Nicolás Maduro betont stets, dass er sich gerade für die ärmsten Menschen in Venezuela einsetzen würde. Eine Krisenmission von Amnesty International behauptet das Gegenteil: Gerade gegen diese Menschen soll das Regime zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begehen.
Mit brutalen Methoden bis hin zu außergerichtlichen Hinrichtungen versucht Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro derzeit, die Proteste im Land gegen ihn und seine Regierung zu ersticken: Zu diesem Ergebnis kommt Amnesty International nach einer Krisenmission in dem südamerikanischen Land. Besonders betroffen seien Bewohner von Armenvierteln, die sich bis vor wenigen Wochen mit öffentlichen Protesten zurückgehalten hätten, berichtete die Menschenrechtsorganisation.
Statt die ärmsten Menschen im Land zu schützen, wie Maduro stets behaupte, "bedroht, inhaftiert und ermordet die Regierung diese Menschen", erklärte die für die Region zuständige Amnesty-Direktorin Erika Guevara-Rosas. Die Opfer hatten demnach oftmals kurz vor den Protesten Kritik in den sozialen Medien geäußert.
Nach Angaben von Amnesty fanden im Januar viele der landesweiten Proteste in verarmten Vierteln statt. Dort sei die Forderung nach einem Regierungswechsel bis dahin nicht so sichtbar geworden, da die Bewohner häufig von staatlichen Nahrungsmittelprogrammen abhingen oder von der Präsenz bewaffneter ziviler Maduro-Anhänger eingeschüchtert seien.
Bei den Protesten zwischen dem 21. und 25. Januar starben laut Amnesty mindestens 41 Menschen - alle an Schussverletzungen. Hunderte weitere wurden willkürlich festgenommen. Mehrere Teilnehmer an den Kundgebungen wurden demnach Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen durch die Polizei-Spezialeinheit Faes, berichtete die Menschenrechtsorganisation nach Recherchen in den Bundesstaaten Lara, Yaracuy, Vargas sowie mehreren Stadtteilen von Caracas.
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AZ