Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Interessierter » 10. April 2019, 10:29

Die „Junge Welt“, das frühere Zentralorgan der Jugendorganisation der DDR-Staatspartei SED, hat für einen Skandal gesorgt, als es am 13. August für den Mauerbau „gedankt“ hat. Das hat System. Denn frühere staatstragende DDR-Zeitungen haben es geschafft, im wiedervereinigten Deutschland weiter linke und sozialistische Sehnsüchte zu bedienen.

Am 13. August, dem Tag, an dem Deutschland der Opfer der Mauer in Berlin gedachte, produzierte eine Zeitung eine der wohl hässlichsten Schlagzeilen in der Pressegeschichte unseres Landes. Die „Junge Welt“ titelte mit einem Bild einer sogenannten Arbeiterkampfgruppe und einem Dankeschön für 28 Jahre Mauer. Damit fiel das Blatt nicht zum ersten Mal durch seine Neigung zum provokativen Dissens im vereinigten Deutschland auf. Es handelt sich um die ehemals auflagenstärkste Zeitung der DDR, in der Sprache des Kommunismus um das Zentralorgan der FDJ, die Freie Deutsche Jugend. Das war die Jugendorganisation der SED, in der allgemein Zwangsmitgliedschaft herrschte.

Dass es die „Junge Welt“ heute noch gibt, hat mit den Seltsamkeiten und Ungereimtheiten der deutschen Vereinigung zu tun. Nach der weitgehend friedlichen Revolution im Osten Europas und in der DDR selbst, wollte man wohl den Frieden des Integrationsprozesses nicht gefährden. So konnten auch der ehemalige Apparat und die Nomenklatura der DDR insgesamt die Freiheit und die damit verbundene Perspektive für sich in Anspruch nehmen. Sie profitierten von der großen Vorsicht, mit der in der deutschen Öffentlichkeit die Totalitarismusfrage angesprochen wurde. Man neigt bis heute dazu, den Kommunisten ihre antifaschistischen Verdienste zuzugestehen, und verdrängt gekonnt den Hitler-Stalinpakt, der 1939 zumindest den Angriff auf Polen erst möglich machte

Was nicht vergessen werden darf: Die Printmedien der DDR hatten klare propagandistische Aufgaben und Ziele. Sie unterschieden sich voneinander bestenfalls durch Nuancen. Diese aber hatten ihre Bedeutung nur im totalitären Raum. Es waren nicht Nuancen der Wahrheit, sondern der Lüge. In der Demokratie aber ging und geht es ums Ganze.

Es ist also jene Klientel, die sich immer noch gerne den Kommunismus versprechen lässt und die Fundamentalkritik am Westen als Wegzehrung nimmt, die von der „Jungen Welt“ versorgt wird. Das Spektrum, zu dem sich die Zeitung zählt und in dem sie auch vom Verfassungsschutz geortet wurde, ist keineswegs kompakt. In ihm arbeitet gelegentlich der Spaltpilz und auch sonst polemisiert man unter- und gegeneinander und schließt sich gegenseitig aus, zumindest propagandistisch.

Das Zentrum des Wirrwarrs aber bildet die SED-Nachfolgepartei, die sich im Augenblick „Die Linke“ nennt. Politiker dieser Partei nutzen die „Junge Welt“ häufig als Plattform und unterstützen sie auch durch Anzeigen. Zum gleichen Spektrum gehört auch das „Neue Deutschland“ (ND), das frühere Sprachrohr der Herrschaftspartei SED. Irgendwie gehört diese Zeitung auch immer noch der Partei, obwohl die Besitzverhältnisse durch die Gründung von diversen Gesellschaften nicht ganz klar sind. Gemeinsam haben „Junge Welt“ und das „ND“ den antikapitalistischen Gestus und das Plädoyer für den Sozialismus.

https://www.die-tagespost.de/feuilleton/art411,127055

Nicht zu vergessen, dass diese beiden Presseorgane gerne rechtskräftig verurteilten Totschlägern des ZK ihre Räume zur Verfügung stellten, um dort deren angeblichen " Wahrheiten " verbreiten zu können.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon karnak » 10. April 2019, 12:17

Rechtskräftig verurteilt und die Strafe abgegolten das ist der Punkt der eine extra Erwähnung überflüssig macht und den Wunsch nach einer Ächtung von Menschen auf Lebenszeit offenbar werden lässt.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon HPA » 10. April 2019, 12:22

Ein rechtskräftig verurteilter Totschläger bleibt nun mal ein rechtskräftig verurteilter Totschläger.

Das geht auch anderen so: https://www.rechtslupe.de/wirtschaftsre ... lag-315225

Wenn ich richtig rechne (6 Jahre, 6 Monate Freiheitsstrafe +15 jahre Tilgungsfrist), dürfte das bei Krenz und Konsorten noch bis Mitte 2021 im Führungszeugnis stehen

Eingefahren ist er Anfang 2000, nachdem er mit seinen wackeren Genossen bei einem Gericht nach dem anderen abgeblitzt ist.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon karnak » 10. April 2019, 12:36

Ich glaube nicht, dass das Verweigern einer ärztlichen Zulassung, ich vermute mal nach einem Totschlag im Rahmen ärztlichem Wirkens, mit einem Recht auf einen öffentlichen Auftritt vergleichbar ist.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon HPA » 10. April 2019, 12:42

Warum sollte ein verurteilter Totschläger nicht öffentlich auftreten dürfen?

Solange nicht zu befürchten ist,dass wie in einem aktuelllen Fall um die Auftritte einer verurteilten palästinensischen Terroristin , die öffentliche Ordnung gefährdet wird.

Wer natürlich so wie Krenz und Co. in die Öffentlichkeit drängt ,muss hinnehmen ,auch öffentlich als verurteilter Totschläger bezeichnet zu werden. Noch dazu es sich bei Krenz und Co um "öffentliche Personen " handelt.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Volker Zottmann » 10. April 2019, 14:40

karnak hat geschrieben:Rechtskräftig verurteilt und die Strafe abgegolten das ist der Punkt der eine extra Erwähnung überflüssig macht und den Wunsch nach einer Ächtung von Menschen auf Lebenszeit offenbar werden lässt.

Niemals!
Die haben maßgeblich die Mauertoten auf dem Gewissen. Ob nun verurteilt oder nicht, ob abgegoltene Strafe oder nicht.
Auf solche Menschen muss man sein Leben lang mit dem Finger zeigen! Der Opfer wegen! Schon allein zu Mahnung und gegen das Vergessen. Ohne Fingerzeig und stetem Draufhinweisen weiß sonst bald kein Nachgeborener von deren Verbrechen.
Bei den nationalsozialistischen Mördern wird ja auch immer wieder mahnend der Finger in die Wunde gelegt. Zu recht!

Krenz und Co. müssen damit leben, dass ich die auch nach 2021 noch so nenne. Die sollen ob ihrer zu milden Urteile froh sein, nicht die Todesstrafe erhalten zu haben.

Gruß Volker
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon karnak » 10. April 2019, 15:08

Du spinnst ganz einfach.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Dr. 213 » 10. April 2019, 16:19

karnak hat geschrieben:Du spinnst ganz einfach.


Tut er nicht !

Herzlichst
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Nostalgiker » 10. April 2019, 16:23

Doch, macht er.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon augenzeuge » 10. April 2019, 16:49

Nee, das kann man nicht mit "Spinnerei" abtun. Opfer sehen das so. Die können es gar nicht anders sehen. Und auch dazu haben sie ein Recht. Und dieses Recht muss gerade bei der, real betrachteten, zu milden Strafe, im Vordergrund bleiben.

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon HPA » 10. April 2019, 17:21

real betrachteten, zu milden Strafe


Genauso isses. Für zigfachen Totschlag hätte es auch lebenslang mit anschließender Sicherungsverwahrung geben müssen.

(Da die Taten über einen langen Zeitraum usw usf...)

Sprich, einbuchten und Schlüssel weg werfen. Tegel statt Dierhagen!

DAS wäre gerecht gewesen !
HPA
 

Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Volker Zottmann » 10. April 2019, 18:05

Und selbst dann sagt der von @karnak so betitelte "Spinner", muss weiter darüber berichtet werden, gemahnt werden.
Das scheint ja, da der Nostalgiker gleich nachsetzte, ihm (Nostalgiker) und Seinesgleichen gar nicht passen, dass ich die SED-Verbrecher in einem Atemzug mit der vorigen Diktatur benenne.
Jeder Tote, egal in welchem beider Systeme würde das sicher auch so sehen.

Mit dem Verleihen dieses Attributes habt Ihr beiden Euch völlig nackig gemacht. Ich weiß wie Ihr tickt.
Ich denke jedenfalls nicht an Vergessen oder Verdrängen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Merkur » 10. April 2019, 19:01

augenzeuge hat geschrieben:Nee, das kann man nicht mit "Spinnerei" abtun. Opfer sehen das so.
AZ


Er ist aber kein Opfer. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Danny_1000 » 10. April 2019, 19:15

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nee, das kann man nicht mit "Spinnerei" abtun. Opfer sehen das so.
AZ


Er ist aber kein Opfer. [wink]
[laugh]
Der war gut, Merkur, mal abgesehen davon, dass der ganze 8 Jahre alte Artikel auch damals schon Käse war. Die um’s Überleben kämpfende „Junge Welt“ spielt heute keine Rolle im politischen Diskurs. Alle anderen einstigen „DDR- Zeitungen heute“ gibt es gar nicht. Denn die Mutterhäuser befinden sich im Westen und sind damit in der Hand einiger weniger Westzeitungsverlage.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Merkur » 10. April 2019, 19:17

Volker Zottmann hat geschrieben:Die sollen ob ihrer zu milden Urteile froh sein, nicht die Todesstrafe erhalten zu haben.
Gruß Volker


Harte Strafen für die großen Genossen, die da in Deinem Hirn rumgeistern. Welche Strafen hast Du denn für die Kleinen und Mitläufer im Hinterkopf? Auspeitschen auf dem Marktplatz, Führerscheinentzug für fünf Jahre oder Verbot der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel?
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon augenzeuge » 10. April 2019, 21:01

Opfer war jeder, der sein Leben ohne die Täter anders gelebt hätte. Mehr oder weniger.

Aber heute ist es wichtiger, welche DDR Zeitung verschwunden ist, und welcher westdeutsche Verlag sich anmaßt, über diese Geschichte zu schreiben.
Am Ende werden die Täter, die mit der Zeit immer harmloser werden, völlig reingewaschen. Und die Opfer? Die waren leider nur am falschen Ort oder uneinsichtig, am Ende selbst Schuld. Ein Kollateralschaden auf dem Weg zum Sozialismus sozusagen.

Die gerechte Strafe für die Täter? Ganz einfach. Man sollte das DDR Recht gegen sie anwenden, das, was sie selbst immer verteidigt und gegen andere angewandt haben.
AZ
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Volker Zottmann » 10. April 2019, 21:27

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Die sollen ob ihrer zu milden Urteile froh sein, nicht die Todesstrafe erhalten zu haben.
Gruß Volker


Harte Strafen für die großen Genossen, die da in Deinem Hirn rumgeistern. Welche Strafen hast Du denn für die Kleinen und Mitläufer im Hinterkopf? Auspeitschen auf dem Marktplatz, Führerscheinentzug für fünf Jahre oder Verbot der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel?


Du schreibst bewusst provozierend dummes Zeug, Merkur.

Statt in Wandlitz an den Lippen alter Kader zu hängen, solltest Du mal so wie ich, Orte des Schreckens besuchen. Ob Zuchthäuser, KZs oder die verbrecherische innerdeutsche Grenze.

Ich war nie ein Opfer. Muss man auch nicht sein, um sich in diese hineinversetzen zu können. Da reicht die Originalakte (Fall Runge). Wenn Du den Rückenschuss siehst, dann weißt, wie der arme Kerl pietätlos in einer Garage abgelegt wurde, dann spätestens begreifst Du nicht, dass Politverbrecher wie eben Krenz nach wenigen Wochen schon Knastfreigänger waren. Draußen obendrein noch DM scheffeln konnten. Hat der etwa den Hinterbliebenen was zukommen lassen?
Die Täter gehören alle, ohne Ansehen der Person und ihrer bisherigen Stellung dafür hart abgestraft.

Jeder kleine Genosse und auch jeder Mitläufr gehört vor Gericht, wenn er was verbrochen hat. Da sollte es nie einen Unterschied geben.
Deine primitive Anmache gegen mich, funktioniert so niemals.
Überlege lieber mal, ob Du Dich nicht moralisch mitschuldig machst, wenn Du solche Typen und deren Verbrechen kleinzureden versuchst.
Ich bezweifele, dass Du Dich schämen wirst, für Deinen abgesonderten Mist!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Merkur » 11. April 2019, 07:21

Volker Zottmann hat geschrieben:Überlege lieber mal, ob Du Dich nicht moralisch mitschuldig machst
Gruß Volker


Volker, nur soviel: Moralisch mitschuldig an den damaligen Ereignissen kann man sich nur durch aktives Tun oder Unterlassen in der jeweiligen Zeit des Geschehens machen. Von daher denk mal selbst drüber nach. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Interessierter » 11. April 2019, 08:17

Merkur » 11. Apr 2019, 08:21

Volker Zottmann hat geschrieben:
Überlege lieber mal, ob Du Dich nicht moralisch mitschuldig machst
Gruß Volker

Volker, nur soviel: Moralisch mitschuldig an den damaligen Ereignissen kann man sich nur durch aktives Tun oder Unterlassen in der jeweiligen Zeit des Geschehens machen. Von daher denk mal selbst drüber nach.


Die Bitte Volkers an dich, doch einmal über deine moralische Mitschuld nachzudenken, ist doch gerade nach deiner darauf folgenden Einlassung, völlig berechtigt.

Was das aktive Tun angeht sind beispielsweise alle, die freiwillig in den Organen dienten, die als Schutz dieser SED -Diktatur galten, nicht frei von moralischer Mitschuld.

Was das Unterlassen angeht, so mußt du dich doch eigentlich fragen lassen, wenn du dich schon nicht selbst fragst, warum du es unterlassen hast die permanente Verletzung von Menschenrechten und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit damals lautstark anzuprangern.

Dir und anderen Usern, die heute versuchen DDR Verbrechen und Unrecht kleinzureden oder gar zu bestreiten, scheint jedoch die Wahrnehmung von moralischer Mitschuld völlig abhanden gekommen zu sein.

[denken]
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Nostalgiker » 11. April 2019, 08:18

Ich frage mich ernsthaft woher diese teilweise absurden Rachegelüste kommen. Das hat alles nichts mehr mit einer sachlichen Auseinandersetzung zu tun .....

Wie las ich gestern so treffend?
"Die ehemaligen Unterdrücker konnten die Unfreiheit nicht beibehalten, und die ehemals Unterdrückten beschmutzen nun die Freiheit mit Rachsucht, Unkultiviertheit und Geschmacklosigkeit. ......
Aber die Freiheit hat nicht nur eine Vielzahl verschiedener Gesichter, sondern auch jede Menge Fratzen, und einige davon sind unerträglich abstoßend. Eine dieser Fratzen der Freiheit - das ist die Freiheit der Beleidigungen.
.....
Ja wenn man dem Pöbel die Freiheit gibt, dann fängt er früher oder später an, diejenigen niederzutrampeln, die ihnen diese Freiheit gegeben haben!
......
In ihren Seelen war nichts außer völlig entfesselte, um Bestätigung heischende Gehässigkeit.
.....


alle Zitate aus dem Roman "Stirb nicht vor deiner Zeit" von Jewgeni Jewtuschenko.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Nostalgiker » 11. April 2019, 08:28

Interessierter hat geschrieben:

Was das aktive Tun angeht sind beispielsweise alle, die freiwillig in den Organen dienten, die als Schutz dieser SED -Diktatur galten, nicht frei von moralischer Mitschuld.

Was das Unterlassen angeht, so mußt du dich doch eigentlich fragen lassen, wenn du dich schon nicht selbst fragst, warum du es unterlassen hast die permanente Verletzung von Menschenrechten und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit damals lautstark anzuprangern.



Frag doch lieber mal deinen Forenfreund, den strammen SED Genossen, Mitläufer und Duckmäuser, und die Anderen welche hier ihre moralische Überlegenheit in Form von Gehässigkeiten absondern, warum er/sie es zu DDR Zeiten unterlassen haben die permanente Verletzung von Menschenrechten und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit lautstark anzuprangern

Auf die Antworten bin ich schon jetzt gespannt.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Olaf Sch. » 11. April 2019, 08:35

Ich war als Grenzsoldat Täter, aber auch Opfer, da ich mit 18 zur Grenze gezogen wurde und ich nicht Selbstlos und mutig genug war sich dem Regime entgegenzustellen, wie ich es dann ab Sommer 89 gemacht habe.

Opfer waren wir doch alle, selbst die Stasileute, hätte es diese stalinistische/militaristische Ausprägung nicht gegeben, wären deren Lebensläufe auch anders verlaufen.
Olaf Sch.
 

Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Grenzwolf62 » 11. April 2019, 09:26

Wenn man in seinem sicheren West-Sessel saß kann man natürlich heute große Töne spucken bezüglich Moralität.
Hätte diese Spinner mal sehen wollen wenn es hieß ab in den Barkas.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Volker Zottmann » 11. April 2019, 09:39

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Überlege lieber mal, ob Du Dich nicht moralisch mitschuldig machst
Gruß Volker


Volker, nur soviel: Moralisch mitschuldig an den damaligen Ereignissen kann man sich nur durch aktives Tun oder Unterlassen in der jeweiligen Zeit des Geschehens machen. Von daher denk mal selbst drüber nach. [hallo]


Da hat mich wohl einer nicht verstanden? (verstehen wollen?)
Ich schreibe vom HEUTE!
In dem Du heute diese Ganoven 30 Jahre danach immer noch verharmlost, machst Du Dich moralisch mitschuldig.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 11. April 2019, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Volker Zottmann » 11. April 2019, 09:55

Nostalgiker hat geschrieben:
Frag doch lieber mal deinen Forenfreund, den strammen SED Genossen, Mitläufer und Duckmäuser, und die Anderen welche hier ihre moralische Überlegenheit in Form von Gehässigkeiten absondern, warum er/sie es zu DDR Zeiten unterlassen haben die permanente Verletzung von Menschenrechten und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit lautstark anzuprangern

Auf die Antworten bin ich schon jetzt gespannt.

Da braucht Wilfried nicht mehr fragen!
Wir haben unsere Gedanken oft genug ausgetauscht.
Stramm ist nur einer, nämlich Du Nostalgiker, gegen die Wand gerannt. So scheint es zumindest.

Schreibst immer wieder, wider besseres Wissen, den selben Unsinn.

Geduckmäusert habe ich noch nie in meinem Leben. Mitgelaufen ja, aber eben nie freiwilig. Gedrängt allerdings. Letztlich wollte auch ich in der DDR, so gut es noch ging, leben.
Wegen Vielem hat man auch nicht opponiert, allein aus der Tatsache heraus, dass man bis 1989 noch nicht alles vollumfänglich wusste.
Immerhin bin ich aber nie durch Ministerien gestreift, habe nie in Kantinen gesessen und fuhr auch nie nach Herzenslust vor 1989 nach Westberlin.
Überleg mal, dass alles sind Aussagen von Dir über die Jahre. Wer hat denn sich nun wissend nicht beschwert? Das warst doch Du. Verständlich aber, denn Du trauerest ja dieser Scheißzeit immer noch nach, in der Du ja angeblich sogar Berufsverbot hattest.
Du bist hier das unglaubwürdigste Geschöpf im Forum. Mach Dich nicht weiter lächerlich.

Volker
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Nostalgiker » 11. April 2019, 10:50

Um Ausreden und Verharmlosung deines opportunistischen Tuns oder besser Nichtstun bist du nicht verlegen.

Deine blödsinnigen Provokationen lass doch lieber.
Du verdrehst einfach Dinge die ich geschrieben habe, entweder weil du sie nicht begreifst oder weil du vor Neid gelb wirst und das alles nur um mich zu diffamieren.

Welch strammer Genosse ist den des öfteren in den Westen gefahren und hat sich die Visa erschwindelt indem er "enge" Verwandschaft im Westen erfunden hat. Das warst doch du Volker Zottmann!
Aber über Moral schwafeln. Du als amoralischer Mensch weißt doch überhaupt nicht was das ist.
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Dr. 213 » 11. April 2019, 11:47

Das Tribunal gegen Volker passt wunderbar zum Thema.
Genau so würden solche Zeitungen im Heute schreiben.
Mir fällt allerdings nur noch die Junge Welt ein, die diese recht überschaulbare Zielgruppe noch passend bedient.

Die Unterlassung von Widerstand ist unter den Zwängen einer Diktatur nicht unanständig. Dieser Vorwurf ist absurd.
Was sollte es denn bringen, wenn sich in der SED- Diktatur die klugen Köpfe offen gegen das System gestellt hätten ?
Zu einer Zeit, wo man dafür ganz schnell mal in den Löchern von Hoheneck oder Bautzen verschwunden wäre.
Dort sind Menschen gebrochen und zerstört worden, wo man heute noch Mühe hat, die Überlebenden aufzurichten.
Völlig nutzlos war man dort im Loch. Für Familienväter und Mütter schon gleich überhaupt nicht zu empfehlen.

Da ist es schon besser, auf den richtigen Moment zu warten um das System aus den Angeln zu heben, so wie in 1989.

Ansonsten ist es irgendwie mal wieder so, wie bei "haltet den Dieb !" [wink]

Mach ruhig weiter Volker ! Du hast genug dankbare Leser.
Deine Offenheit und der Mut, über deinen Lebensweg zu schreiben, macht natürlich etwas angreifbar.
Aber Du kannst ja wunderbar damit umgehen und somit weiter so !

Herzlichst
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Nostalgiker » 11. April 2019, 14:51

Da könnten einem doch glatt die Tränen kommen .....

Das Einzige was ein Volker Zottmann im Jahr 1989 angehoben hat war im Spätherbst des Jahres und im Schutze der Dunkelheit die Klappe vom Briefkasten um "umstürzlerisch" sein Parteidokument zu entsorgen ......

Dottore, da waren andere Leute entschieden mutiger, trotz Familie etc. haben sie sich "gegen" das System gestellt und sie waren sich der Konsequenzen ihres Handelns durchaus bewußt.


Ansonsten bin ich erstaunt über dein intimes Wissen was die Zeitung 'Junge Welt' betrifft. Natürlich hat jemand der sich freiwillig und über die 18 Monate hinaus beim Stasi Wachregiment beworben hat diese Zeitung damals von der ersten bis zur letzten Zeile verschlungen. Man wollte doch schließlich dabei sein oder nicht Dottore ......
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Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Volker Zottmann » 11. April 2019, 15:25

Dr. 213 hat geschrieben:Das Tribunal gegen Volker passt wunderbar zum Thema.

Mach ruhig weiter Volker ! Du hast genug dankbare Leser.
Deine Offenheit und der Mut, über deinen Lebensweg zu schreiben, macht natürlich etwas angreifbar.
Aber Du kannst ja wunderbar damit umgehen und somit weiter so !

Herzlichst
Dr. 213


Ob etwas mutig oder feige war, kann doch jeder Leser gern für sich allein bewerten.
Wenn ich mein Leben bis 1989 beschreibe, dann so, wie es war. Eben auch die SED-Mitläuferschaft. Als es die Möglichkeit gab, habe ich die zu 4 Westreisen genutzt. Wäre ja blöd gewesen, nach 34 Jahren eingesperrt zu sein, dies nicht zu nutzen, ganz egal mit welchen Tricks .
Ich habe nichts weggelassen, ganz bewusst. Es soll ja zeigen, wie es mir erging. Meinerseits auf mich bezogen ohne Wertung aber chronologisch.

Weshalb ich dann aber auf so ein widersprüchliches Leben von einem Nostalgiker, noch dazu einem echten, neidisch sein soll, begreife wer will. Ganz schön verschwurbelt die Gedanken des alten Berliner Mannes. Genauso verschwurbelt verstrickt er sich in Widersprüche seiner eigenen Doppel-Vita. Mal hier, mal da, dann Berufsverbot, trotzdem eine Fahrt nach Westberlin nach der anderen...
Ich schrieb schonmal, wo er meiner Meinung nach einzuordnen ist.
Wer bewusst meine niedergeschriebenen Fakten verleumderisch verdreht, wird das mal gelernt haben. Auf Stasikarrieren bin ich bestimmt nicht neidisch.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie Ex-DDR-Zeitungen heute arbeiten

Beitragvon Dr. 213 » 11. April 2019, 16:24

Ach Nosti, da kannste frozeln wie Du willst, die Stasi wollte mich haben, aber ich bin dort nie angefangen. Blöd nech ?

Herzlichst
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