Altersversorgung in den USA

Altersversorgung in den USA

Beitragvon Edelknabe » 5. Februar 2019, 07:36

Meinetwegen ändert die Überschrift, wenn nicht ganz korrekt aber ehrlich Männer und Frauen, mich interessiert das mal? Gerade weil der Rainer ein Filmfan ist. Also wenn da was über Amerika dabei ist,ob Gegenwart oder Vergangenes, dann denke ich immer....."Die armen Schweine dort....und haben wir es gut hier mit dieser "Vollundganzversorgung, diesem Schlaraffenland an Vorsorge und Hilfe aus jeder Ecke".Wie ist denn das nun, in dieser USA? Sitzt da Rentner am Lebensende im Trailerpark mit Satellitenschüssel und Dixikloo oder doch eher im eigenen Holzhaus mit Pool dahinter?

Das Thema könnte auch die ganzen Gesundheitssachen mit einbeziehen...eben deren Gesundheitsversorgung. Gibt es da auch soviele Krankenkassen ähnlich der paar Hundert wie hier im Lande? Oder musst du immer gesund sein, freiheitlich stark eben, gefeit gegen Alles und Jeden....so wie die Sieger im Film? Und nee, lasst euch besser von meiner Ironie nicht anstecken....sondern beginnen wir mal.

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon augenzeuge » 5. Februar 2019, 08:34

Als Basis (auch CD muss ja erfahren, was uns möglicherweise falsch eingetrichtert wird [grins] ) folgender Artikel:

Altersvorsorge in den USA: Wie sparen Amerikaner auf die Rente?
Seit den 80er Jahren zeigt das offizielle Rentenalter in den USA ähnliche Tendenzen wie in Deutschland: Damals regelte der Kongress über eine Reform die schrittweise Erhöhung des Einstiegsalters von 65 auf 67 Jahre. In Realität wird diese Obergrenze vermutlich im Jahr 2027 erreicht sein. Aktuell wartet der abschlaglose Renteneintritt ab 66 Jahren auf Amerikaner bis Jahrgang 1959 und ab 67 für jüngere Amerikaner.

Sofern es die finanziellen Mittel erlauben, wählen US-Bürger den vorzeitigen Renteneintritt. In den frühen Ruhestand geht man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten frühestens mit 62 Jahren und nimmt bei diesem Unterfangen Abschläge von bis zu 30 Prozent (5-6 Prozent pro Jahr) in Kauf.


Das Grundeinkommen beziehen US Rentner über das staatliche Rentensystem Social Security. Als öffentliches Rentensystem speist sich das Social Security ähnlich des deutschen Rentensystems von Anfang an im Wesentlichen über das Umlageverfahren. Berufstätige finanzieren dabei die staatlichen Rentenaufwendungen für aktuelle Pensionäre. Sofern Überschüsse erwirtschaftet werden, kommen diese in sogenannte „trust funds“, um die Überlebensfähigkeit des Gesamtsystems längerfristig zu sichern. Zum Aufbau nennenswerter Finanzreserven kommt es auf diese Weise aber nicht. Die Finanzierung erfolgt unter Beitrags- und Leistungsbemessungsgrenzen zu gleichen Teilen durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeber.


Aktuell gehen US-Arbeitnehmern pro Monat 6,2 Prozent Rentenbeiträge von ihrem Gesamteinkommen ab. Denselben Prozentsatz bezahlt in Anstellungsverhältnissen der Arbeitgeber. Freiberufler müssen den gesamten Arbeitgeber und –nehmeranteil zahlen. Die Gesamtbeiträge pro Monat belaufen sich für Selbststände dementsprechend auf 12,4 Prozent. Die Belastungshöchstgrenze beträgt hinsichtlich des Jahreseinkommens liegt bei 113.700 Dollar. Etwa 40 Millionen US-Bürger beziehen derzeit in den USA eine Rente: Das macht rund 13 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.


Das Rentenniveau beträgt bei der Mittelschicht in etwa 40 Prozent des vorherigen Einkommens. Ein US-Pensionär erhält 2017 durchschnittlich knapp 1360 Dollar pro Monat, also etwas mehr wie ein Durchschnittsrentner in Deutschland.


https://www.auswandern-handbuch.de/altersvorsorge-usa/

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon Spartacus » 5. Februar 2019, 18:15

Die meisten US-Arbeitnehmern zahlen aber gar keine Rentenbeiträge, sondern zahlen in private Fonds ein.

Das ist bei vielen 2008 voll in die Hose gegangen, da diese Fonds fast krachen gegangen sind.

Aber ich denke mal, da kennt sich der Cäptn besser aus. [hallo]

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon pentium » 5. Februar 2019, 18:24

Rentenversicherung in den USA


ALTERSVORSORGE IN DEN USA Genau wie in den meisten Europäischen Staaten erhält in den USA jeder Arbeitnehmer eine staatliche Rente. Diese ist allerdings oft wenig geeignet, den Lebensunterhalt im Alter zu sichern. Insofern ist es in jedem Fall ratsam, eigene finanzielle Vorsorge zu betreiben. Üblicherweise zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen 7,65 % des Einkommens an die Kasse der Social Security Administration (SSA), die Ihnen im Zusammenhang mit der gleichnamigen „Social Security Card“ gut bekannt ist. Selbständige zahlen den gesamten Anteil von 15,3 % in die Kasse ein. Ein Anspruch auf Rentenzahlungen ist nach frühestens zehn Jahren möglich, die Höhe der Rente richtet sich dabei danach, wie viele tatsächliche Beiträge Sie im Laufe ihres Lebens eingezahlt haben. Das Rentenalter erreicht man für die vor 1959 geborenen mit 65 Jahren, bei den anderen erst mit 67 Jahren. Zusatzversorgung – Der 401 (K)Plan Eine der attraktiven Möglichkeiten, die Rente aufzubessern, stellt der sogenannte 401(k) plan, der sich von dem entsprechenden Paragraphen des „Internal Revenue Code“ ableitet. Das System, das dahinter steckt, ist simpel: der Arbeitgeber zieht Ihnen einen fixen Prozentsatz (vor Steuerabzug) vom Ihrem Monatsgehalt ab, das in einen Investmentfonds angelegt wird. In der Regel legt Ihnen das Unternehmen bis zu einem Dollar für jeden von Ihnen investierten Dollar oben drauf. Das übliche Maximum an Zuzahlung überschreitet zwei bis drei Prozent dabei nicht. Sie selbst haben die Option, bis maximal 15% Ihres Gehalts bis zu einer jährlichen Obergrenze zu investieren. Sie liegt wie folgt: für 2003 $ 12,000, für 2004: $ 13,000, für 2005: $ 14,000 und 2006 US-Dollar 15,000.

Die meisten Arbeitgeber machen Ihre Zahlung von Ihrer Unternehmenszugehörigkeit abhängig. Dabei kann er eine bestimmte Jahresgrenze festlegen. Von dem festgesetzten Zeitpunkt an gehören Ihnen vergangene und künftig geleistete Zahlungen. Mit dieser Methode versuchen US-Arbeitgeber, eine längerfristige Bindung ihrer Arbeitnehmer zu erreichen. Sollte Ihr Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, so verlieren Sie Ihr angelegtes Geld nicht. Denn ein „plan administrator“, der Ihr Geld verwaltet, sorgt dafür, das es entweder im alten 401(k) Plan verbleiben kann, welches Sie dann mit dem Erreichen der Altersgrenze abheben können. Oder aber er überträgt es für Sie in einen neuen Plan. Diesen Transfer nennt man „roll-over“. Sollten Sie das Geld frühzeitig zur Auszahlung bringen, müssen Sie mit einer Strafgebühr von zehn Prozent und der Besteuerung rechnen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Ihr Geld im Falle des „roll-over“ auf Ihr neues Konto geht und sie nicht einen Scheck erhalten. Auch in diesem Fall wären die oben genannten Strafmassnahmen vorgeschriebenen.

Sie sollten sich die 401(k) Plan Broschüren in jedem Fall gründlich durchlesen, um in Erfahrung zu bringen, wie Sie Ihre Investitionen am besten streuen können. Es ist ratsam, niemals mehr als zwanzig Prozent Ihrer Altersvorsorge in die Aktien eines einzelnen Unternehmens zu investieren.

Individual Retirement Account (IRA) Eine weitere attraktive Möglichkeit der privaten Vorsorge stellt der „Individual Retirement Account“ dar, der zunächst steuerfrei bleibt. Insgesamt bestehen elf verschiedene Typen, von denen wir Ihnen die drei interessantesten hier beschreiben wollen.
Traditional IRA Mit dem Zugriff auf das Vermögen können Sie wie beim 401(k) plan frühestens mit 59,5 Jahren beginnen. Sie bezahlen aber auch erst dann Einkommensteuer hierauf. Sollten Sie das Geld früher ausgezahlt haben wollen, müssen Sie leider auch hier mit Maßnahmen der oben genannten Art rechnen. Vermeiden können Sie diese dann, wenn Sie als Grund z.B den Erwerb eines Hauses oder Behandlungen von Krankheiten schwerer und dauerhafter Art angeben. Bei Hauskäufen können Sie eine Anzahlung von US 10,000 ansetzen, um die Gebühr zu vermeiden. Die Regelung greift dann, wenn Sie innerhalb den letzten zwei Jahren kein Haus erworben oder bereits besessen haben. Eine weitere Variante sind Zahlungen von Studiengebühren, die Begleichung von Steuerschulden und die Weiterzahlung von Krankenversicherungsbeiträgen. – Roth IRA

Beitragszahlungen zu dieser Form der privaten Altervorsorge sind leider nicht steuerfrei. Wer unter 95,000 US- Dollar bei Alleinstehenden und 150,000 US- Dollar bei Verheirateten liegt, kann die gesamten Vorteile des Planes nutzen. Bei Einkommen bis 110,000 bei Alleinstehenden und 160,000 bei Verheirateten verringern sich die Möglichkeiten deutlich, den Plan optimal zu für sich einzusetzen. Verdienen Sie mehr als diese Höchstbeträge, haben Sie leider keinerlei Zugriff mehr auf den Roth IRA. Der Vorteil diesen Modells liegt im Gegensatz zum „Traditonal IRA“ aber darin, dass Sie nur für die vorzeitig ausgezahlten Gewinne, nicht jedoch für die beim Zeitpunkt der Einzahlung bereits versteuerten Beiträge Steuern und Strafgebühren zahlen müssen. Ähnlich wie beim „Tradional IRA“ können Ausnahmereglungen für den Hauserwerb, medizinische Behandlungskosten, die Zahlung von Krankenversicherungsbeiträgen oder Studiengebühren geltend gemacht werden.

Educational IRA Auch für Ihre Kinder gibt es attraktive Vorsorgemethoden. Man nennt den Fonds den „Educational IRA“ (EIRA). Ihre Kinder müssen dabei unter 18 Jahren sein. Bis zu jährlich US-Dollar 2,000 ist als Investitionen möglich. Eine steuerliche Geltendmachung ist mit dem „EIRA“ leider nicht verbunden. Soweit das entstandene Guthaben zur Begleichung von Schul- und Studiengebühren dient, kann es Steuer- und strafgebührenfrei genutzt werden. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Summe spätestens 30 Tage nach Erreichen des 30.Lebensjahres Ihrer Kinder zu diesem Zweck einsetzen. Danach müssten Sie wieder mit den schon beschriebenen Maßnahmen rechnen, können diese aber umgehen, indem Sie das Geld wiederum in den „EIRA“ eines anderen Verwandten transferieren.
Eröffnung eines IRA Die Eröffnung eines IRA gestaltet sich einfach: Man kann sie über eine Bank oder einen „Discount Broker“ leiten. Die Mindestbeiträge und Gebühren variieren je nach Anbieter, sind aber erfahrungsgemäss recht niedrig. Jährliche Höchstgrenzen gelten für die Einzahlungssummen: dabei gilt, dass eine Person bis maximal 49 Jahren in 2003 und 2004 $ 3,000, in 2005, 2006 und 2007 US-Dollar 4,000 und in 2008 $ 5,000 Dollar einzahlen kann.

Für über 50jährige gelten andere Obergrenzen: in 2003 und 2004 $ 3,500, in 2005 $ 4,5000, in 2006 und 2007 US-Dollar 5,000 und in 2008 $ 6,000.

Buchtipp: Viele weitere Infos enthält das Buch „Alltag in Amerika“, über amazon.de bestellbar über: www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3833003871/usabuchcom00

Täglich neue Immigration-News übrigens auch auf unserer Homepage: http://www.americandream.de/News-Presse/usa-news

....
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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon Edelknabe » 5. Februar 2019, 18:53

Danke erstmal Männer, der Fred kommt in Fahrt. Hätte ich ehrlich nicht gedacht, nahm immer an, da ist sich sinngemäß "Jeder selbst der Nächste".

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon CaptnDelta » 6. Februar 2019, 09:30

Im grossen und ganzen ist was Pentium schreibt, richtig, wenn's auch ein bisserl verwirrend formuliert ist (und ein wichtiger Teil nicht inbegriffen ist).

Das ganze stuetzt sich auf drei Pfeiler:

(1) wie schon genannt, SSI, (social security), welche allerdings nicht wie hier benannt:
augenzeuge hat geschrieben:
Das Grundeinkommen beziehen US Rentner über das staatliche Rentensystem Social Security. Als öffentliches Rentensystem speist sich das Social Security ähnlich des deutschen Rentensystems von Anfang an im Wesentlichen über das Umlageverfahren. Berufstätige finanzieren dabei die staatlichen Rentenaufwendungen für aktuelle Pensionäre. Sofern Überschüsse erwirtschaftet werden, kommen diese in sogenannte „trust funds“, um die Überlebensfähigkeit des Gesamtsystems längerfristig zu sichern. Zum Aufbau nennenswerter Finanzreserven kommt es auf diese Weise aber nicht. Die Finanzierung erfolgt unter Beitrags- und Leistungsbemessungsgrenzen zu gleichen Teilen durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeber.


.. eine Umlage wie in Deutschland ist, sondern das Geld "investiert" wird. Ein grosser Teil davon sind Staatsanleihen, die machen ungefaehr ein drittel der amerikanischen Schulden aus.

Auszahlung jeh nach Renteneintritt, und der ausgezahlte Betrag erhoeht sich nach dem 67ten Jahr stark, von daher nehmen die meisten - obwohl schon in Rente - die staatliche SSI erst nach 67 wahr. Die Betraege, obwohl nur als Grundsicherung gedacht, sind trotzdem hoeher als in Deutschland. Ein Problem ist allerdings die recht hohe Besteuerung der SSI, falls man - durch andere Einkuenfte - ueber gewissen Obergrenzen im Gesamteinkommen liegt. Auch deswegen werden oft erst diese anderen Einkuenfte aufgebraucht, bevor man auf SSI zurueckfaellt.

(2) 401k oder IRA's: Diese Anlagen, in welchen man steuerfreies Geld in Anlagen verwandelt, ist wohl die groesste "Grundsicherung" hier. Normalerweise legt der Arbeitgeber noch das gleiche dazu.

(3) Das wurde in den Artikeln nirgends genannt: Eigene Immobilien. Man darf hier, mit Eintritt der Rente, sein Haus einmal steuerfrei verkaufen. Von daher ist der Plan oft so, das man sich, waehrend man einigermassen verdient, ein viel groesseres Haus kauft als man braucht, auch oft zusammen mit einem kleineren "Rentenhaus". Das Rentenhaus wird vermietet und zahlt sich so mehr oder weniger selbst ab. Beim Kredit fuer das eigentliche grosse (Wohn)-Haus sind die Zinsen steuerfrei, d.h. man kriegt den Zinsbetrag am Jahresende mehr oder weniger zurueck. Zum Eintritt in die Rente verkauft man das (grosse) Haus oft mit gutem Gewinn, was da uebrig bleibt gehoert einem steuerfrei, und zieht in das inzwischen warscheinlich abbezahlte "Rentenhaus".

(4) Noch eines: Oftmals ziehen neue Rentner aus den Staaten mit hohen Steuern und anderweitig hohen Abgabenbelastungen (Californien, New York) in andere Staaten mit niedrigen Steuern um (z.B. New Mexico, Florida, South Dakota). Nachdem die Rente am ehemaligen Einkommen z.B. in Californien bemessen war, kommt man in diesen "Renterstaaten" mehr oder weniger doppelt soweit mit seinem Geld.

Edelknabe hat geschrieben:Danke erstmal Männer, der Fred kommt in Fahrt. Hätte ich ehrlich nicht gedacht, nahm immer an, da ist sich sinngemäß "Jeder selbst der Nächste".

In Bezug auf Rente ist das sicher nicht so, man muss sich allerdings ein bisserl kuemmern. Z.B. kann man am Beginn seines Arbeitslebens die Investitionen im 401k oder IRA etwas aggressiver anlegen (hoeherer potentieller Gewinn, aber auch Verlust), wohin man spaeter im Arbeitsleben dies eher konservativer anlegen sollte. Es gibt auch Moeglichkeiten, nach gewissen Altersgrenzen (z.b. 50) Extra-Zahlungen in diese 401k oder IRA's zu leisten, um spaeter besser dazustehen.

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon CaptnDelta » 6. Februar 2019, 09:58

Edelknabe hat geschrieben:Das Thema könnte auch die ganzen Gesundheitssachen mit einbeziehen...eben deren Gesundheitsversorgung. Gibt es da auch soviele Krankenkassen ähnlich der paar Hundert wie hier im Lande? Oder musst du immer gesund sein, freiheitlich stark eben, gefeit gegen Alles und Jeden....so wie die Sieger im Film? Und nee, lasst euch besser von meiner Ironie nicht anstecken....sondern beginnen wir mal.

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Anderes Thema als Rente - Krankenversicherung im Alter: Falls man unter 65 in Rente gehen moechte muss man sich selbst um eine Krankenversicherung kuemmern, und diese auch bezahlen. Das Problem ist hier seit kurzem das Obamacare dies sehr sehr teuer gemacht hat. Solange man arbeitet hat man praktisch immer ueber den Arbeitgeber eine Krankenversicherung, die normalerweise recht erschwinglich ist. Falls man vor 65 in Rente gehen moechte, muss man sich ueber Obamacare um eine Versicherung kuemmern, welche schweineteuer ist. Ich hoffe das aendert sich bald mit Trump.

Ab 65 kann man in Medicare eintreten, und ueber diese einen Vorsorgeplan auswaehlen. Es gibt verschiedene Optionen, welche auch von Staat zu Staat verschieden sind. Das geht von "Basics", bei denen man im Fall der Faelle einiges selbst zuschiessen muss, biss Vollversorgung, bei welchem man in monatlichen Beitraegen zuzahlen muss. Manches kann man ueber andere Organisationen, wie z.B. AARP wieder auffangen (da kann man mit 50 eintreten). Im grossen und ganzen ist's allerdings aehnlich als wenn Du mir die Gesundheitsvorsorge in ganz Europa erklaeren muesstest, es ist ziemlich verschieden zwischen den Staaten. Vielleicht sollte man eher z.B. Californien mit Deutschland vergleichen - hier gibts noch einige andere Optionen ueber CA.gov

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon Spartacus » 6. Februar 2019, 18:04

Das wurde in den Artikeln nirgends genannt: Eigene Immobilien. Man darf hier, mit Eintritt der Rente, sein Haus einmal steuerfrei verkaufen. Von daher ist der Plan oft so, das man sich, waehrend man einigermassen verdient, ein viel groesseres Haus kauft als man braucht, auch oft zusammen mit einem kleineren "Rentenhaus". Das Rentenhaus wird vermietet und zahlt sich so mehr oder weniger selbst ab. Beim Kredit fuer das eigentliche grosse (Wohn)-Haus sind die Zinsen steuerfrei, d.h. man kriegt den Zinsbetrag am Jahresende mehr oder weniger zurueck. Zum Eintritt in die Rente verkauft man das (grosse) Haus oft mit gutem Gewinn, was da uebrig bleibt gehoert einem steuerfrei, und zieht in das inzwischen warscheinlich abbezahlte "Rentenhaus".


Genau das ging aber 2008 gründlich in die Hose, als die Hypotheken explodierten und die Preise implodierten. Auch gehen immer wieder große amerik. Rentenfonds pleite, oder fast pleite
und die Pensionäre gucken dann in die Röhre. Also für mich wäre das nix. Denn wenn ich auch immer über die deutsche Rente schimpfe, die ist wenigstens ( noch ) sicher.

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon augenzeuge » 6. Februar 2019, 18:49

Man darf hier, mit Eintritt der Rente, sein Haus einmal steuerfrei verkaufen.

Hier darf ich das immer. [shocked]
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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon CaptnDelta » 9. Februar 2019, 02:41

Spartacus hat geschrieben:Genau das ging aber 2008 gründlich in die Hose, als die Hypotheken explodierten und die Preise implodierten.

Ja, Clinton's beruehmter "Griff in's Klo" im Namen der "Gerechtigkeit". Wobei hier in erster Linie juengere Menschen betroffen waren, welche sich solche krassen Hypotheken anlegten.

Noch ein Punkt den ich selbst hier oft erlebt hab, was allerdings selten erwaehnt wird: Ich kenne von damals einige Leute, welche 2008/09 schlicht ihre Hauszahlungen eingestellt haben, obwohl sie vom Einkommen her nicht betroffen waren. Nachdem der "Foreclosure"-Prozess (also die Enteignung durch die Bank, welcher das Haus gehoert) ziemlich lange dauert - und damals aufgrund Ueberlastung der Gerichte oder durch geschicktes Taktieren noch laenger - haben da einige Leutchen so 4-6 Jahre umsonst in ihrem Haus gewohnt, bevor die Zwangsraeumung angeordnet wurde. Das gesparte Geld (eher substantiell, da kamen oft $200k - $300k zusammen) hat man dann ab 2016 - nachdem ein Offenbarungseid hier nach 7 Jahren geloescht wird - in ein neues Haus gesteckt.

Manche haben dies auch mit vermieteten Haeusern gemacht: Der Vermieter strich die Miete ein, machte jedoch keine Zahlungen mehr. Die Mieter sind aus allen Wolken gefallen, als ploetzlich die Cops vor der Tuer standen um die Wohnung zu raeumen. Nachdem es ein paar dieser Faelle gegeben hat, weigerten sich einige Sheriff's-Departments, dies weiter zu tun.

Spartacus hat geschrieben:Auch gehen immer wieder große amerik. Rentenfonds pleite, oder fast pleite und die Pensionäre gucken dann in die Röhre. Also für mich wäre das nix. Denn wenn ich auch immer über die deutsche Rente schimpfe, die ist wenigstens ( noch ) sicher.

Stimmt schon, man musste sich damals schon kuemmern, um die Verluste in Grenzen zu halten. Allerdings, wie gesagt, zum grossen Teil sind hier die Bezuege durch SSI schon hoeher als die Rente in Deutschland. Das hilft einem natuerlich nix, wenn die "Armutsgrenze" hier bei ungefaehr $120k Jahreseinkommen liegt. Wie schon erwaehnt, deswegen ziehen viele Leute von hier weg.

augenzeuge hat geschrieben:
Man darf hier, mit Eintritt der Rente, sein Haus einmal steuerfrei verkaufen.

Hier darf ich das immer.

Hier ist grundsaetzlich alles Einkommen (capital gains) steuerpflichtig (also auch ein Hausverkauf), allerdings gibt's auch Myriaden von Abschreibungen und Steuererleichterungen. Das macht das Steuerrecht so kompliziert, wird auch oft thematisiert. Mein Steuerberater nimmt mir jedes Jahr fast 'ne Tausender ab, damit ich auf dem 'rechten Weg' bleibe.

Normalerweise kann man diese Steuer allerdings vermeiden, wenn man sich innerhalb eines Jahres(?) ein neues Haus kauft (1031-Exchange).

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon augenzeuge » 9. Februar 2019, 10:21

Da hab ich was aus deiner Nähe.... [denken]

Unter den Brücken von Stockton
Die Bay Area boomt, aber in San Franciscos Hinterland breitet sich Elend aus. Ein junger Bürgermeister experimentiert nun mit einer radikalen Idee: dem Grundeinkommen.


Die Einheimischen sind schlecht darauf vorbereitet: Im Durchschnitt verdient hier jeder 23.000 Dollar pro Jahr, nicht einmal halb so viel wie ein durchschnittlicher Einwohner von San Francisco. Jeder Sechste ist arbeitslos, jeder Vierte lebt unterhalb der Armutsgrenze.


https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-12/ ... ekaempfung
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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon CaptnDelta » 9. Februar 2019, 13:44

augenzeuge hat geschrieben:Da hab ich was aus deiner Nähe.... [denken]

Unter den Brücken von Stockton
Die Bay Area boomt, aber in San Franciscos Hinterland breitet sich Elend aus. Ein junger Bürgermeister experimentiert nun mit einer radikalen Idee: dem Grundeinkommen.


Die Einheimischen sind schlecht darauf vorbereitet: Im Durchschnitt verdient hier jeder 23.000 Dollar pro Jahr, nicht einmal halb so viel wie ein durchschnittlicher Einwohner von San Francisco. Jeder Sechste ist arbeitslos, jeder Vierte lebt unterhalb der Armutsgrenze.


https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-12/ ... ekaempfung
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In Stockton arbeitet meine Frau, und der grausts da. Dein Artikel ist schon etwas aelter, Stockton ist so ein Paradebeispiel fuer alles das was den Demokraten in die Haende faellt vor die Hunde geht. Die haben's nicht mal geschafft, die Briefe, mit denen man den 100 Leuten die $500 pro Monat kriegen sollten, so zu verfassen, das es nicht aussah als waere es irgendein zwielichtiger Scam. Viele haben die Briefe einfach als Werbemuell entsorgt.

Es ging an Familien mit $46k oder weniger pro Jahr. Die Zahlen aus der Zeit sind pure Fiktion, median family income fuer 2017 in San Francisco war ungefaehr $120k pro Jahr.

Dafuer gibt's, gleich neben Stockton, 'ne Siedlung in Mountain House, da schauts teilweise aus wie Hollywood Hills. Weis nicht was der Durchschnittverdienst dort ist, liegt aber warscheinlich leicht drueber. In Staedte wie Stockton, Oakland, etc. mag kein Mensch, da ist Hopfen und Malz verloren.

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon augenzeuge » 9. Februar 2019, 13:47

Stockton ist so ein Paradebeispiel fuer alles das was den Demokraten in die Haende faellt vor die Hunde geht.

Kann man das wirklich so einfach sagen, die Demokraten sind schuld? Ist das nicht zu pauschal? Gibts nicht auch Beispiele anderer Städte, wo die Demokraten vieles richtig gemacht haben?

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon CaptnDelta » 9. Februar 2019, 14:32

augenzeuge hat geschrieben:
Stockton ist so ein Paradebeispiel fuer alles das was den Demokraten in die Haende faellt vor die Hunde geht.

Kann man das wirklich so einfach sagen, die Demokraten sind schuld? Ist das nicht zu pauschal? Gibts nicht auch Beispiele anderer Städte, wo die Demokraten vieles richtig gemacht haben?

AZ

Nein, es gibt auch Beispiele, wo Rep's vieles falsch gemacht haben, oder schlicht korrupt sind. Allerdings, wenn man groessere Staedte mit viel Gewalt, Elend usw. anschaut, dann sind die zum grossen Teil schon seit langer Zeit, teilweise Generationen von Demokraten regiert (Chicago, Baltimore, Detroit, NOLA, etc.)., oder sind auf dem besten Weg dahin (San Francisco, San Jose, Portland/OR).

Ich hab' jetzt lange ueberlegt, ob ich hier 'ne groessere Stadt kenne, in denen "Demokraten vieles richtig gemacht" haben, und mir faellt da echt nix ein. Vielleicht kommt das irgendwann noch (EDIT: doch, kenn eine - Houston). Vielleicht liegts auch daran, das man hier umso besser lebt, jeh weniger sich die Politik einmischt und versucht irgendwas zu "retten", was ein bisserl kontraer zur Politik der Dem's im allgemeinen ist.

Bevor Du voellig verzweifelst: Ich mag Tulsi Gabbard's Politik einigermassen gern, und koennte mir die auch gut als Prez vorstellen. Dazu mehr im anderen Thread spaeter.

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Re: Altersversorgung in den USA

Beitragvon augenzeuge » 9. Februar 2019, 14:49

Ich verzweifle doch nicht, [flash] aber das ist ne Hübsche. [super]

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