Der Medikamentenengpass und die Folgen....

Der Medikamentenengpass und die Folgen....

Beitragvon pentium » 2. Dezember 2019, 19:46

"Derzeit nicht lieferbar" - Der Medikamentenengpass und die Folgen.

Immer häufiger bekommen Patienten nicht die gewünschten Medikamente in der Apotheke. Sie zu ersetzen ist in manchen Fällen schwer. Woran liegt das? Und was können betroffene Patienten tun?

MDR FERNSEHEN | "FAKT IST!" aus Dresden am 2.12.2019 | 22:05 Uhr
https://www.mdr.de/fakt-ist/fakt-ist-me ... ss100.html

Seit 2015 besteht Arzneimittelknappheit in Europa, seit 4 Jahren! Das Problem wird von den Verantwortlichen nicht angegangen. Die Knappheit nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Immer wieder sind bestimmte Mittel nicht erhältlich, auch nicht im Großhandel. Betroffen können alle Medikamente sein, ob selten oder häufig genutzte und betreffen auch die verschiedensten Krankheitsbilder. Dazu gehören unter anderem:
•Blutdrucksenker
•andere Herzkreislauf-Medikamente
•Medikamente für das zentrale Nervensystem
•Asthmamittel
•Schilddrüsenpräparate,
•onkologische Medikamente

Am häufigsten fehlen Antiinfektiva, Krebsmedikamente und Betäubungsmittel.

Lieferengpässe bei Arzneimitteln: Ein Missstand, der nicht mehr hinnehmbar ist
https://www.aerzteblatt.de/archiv/21068 ... ehmbar-ist

...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Der Medikamentenengpass und die Folgen....

Beitragvon Interessierter » 2. Dezember 2019, 20:19

Habe ich leider auch schon Erfahrungen mit machen müssen. Bestelle daher nun immer einige Wochen früher.
Interessierter
 

Re: Der Medikamentenengpass und die Folgen....

Beitragvon Interessierter » 17. April 2020, 11:23

Ökonom: "Abhängigkeit von China ist eine Mär"

Deutschland ist bei Medizingütern weniger abhängig von China als vielmals behauptet, so der Ökonom Martin Braml. Vor Krisen könnte man sich dennoch besser schützen - aber nicht durch mehr Produktion im Inland.

Ganz generell gefragt: Ist es nicht sicherer für Krisenzeiten, die Produktion wieder im eigenen Land anzusiedeln, wie von vielen gefordert?

Martin Braml: Das würde ich absolut nicht so sehen. Heimische Produktion hat Krisenzeiten den Vorteil, dass die Transportwege kurz sind. Aber wir wissen nicht, ob sich nicht auch die heimische Wirtschaft länger in einem Lockdown befindet, oder ob im Krisenfall die heimische Produktion überhaupt noch immer funktioniert. Wir reden bei Krisen nicht nur von Pandemien, sondern auch von Naturkatastrophen oder einem militärischen Konfliktfall. Wenn man für ein Produkt mehrere Zulieferer in mehreren Ländern hat, dann kann man sich gegen viele Risiken absichern: politische Risiken und in gewisser Weise das Risiko von Epidemien.

In der Politik gibt es verstärkt die Forderung, die Abhängigkeit bei Medizinprodukten von China zu reduzieren. Sie haben die Importe und Exporte aus China untersucht. Ist Deutschland wirklich so abhängig von der Volksrepublik?

In den Handelsstatistiken findet sich nichts, was darauf hindeutet, dass wir besonders von China abhängig wären. Indien wird in diesem Zusammenhang auch noch häufig genannt. Die Importe aus China und Indien im Medizingüterbereich liegen bei 400 Millionen Euro pro Jahr. Das sind 0,8 Prozent der Gesamtimporte im medizinischen Bereich. Da ist es eine Mär zu sagen, es gäbe eine besondere Abhängigkeit. Das kann vielleicht punktuell bei einzelnen Produkten sein. Aber die These kann sich nicht halten lassen, dass Deutschland grundsätzlich in seiner Medizinversorgung von China und Indien abhängig wäre.

Aber was ist mit den Grundstoffen - beispielsweise für Antibiotika. Die kommen doch fast nur aus China. Haben sie das in ihre Berechnung mit aufgenommen?

Wir haben uns Wertschöpfungsketten-Analysen angeschaut. Die sind aber nicht auf Produktebene möglich, sondern nur für den gesamten medizinischen Sektor. Daraus ging hervor, dass 2,5 Prozent der Medikamente, die in Deutschland konsumiert werden, einen Wertschöpfungsursprung in China haben. Es kann also sein, dass es punktuell bei manchen Medikamenten zu wenig Zulieferer gibt, und da muss man auch darüber reden. Aber das Gesamtbild, das so viel aus China kommen würde, ist auch nach dieser Berechnung nicht zu halten.


Mehr hier:
https://www.dw.com/de/oekonom-abhaengig ... a-53148517
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