Na, diplomierte Panzerfahrer kenne ich zwar, aber die haben ihr Diplom nicht durch das "Fahren von Panzern" errungen.
Na, wolln mal so sagen. Wenn man will und auch die Möglichkeit zum Studium oder zur Weiterbildung bekommt und man noch voll im Berufsleben steht, sollte man jedwede Chance dazu nutzen, weil es einen meistens weiter bringt. Ob das "Darüber reden" dann Prahlerei ist, sei mal dahin gestellt. Um aber seinem Gegenüber klar zu machen, dass man was erreicht hat im Leben, empfinde ich das als durchaus legitim, zumal ja auf der Bildung von uns Ossis so rumgehackt wird. An der Vermittlung von Lehrstoffen, davon bin ich fest überzeugt, waren die Unis und Lehreinrichtungen in der DDR um einiges besser, als die Unis der alten Bundesländer. Man mag es "Klippschule" nennen aber gebüffelt wurde an unseren Unis und Hochschulen unwahrscheinlich viel. Ich habe das bei meiner Frau erlebt, was die da gedeckelt hat um ihren Abschluss zu erhalten.
Lehre ist Lehre und wer da dem Studiosus der DDR von vorne herein Bildung abspricht, weil diese in einem Staat erlangt wurde, der einst der "Gegner" war, so ist dieser Gegenüber wohl selber eher unterdurchschnittlich im Geiste veranlagt.
Ein Arzt, ein Brückenbauingenieur, ein Buchhalter oder sonst was, hat sein Handwerk gelernt / studiert ob nun in der DDR oder den gebrauchten Bundesländern.
Und Doktoren, die dann eigentlich keine sind, weil sie ganze Passagen ihrer Promotionsarbeit geklaut haben, kenne ich eigentlich eher aus den alten Bundesländern.
Soll man nun deshalb jeden Doktortitel, der von einer Uni aus dem Westen der Republik kommt, anzweifeln? Ich denke das wäre nicht fair denen gegenüber, die sich echt mit wissenschaftlicher Arbeit die Tage und Nächte um die Ohren gehauen haben.
Das bei so manchem Absolventen eine Lehreinrichtung dann die Theorie und die Praxis durchaus eine Schere bilden, ist wohl in allen Staaten dieser Welt so. Gerade dann, wenn dabei Menschen zu führen sind. Das ist oft eine Charaktersache oder eine Sache des Charisma, des einzelnen Absolventen. Ich kenne, so wie wohl jeder hier, studierte Leute mit besten Noten, die dann ein kleines Kollektiv nicht motivieren konnten und damit die gestellten Aufgaben nicht bewältigten. Dazu zähle ich mich persönlich allerdings nicht.
Und wenn es hier "Wissende" gibt, die eine Hochschule oder Uni selber nie von innen sahen, darf ich mich fragen, wie sie dazu kommen, über Anderen den Stab brechen zu wollen?
Ich habe und hatte viel mit Akademikern zu tun, auch mit welchen aus dem Westen unseres Landes. Gerade am Freitag hatte ich einen sehr sympathischen Dr. (Informatiker) aus Rheine bei mir. Es war eine sehr interessante und angeregte Unterhaltung. Ein kluger Kopf und mit einer Französin verheiratet. Wie gesagt, ich habe noch von keinem Akademiker gehört, dass dieser sich negativ über das Bildungsniveau von DDR-Bürgern geäußert hat. Das macht man nur hier, in diesem Forum. Ist doch schon ein bisschen komisch.
Natürlich weiß ich, voran das liegt. Es liegt ganz einfach daran, dass es einfach nicht sein kann, dass ein Bürger der DDR eine ordentliche Ausbildung (außer die Kelle zu schwingen) erhalten hat. Das ging schon deshalb nicht, weil, wenn er studieren durfte, er ein Büttel der SED war, die Stasi ihm permanent im Nacken saß, er nicht nach Italien reisen durfte und einfach zu viele Politfächer zu beackern hatte um für den eigentlichen Lehrinhalt überhaupt noch Zeit zu haben.
Zurück zu den Panzern. Wie gesagt, dass einzelne System als technisches Meisterwerk seiner Zeit, blieb mir persönlich verschlossen. Aber das lag daran, dass ich kein Technikfreak bin. Andere konnten sich für die Technik begeistern und sind zumindestens mir, da weit voraus. Von der Lehre her müsste ich da besser bescheid wissen. War aber für mich "grüner Bereich", wie wir damals sagten.
Aber wie man eine Panzerbrigade, eine Panzerdivision oder andere Truppenkörper und operative Vereinigungen, in den verschiedenen Gefechtsarten, unterschiedlichen geographischen Bedingungen und Gefechtsaufgaben einsetzt um diese zum Erfolg zu führen, das glaube ich zu wissen. Und das war damals für mich und meine Berufung entscheidend.
Und so geht es eigentlich jedem der was im Leben erreichen will und sich nicht verzetteln sollte. Man muss das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen. Das Unwesentliche bleibt aber nur anscheinend auf der Strecke. Aus dem Auge darf man es nicht verlieren. Dafür hat man dann sein Mitarbeiter, die auf den jeweiligen Gebieten EXPERTEN sind und die dann zuarbeiten. So entsteht im Team eine runde Sache und führt zum Erfolg. Der Kommandeur oder Betriebsleiter behält die Übersicht, gibt Befehle oder Anordnungen und seine Mitstreiter (Unterstellte) arbeiten ihm auf dem jeweiligen Fachgebiet zu und erteilen dann selbständig in ihren Bereichen, ihre Befehle und Anordnungen, abgestimmt auf das große Hauptziel. In der Organisation des Zusammenwirkens als auch in der Motivation der Mitarbeiter bis runter zum Soldaten oder Maurer mit der Kelle in der Hand liegt der Erfolg. Hinzu kommen natürlich noch Anleitung und Kontrolle, sonst kann es noch schief gehen.
Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe
Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.