augenzeuge hat geschrieben:Hallo Dieter,
du bist wirklich ein ehrlicher Kerl. Aber das gerade du erst am Folgetag erfährst, dass die Grenze auf ist, muss dich doch getroffen haben.....
Sag mal, hast du denn keine Nachrichten gehört? Ich zappte damals schon ab 19 Uhr zwischen den Sendern, um die neueste Entwicklung zu erfahren.
Eigentlich war mir schon ab 19 Uhr alles klar, allerdings wollte ich trotzdem die Bestätigung haben, ich traute den ersten Berichten nicht.
Und nach der Tagesschau zog ich die Jacke an, setzte mich ins Auto und fuhr an die Grenze in Rudow. Ich blieb dort bis ich den ersten Autos aufs Dach klopfen konnte....obwohl die ersten Leute dort zu Fuß kamen.
AZ
Svenja hat geschrieben:Ich habe Tage später also nachdem 9.11. in meiner alten Umgebung (Heimat) ein paar Saalrunden gegeben. Also der Großkotz aus`m Westen und so.
War natürlich der König schlechthin. Beim bezahlen am Tresen musste selbstverständlich jeder sehen wie Dick die Börse war.
Klar das die Aktion irgendwie peinlich war, da mich jeder noch kannte..........aber gelobt auf Grund meiner Großzügigkeit haben sie mich alle in den höchsten Tönen.
Gruß Svenja
dein1945 hat geschrieben:Hallo Svenja,
am Bahnhof Zoo 1 zu 20 getauscht und im Osten einen auf dicke Hose machen, Du wirst mir von Tag zu Tag sympatischer
Gruß aus Berlin
ABV hat geschrieben:Als in Berlin, gute siebzig Kilometer von meiner damaligen Wohnung entfernt Weltgeschichte geschrieben wurde, lag ich sternhagelbesoffen im Bett. Ein paar Stunden zuvor hatte ich auf einer privaten Feier zwei eben noch stramme Genossen erlebt, die urplötzlich zu "Widerstandskämpfern" mutiert waren. Die Typen hatten sich über die SED ausgelassen, als wären sie selbst nie dabei gewesen. Ich wollte meinen Ohren nicht trauen. Aber wie hat schon Konrad Adenauer gesagt? Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!
Zwischendurch hagelte es bissige Bemerkungen über VP und MfS. So als hätten die beiden irgend eine negative Erfahrung mit diesen Institutionen machen müssen. Haben sie aber nicht, zu keinem Zeitpunkt. Das schlimmste war, dass die anderen denen noch Recht gaben. Anstatt mal zu fragen, was sie einen Monat vorher noch so von sich gegeben hatten. Vor lauter Frust hatte ich mir die Birne vollgeballert. Am nächsten Tag bin ich dann mit einem mordsmäßigen Brummschädel erwacht. Mit Mühe und Not gelang es mir, dass auf meinem Nachttisch stehende Radio einzuschalten. Um Nachrichten zu hören. Auf RIAS 2 wurden Jugendliche nach ihren ersten Eindrücken in Westberlin befragt. Die Befragten schwärmten von der neuen bunten Welt. Aha, da haben uns wieder welche verlassen, dachte ich. Das war ja in diesen Tagen nichts neues. Plötzlich stellte der Reporter eine seltsame, von meinem alkoholvernebelten Gehirn nur schwer zu deutende Frage: " Könnt ihr euch vorstellen, dass die Mauer nun für immer offen ist? Oder habt ihr Angst davor, dass die DDR die Grenzen wieder schließen könnte?" Es dauerte einige Momente, bis ich die volle Tragweite des eben gehörten begriff. So schnell wie in diesem Augenblick bin ich nie wieder nüchtern geworden.
Gruß an alle
Uwe
ABV hat geschrieben:Ein paar Stunden zuvor hatte ich auf einer privaten Feier zwei eben noch stramme Genossen erlebt, die urplötzlich zu "Widerstandskämpfern" mutiert waren. Die Typen hatten sich über die SED ausgelassen, als wären sie selbst nie dabei gewesen.
Ich habe mich mit zwei Kumpels in den Zug gesetzt und bin nach Berlin, Geld abgeholt und erst mal Käse gekauft. Denn der Käse im Osten schmeckte nicht so gut.
Wahrscheinlich Bücher..."Ich wollte Edgar-Wallace-Krimis kaufen"
Und der geht immer noch!!also haben wir den Toaster gekauft
Ich denke, ich würde es zu einer Reise mit dazulegen
Erst mal wusste ich gar nicht, was ich mit dem Geld sollte. Und dann bin ich nach Spandau und habe mir die Zange geholt, die ich da in einem Werkzeugladen gesehen hatte. Solche Zangen gab es im Osten nicht.
Ich habe eine Bohrmaschine gekauft und diesen Frosch, für unsere Tochter, die kurz vor der Wende zur Welt gekommen war. Ein Kindershampoo, das nicht so in den Augen brannte wie die aus dem Osten.
Ich hatte eine Freundin in Oldenburg, da bin ich bald hingefahren. Mir fiel auf, dass die Menschen da anders redeten, und damit meine ich nicht den Dialekt. Sie machten viel mehr Worte um viel weniger Fakten. Also wenig sagen – aber viel reden.
Berliner hat geschrieben:PS es wuerde mich interessieren, was Du an diesem Tag gemacht hast, Merkur.
augenzeuge hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:PS es wuerde mich interessieren, was Du an diesem Tag gemacht hast, Merkur.
Merkur, da ist noch ne Antwort offen.....
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:PS es wuerde mich interessieren, was Du an diesem Tag gemacht hast, Merkur.
Merkur, da ist noch ne Antwort offen.....
AZ
Interessierter hat geschrieben:Aber schon seit 7 Jahren. Er stellt doch lieber selber Fragen und meistens auch noch welche, die er sich selbst beantworten kann...
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:PS es wuerde mich interessieren, was Du an diesem Tag gemacht hast, Merkur.
Merkur, da ist noch ne Antwort offen.....
AZ
Ich kann mich genau erinnern: Ich habe Markus Wolfs Troika gelesen.
augenzeuge hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:PS es wuerde mich interessieren, was Du an diesem Tag gemacht hast, Merkur.
Merkur, da ist noch ne Antwort offen.....
AZ
Ich kann mich genau erinnern: Ich habe Markus Wolfs Troika gelesen.
Du solltest dein Erinnerungsvermögen prüfen.
Das Buch kam erst 1991 heraus. Es kann natürlich sein, dass du vom Begrüßungsgeld ein anderes Buch gelesen hast.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Ja, in der DDR erschien es früher. Ich kenne es mit Veröffentlichung von 1991.
AZ
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Ja, in der DDR erschien es früher. Ich kenne es mit Veröffentlichung von 1991.
AZ
Du bist halt manchmal nicht umfassend informiert.
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