Edelknabe hat geschrieben:... In diesem Augenblick flammten jenseits der Staatsgrenze zwei Scheinwerfer auf. Wie zwei Riesenspeere stachen ihre langen Halogenlichtbündel in die Schlucht hinein. ...
Edelknabe hat geschrieben:... Gerhard Leonhard schob vorsichtig den Kopf nach vorn und nahm das Nachtglas zur Hand. ...
Edelknabe hat geschrieben:... Er machte den Offizier des Bundesgrenzschutzes schnell aus. ...
Edelknabe hat geschrieben:... Leonhard griff wortlos nach dem Draht und zog daran. Ein
Ohrhöreranschluss kam zum Vorschein. Leonhard zog wortlos weiter und hatte den Ohrhörer in der Hand.
„Gib das Radio her, das dazugehört!“ ...
Edelknabe hat geschrieben:... Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?
Edelknabe hat geschrieben:Durch Zufall fand ich beim kramen in meinen verstaubten Bücherkisten ein Buch und dachte so bei mir: “Also doch, es gab sie also damals doch, die Literatur für den Leser von 10 Jahren an über die Staatsgrenze der DDR, so hier im Buch speziell über die grüne Grenze.“
Das Buch von Siegfried Dietrich mit dem Titel „Die Nacht der Bewährung“ ist in 3.Auflage im „Der Kinderbuchverlag Berlin -DDR 1976 erschienen zum Preis von 4,80 Mark.
Eine Leseprobe
„Halt! Hörst du es auch?“
„Klingt wie ein Pkw vom Bundesgrenzschutz.“ Leonard nickte. „Gehen wir in Deckung.“ In diesem Augenblick flammten jenseits der Staatsgrenze zwei Scheinwerfer auf. Wie zwei Riesenspeere stachen ihre langen Halogenlichtbündel in die Schlucht hinein. Für einen Augenblick zu spät; denn die Grenzer lagen bereits hinter einem kleinen Felsen.
Gerhard Leonhard schob vorsichtig den Kopf nach vorn und nahm das Nachtglas zur Hand. Er machte den Offizier des Bundesgrenzschutzes schnell aus. „Bohnenstange“, hatten ihn die Grenzer getauft, weil er sich immer so steif bewegte, als habe er einen Stock verschluckt. Bohnenstange stand neben seinem Fahrzeug und beobachtete die Grenzsicherungsanlagen der DDR.
Nach uns kannst du dir die Augen aus dem Kopf gucken und wirst uns dennoch nicht sehen, dachte Leonhard, fingerte das Dienstbuch aus der Tasche und trug das Vorkommnis ein.
Nach einer weile wendete der Pkw, und Bohnenstange fuhr in nordöstlicher Richtung davon.
„Jetzt fährt er zur Hohen Wiese und peilt dort nach unseren Posten“, meinte Leonhards Begleiter.
„Wenn er sie entdeckt“, schmunzelte Gerhard und sprang auf den schmalen Trampelpfad, der durch die Schlucht führte. „Mal sehen, wo die Posten stecken.“
Sie fanden die zwei im Schatten einer uralten Fichte. Der Platz war gut gewählt: das Gelände vor den Grenzern lag im hellen Mondlicht, die Posten selber standen beinahe unsichtbar im Dunkeln.
Der Postenführer meldete. Er meldete auch den „Besuch“ von Bohnenstange mit genauer Uhrzeit.
Leonhard war zufrieden. Er wechselte ein paar Worte mit den beiden und wollte schon weitergehen, als sein Blick auf einen weißen dünnen Draht fiel, der aus der Tasche des Gefreiten lugte.
„ Was ist denn das?“ Leonhards Stimme verhieß Unheil.
„Das?“ Der Postenführer geriet ins Stottern. „Och…. nichts weiter…, bloß so, ein Drahtende.“
Leonhard griff wortlos nach dem Draht und zog daran. Ein Ohrhöreranschluss kam zum Vorschein. Leonhard zog wortlos weiter und hatte den Ohrhörer in der Hand.
„Gib das Radio her, das dazugehört!“
„Wir haben nichts gehört“, beteuerte der Gefreite. „Ich habe das Dings bloß noch einstecken.“
„Das Radio!“ Leonhard streckte die Hand aus. „Etwas schnell, wenn ich bitten darf!“
Der Postenführer nestelte an einer Tasche und zog einen kleinen Taschenempfänger heraus, nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel.
„Sie wissen, dass das verboten ist?“
Der Gefreite nickte. Natürlich wusste er es, jeder wusste es, die Befehle waren eindeutig, und die Zugführer wiesen immer wieder darauf hin.
„Und warum nehmen Sie das Radio trotzdem mit?“
„ Es kommt immer mal ein toter Punkt, wo man hundemüde wird“, verteidigte sich der andere. „Da muntert ein bisschen Musik auf.“
„Die Grenzverletzer muntert es ebenfalls auf“, erwiderte Leonhard bissig. „Die marschieren gemütlich in zehn Meter Abstand an ihnen vorüber, während Sie Musik hören.“
Der Postenführer wies auf seinen Begleiter. „Wir sind doch zu zweit.“
Gerhard Leonhard ließ sich in keine weitere Auseinandersetzung ein. „Nach Ablösung können Sie ihr Radio beim Zugführer abholen!“
„ Mach keinen Quatsch!“..beschwor ihn der Postenführer. „Ich bekomme eine Menge Ärger.“
„Wenn einer unbemerkt über die Grenze geht, gibt’s noch viel mehr Ärger.“
Der Postenführer machte einen letzten Versuch. „Du hast recht“, sagte er, „aber wer hat das nicht schon einmal gemacht?“
„Ich zum Beispiel nie“, antwortete Leonhard, „ und außer mir bestimmt noch unzählige andere.“
Er steckte den Empfänger in die Tasche. „Ich habe euch vor der Vergatterung gewarnt, das weißt du.
Ende der Leseprobe
Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?
Rainer-Maria
Rainman2 hat geschrieben:Edelknabe hat geschrieben:... Mir ist noch nicht ganz klar, was dieser Leonhard für einen Dienstgrad in der Erzählung hat…muss erstmal nachlesen und dazu später. Denn ein „übereifriger Uffz“, ein Unteroffizier scheint er nicht zu sein aber auch kein Lolli (Leutnant)?
Wird doch wohl nicht General Leonhardt gewesen sein, aber der hieß Karl und nicht Gerhard ... ***grübel***
Edelknabe hat geschrieben:... Also wenn ich einmal mein Buch über die 547 Tage am Kanten schreibe, ...
Rainer-Maria
ex-maja64 hat geschrieben:Also 547 Tage waren noch nicht mal diese "Proleten", auch genannt Kantenlatscher dort vorne.
Geschweige denn diese Elitekämpfer aus den Bataillonen
Noch ein Buch???
Mario
Rainman2 hat geschrieben:... ein Vorkommnis im Grenzdienst und das in einem richtigen Kinderbuch ...
Dieter1945 hat geschrieben:Das Buch habe ich soeben bei Ebay für 2,00 Euro, plus 1,10 Euro Porto gekauft.
nightfire64 hat geschrieben:Wobei, Mohr und die Raben von London, damals mit zu meinen Lieblingsbüchern gehörte
Edelknabe hat geschrieben:Na gut Mario, ziehe ich die KU (Kurzurlaube), die VKU (Verlängerte KU) und SU (Sonderurlab) von den 547 Tagen ab bleiben noch ....wenn ich das noch wüsste...übrig?
Zumal ich kaum Zuhause war und der eine Tag Sonderurlaub fürs eiserne pflichtbewusste Ausharren am Fluchtpunkt oder besser Einbruchspunkt des imperialistischen Grenzverletzers ins Inland der DDR garnicht ins Gewicht fiel.
Oder waren das garnicht 547 Tage...eventell nur 365 wenn man noch den Nachtschlaf abzieht?
ex-maja64 hat geschrieben:Eigentlich gehts ja hier um Jugendliteratur.....Tschuldigung
Edelknabe hat geschrieben:...ach, warum bin ich nicht Politoffizier geworden so wie Rainman, die normalen Wehrpflichtigen hätten alle aufgekohlt und Nachschlag geholt, um dann mit Stolz ein Tagesack zu werden. ...
Edelknabe hat geschrieben:Gruß vom Onkel Rainer-Maria der nie Soldat sein wollte, dagegen Handwerker schon und nun aber ab in die Schule Mädchen und Jungens.
Ameisenferdinand hat geschrieben:....gewaltsamer Grenzduchbruch West nach Ost unter Waffenanwendung.....
Andreas
augenzeuge hat geschrieben:Ameisenferdinand hat geschrieben:....gewaltsamer Grenzduchbruch West nach Ost unter Waffenanwendung.....
Andreas
Ohjee.....was es so alles gegeben haben soll......
Aber wer es will, ab 2,20 EUR ist man dabei: http://www.booklooker.de/app/detail.php ... 4de13412fa
AZ
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