von Nostalgiker » 22. September 2018, 16:19
Es gab auch kleine FDGB Heime.
Meine Eltern hatten einmal im Sommer einen Ferienplatz in Oberhof bekommen, das Heim lag ziemlich außerhalb und war früher wohl mal einen Ausfluggaststätte mit ein paar Gästezimmern ....
So waren in dem Durchgang max. 20 Erwachsene und vielleicht 10 oder 12 Kinder und Jugendliche.
Es war insofern toll weil es gerade zur Zeit der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokyo war. Da passten alle bequem in den Fernsehraum vor den Fernseher.
Im sogenannten Aufenthaltsraum stand auch eine funktionstüchtige Musikbox welche mit unterschiedlichsten Singles bestückt war. In Dauerschleife liefen die drei in der DDR veröffentlichten Beatles Singles und andere Gitarrenmusik von DDR Gruppen mit den fetzigen Namen wie Franke Echo Quintett, Sputniks, oder Theo Schumann Combo. Natürlich fehlte auch eine Single mit einem Lipsi nicht, welche wir Jugendlichen auch zum Gaudi aller oft abspielten ....
Verpflegung war normal, zumal die Ansprüche zur damaligen Zeit wohl nicht so abnorm hoch waren das die Gäste zum Abendbrot jeden Abend Edelwurstsorten erwarteten.
Schön war das die Küchenfrauen die von den Urlaubern gesammelten und bereits geputzten Pilze für die jeweiligen Sammler gebraten haben. Das war normalerweise nicht erlaubt, aus hygenischen und gesundheitlichen Gründen.
Aber wer kam schon in ein kleines abseits gelegenes Heim zur Kontrolle?
Waschbecken auf dem Zimmer, ansonsten Toiletten auf der jeweiligen Etage. Dusche glaube ich eher nicht.
es war sowieso zur damaligen zeit eher üblich sich von oben bis unten abzuseifen, sprich zu waschen falls jemand den Begriff nicht kennt.
Ab und an gab es damals bei kleineren Häusern welche als FDGB Heim genutzt wurden sogenannte Außerhausplätze. Da wohnte man in einem oder als Familie auch in zwei Zimmern mit im Haus von Ortsansässigen. Nur zu den Essenszeiten! (hier ist er wieder der Zwang und die Unfreiheit) ging man in das FDGB Heim.
Einmal im winter im Gebirge, auch Anfang der 60er waren wir in einem Außerhausquartier. Zimmer mit Ofenheizung, den mußten wir selber heizen aber Gottseidank brauchten wir die Heizmatrialen nicht von zu Hause mitschleppen.
Mein Zimmer hatte keinen Ofen.
Waschbecken in beiden Zimmern; Fehlanzeige aber dafür gab es in beiden Zimmern die tollen Waschtische mit einer großen Waschschüssel aus Porzellan drauf und einem Großen Wasserkrug. Warmes Wasser bekamen wir auf Anmeldung von den Hausbewohnern geliefert, kaltes gab es vom Wasserhahn.
Und genau das war in meinem Wasserkrug am Morgen immer mit einer Eisschicht überzogen .......
In diesen Zimmern gab es keine Fernseher und an Radios kann ich mich auch nicht erinnern.
In der zweiten Hälfte der 50er Jahre liefen die Urlaube vom Niveau so ähnlich ab
Ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre hatten meine Eltern dann den ständigen Platz an der Ostsee auf Rügen aufgetan. Das Quartier war zwar auch nicht der Brüller aber ein Ostseeplatz im Sommer!
Zimmer so ähnlich wie die Beschreibung des Winterquartiers. Da Selbstverpflegung durften wir in der Küche kochen wenn wir wollten. Toilette war ein Plumpsklo im Stall.
Es handelte sich nämlich um ein Neubauernhaus! und die Bewohner waren ehemalige Tagelöhner des damaligen Gutes. Die Neubauernhäuser waren, 5 an der Zahl beim ehemaligen Gutshaus gebaut worden. Die Bewohner zeigten uns damals die Tagelöhnerkaten welche etwas vom Gutshaus entfernt am Bodden standen .....
Für sie war der Übergang vom Tagelöhner über Neubauer zum LPG Mitglied ein Quantensprung in ihrem eigenen Leben.
Die LPG betrieb neben Feldbau auch eine umfangreiche Aufzucht von Bullenkälbchen.
Nach Meinung eines User waren Menschen die Bullen aufzogen ja sowieso keine Bauern .........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin
Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund