augenzeuge hat geschrieben:Kumpel hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:Erst entsorgt man unfähige Leute aus dem Westen in den Osten damit sie dort "Aufbauhilfe" leisten und nachdem sie die funktionierenden Reste der Wirtschaft an die Wand gefahren haben haben sie sich wieder vom Acker gemacht.
Und auch das sind diese böswilligen verallgemeinernden Phrasen die bis heute eine Verständigung verhindern.
Ich habe hier 1989 integere Menschen kennen gelernt die in den Osten gegangen sind , die hatten im Westen ein sehr komodes Leben mit big Einfamilienhaus , Familie und Freundeskreis.
Die brauchten keine Buschzulage , die haben das aus Überzeugung getan um zu helfen.
Ich erinnere mich noch an die Diskussionen ,deren Freunde haben zumeist mit Unverständnis reagiert und sich gefragt wie man ein so angenehmes Leben im Westen aufgeben kann.
Es ist einfach nur abartig gehässig wie man so pauschal urteilen kann.
Kumpel, da ich diese Leute auch kenne, kann ich dir nur recht geben.
AZ
Kumpel hat geschrieben:Es ist einfach nur abartig gehässig wie man so pauschal urteilen kann.
Interessierter hat geschrieben:Ich hoffe nur, du bist jetzt nicht zutiefst beleidigt, dass der Tagesspiegel eine andere Meinung hat
Verlassen und Rechts - Der einsame Osten
Trotz Aufschwung wird die AfD in Sachsen und Brandenburg am meisten gewinnen. Warum die Menschen im Osten radikaler wählen als im Westen. Eine Analyse.
Der Fall der Mauer hat den Menschen in den neuen Ländern so viele unbestreitbare Vorteile gebracht, dass die wirtschaftlichen Erklärungen, warum Ostdeutsche mehr als Westdeutsche dazu neigen, radikale Parteien zu wählen, nicht überzeugen. Die angeblichen Verlierer im Osten haben reale Kaufkraft, dichte Fenster und zehn Jahre Lebenserwartung hinzugewonnen.
Wenn sie ihre Lebensumstände nicht nur mit Winterhude und Wiesbaden, sondern auch mit Wilhelmshaven oder Warschau vergleichen, dann ist der enorme Wohlstandssprung, der mit ungezählten Transfermilliarden erkauft wurde, von niemandem zu leugnen.
Nicht zu leugnen ist aber auch die Unzufriedenheit, die eben nicht nur am Geld hängt und daher mit noch mehr Geld auch nicht zu überwinden wäre – weshalb man in Wahlgeschenke in Form von noch mehr Transfergeld wenig Hoffnung setzen sollte, als Wahlkämpfer und als Wähler.
Die Jungen nehmen sich die Freiheit
Der bulgarisch-britische Europavordenker Ivan Krastev hat in seiner ersten Heimat eine Beobachtung gemacht, die auch auf die neuen Länder zutrifft: Die Jugend verschwindet. Erst nehmen sich die tüchtigen jungen Frauen, dann auch die jungen Männer die Freiheit, die ihnen das freizügige Europa und Deutschland bieten – und gehen.
Die Ungleichheit besteht nicht zwischen Ost und West, sondern im Osten zwischen den mobilen Jungen und den vereinsamenden Alten. Nicht das geringere Einkommen bedrückt, sondern das Verlassensein, die Einsamkeit.
Sie grassiert im Osten, wie sich Westdeutsche das nicht vorstellen können. Mit dem Bankrott der DDR ging nicht nur ein großer Teil der DDR-Betriebe unter, sondern mit ihnen auch zahllose Orte der Gemeinschaft und Geselligkeit, weil sie – anders als im Westen – betrieblich organisiert waren.
Die radikalen Führungsfiguren kommen aus dem Westen
Zum Gesamtbild gehört, dass der Osten Deutschlands von 1945 bis heute in einem fort Millionen Menschen mit Gestaltungsdrang verjagt oder verloren hat, einst als Flüchtlinge und Ausreisewillige, heute schlicht als Fortzügler. Der Aderlass an Führungspersönlichkeiten zeigt sich nirgendwo so deutlich und zugleich absurd wie am rechten Rand.
Die radikalen Führungsfiguren des Ostens sind fast ausnahmslos Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Westen, wie der Oberschwabe Götz Kubitschek in Sachsen-Anhalt, der Westfale Björn Höcke in Thüringen oder der Bayer Andreas Kalbitz in Brandenburg.
Die Menschen im Osten bedrückt der Mangel an Jugend mit Initiative, die nötig ist, um neues Gemeinschaftsleben zu stiften und das Ausbluten und Vereinsamen zu stoppen. Demokratische Wahlkämpfer brauchen hierfür wirksame Ideen. Und die Wähler die Einsicht, dass Hass gegen Fremde und die Spaltung der Gesellschaft keines ihrer Kümmernisse beheben werden. Ganz im Gegenteil: Je mehr sie sich abschotten, umso einsamer wird es um sie.
https://www.tagesspiegel.de/politik/ver ... 52614.html
augenzeuge hat geschrieben:Der Tagesspiegel hat es gut analysiert.
An Steffen52 habe ich die Bitte, sich einen Fall bei Faktenfinder zu nehmen, und die Verdrehungen zu beweisen.
AZ
Ari@D187 hat geschrieben:Also ich finde, dass sowohl an dem Artikel der NZZ als auch des Tagesspiegels viel Wahres dran sein dürfte. Oder bin ich viel zu weit weg von der "Ostfront" und liege/sitze völlig falsch in meinem Westsessel?
Ari
Kumpel hat geschrieben:Ari@D187 hat geschrieben:Also ich finde, dass sowohl an dem Artikel der NZZ als auch des Tagesspiegels viel Wahres dran sein dürfte. Oder bin ich viel zu weit weg von der "Ostfront" und liege/sitze völlig falsch in meinem Westsessel?
Ari
Das sehe ich ganz ähnlich, hinzu kommt 30 Jahre CDU in Sachsen und ein systematisches Wegdrehen vor rechten Tendenzen.
Die NPD sass dort 10 Jahre im Landtag.
Menschen die in der Vergangenheit , lange vor der AfD auf diese Problematik hinwiesen und versuchten gegen zu steuern wurden behindert und diffamiert.
Kumpel hat geschrieben:Sorry, aber ihr spult immer die gleiche Platte ab.
Im NZZ Artikel steht was Richtiges und in dem vom Tagesspiegel auch.
Allerdings frage ich mich ob es den Durchschnittssachsen interessiert wo sich die Redaktion der Frankfurter Allgemeinen oder die des Spiegel oder sonst einer überregionalen Zeitung befindet.
Mich jedenfalls nicht.
Diese Unzufriedenheiten gibt es woanders auch, auch in alten Bundesländern, genauso wie Dresden nicht die einzige Stadt war die im zweiten Weltkrieg zerbombt wurde, es aber keine Aufmärsche von Rechtsradikalen gibt.
Grenzwolf62 hat geschrieben:
.............aber augenscheinlich hat wohl jede Meiungsseite einen eigenen Plattenspieler im Bestand.
Nostalgiker hat geschrieben:
Ansonsten halte ich den Artikel aus der NZZ für besser, einfach weil ein Blick von Außen auf das Problem fällt.
steffen52 hat geschrieben:PS: So wie ich Dich verstehe hat die NZZ überhaupt nicht recht, okay das sagt alles!!!
In Westdeutschland verdient man mehr als im Osten. Alle wichtigen Redaktionen liegen im Westen. Frühere DDR-Bürger bekleiden nur selten Führungspositionen. Deutschland ist vereint und doch gespalten.
Die Angst der Westdeutschen vor der AfD hat dazu geführt, dass 14 Millionen Individuen mit unterschiedlichen Biografien, politischen Ansichten und Salären wieder als ein Kollektiv verstanden werden: als Dunkeldeutschland, das rechten Rattenfängern hinterherläuft.
Der Vorwurf der «Lügenpresse» ist solch ein Pauschalurteil, weil er den Journalisten unterstellt, sie verbreiteten absichtsvoll Unwahrheiten. Wer aber will es Ostdeutschen verübeln, wenn es sie stört, dass vor allem Westdeutsche über Ostdeutsche schreiben und senden?
Der eine Landesteil schreibt über den anderen und besitzt die Deutungshoheit. Dadurch entsteht eine Unwucht – und das Gefühl, unfair behandelt zu werden.
Der Westen pumpte Milliardenbeträge in die Infrastruktur, in die Rentenkasse und andere Bereiche, um den Rückstand Ostdeutschlands zu verringern. Es war ein Kraftakt und ein Ausdruck von Solidarität, die in Europa ihresgleichen sucht.
bei 85 Prozent des Westlohns. Zugleich sind die Lebenshaltungskosten im Osten tiefer. Auf der Habenseite steht auch, dass die einst so hohe Arbeitslosenquote unterdessen massiv gesunken ist.
Erst wir, dann die anderen. Das ist gewiss nicht typisch ostdeutsch, sondern allgemein menschlich.
Die Reaktion der Ostdeutschen auf so viel Ignoranz ist antrainiert. Die Diktatur erzwang Schizophrenie im Denken und Reden
Kumpel hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:
Ansonsten halte ich den Artikel aus der NZZ für besser, einfach weil ein Blick von Außen auf das Problem fällt.
Sehr scharfsinnige Analyse.
Du bist nun im AfD Modus der Beleidigten angekommen.
Nostalgiker hat geschrieben:Wird er als Provokateur gebraucht um das Forum von unliebsamen Usern zu reinigen?
Stummel hat geschrieben:Man nehme sich mal die Zeit und höhre Peter Hahne zu: ab 2:30 min!
Zitat:" ....ich finde es endsetzlich, das wenn man Wahrheiten sagt........ das mit AFD und Pegida gleichgesetzt wird, dann ist mit unserem Land weit gekommen!"
(Minute: 8:15)
https://www.youtube.com/watch?v=nYG98yUMIno
destiny hat geschrieben:
ja.... dieser Satz ist so etwas von treffend.
"Das Wahrheit mit AfD gleichgesetzt wird".
Kumpel hat geschrieben:destiny hat geschrieben:
ja.... dieser Satz ist so etwas von treffend.
"Das Wahrheit mit AfD gleichgesetzt wird".
Genauso" treffend " wie dein Satz , die Mehrheit der Asylanten könnten sich nicht benehmen.
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