SkinnyTrucky hat geschrieben:Ich sach ma soviel....wir waren regelmässig froh über die prallen Westpakete mit Second-Hand-Klamotten vom Bekanntenkreis meiner Tante im Sauerland....ansonsten gab es in der grossen Familie verteilt auch einige Nähmaschinen und meine Mutter war ganz stolz auf ihre Strickmaschine.....
....und naja auf neue Jeans wurde jedes Jahr auf's Neue Westmark gespart, die man sich dann zu Weihnachten im Intershop gekauft hat....ich immer ne Wrangler und mein Bruder ne Levi's.....
....später in Salzwedel hab ich Leute aus Angola kennengelernt, die um die Ecke im Wohnheim untergebracht waren, die hatten auch mal wat Schickes im Angebot....und mein Bruder hat sich auf seinen regelmässigen Touren zum Hungaroring auch aus Ungarn immer was mitgebracht....
Aber ansonsten kenn ich die DDR nur als ein echtes Modeentwicklungsland....wenn man in die Kaufhäuser ging verlor man schon beim Betreten gänzlich den Mut weiter zu suchen....ausser im Exquesit gab es doch nichts Vernünftiges....
CASI hat geschrieben:Was mir bei der DDR Mode auffiel: Das war alles irgendwie ohne Pepp, hatte keinen wirklichen Schnitt, Jeans sahen noch künstlicher aus, wie diejenigen, die bei uns beim Wühlwolf zu kaufen waren und die waren schon grausam.
Was bei den gleichaltrigen Ostjungs auch auffiel, das die alle so komische ich sage einmal "Römerlatschen" trugen, mit denen ich mich niemals vor die Tür begeben hätte, aber die haben die dort geliebt und auch heute sehe ich die ab und an bei Treffen. - Wie geschrieben: Ich bin wirklich nicht Modebewusst, aber das fiel wirklich auf.
Das waren halt 2 komplett verschiedene Welten, die da frontal aufeinandergeschlagen sind.
Mein Vater hat mir vor meiner ersten Osttour geraten, nicht zu werten, sondern alle Eindrücke aufzunehmen, sich als Gast in die vollkommen anderen Lebensbedingungen hereinzuversetzen. Das habe ich beherzt und fahre damit seit 20 Jahren absolut gut.
l'ange de paix hat geschrieben:Ich hatte das Glück, dass meine Oma Leiterin einer PGH (Produktionsgenossenschaft) des Schneiderhandwerks war. Sie nähte mir mit ihren Kolleginnen eine "Adidasjacke". Original war natürlich weder eine zu bekommen, noch konnte ich als Offiziersbewerber mit dem Schriftzug "adidas" auf der Jacke in der Schule aufkreuzen. Oma hat das gelöst, indem sie nur die drei Steifen auf die Ärmel nähte, ohne Logo und Schriftzug. Nun war es ein individuelles Kleidungsstück mit drei Streifen, gegen das niemand etwas sagen konnte. Aber jeder konnte mit den drei Streifen was anfangen.
Später habe ich die Jacke auch noch in der Dienststelle in der Bezirksverwaltung getragen und habe keine Schwierigkeiten bekommen.
karl143 hat geschrieben:Es gab doch sogar im DDR Fernsehen ein Modemagazin. Daran kann ich mich irgendwie erinnern. Irgendwie
bin ich da aber mal reingezappt ( mit aufstehen, und am TV drehen ).
Rostocker hat geschrieben:Ich kenne nur die Jugendsendung--Rund--- wo in der Sendung auch immer die Neusten Jugendmodeartikel vorgestellt wurden.Die Sendung lief immer am Sonnabend-Nachmittag.
SkinnyTrucky hat geschrieben:....wir an der Luftgrenze hatten ziemlich oft unsern Dienst in privaten T-Shirts versehen oder sassen abends auf Bude damit....ab und an wenns dem UvD zuviel wurde gab es dann mal Ärger deswegen....das aber sehr selten, kann mich nur an einmal erinnern....nach ner Woche legte sich das wieder und naja, wenn keine Aufdrücke auf den T-Shirts waren und se farblich neutral zur Uniform paßten war es doch eher geduldet.....
Edelknabe hat geschrieben:Dieses Ausstaffieren und da passt kein Ring mehr an die Finger und keine Creme mehr aufs Gesicht und als Mann würde es mich bei mancher "Schönen" schütteln ob dem übertriebenen Angeschminke.
Berliner hat geschrieben:bei uns in den 70er Jahren gab es die Modeerscheinung der T-Shirts mit aufgedrueckten Design. Es waren entweder Bands, irgendein Spruch, oder Werbung etc...
Habt Ihr in der DDR auch so einen Trend gehabt ?
Edelknabe hat geschrieben:Und eh, die Römerlatschen, ich wollte immer welche und als ich sie dann hatte, da war ich stolz
SkinnyTrucky hat geschrieben:....ich hab mal Ärger in der Schule bekommen wegen eines T-Shirts wo man wegen des ausgewaschenen Aufdrucks schon genauer hinkucken mußte.....abgebildet war die Weltkugel und links und rechts daneben der aktuelle Herrscher der beiden politischen Lager denen Raketen aus den Köpfen wuchsen und bedrohlich jeweils zur gegenüberliegenden Seite ausgerichtet waren....noch ein Spruch drunter, den ich aber nich mehr weiß....jedenfalls durfte ich dieses T-Shirt nich mehr anziehen zur Schule, was ich irgendwie nicht verstand, zeigte es doch stilistisch die weltpolitische Lage und war echt nich kriegsverherrlichend...nee im Gegenteil....
SkinnyTrucky hat geschrieben:....im Übrigen ließ ich ab 15-16 grundsätzlich alle meine Klamotten schwarz färben....auch die mit Aufdruck....ja sogar auch meine weißen halbhohen Nike's.....und ja, das machte ich dann auch mit meinen Haaren....
SkinnyTrucky hat geschrieben:damals gab's ne chemische Reinigung, wo man wie gesagt auch Schuhe färben lassen konnte....und die machten das sogar richtig gut......
Tine hat geschrieben:Ich musste häufig die abgetragenen Klamotten meines Bruders oder eben von Mädels aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern tragen.
Berliner hat geschrieben:Gab es in der DDR auch andere Wege, an gebrauchte Kliedungsstuecke zu kommen ? Gab es staatlich-gefoerderte Hilfsorganisationen oder gar kirchliche ?
Tine hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:Gab es in der DDR auch andere Wege, an gebrauchte Kliedungsstuecke zu kommen ? Gab es staatlich-gefoerderte Hilfsorganisationen oder gar kirchliche ?
na so arm waren nun auch wieder nicht!
...
Nee, im Ernst, ich weiß es gar nicht mehr, aber denke, dass es sowas auch gegeben hat.
Berliner hat geschrieben:
Gab es in der DDR auch andere Wege, an gebrauchte Kliedungsstuecke zu kommen ? Gab es staatlich-gefoerderte Hilfsorganisationen oder gar kirchliche ?
augenzeuge hat geschrieben:ich kann mich nicht erinnern, dass es solche Hilfsorganisationen gab.
...
Ich persönlich hatte den ersten Kontakt zu diesen Organisationen, als ich in Westberlin war.
Affi976 hat geschrieben:Aber A & V Geschäfte, also An-und Verkauf, die gabs. Und so konnte man "Löcher" stopfen, die durch Engpässe entstanden.
Also ich kenne natürlich Musikinstrumenten A+V, Haushalts A+V, da waren also wirklich Sachen zu bekommen, die man sonst nur vom Hören/Sagen kannte.
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