Wie frei war die Jugend in der DDR?

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nov65 » 17. Januar 2020, 12:23

Natürlich hat der @Karnak recht, wenn er feststellt, die Masse der DDR-Bürger sei an der friedlichen Revolution nicht beteiligt gewesen. In welchem Land der Geschichte war es denn anders? Ebenso war nicht die Masse der Bürger pro Regime DDR. Man lebte, oft nicht so schlecht ( gewisse Schichten), arrangierte sich mit der Bedürftigkeit ( Da sind wir beim Thema Zusammenhalt: gibst du mir, geb ich dir.) an Konsumgütern und Dienstleistungen und wurde erst nach dem November `89 lebendig. Meckerer wegen der Reiseunfreiheit und der mickrigen Versorgungslage gab es eine große Menge.
Quälend war für viele dennoch die geistige Unfreiheit. Diese Leute opponierten, fanden sich-insbesondere unter dem Dach von Kirchen- zusammen. Das war aber nicht die Mehrheit, sondern die "Elite" der friedlichen Revolution.
Aber: Wer wollte denn die DDR wiederhaben? Das ist für mich die entscheidende Frage. Sehnsucht haben nicht mal die ehemals Strammen. Ausgenommen nostalgisch Beseelte. Aber gottlob sind das wenige Menschen.
Grüße von Andreas
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2020, 12:31

Gehört eben zur Wahrheit dazu. Die Masse der DDR Bürger waren Gardienengucker , aus welchen Gründen auch immer und kamen erst raus als es 100 DM abzuholen gab.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Interessierter » 17. Januar 2020, 12:49

@ Kumpel: Stimmt, danach konnte man die Uhr stellen, bis pentium das in die Tasten hämmerte [laugh]
Zuletzt geändert von Interessierter am 17. Januar 2020, 12:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon karnak » 17. Januar 2020, 12:50

Nov65 hat geschrieben:Natürlich hat der @Karnak recht, wenn er feststellt, die Masse der DDR-Bürger sei an der friedlichen Revolution nicht beteiligt gewesen. In welchem Land der Geschichte war es denn anders? Ebenso war nicht die Masse der Bürger pro Regime DDR. Man lebte, oft nicht so schlecht ( gewisse Schichten), arrangierte sich mit der Bedürftigkeit ( Da sind wir beim Thema Zusammenhalt: gibst du mir, geb ich dir.) an Konsumgütern und Dienstleistungen und wurde erst nach dem November `89 lebendig. Meckerer wegen der Reiseunfreiheit und der mickrigen Versorgungslage gab es eine große Menge.
Quälend war für viele dennoch die geistige Unfreiheit. Diese Leute opponierten, fanden sich-insbesondere unter dem Dach von Kirchen- zusammen. Das war aber nicht die Mehrheit, sondern die "Elite" der friedlichen Revolution.
Aber: Wer wollte denn die DDR wiederhaben? Das ist für mich die entscheidende Frage. Sehnsucht haben nicht mal die ehemals Strammen. Ausgenommen nostalgisch Beseelte. Aber gottlob sind das wenige Menschen.
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Für mich ist nur wichtig, dass man die damalige Situation mit dem entsprechenden Abstand heute nüchtern und seriös bewertet und die Sache nicht verklittert, ob nun in die Pro oder in die Kontra Richtung, beides fällt immer schnell ins Lächerliche sb. Natürlich stimmt das Aber,wer will denn die DDR in ihrer damaligen Form wirklich wiederhaben, natürlich will das keiner, oder so gut wie keiner. Es will auch keiner die Kaiserzeit oder das Mittelalter wirklich zurück, von ein paar wenigen Spinnern und Wirrköpfen mal abgesehen die es immer geben wird und die zu vernachlässigen sind. Es gibt halt ein paar die fühlen sich mit den Wikingern verbunden und rennen gerne in Fell rum und ein paar Andere macht es heiß wenn sie sich die NVA Klamotten überstreifen, wer will solche Nasen denn ernst nehmen, [flash] für einen Umsturz reicht es bei denen allen nicht. Aber darum geht es doch auch gar nicht bei der Bewertung von Geschichte.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Januar 2020, 12:59

Nov65 hat geschrieben:
Aber: Wer wollte denn die DDR wiederhaben? Das ist für mich die entscheidende Frage. Sehnsucht haben nicht mal die ehemals Strammen. Ausgenommen nostalgisch Beseelte. Aber gottlob sind das wenige Menschen.
Grüße von Andreas


Da hast du es wieder fein geschafft deine haltlose Frechheit mittels aus der Luft gegriffener Unterstellung in meine Richtung in deinem Beitrag unterzubringen.
Du wunderst dich das ich dich nicht respektiere, denk mal drüber nach woran das liegen könnte.
Ein Tipp, an deinem schriftstellerischen Versuch liegt es nicht. Wenn du meintest du seist in dieser Richtung zu höherem berufen, dann fühl dich "berufen". ich habe aus der Sparte, ich schreibe mal ein Buch weil der Schriftsteller in mir schlummert, weit schlimmeres gelesen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Olaf Sch. » 17. Januar 2020, 13:01

bei ODIN! BLUTADLER mit Karnak! [laugh]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Sperrbrecher » 17. Januar 2020, 13:30

Kumpel hat geschrieben:Na ja ehrlich gesagt war mir jeder Uniformträger in der DDR irgendwie suspekt und Begegnungen eher unangenehm.

Richtig, so war das, allerdings waren häufig diejenigen die Gefährlicheren, die in Zivil in Erscheinung traten.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Interessierter » 17. Januar 2020, 13:31

Da hast du es wieder fein geschafft deine haltlose Frechheit mittels aus der Luft gegriffener Unterstellung in meine Richtung in deinem Beitrag unterzubringen.


Als Jungen spielten wir immer " Schiffe versenken ". Bei Nostis obiger Reaktion hieß es dann: TREFFER... [laugh]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon zonenhasser » 17. Januar 2020, 13:35

Kumpel hat geschrieben:Na ja ehrlich gesagt war mir jeder Uniformträger in der DDR irgendwie suspekt und Begegnungen eher unangenehm.
Ob nun ein ABV beim Verabreichen eines Berlinverbotes oder ein Grenzoffizier an der tschechischen Grenze.

Da wusste man wenigstens, wen man vor sich hatte. Wir hatten einen Hamburger Messegast, der war unterwegs als 2 Zivilisten nach ihm fragten. Sie wären von der Verkehrspolizei, und er hätte ein Verkehrsdelikt begangen. Als ich sie auf die fehlende Unform ansprach, meinten sie, sie wären von einer anderen Abteilung und müssten ihre Kollegen zur Messe unterstützen. Da der Hamburger einen auffälligen Ford Thunderbird fuhr, entdeckte ich ihn wenig später in der Stadt und konnte ihn warnen. Weshalb die Gen. ihn suchten, blieb unklar.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nov65 » 17. Januar 2020, 13:42

Nostalgiker hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben:
Aber: Wer wollte denn die DDR wiederhaben? Das ist für mich die entscheidende Frage. Sehnsucht haben nicht mal die ehemals Strammen. Ausgenommen nostalgisch Beseelte. Aber gottlob sind das wenige Menschen.
Grüße von Andreas


Da hast du es wieder fein geschafft deine haltlose Frechheit mittels aus der Luft gegriffener Unterstellung in meine Richtung in deinem Beitrag unterzubringen.
Du wunderst dich das ich dich nicht respektiere, denk mal drüber nach woran das liegen könnte.
Ein Tipp, an deinem schriftstellerischen Versuch liegt es nicht. Wenn du meintest du seist in dieser Richtung zu höherem berufen, dann fühl dich "berufen". ich habe aus der Sparte, ich schreibe mal ein Buch weil der Schriftsteller in mir schlummert, weit schlimmeres gelesen.

Na hoffentlich hast du beim Lesen solcher Lektüre keinen Dauerschaden genommen. Nach deiner Offenbarung ist meine Sorge berechtigt.
Zumindest darf man dir anrechnen, dass du ein feines Näschen hast, wann eine Aussage dich gemeint haben könnte. Gratulation.
Andreas
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon zonenhasser » 17. Januar 2020, 14:57

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Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Januar 2020, 15:40

Nov65 hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:
Nov65 hat geschrieben:
Aber: Wer wollte denn die DDR wiederhaben? Das ist für mich die entscheidende Frage. Sehnsucht haben nicht mal die ehemals Strammen. Ausgenommen nostalgisch Beseelte. Aber gottlob sind das wenige Menschen.
Grüße von Andreas


Da hast du es wieder fein geschafft deine haltlose Frechheit mittels aus der Luft gegriffener Unterstellung in meine Richtung in deinem Beitrag unterzubringen.
Du wunderst dich das ich dich nicht respektiere, denk mal drüber nach woran das liegen könnte.
Ein Tipp, an deinem schriftstellerischen Versuch liegt es nicht. Wenn du meintest du seist in dieser Richtung zu höherem berufen, dann fühl dich "berufen". ich habe aus der Sparte, ich schreibe mal ein Buch weil der Schriftsteller in mir schlummert, weit schlimmeres gelesen.

Na hoffentlich hast du beim Lesen solcher Lektüre keinen Dauerschaden genommen. Nach deiner Offenbarung ist meine Sorge berechtigt.
Zumindest darf man dir anrechnen, dass du ein feines Näschen hast, wann eine Aussage dich gemeint haben könnte. Gratulation.
Andreas


Du kannst beruhigt sein, ich habe beim lesen deiner geklöppelten Satzschleifen höchstens Anfälle von Heiterkeit gehabt über deine herablassende Arroganz dich als ganz schlaues Burschen darzustellen.
Das du mich für blöd hältst ist dein Problem und nicht meins.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nov65 » 17. Januar 2020, 16:49

Du, @Nostalgiker, ich halte dich keineswegs für blöd. Ich schaue auf niemanden von oben herab.
Völlig abzulehnen ist dein Verhalten gegenüber deinen Mitmenschen und insbesondere dein Hochmut sowie dein Geringschätzen anderer User.
Lass uns mal schön und friedlich ins Wochenende gleiten.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Januar 2020, 17:09

Wer gibt schon zu das er auf Andere herabschaut, Nov65. Deshalb verwundert mich deine aussage dazu nicht.
Du kennst mein verhalten zu meinen Mitmenschen nicht, ergo kannst du dir darüber kein Urteil erlauben.

Was meine "Geringschätzung" gewisser User betrifft.
Lies mal wertneutral was diese Flachpfeifen für Lügen und Gerüchte über mich in die Welt gesetzt haben und weiterhin setzen. Die zahllosen Beleidigungen erwähne ich nur nebenbei.
Und solche Menschen soll ich wertschätzen?
Dir scheinen sämtliche Maßstäbe was Anstand und Respekt betrifft verloren gegangen zu sein wenn du die primitiven und peinlichen (für ihn) geistigen Ergüsse eines gewissen Volker Zottmann in Richtung der Mods in den letzten Tagen durchliest.

Du drehst ja bereits am Rad wenn ich dich mal ganz sanft kitzle, ich möchte nicht wissen wie du reagieren würdest wenn ich solche gehäuften Verbal Injurien wie sie dieser Herr aus dem Wald so gerne benutzt um mich zu Diffamieren, dir gegenüber verwenden würde.
Denk einfach mal drüber nach und wenn du jemanden zur Mäßigung aufrufen möchtest dann wende dich an die die hier absolute Narrenfreiheit besitzen was pöbeln, diffamieren, beleidigen und lügen über andere User betrifft.
Hoffe du kannst das verstehen, falls du das Schild der Voreingenommenheit runterklappst.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 17. Januar 2020, 19:10

Nostalgiker hat geschrieben:Was meine "Geringschätzung" gewisser User betrifft.
Lies mal wertneutral was diese Flachpfeifen ....


Unbewusste Bestätigung der Aussage? [grins] Nur gut dass du das Niveau des Forums noch hältst. Sonst wären wir schon im Loch versunken, flach-pfeifend...... [laugh]

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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nov65 » 17. Januar 2020, 19:46

Das Wochenende soll schön werden. Deshalb antworte ich auch nicht auf den letzten Post von @Nost.
Grüße rundum von Andreas [hallo]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon HPA » 17. Januar 2020, 21:42

Kumpel hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Und so habe ich IMMER zwischen den unterschiedlichsten Vertretern der Arbeiterklasse gewohnt und mit denen gelebt und wusste sehr wohl wie man dort dachte und lebte.


Also ich hätte einem Hauptmann der Grenztruppen nicht erzählt was ich dachte. [flash]
Wenn bei Familienfeiern unser Stasi erschien erstarb jedes politische Gespräch.
Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht was der da gemacht hat.
Sein Familienteil beteuerte jedenfalls Ende 89 nur was Technisches. [flash]


In übertragenem Sinne:
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Interessierter » 25. April 2020, 13:04

Punks im Visier der Stasi

Die Möglichkeiten in der DDR gegen das bestehende Gesellschaftssystem zu opponieren, waren sehr gering. Meist wurden solche Bestrebungen im privaten, anonymen Raum konspirativ geplant bzw. bekundet. Nur selten wurde die Ablehnung der gesellschaftlichen Verhältnisse offen und direkt gezeigt. Mit einer Ausnahme: den Punks.

Und so musste diese aus England stammende Subkultur von den SED-Herrschern als absolute Provokation betrachtet werden. Das auffallende Äußere, die ablehnende Haltung gegenüber jeder Obrigkeit und das offen ausgelegte Freiheitsgefühl der Punks machte diese bald zum Angriffspunkt für das MfS.

Das erste große DDR Punktreffen

Die Szene erlangte landesweite Aufmerksamkeit durch ein Punkkonzert am 11. Juni 1983 im Rahmen eines kirchlichen Jugendtreffens in der Karl-Marx-Städter St. Michaeliskirche. Hieran nahmen über 200 junge Menschen teil. Freiräume für "nicht-konforme" Jugendliche waren rar gesät. Selbst unter dem Dach der Kirche fanden Punks nicht überall einen Raum, um sich in der DDR verwirklichen zu können. Spätestens durch das Konzert gerieten die Punks in Karl-Marx-Stadt ins Visier der Staatssicherheit. Allen voran: Kim Pickenhain.

Sie wurde von der Geheimpolizei als "Extrem-Punkerin" wahrgenommen und als Anführerin der Punkszene in Karl-Marx-Stadt identifiziert.


Operativer Vorgang "Park"

So soll Kim Pickenhain entscheidenden Einfluss auf dieses Gruppe "negativ-denkender Jugendlicher" gehabt haben. Fortan wurde die junge Frau von der Stasi massiv bespitzelt, schikaniert und kriminalisiert. Die Staatssicherheit dokumentierte diese Aktionen im Operativen Vorgang "Park".

Für die SED und ihre Geheimpolizei stellten die Punks eine ungeheure Provokation dar. Sie wurden als "Rowdys" und "Asoziale" bezeichnet. Zwar gab es weitere jugendliche Subkulturen mit eigenen Dresscodes, Musikrichtungen und Verhaltensweisen wie beispielsweise die Anhänger des Heavy Metal, die Gruftis oder auch Skinheads. Letztere wurden vom DDR-System im Gegensatz zu den Punks geduldet, da sie als diszipliniert und fleißige Arbeiter galten. Bei der Punkerin Kim Pickenhain sah die Stasi es ganz anders.

Im OV "Park" plante sie die zielgerichtete Zersetzung der vermeintlich von ihr geführten Punk-Szene in Karl-Marx-Stadt. Der Maßnahmekatalog der Stasi reichte von der bloßen Überwachung der Szene über die Unterwanderung durch MfS-Spitzel (IM), bis hin zum Spinnen von Intrigen und der Verbreitung von Missgunst und Misstrauen innerhalb der Punkgruppe.

Abschiebung in den Westen als Problemlösung für die Stasi

Punkerin Kim Pickenhain konnte sich in den gesellschaftlichen Verhältnissen der DDR nicht verwirklichen. Obwohl sie und ihre Freunde nur auffallen, anders und eigen sein wollten, wurde die Punk-Szene durch das MfS politisiert. Daher stellte sie einen Antrag auf Übersiedlung nach West-Berlin. Doch jenes Anliegen wurde ihr zunächst verwehrt. Bis sie im Juni 1985 plötzlich die DDR verlassen musste. Ihre Abschiebung in den Westen war aus Sicht der Herrschenden "die beste Lösung" gewesen, erinnert sich Kim: "Die Stasi dachte ja, wenn sie mich los wird, dann ist sie das Punk-Problem los".

Unvergesslich bleibt Kim Pickenhain der Tag, an dem sie beim BStU Einsicht in ihre Stasi-Akte und die Unterlagen des OV "Park" nehmen konnte. Erschreckend sei es gewesen, zu erfahren, welche Maßnahmen gegen sie und ihre Freunde ergriffen wurden. Noch schlimmer aber war es zu erfahren, dass einige jener Freunde gemeinsame Sache mit dem MfS gemacht und diesem zugearbeitet hatten. Allerdings ist sie im Nachhinein froh darüber, den Schritt der Akteneinsicht gegangen zu sein.

Exemplarisch stehen die Punkerin Kim Pickenhain und der OV “Park“ für den repressiven Umgang mit den Andersdenkenden und den anders Aussehenden in der DDR.

https://www.bstu.de/informationen-zur-s ... eitsnadel/
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Nostalgiker » 25. April 2020, 14:26

Ach wie schröklich ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2020, 14:53

Nostalgiker hat geschrieben:Ach wie schröklich ......


Meist argumentieren nur alte Stasis so.

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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Merkur » 25. April 2020, 14:54

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Ach wie schröklich ......


Meist argumentieren nur alte Stasis so.

AZ


Wie kommst Du darauf?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2020, 14:57

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Ach wie schröklich ......


Meist argumentieren nur alte Stasis so.

AZ


Wie kommst Du darauf?


Erfahrung. Jeder normale ExDDR Bürger macht das nicht.
Und jemand, der unter Berufsverbot gelitten hat, ganz sicher nicht. Der hat zumindest Verständnis.

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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Interessierter » 25. April 2020, 15:18

Merkur » 25. Apr 2020, 15:54

augenzeuge hat geschrieben:

Nostalgiker hat geschrieben:
Ach wie schröklich ......



Meist argumentieren nur alte Stasis so.

AZ



Wie kommst Du darauf?


Warum er das wohl den Nostalgiker nicht gefragt hat?.... [flash] [denken]
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Merkur » 25. April 2020, 15:27

Interessierter hat geschrieben:Warum er das wohl den Nostalgiker nicht gefragt hat?


Ich hätte das auch Hugo Honk fragen können. [flash]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 25. April 2020, 15:36

Ein echtes Stasischmankerl , findest du nicht auch Merkur?

MfS_BV-Erfurt_KD-Weimar_Nr-1362_Bl-030_49B0916337584B21BD75295C4A1DFF33.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Kumpel
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Olaf Sch. » 25. April 2020, 15:52

gibt es das auch lesbar?
Olaf Sch.
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon HPA » 25. April 2020, 15:55

Mussu bei bstu gucken, siehe link weiter oben [wink]
HPA
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2020, 18:19

AkkuGK1 hat geschrieben:gibt es das auch lesbar?

https://www.bstu.de/informationen-zur-s ... eitsnadel/
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Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon Kumpel » 25. April 2020, 18:36

AkkuGK1 hat geschrieben:gibt es das auch lesbar?


Sorry , ich habe hier wohl eine Beschränkung was die Größe angeht.
Kumpel
 

Re: Wie frei war die Jugend in der DDR?

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2020, 18:41

Kumpel hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:gibt es das auch lesbar?


Sorry , ich habe hier wohl eine Beschränkung was die Größe angeht.


Was meinst du? Du bist kein Sonderfall. [grins]

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