karnak hat geschrieben:Musst Du mir noch erklären was an dem Verhalten nicht korrekt war. Zu dem Zeitpunkt haben die Leute ein anderes Land betreten und dafür gab es Regeln und Leute die für deren Einhaltung zu sorgen hatten.
Wenige Monate später, kurz vor Abriss der Brockenmauer, bestiegen Joachim Stuffel und seine Freundin erneut den Brocken. Es war der 7. April 1990. Diesmal sollten sie nicht so gute Erfahrungen mit den Angehörigen der Grenztruppen machen. Im Wald kamen sie an ein helles Holzhäuschen, erinnert sich Stuffel. Nahe dem Grenzwärterhäuschen saß ein bewaffneter Grenzer. Er erhob sich, als Ute Mattern und Joachim Stuffel näher kamen, und verlangte nach ihren Ausweisen. „Der Anblick der Waffe ließ meine Halsschlagader anschwellen", erzählt Stuffel.
„»Ok«, sagte ich zu dem Waffenmann, »Sie können in meinen Ausweis sehen. Aber mal ehrlich, ob Sie da reinschauen oder ob Sie da drüben in den Wald schauen, das kommt doch auf dasselbe raus. Sie haben hier weder ein Fahndungsbuch noch ein Telefon oder sonst etwas, woran Sie erkennen können, ob ich ein Verbrecher bin oder nicht.«“ Der Grenzbeamte blieb eisern. Die beiden gerieten in eine Diskussion, die immer lauter wurde.
Der Zöllner kam hinzu. Stuffel erinnert sich an dessen Worte: „Ich werde Ihnen mal sagen, wofür wir noch hier sind. Nun zeigen Sie mir mal, was Sie in den Jackentaschen haben, Zollkontrolle!“ Und als Stuffel seine Taschen leerte, blitzten die Augen des Zöllners. Er hatte noch 100 Ostmark dabei, die sofort konfisziert wurden. „Schade, dass damals keiner mein blödes Gesicht fotografiert hat. An das Geld hatte ich gar nicht gedacht", so Stuffel. Den „Einziehungs -Entscheid“ hat er noch heute. „Die DDRler bekamen ja damals im Westen 100 DM Begrüßungsgeld, und mir nahmen die Grenzer 100 Ostmark ab", resümiert er.
Volker Zottmann hat geschrieben:karnak hat geschrieben:Musst Du mir noch erklären was an dem Verhalten nicht korrekt war. Zu dem Zeitpunkt haben die Leute ein anderes Land betreten und dafür gab es Regeln und Leute die für deren Einhaltung zu sorgen hatten.
Also karnak, willst Du es nicht begreifen?
Im Geiste war Deutschland da mehr verwachsen als heute. Jeden Tag liefen hunderte Westdeutsche hoch. Im Normalfall hat keiner mehr irgendwo kontrolliert. Die Kontrolleure waren flüssiger als das Bodewasser. Die waren überflüssig. Solche Kontrollen zu der Zeit waren reine Schikane!
Gruß Volker
Nostalgiker hat geschrieben:Wie man "Dokumente" mittels entsprechender Software aufhübscht ....., natürlich völlig unbekannt ......
Nov65 hat geschrieben: Mit im Auto war unser kleiner Enkelsohn. Der Oberleutnant fragte, ob der Junge einen eigenen Ausweis habe oder in einem unserer Ausweise stehe. Wir verneinten. Daraufhin verweigerte er dem Jungen die Ausreise, was für uns das Umkehren bedeutet hätte. Wir schlugen vor, dass der Junge vom Olt. nach seiner Legitimation befragt werden könne. Da schäumte unser Verwandter auf: Wenn der Olt. hier nichts begreife und seinen Willen durchsetzen wolle, würde er, der Verwandte, nach Hamburg zum SPIEGEL fahren und ihn, den Olt., fertig machen.
Nov65 hat geschrieben:...zeigten unsere Ausweise. Mit im Auto war unser kleiner Enkelsohn. Der Oberleutnant fragte, ob der Junge einen eigenen Ausweis habe oder in einem unserer Ausweise stehe. Wir verneinten. Daraufhin verweigerte er dem Jungen die Ausreise, was für uns das Umkehren bedeutet hätte. Wir schlugen vor, dass der Junge vom Olt. nach seiner Legitimation befragt werden könne.
Nov65 hat geschrieben:Dieser Olt. hat seine Vorschriften selbst 5 nach 12 noch einhalten wollen, wurde dann aber vor drohenden Unbilden schwach.
pentium hat geschrieben:Kleine Zwischenfrage: Wo sind eigentlich die Bilder, das Thema nennt sich doch Bilder einer Grenze? Gut der @AZ hat ein Bild eingestellt, aber sonst nur Textbeiträge....
karnak hat geschrieben:zoll hat geschrieben:Der Greso und der Zöllner haben doch nur ihre schwindende Macht demonstrieren wollen.
Arme Würstchen.
Du Karnak, stehst doch in geistiger Verbindung zu H. D. Behrens, ehem. Chef des PKE in Potsdam, der auch in seinen Büchern von der Wichtigkeit seiner Tätigkeit in der Nachwendezeit fantasiert.
zoll
Die armen Würstchen haben überhaupt nicht zu entscheiden ob ihre Tätigkeit wichtig ist oder nicht, ob es eine Sinnlose ist. Sie haben den Auftrag ihres Arbeitgebers umzusetzen oder sich nicht auf den Posten zu setzen. Musst Dir doch blöd vorkommen weil Du völlig sinnlos und Steuergelder verschwendend die Grenze hoch und runter gelatscht bist.
Also man konnte doch "fünfe gerade sein lassen".
Aber die beiden "Gesetzeshüter" wollten doch noch einmal die Sau rauslassen, wie sie es 40 Jahre lang gemacht haben.
Nov65 hat geschrieben:@karnak, genau so habe ich mir deine Reaktion vorgestellt. Nun ist sie buchstäblich eingetroffen. Ganz sicher hättest du mit deinem Diensteifer noch einen Tag vor der deutschen Einheit wie deine jetzige Aussage gehandelt. Ja, ja, die Staatsgrenze der DDR. Meine erlebte Begebenheit war im Frühjahr 1990 ! Die DDR gab es nur noch rudimentär.
Ich hätte in Berücksichtigung deiner Kontrollbegründung verstanden, wenn der Oltn. unsere Personalien festgehalten hätte, um im Falle einer Kindessuche diese Daten weitergeben zu können. Aber seine Vorschriften waren andere. Und ein MfS-Mann war treu ergeben bis in den...
Und ja, mein Verwandter war Arbeiter, wollte den starken Mann rauskehren, hatte aber m. E. auch recht. Dass euch an den GÜST jeder Wessi, der sich nicht verneigte, ein Feind war, ist schon klar.
Grüße von Andreas
Volker Zottmann hat geschrieben:So, liebe User, nun mal die Aufklärung meines heutigen Tuns:
Ich wollte mal zeigen, dass wieder zuerst bestritten wird.
Hier kann man alles davor und danach in Ruhe nachlesen: https://mauerfall.goslarsche.de/chronologie.html
Selten ist etwas so detailgenau in Zeitabfolge dokumentiert. Auch die Öffnung in Stapelburg.
Wer weit genug scrollt, findet alles zum Brocken. Dort auch die Geschichte des Pärchens Joachim Stuffel und seine Freundin, unter UNFREUNDLICHER EMPFANG, samt dem Einziehungs-Entscheid für die 100 Ostpiepen.
Gruß Volker
zoll hat geschrieben: Also man konnte doch "fünfe gerade sein lassen".
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