Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon zonenhasser » 13. Januar 2020, 17:37

Berlin-Friedrichsfelde - Tausende jubeln die untergegangene DDR hoch


Am 3. Oktober feiern wir den 30. Jahrestag der Deutschen Einheit. Doch in Friedrichsfelde jubeln sie lieber die damals untergegangene DDR hoch. Sie sind schon wieder da!

Rund 10.000 Menschen pilgerten am Sonntag erneut zur Gedenkstätte der Sozialisten. Damit erinnerten sie an die vor 101 Jahren in Berlin ermordeten Gründer der KPD. Doch längst ist die Würdigung der Frühkommunisten nur Mittel zum Zweck.

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Ein älterer Mann kommt mit dem DDR-Wappen: „Das habe ich aus einer Fahne, einem Besenstil und Pappe selber gebaut.“ (Foto: Tomas Kittan)

Bei der Demo geht es alljährlich vor allem um Selbstdarstellung der Linken aller Couleur. DDR- und FDJ-Fahnen werden geschwenkt. An Ständen wird die Weltrevolution proklamiert.

Auf einer Kundgebung rufen Redner zum Sturz des Imperialismus auf, sogar aus Nepal. Und auf einer Konferenz mit 3000 Teilnehmern wird gegen den deutschen Rechtsstaat polemisiert.

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Ein junger Mann trägt eine FDJ-Fahne. Eines von vielen DDR-Symbolen, die am Sonntag gefeiert wurden (Foto: Tomas Kittan) *)

Zum stillen Gedenken kamen am Morgen unter anderem die Linken-Bundesvorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger. Sie trugen Kränze für die Gräber von Luxemburg und Liebknecht. Allerdings fehlten mit Oskar Lafontaine, Sarah Wagenknecht und Gregor Gysi die prominentesten Linken.

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Am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus legt Berlins Kultursenator Klaus Lederer (li.) eine rote Nelke nieder (Foto: Tomas Kittan)

Draußen am Eingang zum Friedhof bildete sich ein Grüppchen älterer Herren. Mittendrin der letzte DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz (82). Es war der erste öffentliche Auftritt nach seinem Unfall. Auf der Heimfahrt von Berlin am 14. Dezember krachte ein Passat in den Golf von Krenz.

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DDR-Staats- und Parteichef Egon Krenz zeigt sich erstmals seit seinem Unfall im Dezember in der Öffentlichkeit (Foto: Tomas Kittan)

Ein Freund fragte, wie es ihm geht? „Ganz gut“, so der 82-Jährige. Aus dem Hintergrund rief einer: „Unkraut vergeht nicht.“ Krenz grinste. Ganz wie früher.

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Hans Modrow, Ehrenvorsitzender der Linken, wird im Januar 92 Jahre alt (Foto: Tomas Kittan)

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erinnerte am Sonntag an die Opfer kommunistischer Gewaltherrscher. „Millionen Menschen wurden im Namen des Kommunismus verfolgt, entrechtet und ermordet“, so Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung.
Wer sich heute noch mit Plakaten zu Stalin, Lenin oder Mao bekenne, der zeige „historische Blindheit“.

bz-berlin.de 12. Januar 2020

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*) Das Zeigen von Symbolen verbotener Organisationen wie der FDJ in der Öffentlichkeit ist strafbar!
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Nostalgiker » 13. Januar 2020, 18:25

Die FDJ ist nur auf dem Territorium der Alt-BRD verboten worden.
Da der Friedhof bzw. die Gedenkstätte in Ostberlin liegt können so viel FDJ Fahnen etc.geschwenkt werden wie man hat.

Ansonsten gibt es keine Organisation, keine Partei der DDR oder Symbole der DDR die offiziell verboten wurden, obwohl der Wunsch danach ein feuchter Traum eines gewissen Knäblein aus der Gedenkstätte UHA HSH ist .........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Klaus B. » 13. Januar 2020, 20:25

Der Anlass zu dieser Demo wurde in der DDR zielgerichtet missbraucht, und wird heute dank des GG wiederum skurril angewendet, nur, um auf den Putz zu hauen! Da treffen sich Altkommunisten, deren strafverfolgungswürdige Machenschaften "abgearbeitet" bzw. verjährt sind, um sich noch immer "verrannten" Teilen des Volkes zu zeigen, ich weiß nicht, ob das der Ehre der betroffenen Toten dient...
Alle im "Pelze des Wohlstandes nach 1990", kein Hungerleider!
So ist unser Land, unsere Gesellschaft heute. Die grundgesetzlich zustehende Meinungsfreiheit nutzend für Putsch, Randale und Hass und Furz und Feuerstein!

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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon zonenhasser » 13. Januar 2020, 21:34

Nostalgiker hat geschrieben:Die FDJ ist nur auf dem Territorium der Alt-BRD verboten worden.
Da der Friedhof bzw. die Gedenkstätte in Ostberlin liegt können so viel FDJ Fahnen etc.geschwenkt werden wie man hat.
.

Meines Wissens gab es nur für eine Strafbestimmung eine Übergangszeit nach dem Beitritt der DDR, die im Beitrittsgebiet anders gehandhabt wurde als in den alten Bundesländern - den Schwangerschaftsabbruch.
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Januar 2020, 22:05

Mummenschanz zum Graulen. Die Alten haben das Volk unterdrückt und den Staat hingewirtschaftet. Die Jungen sind noch makaberer, weil sie den Idioten nachlaufen.
Die "geehrten" Toten würden sich vor Scham im Grabe rumdrehen.

Der Staat sollte mal eine Volksabstimmung ausrufen und fragen, welche Symbole verboten gehören....

Gruß Volker
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Beethoven » 14. Januar 2020, 06:10

Das Gedenken an Karl und Rosa ist meiner Meinung nach, aller Ehren wert.

"Nie wieder Krieg, gegen die militärische Aufrüstung" rief er in den damaligen Reichstag. Damals noch Mitglied der SPD.
Man hörte nicht auf ihn. Der I. WK bewies, wie richtig er lag und die SPD ging mit in den Krieg und war Steigbügelhalter für das große Morden.

Ähnlich Rosa Luxemburg. Sie bekämpfte von Beginn an, Nationalismus und Kriegstreiberei, setzte sich für Streiks als Mittel sozialpolitischer Veränderungen ein.

Das erforderte zur damaligen Zeit viel Mut und war, wie man sieht, sehr gefährlich.

Beide wurden im Januar 1919 von Freikorpsoffizieren ermordet.

Sicher, beide waren anschließend sehr links eingestellt, gründeten den Spartakusbund und die KPD, was sie noch verhasster machte.

Und wenn man ein Demokrat ist, was sich auch hier, in diesem Forum, so einige auf ihre Fahnen geschrieben haben, muss man ganz einfach damit leben können.
Man muss sogar als Demokrat dafür sein, dass anders denkende Menschen, ihre Meinung, in welcher friedlichen Form auch immer, zum Ausdruck bringen.

Das dort nun Fahnen geschwungen werden, die einigen Usern hier der grauen Star in die Augen treibt, ist nun mal so.
Ein stilles Gedenken würde es auch tun aber die Art ist eben ein Ausdruck der Teilnehmer, zu zeigen, dass es eben immer noch eine gewisse Verbundenheit mit der damaligen DDR gibt.

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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Olaf Sch. » 14. Januar 2020, 07:20

Erstaunlich, wie stark ein Stockholmsyndrom nachwirken kann. Für die Fahnenschwinger, für die Alten Mitleid, für die Jungen OMG sind die unwissend...

Rosa und Karl wurden von den Bürokommunisten für ihre Zwecke ideologisch angepasst, 25 Jahre nach ihrem Tod, auch sehr einfach.
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Kumpel » 14. Januar 2020, 08:40

Beethoven hat geschrieben:Ein stilles Gedenken würde es auch tun aber die Art ist eben ein Ausdruck der Teilnehmer, zu zeigen, dass es eben immer noch eine gewisse Verbundenheit mit der damaligen DDR gibt.



Das zeigt eher , dass die DDR Fahnen schwingenden Rentner nichts gelernt haben. Rosa Luxemburg hätte die DDR als Abziehbild der Sowjetunion nicht gefallen.
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon zonenhasser » 14. Januar 2020, 10:40

Beethoven hat geschrieben:
Beide wurden im Januar 1919 von Freikorpsoffizieren ermordet.

Sicher, beide waren anschließend sehr links eingestellt, gründeten den Spartakusbund und die KPD, was sie noch verhasster machte.
[laugh]
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Re: Luxemburg-Liebknecht-Demo 2020

Beitragvon Klaus B. » 14. Januar 2020, 19:44

Beethoven hat geschrieben:Das Gedenken an Karl und Rosa ist meiner Meinung nach, aller Ehren wert.

"Nie wieder Krieg, gegen die militärische Aufrüstung" rief er in den damaligen Reichstag. Damals noch Mitglied der SPD.
Man hörte nicht auf ihn. Der I. WK bewies, wie richtig er lag und die SPD ging mit in den Krieg und war Steigbügelhalter für das große Morden.

Ähnlich Rosa Luxemburg. Sie bekämpfte von Beginn an, Nationalismus und Kriegstreiberei, setzte sich für Streiks als Mittel sozialpolitischer Veränderungen ein.

Das erforderte zur damaligen Zeit viel Mut und war, wie man sieht, sehr gefährlich.

Beide wurden im Januar 1919 von Freikorpsoffizieren ermordet.

Sicher, beide waren anschließend sehr links eingestellt, gründeten den Spartakusbund und die KPD, was sie noch verhasster machte.

Und wenn man ein Demokrat ist, was sich auch hier, in diesem Forum, so einige auf ihre Fahnen geschrieben haben, muss man ganz einfach damit leben können.
Man muss sogar als Demokrat dafür sein, dass anders denkende Menschen, ihre Meinung, in welcher friedlichen Form auch immer, zum Ausdruck bringen.

Das dort nun Fahnen geschwungen werden, die einigen Usern hier der grauen Star in die Augen treibt, ist nun mal so.
Ein stilles Gedenken würde es auch tun aber die Art ist eben ein Ausdruck der Teilnehmer, zu zeigen, dass es eben immer noch eine gewisse Verbundenheit mit der damaligen DDR gibt.

Freundlichst


Ich hoffe, Du @Beethoven hast mich bezugnehmend auf die Ehre der Toten nicht missverstanden. Das ist hier nicht die Frage...

Wie man allerdings im Laufe der bewegten deutschen Geschichte mit diesem Gedenken umgegangen ist und noch heute umgeht, ist bezeichnend für die vorgeheuchelte Ehre der besagten Toten zu den Zeiten vor und nach 1989!

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