1982 legte ein türkischer Einwanderer auf einem Stück DDR-Land einen Garten in der Nähe der Berliner Mauer an. Osman Kalin verteidigte seine kleine Domäne energisch gegen alle Autoritäten, die versuchten, sie wegzunehmen. Obwohl er dieses Jahr gestorben ist, kümmert sich seine Familie immer noch um das Grundstück und das Baumhaus, das er dort gebaut hat."Als ich 17 war, zeigte mir mein Kunstlehrer an der High School berühmte Gebäude und erklärte ihre historische Bedeutung", erinnert sich Osman Kalins Enkelin Funda.
"Eine Woche haben sie uns den Eiffelturm gezeigt und in der nächsten Woche das Baumhaus meines Großvaters.
„Die Jungs in der Klasse haben sich darüber lustig gemacht, weil es ein bisschen komisch und unförmig aussieht – und als Teenager war ich total beschämt. Meine Freundin wollte gerade verraten, dass MEIN Großvater es gebaut hat, als ich ihr einen Blick zugeworfen habe um sie zum Schweigen zu bringen."
Aber das war vor 16 Jahren. Jetzt sagt Funda, dass sie sehr stolz auf das ist, was ihr Großvater gebaut hat.
Der von Osman Kalin angelegte Garten steht an der Grenze von Mitte (ehemals Ost-Berlin) und Kreuzberg (ehemals West-Berlin). Moderne Bürogebäude und Hochhauswohnungen umgeben heute den überwucherten Garten und das auf den Kopf gestellte Haus, das mit Graffiti geschmückt ist und dessen unpassende Möbel auf den Boden geklebt sind.Aber von 1961 bis 1989 teilte die Berliner Mauer das Areal und verlief an einer der drei Seiten des Gartens. Tatsächlich war es die Schaffung der Mauer, die den Garten ins Leben rief.
Über Nacht im August 1961 wurden Betonpfosten in den Boden gesetzt und mit Stacheldraht zusammengebunden, während bewaffnete Wachen mit Kampfhunden auf der Ostseite patrouillierten.
Aber die Bauarbeiter haben Abstriche gemacht. Offiziell verlief die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin in der Nähe einer kurvigen Straße, dem Bethaniendamm, im rechten Winkel, aber die Mauer ging gerade über und hinterließ auf der Westseite der Mauer ein Ost-Berliner Dreieck. Es blieb auch, als der Drahtzaun zu einer befestigten Doppelmauer mit einem verminten und stolperdrahtgebundenen "Todesstreifen" dazwischen wurde.
Die tolle Fotogalerie gibt es hier:
https://www.bbc.com/news/stories-44601030