Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Interessierter » 29. Mai 2019, 14:46

Vor einigerzeit diskutierten wir kurz über dankbar sein oder nicht. Das war auch schon vor vielen Jahren ein Thema, wie der nachstehende Bericht zeigt-

Mich stört die Undankbarkeit vieler Ostdeutscher

Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler aus Dresden rechnet zur Einheitsfeier ab. Aber auch Wessis kriegen ihr Fett weg

Sich Freunde machen um jeden Preis, war seine Sache nie: Der CDU-Abgeordnete und einstige DDR-Bürgerrechtler Arnold Vaatz (55) aus Dresden provoziert oft und gern.

Jetzt wirft Vaatz – pünktlich zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit – vielen Ostdeutschen schlichtweg Undankbarkeit vor.

Vaatz gegenüber BILD: „Mich stört die Undankbarkeit vieler Ostdeutscher. Die Solidarleistung wird teilweise mit wutverzerrtem Gesicht und verstockter Undankbarkeit entgegengenommen.“

Wer laut Vaatz den Verfall in der DDR sah, konnte nicht glauben, dass es jemals wieder zu einer Besserung kommen könnte. „Im Vergleich zu anderen ehemaligen Ostblockländern herrschen in Ostdeutschland paradiesische Zustände.“

Viele Ostdeutsche hätten die Realitäten jedoch auf den Kopf gestellt. Der CDU-Mann schimpft: „Manche reden von der DDR bis heute wie vom versunkenen Paradies.“

Dabei wäre es laut Vaatz mit diesem Paradies nicht mal mehr ein paar Monate gut gegangen. Das alles wird ignoriert. Ich betrachte das als Katastrophe“, sagte er.


Schon einmal machte sich Arnold Vaatz mit dem Vorwurf über „undankbare Ostdeutsche“ einen mächtigen Feind. Er erzählt: „Als Ex-Kanzler Kohl 1991 in Halle mit Eiern beworfen wurde, habe ich das gleiche gesagt. Der Bruch mit Kurt Biedenkopf war die Folge, der mich daraufhin öffentlich abkanzelte: ‚Dankbarkeit ist keine politische Kategorie.‘“

Aber auch Westdeutsche greift der Dresdner zum Einheitsjubiläum an.

Vaatz: „Hochproblematisch ist, dass jene Leute, die die Veränderungen erstritten, die wirklichen Verlierer dieses Prozesses sind. Die Sieger der Revolution sind die alten Eliten der DDR.“ Viele hätten Posten im Mittelbau der Ministerien und Ämter erhalten.


„Der Westen ist dafür in hohem Maße mitverantwortlich. Er hat zugelassen, dass die angepassten Kader nicht nur in den Verwaltungen, sondern auch in Verbänden das Sagen haben.“

Zugleich beklagt der streitbare CDU-Politiker, dass Führungspositionen im Staatsdienst Ost heute überwiegend von Westdeutschen besetzt würden.„Es gibt dort kaum jemanden, der aus Ostdeutschland kommt. Mittlerweile sind sogar die Bischöfe aus dem Westen.“

https://www.bild.de/regional/dresden/mi ... .bild.html
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Zicke » 29. Mai 2019, 14:57

schau an, der Interessierte hofiert mit dem Studienzentrum Weikersheim.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Interessierter » 29. Mai 2019, 16:09

Herrlich! Den gescheiterten Formulierungsversuch mit hofieren und den " geistreichen " Spruch lesend, stellt sich die Frage ob die Schaukel als Kind wohl zu nah an der Hauswand gestanden hat? .... [laugh]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Zicke » 29. Mai 2019, 16:20

na wieder beim Senioren _ Bingo rausgeflogen.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon andr.k » 29. Mai 2019, 21:50

Interessierter hat geschrieben:Herrlich! Den gescheiterten Formulierungsversuch mit hofieren und den " geistreichen " Spruch lesend, stellt sich die Frage ob die Schaukel als Kind wohl zu nah an der Hauswand gestanden hat? .... [laugh]


Du schaukelst doch heute immer noch gegen Wände. [hallo]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 30. Mai 2019, 10:37

Mich stört die Undankbarkeit vieler Ostdeutscher

Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler aus Dresden rechnet zur Einheitsfeier ab.


Zum Thema ein paar eigene Überlegungen:

Naja, also so ganz aus der Welt scheint der Vorwurf der Undankbarkeit nicht zu sein, wenn sich sogar DDR Bürgerrechtler damit beschäftigen. Unangenehm bleibt er.

Teilweise trifft er jedoch zu, so wie auch nur teilweise zutrifft, dass AfD Wähler alle bildungsresistent sind. Es steckt also noch mehr dahinter. Was ist es also?

Es ließe sich lange spekulieren, ob zum Beispiel der besonders strukturschwache Osten des Ostens deswegen besonders stark AfD gewählt hat, weil er die handelnde Politik "nur" weiter bedrängen möchte um Investitionen und andere Darreichungsformen von Zukunft. Oder ob sein Wahlverhalten längst von einer lüsternen Unbeirrbarkeit geleitet wird, die erst mit einem Ende aller bisherigen Verlässlichkeit in den Verhältnissen wieder rissig werden könnte. Oder liegt es auch daran, dass viele mit den Veränderungen nicht mehr klar kommen, diese unverstanden bleiben? Liegt es daran, dass dies die Quittung ist für den massenhaften Wegzug der Jungen, der Kinder der derzeitigen AfD Wähler? Warum sind die Alten, die mehrheitlich eine gute und auskömmliche Rente beziehen, die positive -grüne- Veränderung ihrer Umgebung vom Braunkohletagebau zum seenreichen Erholungsgebiet als solche gar nicht wahrnehmen, überdurchschnittlich diese Wähler?

Von allen Aspekten ist etwas richtig. Und immer bestehen die Forderungen darin, dass man eine vergangene Welt gern zurückhaben will. Das dies auch die AfD nicht leisten kann, wissen die meisten insgeheim, auch wenn sie es nicht zugeben. Sie interessiert das Programm dieser Partei kaum. Der Rebell zu sein, über den nun überall diskutiert wird, macht einige vielleicht sogar stolz. Man ist wieder wer. Gegenüber dem Wessi. Man will anders sein, deshalb wählt man schon aus Prinzip das Gegenteil davon, was der Westen macht. Und fühlt sich etwas besser. Das Dumme daran , lang hält das nicht an. Und dann gibts noch ein Problem. Wenn irgendwo ein Drittel der Leute rechts wählt, heißt das noch immer, dass zwei Drittel es nicht tun.

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Olaf Sch. » 31. Mai 2019, 07:44

Undankbarkeit? Die ist überall anzutreffen. Meine Theorie - die Hilfe wird genommen, aber nachher zugeben, dass man mal Hilfe benötigt hat, ist vielen sehr unangenehm und so wird sie einfach verleugnet, oder dem Helfenden gar in den Arsch getreten. Ich sehe es auch bei mir in der Pension, die Ossis SIND undankbarer und wollen Ritz wohnen, aber Jugendherberge bezahlen - ach was, für die Ehre noch bezahlt werden. [mad]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Klaus B. » 31. Mai 2019, 18:29

Ohne, dass ich hier jemanden belehren will, im Zuge der Erhebungen 1989 in der damaligen DDR, war in allen ehem. Ostblockstaaten die Zeit reif für Veränderungen, viele von Euch erinnern sich sicher daran.
Grundlage der Entwicklung waren einerseits die mühsam und mutige organisierte Opposition in der DDR und die Absage der UdSSR durch M. Gorbatschow, sich nicht erneut militärisch einmischen zu wollen. Das wissen wir auch noch.
Die damalige DDR, bzw. deren Volk war in einer komfortabel einmaligen historischen Lage, sich im Zuge des Unterganges des Staates DDR, den sie selbst so nicht verursacht hatte, dem westlichen Bruderland, und damit der Einheit des Vaterlandes wieder anzunähern bzw. zu vereinen. Was das inzwischen emanzipierte Volk der DDR dann ja auch mehrheitlich forderte. Kein damaliger Ostblockstaat mit Reformbereitschaft hatte diesen westlichen Bruder!
Somit waren wir Ostdeutschen schon sehr privilegiert, und wer ganz ehrlich ist, weiß, dass sich dann unsere Städte und Dörfer, unser Teil von D erheblich aufgeblüht sind!!!

Ich breche mir nichts ab, wenn ich hier bekunde, dass wir das auch den Steuerzahlern in der alten BRD zu verdanken haben!

Besonderen Dank empfinde ich wohl lebenslang dem damaligen BuKa Kohl, der in der aufgewühlten Zeit damals für unser Land die Weichen richtig gestellt hat!

Ich liebe unser Vaterland so wie es ist, ewig selbstzweifelnd und stets ein "aber" dabei, aber ich wünsche unserem Vaterland in Einigkeit und Recht und Freiheit stets eine gedeihliche Zukunft im gemeinsamen Europa!

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Grenzwolf62 » 31. Mai 2019, 18:44

Für eine geflossene Mark flossen zwei zurück.
Das war doch damals das bombigste Geschäft was man sich vorstellen kann.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Mai 2019, 18:50

Stimmt alles Klaus!
Soviel historisches Glück wie der DDR-Bevölkerung hatte nicht einer der von der UdSSR geknechteten Bruderstaaten.
Gerade als der Kessel kochte, der Deckel abzufliegen drohte, kam Gorbatschows neue, bislang unbekannte Verfahrensweise. Keiner wusste, wie sein Militär reagiert.... Er hätte auch früher gestürzt werden können und dann wäre das kleine Zeitfenster zugeschlagen gewesen. Zur rechten Zeit hatte Deutschland auch den pragmatischen Kanzler Kohl. Obwohl es ja blanker Zufall war, dass er, ein Macher, auch da gerade das Sagen hatte.
Besser konnte es nicht laufen, vor allem so unblutig!
Die letzten zuvor Verprügelten waren Ostberliner und die Dresdner am Hauptbahnhof.
In vielen Lebenslagen schein es heute so, dass der Ostdeutsche undankbar wirkt. Viele sind heute unzufrieden. Jammern aber ALLE auf höherem Niveau als noch 1989. Jeder muss sich mal vor Augen führen, wo er wohl heute stünde, wenns die DDR weiter gegeben hätte.
Was wäre beispielsweise Quedlinburg, was heut blüht, wie in den letzten 1100 Jahren nicht? Eine völlig zerstörte Innenstadt läge dort heute brach. Verkommen, stinkend, grau in grau.
So aber kann ab Morgen dort der diesjährige Sachsen-Anhalt-Tag begangen werden. Das Fernsehen ist mit dem MDR live dabei.
Selbst habe ich unzählige Male meine Dankbarkeit zum Westen hin kundgetan. Ich kenne keine Ostblockhandwerker, die sonst sogar mit fabrikneuen geschenkten Autos unterstützt wurden...

Gruß Volker
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 31. Mai 2019, 18:52

Grenzwolf62 hat geschrieben:Für eine geflossene Mark flossen zwei zurück.


Na klar. Hat nur keiner gespürt. [flash] Dann könnten wir ja sofort jeden fließenden Euro einstellen, oder? [denken]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 31. Mai 2019, 18:53

Volker Zottmann hat geschrieben:Jeder muss sich mal vor Augen führen, wo er wohl heute stünde, wenns die DDR weiter gegeben hätte.
Gruß Volker


Das scheint nicht einfach zu sein. [angst]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Mai 2019, 18:56

Grenzwolf62 hat geschrieben:Für eine geflossene Mark flossen zwei zurück.
Das war doch damals das bombigste Geschäft was man sich vorstellen kann.

Natürlich hat der Westen auch 16.000.000 Neukunden schlagartig gewonnen.
Aber @Grenzwolf62, haben wir Handwerker nicht auch unsere Geschäfte wie nie zuvor führen können?
Hatte ich je zuvor in der DDR mal am Materialverkauf verdienen können? Nein! Und schlagartig gab es Gewinne bei Bauelementen von 25 bis 55%. Da habe ich sogar gern die Steuern bezahlt. Wir sollten mal nicht so tun, als wären alle im Osten über den Tisch gezogen worden. Es war mehr als eine Win-Win-Situation.

Gruß Volker
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Klaus B. » 31. Mai 2019, 19:05

Volker Zottmann hat geschrieben:Stimmt alles Klaus!
Soviel historisches Glück wie der DDR-Bevölkerung hatte nicht einer der von der UdSSR geknechteten Bruderstaaten.
Gerade als der Kessel kochte, der Deckel abzufliegen drohte, kam Gorbatschows neue, bislang unbekannte Verfahrensweise. Keiner wusste, wie sein Militär reagiert.... Er hätte auch früher gestürzt werden können und dann wäre das kleine Zeitfenster zugeschlagen gewesen. Zur rechten Zeit hatte Deutschland auch den pragmatischen Kanzler Kohl. Obwohl es ja blanker Zufall war, dass er, ein Macher, auch da gerade das Sagen hatte.
Besser konnte es nicht laufen, vor allem so unblutig!
Die letzten zuvor Verprügelten waren Ostberliner und die Dresdner am Hauptbahnhof.
In vielen Lebenslagen schein es heute so, dass der Ostdeutsche undankbar wirkt. Viele sind heute unzufrieden. Jammern aber ALLE auf höherem Niveau als noch 1989. Jeder muss sich mal vor Augen führen, wo er wohl heute stünde, wenns die DDR weiter gegeben hätte.
Was wäre beispielsweise Quedlinburg, was heut blüht, wie in den letzten 1100 Jahren nicht? Eine völlig zerstörte Innenstadt läge dort heute brach. Verkommen, stinkend, grau in grau.
So aber kann ab Morgen dort der diesjährige Sachsen-Anhalt-Tag begangen werden. Das Fernsehen ist mit dem MDR live dabei.
Selbst habe ich unzählige Male meine Dankbarkeit zum Westen hin kundgetan. Ich kenne keine Ostblockhandwerker, die sonst sogar mit fabrikneuen geschenkten Autos unterstützt wurden...

Gruß Volker


Hallo Volker,

natürlich haben sich die Ereignisse in jener Zeit überschlagen, und Einzelheiten kann nur jeder Zeitzeuge berichten...

Aber gefühlt war "unser Land", ich meine Ostdeutschland,damals im Aufbruch mit allen Konsequenzen... mit allen!

Und natürlich gab es flächendeckende Kahlschläge mit Arbeitsplätzen, leider auch mit allen Konsequenzen bezüglich Einzelschicksalen usw.

aber allemal besser als Bürgerkrieg und Massenmord in der DDR oder ein 3. WK...!

Ich selbst danke dem lieben Gott, dass er mich das Erlebnis der Wiedervereinigung hat miterleben lassen, obwohl es meinerseits damals nicht so gut ausgesehen hat, und ich danke unserem Volk, dass es soviel Neues, Schönes und Bemerkenswertes wiedererschaffen hat, egal, ob in Ost oder West!

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Mai 2019, 19:16

Bin ich voll bei Dir Klaus!

Gruß Volker
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Klaus B. » 31. Mai 2019, 19:27

Na prima, das ist doch schon einmal einen Thread für uns alle wert, oder? [heart]

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Klaus B. » 31. Mai 2019, 19:34

Ich schreibe noch gern etwas Ergänzendes zu diesem Thema, das der These der Überschrift völlig widersprechen wird...
Ihr erinnert Euch sicher an die Hochwasserkatastrophen der Elbe aus 2002 und 2013...unsere Region hat soviel überregionale Solidarität der Menschen aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands erfahren, dass ich noch heute behaupten will: Bevor irgendwo in Deutschland wegen Gefahr die Sonne untergeht, steht das Volk bereit und wird immer solidarisch bei den Betroffenen sein,

Lassen wir es nie dazu kommen müssen!

VG Klaus B. [hallo]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon steffen52 » 31. Mai 2019, 19:45

AkkuGK1 hat geschrieben:Undankbarkeit? Die ist überall anzutreffen. Meine Theorie - die Hilfe wird genommen, aber nachher zugeben, dass man mal Hilfe benötigt hat, ist vielen sehr unangenehm und so wird sie einfach verleugnet, oder dem Helfenden gar in den Arsch getreten. Ich sehe es auch bei mir in der Pension, die Ossis SIND undankbarer und wollen Ritz wohnen, aber Jugendherberge bezahlen - ach was, für die Ehre noch bezahlt werden. [mad]

Nun erzählst Du aber ganz schönen Kalauer, Akku! Wie viel westdeutsche Pensionsgäste sind bei Dir untergekommen? Du tust ja so als ob die Wessis die Typen sind die mit dem Geld nur so um sich werfen. Also da habe ich einige Bürger aus den Altbundesländer auf
den Kreuzfahrten erlebt, die schneller als schnell sich da anstellten wo es was für umsonst gab. Haben sich am Buffet benommen wie die Axt im Walde und wehe es ist mal etwas aus gewesen( weil die Köche es erst wieder neu auffüllen musste) da haben sie gewettert. Die Mädchen die welche die Kabinen reinigten erzählten schon Dinger vom geizigen Wessi! Sie wussten
ganz genau wo her der Gast kam, bei fast allen Ostdeutschen lag jeden Tag ein Dollar auf den Bett, bei vielen( nicht alle) Westdeutschen halt mal so am Anfang und maximal am Ende!!! [denken]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Grenzwolf62 » 31. Mai 2019, 20:01

Volker Zottmann hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Für eine geflossene Mark flossen zwei zurück.
Das war doch damals das bombigste Geschäft was man sich vorstellen kann.

Natürlich hat der Westen auch 16.000.000 Neukunden schlagartig gewonnen.
Aber @Grenzwolf62, haben wir Handwerker nicht auch unsere Geschäfte wie nie zuvor führen können?
Hatte ich je zuvor in der DDR mal am Materialverkauf verdienen können? Nein! Und schlagartig gab es Gewinne bei Bauelementen von 25 bis 55%. Da habe ich sogar gern die Steuern bezahlt. Wir sollten mal nicht so tun, als wären alle im Osten über den Tisch gezogen worden. Es war mehr als eine Win-Win-Situation.

Gruß Volker


Ich habe nicht geschrieben das wir über den Tisch gezogen wurden, nur das es nun auch nicht gerade eine mildtätige Gabe war.
Damals war doch auch die Westwirtschaft, ich nenne es mal leicht schläfrig, der Mega-Konjunkturschub wurde auch gerne genommen.
Eine ganz einseitige Sache war es nun nicht.
Zuletzt geändert von Grenzwolf62 am 31. Mai 2019, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Olaf Sch. » 31. Mai 2019, 20:07

steffen52 hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:Undankbarkeit? Die ist überall anzutreffen. Meine Theorie - die Hilfe wird genommen, aber nachher zugeben, dass man mal Hilfe benötigt hat, ist vielen sehr unangenehm und so wird sie einfach verleugnet, oder dem Helfenden gar in den Arsch getreten. Ich sehe es auch bei mir in der Pension, die Ossis SIND undankbarer und wollen Ritz wohnen, aber Jugendherberge bezahlen - ach was, für die Ehre noch bezahlt werden. [mad]

Nun erzählst Du aber ganz schönen Kalauer, Akku! Wie viel westdeutsche Pensionsgäste sind bei Dir untergekommen? Du tust ja so als ob die Wessis die Typen sind die mit dem Geld nur so um sich werfen. Also da habe ich einige Bürger aus den Altbundesländer auf
den Kreuzfahrten erlebt, die schneller als schnell sich da anstellten wo es was für umsonst gab. Haben sich am Buffet benommen wie die Axt im Walde und wehe es ist mal etwas aus gewesen( weil die Köche es erst wieder neu auffüllen musste) da haben sie gewettert. Die Mädchen die welche die Kabinen reinigten erzählten schon Dinger vom geizigen Wessi! Sie wussten
ganz genau wo her der Gast kam, bei fast allen Ostdeutschen lag jeden Tag ein Dollar auf den Bett, bei vielen( nicht alle) Westdeutschen halt mal so am Anfang und maximal am Ende!!! [denken]
Gruß steffen52


Calau ist ja nur 16 km entfernt... aber bedenke, dass der Typ Wessi, der die Ex Zone besucht, an sich schon etwas anders drauf ist, als der Wessi, der niemals einen Fuß nach Dunkeldeutschland (in deren Fantasie ist es das!) setzen würde. Trinkgeld habe ich immer erst bei Abreise gegeben.
Olaf Sch.
 

Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 31. Mai 2019, 21:01

 bei fast allen Ostdeutschen lag jeden Tag ein Dollar auf den Bett, bei vielen( nicht alle) Westdeutschen halt mal so am Anfang und maximal am Ende!!! 


Was ist das? Entweder Märchenstunde aus Chemnitz, oder es ist die Wahrheit, wobei, dann hättest du dich permanent in fremden Betten rumgetrieben. [laugh]

Es mag ja überall unterschiedliche Menschen geben, aber manche erkennt man daran, dass sie stets glauben, etwas nachholen zu müssen.

Mich hat nie interessiert, wer welches Trinkgeld gibt.
Aber 1 Dollar am Tag ist ein Fehler, wenn ich das sagen darf, gibt mindestens 10 Dollar für 5 Tage, und das am Anfang. Dann hast du was davon. Zumindest ist das meine jahrelange Erfahrung.

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Mai 2019, 21:08

Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich habe nicht geschrieben das wir über den Tisch gezogen wurden, nur das es nun auch nicht gerade eine mildtätige Gabe war.
Damals war doch auch die Westwirtschaft, ich nenne es mal leicht schläfrig, der Mega-Konjunkturschub wurde auch gerne genommen.
Eine ganz einseitige Sache war es nun nicht.

Stimmt, eben Win-Win.
Der Werkzeugausrüster König aus Einbeck hat die gesamte Handwerkerschaft QLB, also die damals schon bestehenden Handwerker, eingeladen. Wir also mit gechartertem Bus hin. Betriebsrundgang, dann Essen, dann nach Begrüßungsreden massenhaft Werbegeschenke.
Na klar war das nicht uneigennützig. Wir alle haben da später über Jahrzehnte unsere Ausrüstungen gekauft. Es ist aber eine verbindende Herzlichkeit entstanden,weit über Geschäftliches hinaus, die teils bis heute anhält.

Gruß Volker
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Mai 2019, 21:16

augenzeuge hat geschrieben:
 bei fast allen Ostdeutschen lag jeden Tag ein Dollar auf den Bett, bei vielen( nicht alle) Westdeutschen halt mal so am Anfang und maximal am Ende!!! 


Was ist das? Entweder Märchenstunde aus Chemnitz, oder es ist die Wahrheit, wobei, dann hättest du dich permanent in fremden Betten rumgetrieben. [laugh]

AZ

Auf vielen Kreuzfahrtkähnen wird schon am Anfang pro Person und Nacht mit 8 bis 10 € als Trinkgeld das Kabinenkonto zwangsbelastet. (Kann man jedoch zurückbuchen lassen)
Zuwendungen gebe ich nicht vorher aus Berechnung. Doch aber gern zwischendurch schon, wenn die Dienstleister gute Arbeit abliefern. Und wenn, dann IMMER persönlich.
Wenn bei Busfahrten der Spendentopf rumgereicht wird, geben wir grundsätzlich nichts! Unser Geld kommt in mitgebrachte Umschläge für Fahrer und Reisebetreuung und wird dann mit in die Augen schauen persönlich übergeben.

Gruß Volker
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 31. Mai 2019, 21:33

Okay, mit Anfang meinte ich so den 2. Tag, wenn man die Dame und das Zimmer kennen gelernt hat. [grins]

Wobei, wenn man zu lange wartet, kann man auch Pech haben, wenn die Damen wechseln. Dennoch, mit Gästen oder dem Personal hab ich mich nie über Trinkgeld unterhalten, schon gar nicht, wer was gegeben hat. Mir wäre das peinlich gewesen. [blush]

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon steffen52 » 31. Mai 2019, 22:10

augenzeuge hat geschrieben:Okay, mit Anfang meinte ich so den 2. Tag, wenn man die Dame und das Zimmer kennen gelernt hat. [grins]

Wobei, wenn man zu lange wartet, kann man auch Pech haben, wenn die Damen wechseln. Dennoch, mit Gästen oder dem Personal hab ich mich nie über Trinkgeld unterhalten, schon gar nicht, wer was gegeben hat. Mir wäre das peinlich gewesen. [blush]

AZ

Kannst Du ja halten wie Du willst! Ersten habe ich nicht gefragt sondern es ergab sich aus Gesprächen u.s.w.! Ob Du nun 5 Dollar geben hast oder ich 14 Tage lang einen Dollar, am Ende
hat es die Summe gemacht. Da Du ja wieder was Du nicht begreifen willst als Märchenstunde betitelst ist Dir überlassen. Wichtig für Dich, wie gehabt, alles in Frage stellen!!! [frown]
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Mai 2019, 22:15

So standfest sollte man schon sein, ohne großes Nachfragen und Vergleichen einen Obulus abzudrücken.
Bei den Busfahrten aber, haben wir, weil wir immer hinten sitzen, gesehen, was vor uns so abging. Da wird in den Spendenhut geschaut, was so schon drinnen ist... obs wohlmöglich sogar Scheine sind.... und dann getuschelt, im Anschluss dann ein wenig Münzgeld, was schön klappert hineingeschmissen.
Beim Busfahrer tun sie dann aber so, als wären sie die Scheinspender. (Sind sie ja auch im doppelten Wortsinn) [flash]

Nö, da machen wir eigenbrödlerisch, althergebracht unser eigen Ding. Sind immer gut gefahren und hab mich so auch besser gefühlt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Beethoven » 1. Juni 2019, 06:53

Junge, Junge, hier wird aber ordentlich "gebauchmietzelt" .

Ich bin da eher bei Grenzwolf.

Dankbar? Wem soll man dankbar sein?

Das Volk der DDR hat den Zusammenschluss möglich gemacht und zwar deshalb, weil die "führende Rolle der SED" sich längst überholt hat. Die Blödmänner da oben haben die Karre in den Dreck gefahren, so dass das Volk die Schnauze voll hatte. Und so demonstrierten sie ja auch erst für eine veränderte DDR. Und dann sprang die BRD auf diesen Zug auf und plötzlich ging es um die Vereinnahmung der DDR. Aus heutiger Sicht war das gut so obwohl die Bürger der DDR über den Tisch gezogen wurden.

Die Bundesrepublik, die ja damals auch vor sich hindümpelte, bekam einen wirtschaftlichen Schub, der sie aus den restlichen westeuropäischen Staaten heraus hob. Mal ganz davon abgesehen, dass sich viele Einzelpersonen, Betriebe und Konzerne ordentlich bedienen konnten, am ehemaligen Volkseigentum der DDR und dadurch die Konjunktur in der BRD ordentlich angekurbelt wurde. Es entstand ein schier unersättlicher, neuer Markt, der bedient werden wollte und auch, aufgrund der wirtschaftlichen Stärke, bedient werden konnte.
Es musste ja auch vieles in den neuen Bundesländern neu geschaffen, saniert oder modernisiert werden. Das Meiste wurde jedoch ganz einfach abgewickelt oder für wenig Zaster ganz einfach verscherbelt. Natürlich an solche Leute und Konzerne, die sich das leisten konnten. Wir DDR-Bürger hatten dafür kein Geld, keine Erfahrungen von solchen Vorgängen und vor allem wussten wir nichts davon. Wer konnte schon einen Betrieb, nebst Beschäftigten, Produktionsmitteln, Grundstücken usw. kaufen und vor allem dann auch noch auf dem freien Markt Gewinne einfahren? Wer hatte schon Zugang zu den "Angeboten" der Treuhand? Ich nicht.
Eine Art von Aufbruchstimmung, die clevere Leute aus West und selten genug auch aus Ost für sich nutzen konnten. Mancher hat es gepackt, andere eher nicht.

Heute, nach 30 Jahren, sitzen die meisten ehemaligen Bürger der DDR fest im Sattel, wie einst in der DDR, jedoch mit größeren Möglichkeiten als einst.
Und genau deshalb und weil es der Masse gut geht, will wohl keiner der ehemaligen Bürger der DDR, dies zurück haben, wie hier kolpotiert wird.
Das man sich aber an die positiven Seiten der DDR gerne erinnert, ist keine Verherrlichung der DDR, sondern eben ein Erinnern.

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 1. Juni 2019, 08:00

Beethoven hat geschrieben:
Dankbar? Wem soll man dankbar sein?

Das Volk der DDR hat den Zusammenschluss möglich gemacht

Freundlichst


Du solltest nochmals darüber nachdenken.
Möglich gemacht hat den Beitritt der Westen. Ansonsten wäre es dir ergangen, wie andere Ostblockstaaten.

Das man auch dir, der bis zuletzt diese Vereinigung abgelehnt hat, diese Chance gegeben hat, war auch nicht selbstverständlich.
Schon mal, ein Grund, dankbar zu sein.

Stell dir vor, da kommt einer wie ich nach fast 2 Jahren Schikane in die BRD. Nur mit dem, was man tragen kann.
Verstehst du, dass ich dankbar bin, daß man mir ungeachtet der politischen Einstellung ein Leben ermöglicht hat?

Denk mal nach, umgekehrt wäre eine Vereinigung ganz anders gelaufen. Genug Gründe, dankbar zu sein und nicht alles als Produkt eigener Arbeit zu verkaufen.

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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon augenzeuge » 1. Juni 2019, 08:04

Steffen52, das ist vielleicht ein Unterschied zwischen uns... oder zwischen Ost und West. Mir würde es niemals einfallen, im Urlaub die Deutschen in Ost und West zu trennen, ihr Trinkgeld zu bewerten.

Jeder Mensch weiß, daß man die Aussage, die du getroffen hast, gar nicht treffen kann.
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Re: Ein Land, zwei Seelen -eine Studie zur Persönlichkeit von Ex-DDR Bürgern

Beitragvon Beethoven » 1. Juni 2019, 08:28

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:
Dankbar? Wem soll man dankbar sein?

Das Volk der DDR hat den Zusammenschluss möglich gemacht

Freundlichst


Du solltest nochmals darüber nachdenken.
Möglich gemacht hat den Beitritt der Westen. Ansonsten wäre es dir ergangen, wie andere Ostblockstaaten.

Das man auch dir, der bis zuletzt diese Vereinigung abgelehnt hat, diese Chance gegeben hat, war auch nicht selbstverständlich.
Schon mal, ein Grund, dankbar zu sein.

Stell dir vor, da kommt einer wie ich nach fast 2 Jahren Schikane in die BRD. Nur mit dem, was man tragen kann.
Verstehst du, dass ich dankbar bin, daß man mir ungeachtet der politischen Einstellung ein Leben ermöglicht hat?

Denk mal nach, umgekehrt wäre eine Vereinigung ganz anders gelaufen. Genug Gründe, dankbar zu sein und nicht alles als Produkt eigener Arbeit zu verkaufen.

AZ



Das Du dankbar bist, kann ich nachvollziehen.

Aber dass die Bundesrepublik die DDR vereinahmen konnte, ist einzig und allein auf das Volk der DDR zurück zu führen. Die Bundesrepublik hat lediglich die Chance ergriffen und sich in das mehr oder weniger "warme Bett" gelegt und das hat sich für die Wirtschaft (Ökonomie) der Bundesrepublik positiv ausgezahlt.

Wenn die neuen Länder kein Markt gewesen wären, dort nicht vieles hätte herausgetragen werden könnte, dann wäre der Zusammenschluss vermutlich nicht so über die Bühne gegangen.

Natürlich geht es der ehemaligen Bevölkerung der DDR, heute, nach 30 Jahren besser als zu Zeiten der DDR. Aber was viele sich geschaffen haben, haben sie aus eigenem Antrieb erreicht, durch eigenes Wissen und Können. Warum sollte ich da dankbar sein? Ich erkenne es an und lebe gut damit. Da unser Volk die Vereinigung wollte, haben Menschen wie Karnack, Scorn, Nostalgiker, Merkur und ich, um nur einige zu nennen, dies anerkannt und versucht das Beste daraus zu machen. Die Gesellschaftordnung in der wir heute leben, wurde den o.g. aufgedrückt und wir haben was draus gemacht. Was hätten wir auch sonst machen sollen? Heute leben wir gut damit. Ich werde deshalb nicht dem Altbürger dieser Republik mit gesenkten Kopf und Demutshaltung begegnen.

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