Die Goldene Hausnummer prangt noch heute an so manchen Häuserfassaden im Osten der Republik – früher Prestigezeichen, heute fast in Vergessenheit geraten, verblichen, die goldene Farbe abgeplatzt. Was hat es mit der ehemaligen Auszeichnung auf sich?
Ein reines Treppenhaus, ein gepflegter Vorgarten und eine saubere Fassade – all das konnte eine Hausgemeinschaft näher an die Auszeichnung Goldene Hausnummer bringen. Diese wurde Hausgemeinschaften in der DDR verliehen, die ihr Haus und das Umfeld gut pflegten. "In den großen Städten der DDR – also in Leipzig, Dresden und Berlin – wurde dafür ein Wettbewerb ausgeschrieben", sagt Jörn Kleinhardt, Sammlungsleiter des DDR-Museums in Berlin. "Dieser diente dazu, Wohnraum zu erhalten und aufzuwerten – und das Gemeinschaftsgefühl der Teilnehmer zu bestärken."
Ob hinter der Verleihung der Goldenen Hausnummer auch eine politische Motivation steckte, lasse sich nicht mehr nachvollziehen, so Kleinhardt. "Sicherlich war es gerne gesehen, dass die Hausgemeinschaften am 1. Mai flaggten, aber es war sicherlich kein Entscheidungskriterium für die Ehrung mit der Goldenen Hausnummer."
In der DDR war es gängig, für etwas ausgezeichnet zu werden. "DDR-Bürger wurden ja schon als Kind daran gewöhnt, Orden und Auszeichnungen zu bekommen. Das fing an mit der Goldenen Eins und zog sich durch das komplette Arbeitsleben", sagt Kleinhardt.
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AZ