Die Bundesregierung erhebt das Klima weit über andere wichtige Politikfelder wie Soziales oder Wirtschaft. Darf man hoffen, dass die Union doch noch zur Besinnung kommt?
Hilft es dem Weltklima, wenn hiesige Dieselautos in Osteuropa fahren oder deutsche Kohlekraftwerke in Schwellenländern betrieben werden? Wir müssten als reiches Industrieland vorangehen, damit andere folgen, heißt es. So begründete man auch die Energiewende. Doch kein Land folgte uns bei der Extremsubventionierung von erneuerbarer Energie, zu Recht, denn hierzulande sinkt der CO2-Ausstoß nur wenig.
Welches Umweltproblem töte die meisten Menschen, fragte kürzlich im Gespräch mit der Sonntagszeitung der dänische Weltverbesserer Bjørn Lomborg: die Luftverschmutzung innerhalb von Gebäuden, weil fast drei Milliarden Menschen mit Holz, Pappe, Mist oder Kohle kochen und heizen. Umweltwissenschaftler haben berechnet, wie man einen Euro am besten einsetzt, um möglichst viel Gutes für das Klima zu tun. Wir schneiden katastrophal ab: „Für jeden Euro, den wir in der EU ausgeben, vermeiden wir gerade einmal 3 Cent an Klimafolgen in der Zukunft.“
Solch unbequeme Fakten werden in Deutschland nicht zur Kenntnis genommen. Klimaschutz hat in großen Teilen der Gesellschaft den Rang einer Ersatzreligion. Es wird ein extrem teurer Ausstieg aus der Kohle beschlossen, obwohl niemand weiß, wie Kohle- und Atomstrom rasch ersetzt werden können, die heute mehr als die Hälfte der deutschen Stromerzeugung ausmachen. Woher der zusätzliche Strom für die sieben bis zehn Millionen politisch gewollten Elektroautos kommen soll, wird nicht einmal gefragt. Aus französischen Atom- oder polnischen Kohlekraftwerken?
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„Ja, mach nur einen Plan! Sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch ’nen zweiten Plan. Gehn tun sie beide nicht.“
Bert Brecht