasi

Beitragvon zonenhasser » 30. Dezember 2019, 10:29

Merkur hat geschrieben:Allerdings besitze ich Schriften der JHS


Man ist Dir auf der Spur: https://www.daserste.de/unterhaltung/kr ... o-102.html ab Minute 1'01
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon Stummel » 30. Dezember 2019, 11:04

Wie ein Primitivling und Verbrecher an die Spitze der allmächtigen Stasi kam ist mit ein Rätsel! Wurde er nicht von den Russen eingesetzt?
Stummel
 

Re: Dr.Stasi

Beitragvon Olaf Sch. » 30. Dezember 2019, 13:08

das solche Personen diese Positionen besetzen konnten, ist ein extremer Schwachpunkt in den Diktaturen.
Olaf Sch.
 

Re: Dr.Stasi

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2019, 13:45

Stummel hat geschrieben:Wie ein Primitivling und Verbrecher an die Spitze der allmächtigen Stasi kam ist mit ein Rätsel! Wurde er nicht von den Russen eingesetzt?

Der Mielke hat sich bei den Russen ja im Spanischen Bürgerkrieg schon seine "Lorbeeren" verdient. Er war es ja, der damals die Reihen der "Internationalen Brigaden" bereinigte und etliche Kämpfer kaltstellte oder gleich an die Russen überstellte. Ein dreckiger Gehilfe Stalins. Kein Wunder also, dass er in diese Position gehoben wurde. Musst mal Walter Jankas "Spuren des Lebens" lesen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Dr.Stasi

Beitragvon Interessierter » 20. März 2020, 10:25

Doktoren der Tschekistik

Die Juristische Hochschule des MfS erhält das Promotionsrecht

Am 21. Juni 1968 wurde der Kaderschmiede des Ministeriums für Staatssicherheit – der Juristischen Hochschule in Potsdam-Golm – offiziell das Promotionsrecht verliehen. Die Feierlichkeiten der Hochschule zum 75. Geburtstag von Staats- und Parteichef Walter Ulbricht boten für den Festakt den geeigneten Anlass. Er zeigte, wie wichtig den DDR-Machthabern die weitere "Akademisierung" der zentralen Bildungs- und Forschungsstätte des MfS war
.

1. Impressionen aus der MfS - Hochschule 1957 ( 12 Fotos )

2. Geheimsache der Stasi - Das Studium

3. Von der Stasi auserwählt - Die Doktoranden

4. Mehr

In der Geschichte der Juristischen Hochschule (JHS) und ihrer Vorgängereinrichtungen stellte das Promotionsrecht den Höhepunkt einer Entwicklung dar, die von der systematischen Schulung zur "wissenschaftlichen" Ausbildung der Stasi-Offiziere führte. Schon kurz nach der Gründung der Staatssicherheit wurde in Potsdam-Golm die MfS-Schule gegründet. Bereits wenige Jahre später folgte 1955 die sogenannte Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit, an der Stasi-Offiziere bestimmte Lehrgänge absolvierten. Daraus entstand 1965 schließlich die Juristische Hochschule Potsdam, die staatlich anerkannte Abschlüsse ermöglichte.

Am 21. Juni 1968 erhielt die JHS zunächst das Recht auf Verleihung der "Promotion A" – des akademischen Grades Dr. jur.. 1981 erhielt sie dann das Recht auf Verleihung der "Promotion B" – des akademischen Grades Dr. sc. jur. und der Habilitation.

Hatte Wilhelm Zaisser, erster Stasi-Minister, 1951 bei der Eröffnung der MfS-Schule noch betont, dass es Aufgabe sei, den "Kadern ein politisches Grundwissen zu geben und ihnen die Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin zu vermitteln als Anleitung zum Handeln", so betonte Stasi-Minister Erich Mielke in seiner Festrede zur Promotionsverleihung, die Juristische Hochschule müsse beweisen, "daß sie es versteht, das wissenschaftliche Niveau der Erziehung und Ausbildung der Kader kontinuierlich zu erhöhen" (Die Juristische Hochschule des MfS, S. 28; Doktoren der Tschekistik, S. 4).

Die interessanten Ausführungen findet man hier:
https://www.bstu.de/informationen-zur-s ... ik/#c24693
Interessierter
 

Re: Dr.Stasi

Beitragvon zoll » 20. März 2020, 11:29

Bei AndreK. lese ich immer wieder den Hinweis: Ignorierter User HPA Deshalb frage ich mich, warum reagiert er aber immer wieder wenn HPA etwas schreibt?
Nebenbei bemerkt, hier sollte eigentlich deutsch geschrieben werden. In der deutschen Sprache gibt es aber keinen USER!
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zum Thema aus Wiki: Die Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit war eine Ausbildungseinrichtung für Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Am 16. Juni 1951 als „Schule des MfS“ gegründet, erhielt sie am 16. Februar 1965 den Status einer „Hochschule für die juristische Ausbildung“. Die Ausbildung stellte nur dem Namen, nicht aber dem Inhalt nach ein juristisches Studium dar. Sie war keine Ausbildungsstelle für einen juristischen Beruf und auch kein rechtswissenschaftliches Forschungsinstitut, sondern eine akademisierte Geheimdiensteinrichtung des Ministeriums für Staatssicherheit mit sehr starker ideologischer Ausrichtung[1] und wird daher von dem Historiker Kowalczuk als eine der Ideologie-Hochschulen der DDR eingeordnet.[2] Sie stellte im Januar 1990 ihre Tätigkeit ein.[3]

Es war also schon lange bekannt. Es stellt sich also die Frage, warum wird die Bedeutungslosigkeit dieser, von dieser ominösen Hochschule ausgestellten Zertifikate über eine erfolgreiche Ausbildung, erst jetzt aufgegriffen.
Eine Antwort könnte sein, man wollte den Absolventen, besonders denen mit Promotion, keine Steine in den Weg legen. Jeder kennt den Ausspruch - Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus -. Solidarität unter Akademikern!
Bekannt ist diese Solidarität ganz besonders unter Juristen und hier ausgeprägt unter Juristen im Staatsdienst.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zonenhasser » 20. März 2020, 11:49

zoll hat geschrieben:Eine Antwort könnte sein, man wollte den Absolventen, besonders denen mit Promotion, keine Steine in den Weg legen. Jeder kennt den Ausspruch - Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus -. Solidarität unter Akademikern!
Bekannt ist diese Solidarität ganz besonders unter Juristen und hier ausgeprägt unter Juristen im Staatsdienst.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass (bundes-)deutsche Juristen sich mit diesem schäbigen Pack gemein gemacht haben.

Im Einigungsvertrag von 1990 wurde daher bestimmt, dass ein an der JHS erworbener Abschluss nicht zur Aufnahme eines gesetzlich geregelten juristischen Berufes berechtigt. Dagegen können die an der JHS erworbenen oder verliehenen akademischen Berufsbezeichnungen, Grade und Titel weiterhin geführt werden. 310 hatten an der JHS den Grad eines "Dr. jur.", 31 den eines "Dr. sc. jur." und 68 beide Doktorgrade erworben. Die Mehrzahl der Promovenden war in leitenden Positionen im MfS oder als Lehrkräfte an der JHS tätig. 41 Prozent der Leiter der obersten Diensteinheiten (HA, zentrale Gruppen, BV) hatten an der JHS promoviert.

Der Titel "Dr. jur. h.c." wurde nur zweimal verliehen, und zwar 1969 an den ehemaligen Residenten des KGB in den USA, Rudolf Iwanowitsch Abel, und 1985 an den "Kanzleramtsspion" Günter Guillaume.
Bild © BSTU
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zoll » 20. März 2020, 13:14

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass (bundes-)deutsche Juristen sich mit diesem schäbigen Pack gemein gemacht haben.
Wenn es denn so ist wäre ich höchst zufrieden. Du weißt aber auch, glauben heißt etwas nicht wissen. Daher bleibe ich skeptisch.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 20. März 2020, 18:50

Zoll , du erwartest doch nicht etwa so etwas wie Konsequenz von jemanden,welcher noch nicht mal auch nur ansatzweise dazu in der Lage ist, seine eigene Vergangenheit kritisch zu reflektieren? [flash]
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zoll » 21. März 2020, 11:50

HPA hat geschrieben:Zoll , du erwartest doch nicht etwa so etwas wie Konsequenz von jemanden,welcher noch nicht mal auch nur ansatzweise dazu in der Lage ist, seine eigene Vergangenheit kritisch zu reflektieren? [flash]

Darin besteht eine neue Gefahr. Wer nicht in der Lage ist sein tun und handeln kritisch einzuschätzen, läuft Gefahr den selben Fehler mehrmals zu machen. Ich denke einmal an die Täter aus der Hitlerdiktatur. Deren Gedankengut hat sich auch in die Neuzeit "gerettet". Die Probleme haben wir jetzt wieder neu.
Aber das Gedankengut aus der Zeit des Sozialismus a la DDR wird ebenfalls weiter getragen und lebt, noch als kleines Pflänzchen. Was nur noch fehlt ist die richtige Bewässerung.
Ich erwarte durchgreifen und konsequentes Handeln der Politik, der Justiz und der Sicherheitsbehörden. Mehr nicht und das ist nicht zu viel verlangt.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon andr.k » 22. März 2020, 10:41

Für die Karriere war der Titel belanglos, doch von der 1989 aktiven obersten Leitungsebene konnte sich knapp die Hälfte mit dem begehrten "Dr. jur." schmücken. Mielke selbst blieb dieses Treiben fremd: Als sich Anfang der achtziger Jahre immer mehr Generäle mit Doktortitel anreden ließen, soll er gemault haben, er fühle sich wie im Krankenhaus — und ließ ihre Verwendung im Dienstbetrieb untersagen.

Quelle: MfS, HA KuSch, Schreiben des Leiters an die Leiter der Diensteinheiten vom 24.8.1981; BStU, ZA, DSt 102780.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zoll » 22. März 2020, 12:46

Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, so galten bei der BW die militärischen Dienstgrade zur Anrede, mal mit vorangestellten " Herr ...", mal ohne.
Im San-Bereich wurde der behandelnde Arzt natürlich mit " Herr Dr. ..." angesprochen, wenn es ein Zivilarzt war.
zoll
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon karnak » 22. März 2020, 12:52

zoll hat geschrieben:Ich erwarte durchgreifen und konsequentes Handeln der Politik, der Justiz und der Sicherheitsbehörden.
zoll

Also wie das Durchgreifen konkret aussehen soll, dass würde mich schon interessieren. [flash]
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon Beethoven » 22. März 2020, 15:06

zoll hat geschrieben:Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, so galten bei der BW die militärischen Dienstgrade zur Anrede, mal mit vorangestellten " Herr ...", mal ohne.
Im San-Bereich wurde der behandelnde Arzt natürlich mit " Herr Dr. ..." angesprochen, wenn es ein Zivilarzt war.
zoll


In der Bundeswehr wurde ab Stabsoffizier (Major, Korvettenkapitän) das "Herr" vor die Anrede gestellt.

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Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 22. März 2020, 17:13

zoll hat geschrieben:Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, so galten bei der BW die militärischen Dienstgrade zur Anrede, mal mit vorangestellten " Herr ...", mal ohne.
Im San-Bereich wurde der behandelnde Arzt natürlich mit " Herr Dr. ..." angesprochen, wenn es ein Zivilarzt war.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon Beethoven » 23. März 2020, 07:48

HPA hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, so galten bei der BW die militärischen Dienstgrade zur Anrede, mal mit vorangestellten " Herr ...", mal ohne.
Im San-Bereich wurde der behandelnde Arzt natürlich mit " Herr Dr. ..." angesprochen, wenn es ein Zivilarzt war.
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Seit 1970 unterschiedslos mit Herr oder Frau (Dienstgrad)



Hm, das habe ich aber in der Praxis anders kennen gelernt.
Wie bekannt, war ich ja noch einige Zeit in der Bundeswehr als S 3 tätig.
Da war es so, wie ich bereits schrieb. Ab Stabsoffizier wurde man mit Herr angesprochen.

Wenn man jedoch eine Gruppe ansprach, wie z.B. bei einer Dienstversammlung, dann wurden alle mit Herren oder Damen angesprochen, wie z.B. "meine Herren, stellen sie die Arbeitsbereitschaft her". Wurde jedoch die einzelne Person angesprochen hieß es "Hauptmann xy" oder z.B. "Herr Oberst".

Nun ist das kein Grund hier die Weltrevolution neu zu entfachen. Es ist lediglich das, was ich persönlich innerhalb des Offizierskorps der BW erlebt habe. Das mag einem Soldaten, der nicht im Offiziersrang stand, gar nicht aufgefallen sein und ich sah auch keine Vorschrift wo das erklärt wurde (hat mich auch nicht gejuckt), es war jedoch in der Praxis (1990/91) so, wie von mir beschrieben.

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Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 23. März 2020, 08:59

Nun, dann hat man wohl damals bei dir inklusive Deiner Wenigkeit permanent gegen die (damalige) ZDV 10/4 verstoßen. [grin]

In meinem Verein wurde man selbstverständlich mit Herr (Dienstgrad) angesprochen.

Hätte mich ein Offizier wiederholt so angesprochen wäre ich den Weg der Beschwerde gegangen.

Aber viel beliebter war es, Offiziere mit solch einer Attitüde einfach bei der nächstbesten Gelegenheit auflaufen zu lassen. [grin]
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zoll » 23. März 2020, 11:13

HPA hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, so galten bei der BW die militärischen Dienstgrade zur Anrede, mal mit vorangestellten " Herr ...", mal ohne.
Im San-Bereich wurde der behandelnde Arzt natürlich mit " Herr Dr. ..." angesprochen, wenn es ein Zivilarzt war.
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Seit 1970 unterschiedslos mit Herr oder Frau (Dienstgrad)

1970 war ich schon ausgeschieden.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon zoll » 23. März 2020, 11:19

karnak hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:Ich erwarte durchgreifen und konsequentes Handeln der Politik, der Justiz und der Sicherheitsbehörden.
zoll

Also wie das Durchgreifen konkret aussehen soll, dass würde mich schon interessieren. [flash]

Unter Konsequenz verstehe ich die Anwendung der bestehenden Rechtsnormen und wenn eine Straftat nachgewiesen werden kann auch die Verhängung einer Strafe, die aber wie so oft, nicht mit der Mindeststrafe ausgesprochen werden soll.
Ob das etwas mit den Stasiakademikern ändern würde entzieht sich meiner laienhaften Kenntnis. Das könnte ein Jurist sicher besser beurteilen.
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Re: Dr.Stasi

Beitragvon Beethoven » 23. März 2020, 16:39

HPA hat geschrieben:Nun, dann hat man wohl damals bei dir inklusive Deiner Wenigkeit permanent gegen die (damalige) ZDV 10/4 verstoßen. [grin]

In meinem Verein wurde man selbstverständlich mit Herr (Dienstgrad) angesprochen.

Hätte mich ein Offizier wiederholt so angesprochen wäre ich den Weg der Beschwerde gegangen.

Aber viel beliebter war es, Offiziere mit solch einer Attitüde einfach bei der nächstbesten Gelegenheit auflaufen zu lassen. [grin]


Nun, wenn schon verstoßen, dann gegen die ZDV 10/8 die aber schon einige Jahre außer Kraft ist, wie ich nun las. Eher ist das geregelt in der
Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3.

Leider fand ich so schnell nichts im Net außer folgendes und ich nehme an, was bei der Marine Usus ist, dürfte auch im Heer und der Luftwaffe
so sein.

"... wird die Anrede aller Stabsoffiziere in Marineuniform mit „Herr Kapitän“ bzw. „Frau Kapitän“ festgesetzt …"
Quelle: https://www.wikizero.com/de/Kapitän_zur_See

Aber was weiß ich schon, war ich doch nur ca. 1,5 Jahre Stabsoffizier in der BW und nicht so wie HPA mehrere Jahre als Uffz. tätig. [wink]

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Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 23. März 2020, 18:19

Nun, wenn schon verstoßen, dann gegen die ZDV 10/8 die aber schon einige Jahre außer Kraft ist, wie ich nun las. Eher ist das geregelt in der
Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3.
.


Falsch. Die Anrede war zu der Zeit in der ZDV 10/4 geregelt. Im Übrigen habe ich nicht umsonst "damalig" geschrieben!

https://www.archivportal-d.de/item/5FZX ... KVPJ2XTZ4K

Ja eben. Nur 1,5 Jahre. [grin] Ich habe nicht nur einmal erlebt wie Uffze im Stabsdienst ihre Offze auflaufen liesen weil diese meinten ,sie könnten diesen dumm kommen. Einer , der Herr Mj L. lief sogar ne Weile mit weißem Turban herum. (Blöd wenn man nicht auf seinen S-3 Fw hört und gegen die geschlossene Schranke rennt)
Offze welche ihren Dienstgrad übermäßig raushängen liesen wurden bei uns recht schnell wieder eingenordet. Das ist nämlich doof dass die Unterführer in den Einheiten zumeist Stammpersonal sind und die Offze (bis auf die Fachdiener) alle naselang versetzt werden. Jeder Offizier welcher schlau war, tat gut daran ,sich mit den Unterführern gut zu stellen.
Das war übrigens ne lustige Sache. Sein (unser) Kdr stand beim Appell mit einem eingegipsten Bein daneben. Der hatte sich paar Tage zuvor in meinem damaligen Verein im Drachenfliegen versucht. [wink] (wobei der ein guter war und nicht solche Standesdünkel wie ein gewisser 1,5jähriger Ex S-3 StOffz hatte . [flash] der war später lange Jahre an der FüAk ;wir haben immer noch Kontakt)
HPA
 

Re: Dr.Stasi

Beitragvon Beethoven » 24. März 2020, 08:41

HPA hat geschrieben:
Ja eben. Nur 1,5 Jahre. Ich habe nicht nur einmal erlebt wie Uffze im Stabsdienst ihre Offze auflaufen liesen weil diese meinten ,sie könnten diesen dumm kommen. Einer , der Herr Mj L. lief sogar ne Weile mit weißem Turban herum. (Blöd wenn man nicht auf seinen S-3 Fw hört und gegen die geschlossene Schranke rennt)
Offze welche ihren Dienstgrad übermäßig raushängen liesen wurden bei uns recht schnell wieder eingenordet. Das ist nämlich doof dass die Unterführer in den Einheiten zumeist Stammpersonal sind und die Offze (bis auf die Fachdiener) alle naselang versetzt werden. Jeder Offizier welcher schlau war, tat gut daran ,sich mit den Unterführern gut zu stellen.
Das war übrigens ne lustige Sache. Sein (unser) Kdr stand beim Appell mit einem eingegipsten Bein daneben. Der hatte sich paar Tage zuvor in meinem damaligen Verein im Drachenfliegen versucht. [wink] (wobei der ein guter war und nicht solche Standesdünkel wie ein gewisser 1,5jähriger Ex S-3 StOffz hatte . [flash] der war später lange Jahre an der FüAk ;wir haben immer noch Kontakt)


Wie kommst Du darauf, werter HPA, dass ich Standesdünkel habe (hatte)?

Da liegst Du völlig schief mit Deiner Annahme. Ganz im Gegenteil. Ein gutes Uffz-korps bildet das Rückgrat einer Truppe und ja, der vorgesetzte Offizier, der dies nicht anerkennt und sich gegen die länger gedienten Uffze stellt, wird früher oder später die Folgen zu tragen haben. Wobei es dabei natürlich nicht zu "Verbrüderungen" kommen sollte. Das wäre nun auch wieder nicht richtig. Aber deren Meinung erfahren, von deren erlebter Praxis zu partizipieren und durchaus auch auf sie zu hören, fiel wohl kaum einem klugen Offizier schwer. Dabei vergibt man sich nichts.

Die meisten länger gedienten Uffze, die ich kennen lernen durfte, ob nun in der NVA oder der BW, waren keine paranoiden Spinner, sondern Könner in ihrem Fach, die auf jeden Fall gerade dem jungen Offizier, einiges voraus hatten. Ich zählte mich nie zu denen, die überheblich gegenüber anderen Soldaten auftraten. Du hast ja die Möglichkeit (wenn Du sie noch haben solltest) mal bei den Fallschirmjägern nachzufragen.

Was Du da aus Deinem Erleben schreibst, erweckt den Eindruck, als ob Offiziere der BW nicht ganz klar im Kopf sind. Nun, Ausnahmen mag es gegeben haben. Jedoch und das war für mich sogar etwas verwunderlich, waren es gestandene Männer, die sich uns "Neuen" gegenüber sehr kameradschaftlich verhalten haben. Es war eine sehr angenehme Atmosphäre.

"Mein" S-3 Feldwebel (Stabsfeldwebel Vi...) hätte, wenn es bei ihm bereits beim Ersten mal geklappt hätte [wink] , mein Vater sein können. Ein kluger, besonnenen Mann mit absoluter Erfahrung. Wir hatten sofort ein sehr herzliches Verhältnis zu einander. Leider hörte ich schon einige Jahre nichts mehr von ihm und hoffe, dass es ihm und seiner Frau gut geht. Ich vermute und wünsche ihm, dass er seine Pension genießt und gesund ist.

Also werter HPA, komm runter von Deinem zänkischen Ross, und vergiss bitte nicht, dass selbst 1,5 Jahre in der BW (die ich nicht vermissen möchte) lange genug für einen wie ich es bin, sind. Waren es doch bis wenige Wochen davor meine Gegner. Und 16 Jahre in der NVA, einer richtig harten Armee, forderten in meinen Augen allemal mehr, als die paar Jahre, die Du da in der BW verlebtest.
Und noch was. Du krepelst hier mit Deinen Versuchen mir das Militär erklären zu wollen auf Deiner Eben herum, die ich bereits nach 4 Jahren als Soldat verlassen habe.
Du schreibst von einem Panzer oder einem Ari-System, ich denke in Ordnungen eines Panzerbataillons, einer Panzerbrigade, eines Artillerieabteilung, einer Artilleriegruppierung.
Das, werter HPA, unterscheidet uns bei unseren militärischen Betrachtungen, bei unserem militärischen Wissen. Da helfen auch keine 500 Tage Feldlager unter der Sonne.

Sorry, das las sich nun doch wie Standesdünkel. Aber der Inspirator dieses Satzes, warst Du mit Deinen unüberlegten Äußerungen, die nur einem mit Hass erfüllten Hirn entspringen können. Ist sonst nicht so meine Art.

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Re: Dr.Stasi

Beitragvon HPA » 24. März 2020, 09:37

. Und 16 Jahre in der NVA, einer richtig harten Armee, forderten in meinen Augen allemal mehr, als die paar Jahre, die Du da in der BW verlebtest


Ja, genau, ihr wart die Härtesten der Harten. [grins]

Meine "paar Jahre" waren unter dem Strich auch 2stellig also hau hier nicht so auf den Putz, Kuno! Wieviele von den Jahren hast Du dich denn an diversen Schulen herum gedrückt? [wink]

Im Übrigen hat man uns zu meiner Zeit auch nichts geschenkt! Glaubst Du ernsthaft, Du beeindruckst mich, dass Du mal ausm Flieger gefallen bist?

Also erzähl hier nichts vom Pferd!

Im Übrigen würde ich nochmal sicherheitshalber die eigene Biografie überpüfen. Vor allem wenn man anderenortes schreibt dass man 90 und 91 in der Außenstelle des BmVg in Strausberg tätig war!

Ich von Hass zerfressen? Kuno, Du verwechselst etwas.

Nicht ich "wähne mich hier im Schützengraben" und bettel anderswo um Hilfe weil man sich "im Feuer liegend" wähnt sondern es ist Deine Wenigkleit welche in anderen Foren herum flennt.

Un dich schreibs Dir gern nochmal ins Poesiealbum, wegen Deiner permanenten Vergesslichkeit: Ich habe teilweise wochenlang ein Feldlager nicht von innen gesehen. Es hat einen Grund warum mir Kameraden aus Veitshöchstheim kurzerhand mein Barrett umgestaltet hatten. Noch dazu mit etwas ,was selbst unter Fschj höchst selten und begehrt ist. Das Ding hängt als einzige Devotionalie aus dieser Zeit in meinem Büro. Im Gegensatz zu Dir muss ich mein Ego mit keiner Habmichliebwand aufpolieren [wink]
HPA
 

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