von Beethoven » 10. Juli 2019, 12:20
Der Sieg der Roten Armee bei Prochorowka war ein sehr, sehr teuer erkaufter Sieg. Ein Sieg zwar aber zu welchem Preis (?), wäre wohl die richtige Formulierung.
Ari@D187 hat geschrieben:Anschließend hatte mein Großvater noch 71 Tage bis er fiel.
Ari
HPA hat geschrieben:Du solltest den Aufsatz lesen falls du der englischen Sprache mächtig bist.
HPA hat geschrieben:Du willst es immer noch nicht verstehen. Hier und in diesem Aufstaz geht es darum ,dass die Russen besagte Panzerschlacht als Sieg hinstellen welcher schlichtweg keiner war!
Das die Operation "Zitadelle" ein kompletter Fehlschlag war und ab da die Initiative komplett an die Russen überging, streitet niemand ab!
Feine Fleißarbeit. Aber warum soll diese Schlacht nun ein strategischer Sieg für die Deutschen gewesen sein? Das konnte ich nicht erlesen.
Wenn man die Verluste gegeneinander aufrechnet, so hatte die Rote Armee ungleich höhere Verluste. Das wird keiner bestreiten.
Deshalb ist die Panzerschlacht bei Prochorowka ein teuer erkämpfter Sieg, egal was die Aufsatzschreiber dazu meinen.
Strategisch war es ein sowjetischer Misserfolg, denn die bei Prochorowka aufgeriebene 5. Garde-Panzerarmee hätte die Hauptrolle bei der anschließenden Sommeroffensive spielen sollen.
Die Welt: Wie sehen ihre russischen Kollegen die Schlacht um Kursk heute - dominieren noch immer die Mythen? Und hat sich in der Ära Putin in dieser Hinsicht etwas geändert gegenüber der Ära Jelzin in den 1990er-Jahren?
Frieser: Es gibt inzwischen mehrere kritische Veröffentlichungen, z. B. von Valerij Zamulin, der die horrenden sowjetischen Verluste bei Prochorowka bestätigt, oder von Boris V. Sokolov, der nachweist, dass die amtlichen Verlustzahlen viel zu niedrig sind. Russlands Präsident Wladimir Putin allerdings hat gefordert, dass die russischen Historiker ein positives Bild der Roten Armee zeichnen sollen. Seitdem befinden sich diese Kollegen, wie mir in Moskau berichtet wurde, in einem Zwiespalt zwischen „Wahrheit und Ehre“.
Bei der Einschätzung der Prochorowka-Schlacht als Ganzes kann gesagt werden, dass sie mit einem Unentschieden endete: Die Deutschen konnten nicht bis nach Prochorowka und weiter in den Rücken der sowjetischen Truppen vorstoßen, die Rote Armee schaffte es nicht, bei ihrem Gegenschlag die SS-Divisionen und die Divisionen des XLVIII. Panzerkorps einzuschließen und zu vernichten.
Das eigentliche Begegnungsgefecht vom 12. Juli auf dem Panzerfeld endete leider mit einer Niederlage der sowjetischen Truppen: Sie waren, ohne ihre Ziele erreicht zu haben, fast überall auf die Ausgangsstellungen ausgewichen und hatten viel schwerere Verluste erlitten.
Die sowjetischen Verluste im Raum Prochorowka am 12. Juli betragen insgesamt über 10 000 Mann und 328 Panzer und SFL, darunter über 4000 Mann und 183 Panzer und SFL Totalverluste. Die Verluste der deutschen Truppen betrugen über 3000 Mann und 100 Panzer und SFL, darunter über 1000 Mann und etwa 30 Panzer und SFL Totalverluste.
Auf Stalins persönlichen Beschluss wurde eine Kommission mit Georgi Malenkow, Sekretär des ZK der KPdSU(B), an der Spitze gebildet. Sie sollte die Gründe der gravierenden Verluste der Armee bei Prochorowka untersuchen. Das Ergebnis war ein Rechenschaftsbericht, der Stalin im August 1943 vorgelegt wurde. Die Schlüsse dieses Dokuments waren wenig trostreich. Die Kampfhandlungen vom 12. Juli bei Prochorowka wurden als Muster einer falsch durchgeführten Operation bezeichnet.
Der Mythos vom Sieg der sowjetischen Panzertruppen bei Prochorowka entstand in den 50er Jahren auf Zuspiel von Marschall Rotmistrow, ehemaliger Befehlshaber der 5. Garde-Panzerarmee, und dem ersten Sekretär der KPdSU, Nikita Chruschtschow, der als Mitglied des Kriegsrates der Woronescher Front unmittelbar an der Schlacht am Kusker Bogen teilnahm und neben anderen für die schlechte Vorbereitung des Gegenschlags vom 12. Juli 1943 persönlich verantwortlich war.
wenn nicht gar besser als Herr Oberst ausgebildet wurde
pentium hat geschrieben:Bei der Einschätzung der Prochorowka-Schlacht als Ganzes kann gesagt werden, dass sie mit einem Unentschieden endete: Die Deutschen konnten nicht bis nach Prochorowka und weiter in den Rücken der sowjetischen Truppen vorstoßen, die Rote Armee schaffte es nicht, bei ihrem Gegenschlag die SS-Divisionen und die Divisionen des XLVIII. Panzerkorps einzuschließen und zu vernichten.
Das eigentliche Begegnungsgefecht vom 12. Juli auf dem Panzerfeld endete leider mit einer Niederlage der sowjetischen Truppen: Sie waren, ohne ihre Ziele erreicht zu haben, fast überall auf die Ausgangsstellungen ausgewichen und hatten viel schwerere Verluste erlitten.
Die sowjetischen Verluste im Raum Prochorowka am 12. Juli betragen insgesamt über 10 000 Mann und 328 Panzer und SFL, darunter über 4000 Mann und 183 Panzer und SFL Totalverluste. Die Verluste der deutschen Truppen betrugen über 3000 Mann und 100 Panzer und SFL, darunter über 1000 Mann und etwa 30 Panzer und SFL Totalverluste.
Auf Stalins persönlichen Beschluss wurde eine Kommission mit Georgi Malenkow, Sekretär des ZK der KPdSU(B), an der Spitze gebildet. Sie sollte die Gründe der gravierenden Verluste der Armee bei Prochorowka untersuchen. Das Ergebnis war ein Rechenschaftsbericht, der Stalin im August 1943 vorgelegt wurde. Die Schlüsse dieses Dokuments waren wenig trostreich. Die Kampfhandlungen vom 12. Juli bei Prochorowka wurden als Muster einer falsch durchgeführten Operation bezeichnet.
Der Mythos vom Sieg der sowjetischen Panzertruppen bei Prochorowka entstand in den 50er Jahren auf Zuspiel von Marschall Rotmistrow, ehemaliger Befehlshaber der 5. Garde-Panzerarmee, und dem ersten Sekretär der KPdSU, Nikita Chruschtschow, der als Mitglied des Kriegsrates der Woronescher Front unmittelbar an der Schlacht am Kusker Bogen teilnahm und neben anderen für die schlechte Vorbereitung des Gegenschlags vom 12. Juli 1943 persönlich verantwortlich war.
https://de.sputniknews.com/meinungen/20080722114660332/
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HPA hat geschrieben:wenn nicht gar besser als Herr Oberst ausgebildet wurde
Stimmt. Dem Oberst Frieser fehlen etliche hundert Stunden stumpfsinnige M/L Paukerei
Dieser Oberst ,immerhin promovierter Historiker, hat noch beim MGFA zu diesem Themenkomplex geforscht und publiziert , da hat Deine Uniform schon seit über anderthalb Jahrzehnten im Schrank oder sonst wo gehangen.
Während ihrer Zeit an der Führungsakademie werden die Offiziere auf zukünftige Verwendungen als militärische Führer oder Berater auf taktischer, operativer und strategischer Ebene oder im politischen Umfeld vorbereitet.
HPA hat geschrieben:Nochmal: lies, wo Friesers Forschungsschwerpunkte lagen. Und welche allgemein anerkannten Standardwerke er zur Operationsgeschichte des östlichen Kriegsschauplatzes verfasste.
Im Übrigen lernen i.G.ler bei der Bundeswehr auch das von Dir beschriebene Handwerk.
Zitat:Während ihrer Zeit an der Führungsakademie werden die Offiziere auf zukünftige Verwendungen als militärische Führer oder Berater auf taktischer, operativer und strategischer Ebene oder im politischen Umfeld vorbereitet.
Beethoven hat geschrieben:Sieger ist der, der anschließend die Initiative besitzt und Verlierer ist der, der die Initiative verloren hat. Eigentlich ganz einfach.
Freundlichst
Die Führung von Armeen und Fronten wurde, wenn auch lange nicht so intensiv wie die Führung von Regimentern, Brigaden und Divisionen, gelehrt. Da muss ich kein Historiker sein um zu erkennen, was ein operativer oder strategischer Sieg und was eine Niederlage ist.
Im Fach Militärgeschichte wurde neben Hannibal und Schliefen gerade den operativen- und strategischen Gedanken und Handlungen um die Schlacht im Kursker Bogen, breiter Raum geschenkt, mit Seminaren und Klausuren.
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