Wer kennt sie noch?

Hier befinden sich die Forenregeln, Vorstellungen und dies und das.

Wer kennt sie noch?

Beitragvon Interessierter » 17. Februar 2019, 09:04

… die nicht mehr verwendeten oder vergessenen Begriffe ?

Fernschreiber, Wochenschau, Blaupapier, Expressbrief, Telegramm, Gamasche, Muff, Namenstag, Kochkiste, Beiwagenmaschine, Brikett, Kochkiste, Rübenmiete, Butterschmalz, Feuerzeugbenzin, Gasanzünder, Zündstein, Detektorempfänger, Strumpfbandgürtel, Sockenhalter, Waschtrog, Waschbrett, Proviantdose, Bettflasche, Plumpsklo, Wäschemangel, Hörrohr, Bierwärmer, Geldbriefträger, Stadtgas,, Gaskassier, Kopfwaschpulver, Pager

Für Senioren aus dem zweiten Weltkrieg:
Lebensmittelkarte, Aufruf, OKDW, LSK, NSV, KdF, Feldpostnummer, Kuckuck im Radio, Völkischer Beobachter, Friedensrezept, Kunsthonig, Ersatzkaffee, Stiefelknecht, Kohlenklau, Volksempfänger, GröFaZ, WHW-Figuren, Eintopfsonntag, Endsieg, Blockwart, Holzgasantrieb

Wer ergänzt noch?
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Februar 2019, 10:36

Was heißt 2. Weltkrieg? Es sei denn, man rechnet wie ich. Unser "2. Weltkrieg" dauerte genau 50 Jahre, war erst 1989 vorbei. [laugh]

Darum kennen wir auch noch die Begriffe aus dem Alltag der DDR:
Lebensmittelkarte, Aufruf, Kunsthonig, Ersatzkaffee, Stiefelknecht, Kohlenklau, Holzgasantrieb, Getränkestützpunkt.
Unser Blockwart war der Straßenvertrauensmann, der Pimpf war der Jungpionier, auf den Endsieg haben wir aber auch vergeblich gewartet.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Februar 2019, 10:59

Die sonntäglichen Frühschoppen haben teilweise eine verheerende Wirkung ......., geistige Verwirrung und mentale Aussetzer sind die ersten Anzeichen.

_________________________________________________________________

Viele der genannten Begriffe tauchen in einer Folge von "ZDF-History - Das war dann mal weg – Verschwundene Dinge unseres Alltags" vom 12.02.2019 auf.

InfoText zur Sendung:
Musikkassetten, Versandhauskataloge, BTX, der Toast Hawaii oder Freizeitaktivitäten wie Aerobic: Manche Dinge haben jahrzehntelang durchgehalten und wecken nostalgische Erinnerungen, andere gerieten schnell in Vergessenheit und muten heute skurril an.

"Das war dann mal weg" spürt den Geschichten hinter den verschwundenen Dingen des Alltags nach und erzählt, wie sie erfunden und verwendet wurden und was aus ihnen geworden ist. Wie funktionierte ein Fernschreiber? Was hat ein Bleistift mit einer Musikkassette zu tun? Stammt der Toast Hawaii wirklich aus Hawaii? Und was war BTX noch mal gleich - ein Fahrrad?

Bei älteren Zuschauern springt dabei sofort das Kopfkino an - und jüngere erfahren vielleicht zum ersten Mal, "wie das früher so war": analog, ganz ohne Handy und Internet. Prominente steuern ihre persönlichen Anekdoten zu den Kultgegenständen der Vergangenheit bei. Animationen sorgen für Aha-Effekte und erklären Hightech von gestern. Ein Streifzug durch die Geschichte genialer Erfindungen, die unseren Alltag lange Zeit prägten - und heute dennoch verschwunden sind.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon augenzeuge » 17. Februar 2019, 11:11

Jungpionierausweis:
Bild

Konsumausweis
Bild
[flash]
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Februar 2019, 11:26

Was gibt es über den Konsumausweis zu lachen Augenzeuge?
Heute sammeln die Kunden in diversen Supermärkten und Einkaufstempeln Rabattpunkte, Paybackpunkte, Treuepunkte in Form von kleinen Kelbemarkenum nach Abgabe der vollgeklebten Heftchen irgendein Produkt angeblich preiswerter zu bekommen oder sie kleben Prozentrabattmarken auf Lebensmittelverpackungen oder kommen mit Rabattmarken ins FastFood Dingens um 2 für 1 zu erwerben .....

Mit einer penetranten Regelmäßigkeit fragen mich an der Kasse die Kassiererinnen mindestens 4 Dinge ab, ich antworte meist; Nein, Nein, Nein, Ja bitte .....
Nun kannst raten was sie fragen müssen ......

Sowas nennt man Kundenbindung und der Konsum mit seinem Rabattmarkenheft war keine DDR Erfindung.
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon ratata » 17. Februar 2019, 11:34

Bei Penny fragen sie : Sammeln sie Punkte .
Früher klebten wir die Konsummarken . Wenn ich hier alles reinbringen würde, was ich noch so von 1845 bis heute an gesammelten kleinen Werken habe , der Sonntag würde draufgehen . ratata
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Februar 2019, 11:38

Das Lustigste was ich je besaß war mein Konsumausweis.
Selbst 1951 geboren, wies er mich aber als Mitglied seit 1946 aus. Habe damit so manche Wette gewonnen.
Leider habe ich bei der Auflösung des Konsums mein Konsumausweis gegen meine Stammeinlagen rückgetauscht. Ans Kopieren dachte ich da nicht, nur ans "viele" Geld...
Nun, wie kams dazu?
Als 1983 unsere Oma vestarb, übernahm ich deren Mitgliedschaft. Auf sie gabs im neuen Heft keinen Verweis. Das Eintrittsdatum blieb aber.

Gruß Volker
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon augenzeuge » 17. Februar 2019, 11:42

Nostalgiker hat geschrieben:Was gibt es über den Konsumausweis zu lachen Augenzeuge?


Ich lache darüber, weil er im realen Sozialismus erfunden wurde. War er da nötig? [flash]
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Februar 2019, 11:52

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Was gibt es über den Konsumausweis zu lachen Augenzeuge?


Ich lache darüber, weil er im realen Sozialismus erfunden wurde. War er da nötig? [flash]
AZ


Offenbar kannst du nicht lesen Augenzeuge, denn ich schrieb das der Konsum keine Erfindung der DDR war.
Und wenn Volker Zottmanns Oma 1946 als Mitglied der Konsumgenossenschaft, wie es in Langform heißt, beigetreten ist herrschte in der damaligen SBZ garantiert nicht der "reale Sozialismus" wie du launig schriebst.

Den Begriff gab es übrigens erst ab Anfang der 70er Jahre; DDR Experte Augenzeuge [hallo]
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon augenzeuge » 17. Februar 2019, 12:02

Achso, weil es das Konsumheft schon vor der DDR gab, musste es weitergeführt werden? Man hat sich doch sonst von solchen kapitalistischen Kram getrennt.

Natürlich gab es den Begriff realer Sozialismus erst später, für mich galt er auch rückwirkend. Wie willst du die Gesellschaftsform denn sonst bezeichnen, Experte Nostalgiker?

AZ
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Nostalgiker » 17. Februar 2019, 12:37

Mach dich doch bitte erstmal über das Thema erstmal Sachkundig.
Das tut richtig weh was du schreibst.
Es sei denn ....... [shocked]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon ratata » 17. Februar 2019, 13:08

Einer der ersten deutschen Konsumverein war der 1845 von einigen Chemnitzer Webern und Spinnern gegründete Spar- und Konsumverein Ermunterung. Durch gemeinsame größere Einkäufe und die teilweise Umgehung des Zwischenhandels wollten sie ihre täglichen Bedarfswaren günstiger erwerben. Das dafür vorab benötigte Kapital wurde durch einen wöchentlichen Mitgliedsbeitrag von zweieinhalb Groschen erhoben. Nicht für den Einkauf benötigte Gelder wurden zinsbringend angelegt und damit später eine Sterbeunterstützungskasse finanziert. Weitere bekannte frühe konsumgenossenschaftliche Gründungen sind die Eilenburger Lebensmittel-Association von 1850 – die heute als erste “richtige” Konsumgenossenschaft gilt – und die Hamburger Gesellschaft zur Verteilung von Lebensbedürfnissen von 1852.
Insgesamt verlief die Entwicklung der deutschen Konsumvereine anfänglich jedoch eher zögerlich. Ein Grund hierfür war die misstrauische Haltung der staatlichen Obrigkeit gegenüber den Vereinen. Ein anderer Grund findet sich in der starken Mittelschichtenorientierung der sich vor allem in den Städten nach den Vorstellungen Hermann Schulze-Delitzschs ausbreitenden Genossenschaftsbewegung. Mit den Genossenschaften wollte Schulze-Delitzsch in erster Linie die Wettbewerbsfähigkeit von Handwerkern und Händlern stärken – für welche Konsumvereine wiederum eine Konkurrenz darstellten. Erst als ab Ende der 1860er Jahren vermehrt auch Arbeiter die Prinzipien der Selbsthilfe .

Erstaunt war ich , als meine Bekannten vom kleinen Konsum sprachen , nicht hier im osten Deutschlands , nein in Ostfriesland. Da existierten bis KAISERS zu schlug, die Konsum Geschäfte. ratata
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Februar 2019, 13:20

Den alten Konsum findet man auch in Schwedens Hauptstadt in Stockholm.
Dort im Museumspark steht ein Gebäude, was heute noch geöffnet hat. Dort unterhielten wir uns mit einer Stockholmerin, die darinnen in alter Tracht, um die vorletzte Jahrhundertwende, noch lose Milch und Butter verkauft.
Selbst das einzelne emailierte Konsum "K" ist identisch mit dem der DDR. (Stand 2014, direkt nach dem Potsdamtreffen mit Karnak und Felixbonobo)

Gruß Volker
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Bahndamm 68 » 17. Februar 2019, 21:21

Ist die Schreibweise richtig? Wer kennt Muckefuck?
Gehört mit in diese Kategorie, unser oller überzeugter Suddelede!
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon HPA » 17. Februar 2019, 22:36

Volker Zottmann hat geschrieben:Den alten Konsum findet man auch in Schwedens Hauptstadt in Stockholm.
Dort im Museumspark steht ein Gebäude, was heute noch geöffnet hat. Dort unterhielten wir uns mit einer Stockholmerin, die darinnen in alter Tracht, um die vorletzte Jahrhundertwende, noch lose Milch und Butter verkauft.
Selbst das einzelne emailierte Konsum "K" ist identisch mit dem der DDR. (Stand 2014, direkt nach dem Potsdamtreffen mit Karnak und Felixbonobo)

Gruß Volker


Den Konsum findet man sogar noch hier in D. Quicklebendig. Allerdings im etwas höherpreisigen Segment angesiedelt.

U.a.hier : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konsum_Dresden
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Ernest » 18. Februar 2020, 21:55

Bahndamm 68 hat geschrieben:Ist die Schreibweise richtig? Wer kennt Muckefuck?


Malzkaffee [wink]
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon ratata » 19. Februar 2020, 07:52

Ernest hat geschrieben:
Bahndamm 68 hat geschrieben:Ist die Schreibweise richtig? Wer kennt Muckefuck?


Malzkaffee [wink]


Wurde hier in Sachsen -Anhalt ,Raum Magdeburg nur genannt . im / nu war der lösliche . Habe den jeden morgen zu Haus zum Frühstück getrunken . ratata
p.s Döhren auch mal wieder da. [rose]
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon augenzeuge » 19. Februar 2020, 08:42

ratata hat geschrieben:
Ernest hat geschrieben:
Bahndamm 68 hat geschrieben:Ist die Schreibweise richtig? Wer kennt Muckefuck?


Malzkaffee [wink]


Wurde hier in Sachsen -Anhalt ,Raum Magdeburg nur genannt . im / nu war der lösliche . Habe den jeden morgen zu Haus zum Frühstück getrunken . ratata
p.s Döhren auch mal wieder da. [rose]


Nu glahr. [grin]

Kenn ich doch noch aus alten Zeiten....

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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Werner Thal » 19. Februar 2020, 11:05

Ja, eben „Muckefuck“. Noch früher, in den 1950er, war es der Gerstenkaffee aus „echtem Schrot und Korn“.
Mir schmeckte er immer wie „Knüppel auf´ n Kopp“. Aber in den damals richtigen Winter behielt man
Immer warme Füße. [wink]

W.T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Ernest » 20. Februar 2020, 13:13

ratata hat geschrieben:
Ernest hat geschrieben:Malzkaffee [wink]

Wurde hier in Sachsen -Anhalt ,Raum Magdeburg nur genannt . im / nu war der lösliche . Habe den jeden morgen zu Haus zum Frühstück getrunken . ratata
p.s Döhren auch mal wieder da. [rose]


@ratata .......Döhren lebt …… [hallo]

Zum Malzkaffee...……
In meiner Kindheit (Ende der 50er/gleich Anfang der 60er) gab es den im Krämerladen, gleich neben uns, in so einer grauen, unscheinbaren Verpackung ( ähnlich der Mehltüten). So wie der gerochen hat, hat er auch geschmeckt.
Im Kinderhort, wo ich bis 1963/64 ging, gab es zum Nachmittag mitunter trockenen "Pup-Kuchen" vom Blech. Dazu gab es dann Malzkaffee. Es hieß dann immer...heute gibt es "Kinderkaffee".
Mein Vater nannte den immer verächtlich "Zichorien-Kaffee" und der käme bei ihm nicht auf den Tisch.
Er trank am Wochenende lieber eine Tasse Bohnenkaffee mit einem Schuss Weinbrand und Zucker, so wie er es aus der Gefangenschaft in Frankreich kannte, wo er in der Nähe von Lille
3 Jahre beim Bauern war.

zu unserem Krämerladen nebenan...………
Ist ja alles kein Vergleich mehr zu heute. Damals war es die Informationsquelle Nr. 1.
Tratsch, Klatsch, Neuigkeiten, da wurde alles ausgetauscht. Meine Mutter hatte damals immer gestöhnt, wenn sie von Arbeit kam und noch schnell etwas einkaufen wollte, denn da kam man ewig nicht raus. Auch wenn nur zwei Leute vor ihr waren.
Senf/Mostrich, Essig gab es da immer noch lose. Man brachte Behältnisse mit und es wurde abgefüllt.
Neben dem Tresen hatte er eine große Stellage mit runden Glasbehältern für Bonbon, die es dann auch lose zu kaufen gab.
Als Kind gab`s dann immer mal ein Bongs gratis vom Laden-Chef.
Wenn ich dabei war, wusste meine Mutter schon...…..gleich wird gebettelt. War ja auch verlockend.
Da gab`s die langen bunten Zuckerstangen oder die kurzen Vanillestangen, die man einzeln kaufen konnte. Dann bunte, kleine Fruchtlutscher, die im 5 Pack (oder auch im 10-Pack ?) waren. Dann größere Lutscher, die vorn zu Pfeifen geformt waren. Damit konnte man erst einmal das Umfeld nerven. Ich weiß noch, wie Herr Hermann immer sagte...….""aber gepfiffen wird erst draußen, nicht hier im Laden."""
Milch...………...die gab`s im Milchladen, abgefüllt in der Milchkanne. Und draußen hat man erst einmal versucht, die Kanne in Riesenrad-Manier herumzuschleudern.
Ja, das verbindet man auch mit der Kindheit.
Ernest
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Ernest » 20. Februar 2020, 14:01

Kleiner Nachtrag...…………
Mit Kinderhort meinte ich natürlich den Schulhort, wo ich von 1959 bis etwa 1963/64 ging..also von der 1. bis etwa zur 4./5. Klasse .

Übrigens, der Ausdruck "Muckefuck" hat sich später auch etwas verselbstständig. Zu lascher Bohnenkaffee wurde dann auch oftmals nur als Muckefuck bezeichnet. So hieß es zum Beispiel, dass es in unserer Mitropa ja keinen richtigen Kaffee gibt, ist nur billiger Muckefuck. Das war halt nur eine Lorke, die nicht schmeckte.
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Sperrbrecher » 20. Februar 2020, 14:31

Ernest hat geschrieben:Übrigens, der Ausdruck "Muckefuck" hat sich später auch etwas verselbstständig. Zu lascher Bohnenkaffee wurde dann auch oftmals nur als Muckefuck bezeichnet. So hieß es zum Beispiel, dass es in unserer Mitropa ja keinen richtigen Kaffee gibt, ist nur billiger Muckefuck. Das war halt nur eine Lorke, die nicht schmeckte.

Das kann doch gar nicht so gewesen sein. Der Kaffee in der Mitropa, wie auch
in anderen gastronomischen Einrichtungen in der DDR, war eher zu stark. Das
war doch unschwer an den verwendeten Kaffeetassen zu erkennen, die sehr
häufig Beschädigungen aufwiesen oder sogar gesprungen waren. Das konnte
doch nur daran liegen weil der Kaffee zu stark war, er sprengte das Porzellan.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon augenzeuge » 20. Februar 2020, 15:43

Das konnte doch nur daran liegen weil der Kaffee zu stark war, er sprengte das Porzellan.


Echt?Ich dachte immer, dass lag an den Kellnern oder Spülkräften, denen die Sorgfaltspflicht mit sozialistischem Eigentum abhanden gekommen war. [flash]

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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon Ernest » 20. Februar 2020, 16:53

@Sperrbrecher...……
Das ist natürlich ein (zer)schlagendes Argument.
Aber !!!!...vielleicht hatte gerade die Mitropa in unserer Stadt auch die saubersten Tassen der DDR, halt weil es hier nur so eine lasche Lorke gab. Wees mans ??? [grins]
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Re: Wer kennt sie noch?

Beitragvon pentium » 20. Februar 2020, 17:19

Was ist Muckefuck Kaffee?

Kaffee war ein teures Gut. Kein Wunder, dass die Menschen schnell auf der Suche nach einem günstigen Ersatzkaffee waren, gerade in Zeiten der Not. Schließlich wollte niemand auf den Geschmack eines Kaffees verzichten. Inzwischen verbirgt sich der Ersatzkaffee hinter verschiedenen Bezeichnungen. Egal ob Landkaffee, Kaffeemalz oder Muckefuck – Ersatzkaffee hat kein Koffein, schließlich wird er nicht aus echten Kaffeebohnen hergestellt. Manchmal wird er auch als Kinderkaffee bezeichnet, da viele Kinder die koffeinfreie Alternative trinken können. Doch woraus wird Muckefuck hergestellt und wie schmeckt der Ersatzkaffee?
https://www.kaffee-partner.de/de/magazi ... namen.html

Erste Hinweise auf die Bestandteile des Ersatzkaffees findet man bereits im Namen „Muckefuck“. Die Bezeichnung Muckefuck lässt sich entweder aus dem französischem „Mocca faux“ für „falschen Kaffee“ ableiten, oder aus „Mucke“ für „braunen Holzmulm oder braune Stauberde“ und „fuck“ von rheinisch „faul“. Der Ersatzkaffee kann auf unterschiedlichste Weise zubereitet werden. Meist wird er aus Getreide hergestellt, aber auch Zubereitungen aus Früchten oder Möhren sind bekannt....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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