Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 24. Januar 2019, 13:57

VERBRECHEN - Teuflische Attacken

Montag, 20.03.2000, 00:00

Ein Helfer der DDR-Stasi bei Strahlenangriffen auf Regimegegner ist weiterhin im staatlichen Dienst


Eine Laudatio erster Klasse. Er sei ein international höchst anerkannter Wissenschaftler, ein Kollege mit ausgeprägter Vorbildfunktion, dazu ein herzensguter und humorvoller Mensch. Die Lobpreisung auf den verdienten Mann, zelebriert am Aschermittwoch in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Rossendorf (FZR) bei Dresden, endete mit kräftigem Applaus und leichtem Geschubse: Fachbereichsleiter Karl Jantsch, der an diesem Tag seinen 65. Geburtstag feierte, musste viele Hände schütteln. Der Festredner überreichte dem Jubilar einen Strauß Blumen.

Am Mittwoch vergangener Woche, sieben Tage nach der großen Sause, war die sächsische Frohnatur Jantsch eher gereizter Stimmung. „Reue“, meinte er auf FOCUS-Anfrage, „nein, Reue empfinde ich nicht. Ich habe doch nur Aufträge ausgeführt.“

Aber was für welche. Der promovierte Naturwissenschaftler Karl Jantsch war offenbar beteiligt an einer Geheimoperation des früheren DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die einen Großteil aller bislang bekannten Stasi-Brutalitäten in den Schatten stellt.

Das Verbrechen hat – es herrschte höchste Konspiration – einen harmlosen Codenamen: „Wolke“. Im Klartext hieß das: Stasi-Experten markierten und besprühten jahrelang verdächtige DDR-Bürger heimlich mit extrem gesundheitsschädlichen radioaktivenSubstanzen. Zur peniblen Überwachung von Dissidenten, vermeintlichen West-Spionen oder schlichten Gelddieben setzten die Stasi-Experten bis zur Wende skrupellos Radionuklide ein. Gesetzliche Strahlenschutzbestimmungen kümmerten die Täter überhaupt nicht: In Einzelfällen – dies belegen Gutachten – wurde die 800fache Überschreitung des heute gültigen Grenzwerts einkalkuliert, Risiken für unbeteiligte Kinder oder schwangere Frauen inklusive.

Weiter geht es hier:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 83602.html
Interessierter
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Olaf Sch. » 25. Januar 2019, 14:37

ich hatte die Genossen doch immer schon im Verdacht, warum wohl starben so viele "Revolutionäre" von 89 an Krebs? Das dieser kein schlechtes Gewissen hat, sehen wir doch auch bei den Minenlegern.
Olaf Sch.
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 25. Januar 2019, 16:43

„Reue“, meinte er auf FOCUS-Anfrage, „nein, Reue empfinde ich nicht. Ich habe doch nur Aufträge ausgeführt.“

Wenn ich sowas höre..... [angst]

Im Klartext hieß das: Stasi-Experten markierten und besprühten jahrelang verdächtige DDR-Bürger heimlich mit extrem gesundheitsschädlichen radioaktivenSubstanzen. Zur peniblen Überwachung von Dissidenten, vermeintlichen West-Spionen oder schlichten Gelddieben setzten die Stasi-Experten bis zur Wende skrupellos Radionuklide ein. Gesetzliche Strahlenschutzbestimmungen kümmerten die Täter überhaupt nicht: In Einzelfällen – dies belegen Gutachten – wurde die 800fache Überschreitung des heute gültigen Grenzwerts einkalkuliert, Risiken für unbeteiligte Kinder oder schwangere Frauen inklusive.

Betroffenheit in Berlin. Der Bundesbeauftragte für die MfS-Unterlagen, Joachim Gauck, bezeichnete die von seinen Mitarbeitern enthüllte Stasi-Strahlenattacke als „abstoßende Arroganz der Macht“.


AZ
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Nostalgiker » 25. Januar 2019, 17:10

Es ist bezeichnent das die üblichen Verdächtigen zum gefühlten 100terten Mal auf die Story "Strahlentot" abfahren. Hallo, ihr Orgasmiert hier auf einen Beitrag der knapp 20 Jahre alt ist und demzufolge "Erkenntnisse" verbreitet die ebenfalls mindestens 20 Jahre alt sind ...... [hallo]
Fällt euch wirklich nichts Neues mehr ein das ihr auf solch alte Kamellen zurückgreifen müsst die sich nur auf Gerüchten und Vermutungen stützen.
Wie ärmlich.
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Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 25. Januar 2019, 17:13

Nostalgiker hat geschrieben: Hallo, ihr Orgasmiert hier auf einen Beitrag der knapp 20 Jahre alt ist


Nö. Nicht darauf.... [grins]

Aber mal im Ernst. Berührt dich das gar nicht, weil es schon lange her ist?

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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon pentium » 25. Januar 2019, 17:14

Hatten wir schon in

Re: Die Toxdat-Studie der Staatssicherheit

Beitragvon Interessierter » 1. Oktober 2015

...
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Nostalgiker » 25. Januar 2019, 17:27

augenzeuge hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben: Hallo, ihr Orgasmiert hier auf einen Beitrag der knapp 20 Jahre alt ist


Nö. Nicht darauf.... [grins]

Aber mal im Ernst. Berührt dich das gar nicht, weil es schon lange her ist?

AZ


Es berührt mich insofern nicht weil ich vor langer Zeit eine durchaus beglaubigte Aussage von einem dieser "Verstrahlten" gelesen habe in der er sinngemäß meinte was wäre wenn ich behaupte ....
Genau das wurde begierig aufgegriffen und von sogenannten Bürgerrechtlern in die Welt gesetzt.
Wenn das radioaktive Verstrahlen, welches seltsamerweise zu besonders seltenen Krebsarten führt, so einfach war warum wurde es dann nicht im gesamten Ostblock gegen unliebsame Dissidenten angewandt? Die Tschekisten hätten doch in dieser Frage gerne ihre Erfahrungen ausgetauscht um sich lästiger Probleme zu entledigen.
Du denkst einfach zu kurz, den wenn es gegen die DDR geht orgasmierst du Augenzeuge; Sorry aber der Begriff kam mir vor kurzen in einem anderen Zusammenhang unter und ich finde ihn irgendwie treffend.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 25. Januar 2019, 17:37

Aha, also alles gelogen. Meinst du. [denken]

Das ist mir zu einfach. Dazu passen bestimmte Statements von Verdächtigen nicht....passen Akteneinträge nicht. Finde ich zumindest.

Aber: Wenn ich dir das jetzt abnehme, orgasm....du dann auch (noch)? [grin]

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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Dr. 213 » 25. Januar 2019, 19:05

Wenn es diese Markierungen durch die Stasi gegeben hat, so sind dadurch auch menschliche Zellen geschädigt worden.
Das Ding ist also gegessen, die Stasis waren wirklich so drauf. Da kann das Getrolle vom Nosti auch nichts mehr kitten.

Nosti, Du bist ein Verteidiger von diesem schrecklichen "VEB Liebe für alle Menschen" und dessen Methoden.

Herzlichst
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Edelknabe » 25. Januar 2019, 19:15

Erinnert ihr euch des sächsischen Schulbuch? Das mit den Rassen. War auch schon zwanzig Jahre her, ist mittlerweile überarbeitet weil "Neue Zeiten, neuer Lehrplan". Wäre vielleicht mit dem Thema hier auch......notwendig.

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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon pentium » 25. Januar 2019, 19:19

Edelknabe hat geschrieben:Erinnert ihr euch des sächsischen Schulbuch? Das mit den Rassen. War auch schon zwanzig Jahre her, ist mittlerweile überarbeitet weil "Neue Zeiten, neuer Lehrplan". Wäre vielleicht mit dem Thema hier auch......notwendig.

Rainer-Maria


Wir hatten das Thema schon...damals 2015...
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 25. Januar 2019, 19:24

Nostalgiker hat geschrieben:Es ist bezeichnent das die üblichen Verdächtigen zum gefühlten 100terten Mal auf die Story "Strahlentot" abfahren. Hallo, ihr Orgasmiert hier auf einen Beitrag der knapp 20 Jahre alt ist und demzufolge "Erkenntnisse" verbreitet die ebenfalls mindestens 20 Jahre alt sind ...... [hallo]
Fällt euch wirklich nichts Neues mehr ein das ihr auf solch alte Kamellen zurückgreifen müsst die sich nur auf Gerüchten und Vermutungen stützen.
Wie ärmlich.


Wir diskutieren und zitieren hier Dinge und Beiträge die häufig viel viel älter sind als 20 Jahre. Wenn du anderer Meinung bist, hast du hier die Möglichkeit dem sachlich zu widersprechen und eben auch deine Meinung vorzutragen. Davon ist allerdings nicht zu lesen, obwohl das der eigentliche Sinn eines Forums sein sollte.

Es ist bezeichnent das die üblichen Verdächtigen zum gefühlten 100terten Mal auf die Story "Strahlentot" abfahren.

Übrigens, ärmlich finde ich dagen eher deine Schreibweise, oder meintest du gar den " Strahlenthoth " [wink]
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Nostalgiker » 25. Januar 2019, 19:36

Interessierter, an deiner Stelle würde ich mich bezüglich "Sachlichkeit" oder "Unsachlichkeit" ganz dolle zurückhalten .....
Du bist doch die zur Person gewordene Sachlichkeit wenn es darum geht hier persönlich zu argumentieren.

Was den Tot betrifft, hast du dich jemals darüber mokiert das hier ein User lieber rot statt tod sein wollte?
Also nimm dich auch hier zurück, sonst könnte doch glatt jemand auf den Gedanken kommen du mäkelst nur bei Usern rum welche du nicht leiden kannst.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon andr.k » 25. Januar 2019, 21:39

Interessierter hat geschrieben:Wir diskutieren und zitieren hier Dinge und Beiträge die häufig viel viel älter sind als 20 Jahre. Wenn du anderer Meinung bist, hast du hier die Möglichkeit dem sachlich zu widersprechen und eben auch deine Meinung vorzutragen. Davon ist allerdings nicht zu lesen, obwohl das der eigentliche Sinn eines Forums sein sollte.



Ausser einem wiederholten "LINK" kommt auch nix .... [hallo] Dann von "sachlich" und "diskutieren" zu schnacken, ist der Witz des Jahres.

[flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Januar 2019, 22:02

Nostalgiker hat geschrieben:Interessierter, an deiner Stelle würde ich mich bezüglich "Sachlichkeit" oder "Unsachlichkeit" ganz dolle zurückhalten .....
Du bist doch die zur Person gewordene Sachlichkeit wenn es darum geht hier persönlich zu argumentieren.

Was den Tot betrifft, hast du dich jemals darüber mokiert das hier ein User lieber rot statt tod sein wollte?
Also nimm dich auch hier zurück, sonst könnte doch glatt jemand auf den Gedanken kommen du mäkelst nur bei Usern rum welche du nicht leiden kannst.

Ich erinnere mich, dass es der User @J... genau anders rum und grammatikalisch falsch schrieb. Er hat aber dennnoch klar genau das Gegenteil ausgedrückt, wie Du es ihm jetzt unterschieben willst.
Und Tote sollte man ruhen lassen.

Volker
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 16. Juni 2019, 08:08

Das perfide System der Einschüchterung

Bild
Belastende Erinnerungen: Der ehemalige Häftling Uwe W. Hädrich, gestorben 2011, in der Gedenkstätte Hohenschönhausen – der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit. (imago/Manja Elsässer)


Uwe Hädrich, in hoher Position in der DDR, wurde im Mai 1989 bei einem Fluchtversuch festgenommen und verhört. Aus den noch erhaltenen Mitschnitten ist herauszuhören, welche Techniken die Staatssicherheit dabei anwandte. Ein ausgefeiltes System.

Zitator:
Ministerium für Staatssicherheit – Hochschule.

MfS-Mitschnitt Verhör Uwe Hädrich:

Vernehmer (V): „Nee, nee, da gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Wie steht's überhaupt? Was macht der Gesundheitszustand? Damit wir hier nicht irgendwie… Tabletten mit?"

Hädrich (H): „Warum. Wieso denn das?“

V: „Na ich denk Diabetes?“

H: „Ja, die hab ich regelmäßig! Zwei früh, zwei mittags, zwei abends. Die früh sind genommen.“

Ausschnitt aus: „Vernehmungsprotokolle“. Von Jürgen Fuchs.

„Ich sehe: einen Schreibtisch, ein Glasfenster, Gardinen, vor dem Fenster ein Gitter mit Verzierungen.“

V: „Nicht, dass es hier ‚ne Grätsche gibt, wie in Ungarn.“

H: „Ihr müsst da jetzt meine Leute anrufen. Sonst warten die auf mich.“

V: „Kaffee erst mal! Ja, wa?“

Zitator:
Hochschule Potsdam, Oktober 1986.

Verhör Uwe Hädrich:

V: „Ein bisschen überraschend, wa?“

H: „Ach wieso, das hatten wir doch schon öfter mal gesagt, dass da bestimmte...“

V: „Das hat sich heute ein bisserl verzögert, wa?“

H: „Ich hab gestern die Leiterkontrolle gehabt und dann den Bericht …“

Zitator:
Vertrauliche Verschlusssache.

Verhör-Mitschnitt des MfS, Bezirksverwaltung Erfurt:

Zitator 2:
„Ein Gitter mit Verzierungen, keine gewöhnlichen Stäbe, einen Safe, auf dem ein Tonbandgerät steht, einen Schrank, Polsterstühle, einen Tisch mit Kunststoffbelag, abwaschbar, pflegeleicht, ein Regal, ein halb verwelkter Gummibaum.“

Verhör Uwe Hädrich:

V: „Wann ist denn die nächste Mahlzeit, Imbiss?“

H: „Mittag, Mittag“

V: „Zückli.“

H: „Ach Zückli, hast Du auch so was?“

V: „Das ist auch gut für normal.“

Weiter geht es hier:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/di ... _id=381323
Interessierter
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 29. Juni 2019, 15:10

Sein Hobby Fotografieren wurde ihm zum Verhängnis

Manfred Beyer (Name geändert) lebt mit seiner Frau und der heranwachsenden Tochter in einem Städtchen im Vogtland. Er hat sein Hobby - das Fotografieren - zum Beruf gemacht. Mit der Arbeit bei der DEWAG verdient er sein Einkommen und ist damit eigentlich zufrieden. Auch in seiner Freizeit geht er seiner Leidenschaft nach, längst hat er seine künstlerischen Ambitionen entdeckt. Er ahnte damals nicht, dass sich später sein Leben dramatisch ändern wird, weil er durch das Fotografieren in eine Erpressung durch die Staatssicherheit gerät.



Viele seiner gelungenen Fotos sind in Büchern und anderen Publikationen zu finden. Im Kulturbund der DDR ist er ein anerkanntes und geachtetes Mitglied. Auf der Suche nach interessanten Motiven in der Natur streift er häufig mit seiner Kamera auch durch Feld und Wald. Was er aber nicht weiß: Anfang der achtziger Jahre folgt ihm der ABV in sicherer Entfernung auf Schritt und Tritt durch die herbstliche Flur, notiert minutiös jede seiner Handlungen, liefert am nächsten Tag seine Aufzeichnungen an seinen Auftraggeber. Mehrmals wiederholt sich die Observation in den nächsten Wochen, ohne dass weiteres passiert

. Als die Frühlingsblumen sprießen, erhält Manfred Beyer eine schriftliche Vorladung in das Volkspolizeikreisamt „zur Klärung eines Sachverhaltes". In einem separaten Zimmer erwarten ihn zwei Herren in Zivil, angeblich Ermittler der Kriminalpolizei, und haben Fragen, was er an einem bestimmten Oktobertag des vergangenen Jahres zwischen 14 und 16 Uhr gemacht hat. Manfred Beyer kann sich an nichts erinnern und keine Auskunft geben. Aber die beiden Herren „helfen" ihm, sich zu erinnern. Sie wissen genau, wann er wo mit der Kamera herumgelaufen ist, auch dass sich in der Nähe ein Militärobjekt der Roten Armee befindet und behaupten, dass er beobachtet wurde, als er dieses fotografiert hat. Manfred Beyer weist die Anschuldigungen zurück, er wisse sehr wohl um das Verbot und habe es immer strikt beachtet, er sei gar nicht in der Nähe des Objektes gewesen.

Er will ihnen unverzüglich den Film mit allen Negativen aus dieser Zeit und Gegend als Beweis seiner Unschuld übergeben. Doch die Herren wehren ab, die betreffenden Negative habe er längst beseitigt, der Sachverhalt sei durch Zeugen eindeutig belegt, er habe sich nun vor Gericht wegen Militärspionage zu verantworten. Sie wollen wissen, an wen er diese Bilder geliefert hat. Das Gespräch ist knallhart geworden und immer wieder wird er mit diesem Vorwurf konfrontiert. Er soll seine Tat nun eingestehen und das Protokoll unterschreiben. Es vergeht viel Zeit, Manfred Beyer ist verzweifelt, er denkt an seine Frau und seine Tochter und begreift immer mehr, dass er seine Unschuld nicht beweisen kann.

Er weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Als er mental völlig am Boden ist, schlagen die Herren einen versöhnlicheren Ton an. Sie wissen so viel aus seinem persönlichen Leben, über seine gute und gewissenhafte Arbeit, über seine intakte Familie. Und sie machen ihm ein Angebot: Sie sind bereit, seine Straftat „auf andere Weise" zu regeln, wenn auch er bereit ist, seine ganze Kraft zum Schutz der DDR einzusetzen. Als sie nach mehreren Stunden auseinander gehen, hat Manfred Beyer eine Verpflichtung als IM (Informeller Mitarbeiter) der Staatssicherheit unterschrieben, sich einen Decknamen gegeben und sich angesichts der betreffenden Paragrafen des Strafgesetzbuches der DDR zu absolutem Stillschweigen verpflichtet. Für einen kurzen Moment fühlt er sich erleichtert. Dann wird ihm klar, dass sich sein Leben mit diesem Tag dramatisch verändert hat. Auf seinen Körper legt sich eine bleierne Schwermut, die er bis zum Herbst 1989 nicht mehr loswerden wird.


Manfred Beyer wird von seinem Führungsoffizier kollegial in die konspirative Arbeitsweise eines IM eingewiesen, lernt mittels Legenden gezielte Ermittlungen unter Kollegen im Arbeitsbereich, im Kulturbund oder zu Personen im Wohngebiet durchzuführen. Die Ergebnisse übermittelt er meist persönlich bei einem Treff mit seinem Führungsoffizier. Die Beyers haben kein Telefon und sie bekommen auch keines. Die Einladung zum Treff erhält Manfred Beyer meist als Mitteilung mit einer offenen Postkarte: „Die Vergrößerungen seiner Fotos seien fertiggestellt und lägen an einem bestimmten Tag ab einer bestimmten Uhrzeit zur Abholung bereit", heißt es da. Diese angenehme Nachricht teilt ihm manchmal seine Frau mit, wenn er nach Hause kommt.

Sie ahnt über viele Jahre nicht, welch schwerer Gang ihrem Mann dann bevorsteht, welche Last ihn bedrückt. Er weiß, wo in der Stadt sein Führungsoffizier in einiger Entfernung auf ihn wartet und wo sie sich dann in einer konspirativen Wohnung treffen werden. Aber er kommt meist „mit leeren Händen" dorthin, er will niemandem einen Schaden zufügen, sein Gewissen nicht belasten. Er berichtet über banale Sachen, die die Staatssicherheit ohnehin schon weiß, entschuldigt sich mit Krankheit oder anderen Umständen. Der Führungsoffizier findet wenig zum „Abschöpfen", ist unzufrieden mit Manfred Beyer. Aber er gibt ihn nicht frei, er lobt ihn weg zu einem anderen Führungsoffizier.

Weil Manfred Beyer weiß, dass die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit auch die Ehrlichkeit ihrer IM testen, will er sich schützen und berichtet, dass seine Frau die Tochter engagiert im christlichen Sinne erzieht und die Tochter aktiv in der Jungen Gemeinde tätig ist. Er könne dies aber nicht verhindern, weil er darauf keinen Einfluss habe. Sein Führungsoffizier zollt ihm dafür Anerkennung. Später empfindet Manfred Beyer dies als Verrat an den Menschen, die ihm am allernächsten stehen, die er liebt und die ihn lieben. Darunter leidet er nun umso mehr. Auch der zweite Führungsoffizier kann Manfred Beyer eigentlich nicht gebrauchen, trifft ihn seltener, schleppt ihn noch ein paar Jahre einfach so mit.

Dann kommt der Herbst 1989. Im Dezember werden innerhalb von 48 Stunden alle Kreisdienststellen der Staatssicherheit im Bezirk Karl-Marx-Stadt von Bürgerrechtlern unter Mitwirkung von hauptamtlichen Mitarbeitern der Staatssicherheit aufgelöst, die Akten zu Bündeln geschnürt und mit Fahrzeugen von Volkspolizei oder Staatssicherheit zentral nach Karl-Marx-Stadt gebracht. Im Schießkeller des Stasi-Objektes Adelsberg werden sie mit Schubkarren einfach ausgeschüttet. Was an Akten in den vorangegangenen sechs Wochen nicht vernichtet werden konnte, liegt nun als riesiger Aktenberg, als unauswertbares Chaos von 22 Kreisdienstellen hier. Bürgerrechtler, darunter mehrere Frauen aus Adelsberg, werden anschließend wochenlang von früh bis spät in vertraulicher Tätigkeit Akten einsehen, ihre Zugehörigkeit ermitteln und sie wieder nach Kreisdienststellen in Container sortieren. Diese Akten werden so für die später gegründete Gauck-Behörde sichergestellt.

Das sind unzählige Bündel von persönlichen Schicksalen, gebrochenen Karrieren, zerstörten Familien und Inhaftierungen, und manche der Frauen sagt, dass sie das Gelesene auch in der Nacht nicht loslässt. Manches ist so absurd, dass es schon wieder lächerlich ist: Ein zwölfjähriger Junge aus Karl-Marx-Stadt wurde "erfasst", sein Delikt ist eine offene Postkarte mit kindlicher Schrift an "Heino", die seiner Akte im Original beiliegt. Unter diesen Akten befindet sich auch die des IM Manfred Beyer, die im Sommer 1989 abrupt endet. Sein Leidensweg hat ihn in fast zehn Jahren psychisch belastet und zerrüttet. Darüber zu lesen, geht mir unter die Haut, gräbt sich in mein Gedächtnis ein. Ihn als IM öffentlich zu machen, wäre verantwortungslos, könnte ihn nun noch physisch zerstören.

Er war kein Täter, er ist vor allem ein Opfer. Wer ihm vorhalten möchte, dass er als unbescholtener Bürger der Erpressung durch ein Staatsorgan der DDR nicht widerstanden hat, ist wohl nicht von dieser Welt. Die Entmachtung der Staatssicherheit, Manfred Beyers Befreiung aus ihren Polypenarmen, war für ihn der Beginn eines neuen, eines wahrhaft freien Lebens. Er wird viel Kraft aufbringen müssen, sich seiner Familie zu offenbaren, auf ihr Verständnis und ihre Liebe zu vertrauen. Für ihn und seine Familie ist es sicherlich das schönste Weihnachten seit zehn Jahren geworden, schweigend habe ich es ihm damals von Herzen gewünscht. Dann wäre das Ende der Leidensgeschichte des Manfred Beyer noch zu einer anrührenden Weihnachtsgeschichte geworden - zu einer Weihnachtsgeschichte aus Absurdistan.


https://www.chemnitzer-geschichten.de/i ... erhaengnis
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 30. Juni 2019, 08:10

Super Beitrag. Gegen Behauptungen konnte man oft nichts tun. So lief es oft ab. Es ging nicht drum, ihm die Schuld zu beweisen, nein, er sollte selbst die Unschuld beweisen. So wars im Arbeiterstaat.

AZ
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon HPA » 30. Juni 2019, 13:21

er sollte selbst die Unschuld beweisen. So wars im Arbeiterstaat


Wie das halt in einem Unrechtsstaat so ist.

Der Verdächtige ist solange schuldig bis er seine Unschuld bewiesen hat.
HPA
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Werner Thal » 6. Februar 2020, 10:45

SPIEGEL - Geschichte vom 11.09.2014

Erstmals veröffentlichte Telefonmitschnitte

Die geheimen Lausch-Protokolle der Stasi

Systematisch hörte die Stasi Telefongespräche ab, bislang waren die Aufzeichnungen unter Verschluss.
DDR-Oppositionelle haben (nun) Forschern ermöglicht, Zehntausende von Stasi-Abschriften ihrer privaten
Telefonate auszuwerten. Hier sind einige Beispiele nachzulesen und zu hören.

Abgehörte Telefonate gehören zu den brisantesten Hinterlassenschaften in den Akten der DDR-Staatssicherheit.
Anders als bei Spitzelberichten endete die Möglichkeit der Einsichtnahme für Forscher und Journalisten bislang
bei protokollierten Telefongesprächen. Selbst Betroffene bekamen selten Einblick, weil sie dazu die Erlaubnis
des jeweiligen Gesprächspartners benötigten - die schwer zu beschaffen ist, wenn man nicht weiß, welche
Gespräche in den Akten dokumentiert sind.

Noch schwieriger wurde der Zugang nach einem Einspruch von Altkanzler Helmut Kohl, der vor (gut fünfzehn)
Jahren die Einsicht in seine rechtswidrig zusammengetragenen Stasi-Akten, darunter Telefonate im O-Ton,
weitgehend juristisch untersagen ließ. Die von ihm damals erstrittene "Stärkung der Persönlichkeitsrechte"
bedeutete, dass dieser Blick hinter die Kulissen westdeutscher Politik versperrt bleiben sollte.

Ilka-Sascha Kowalczuk und Arno Polzin, zwei Forscher aus der Stasi-Unterlagen-Behörde, haben lange daran,
gearbeitet, zumindest einen Teil der abgehörten Telefonate der Öffentlichkeit zugänglich zu machen - solche ,
die einen Blick hinter die Kulissen der DDR-Opposition ermöglichen.

Von mehr als 250 Belauschten erhielten sie die Erlaubnis, Zehntausende Dokumente und Stasi- Abschriften
privater Telefonate auszuwerten. Etwa das folgende Gespräch zwischen dem Ost-Berliner Oppositionellen
Werner Fischer und seiner Mutter Erna, SED-Mitglied und Leiterin einer Kinderwochenkrippe in Potsdam, das die
Stasi am 30. Oktober 1988 aufgezeichnet hatte:

https://www.spiegel.de/geschichte/stasi ... 90879.html

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Februar 2020, 11:02

Werner, ich wünschte, die hier immer noch Leugnenden würden mal Deinen Beitrag öffnen und lesen.
Ich finde es richtig, dass so banale Gespräche, die mitgehört und aufgezeichnet wurden, etwas in die Öffentlichkeit geraten.
Dieses vorsorglich Wegfangen war in der DDR immer schon Praxis.
Zum Interpimper 1973 wurden in Berlin nachweislich mehr als 500 Leute zuvor weggefangen um nirgends im sozialistischen Straßebild zu stören. Vorsorglich eingesperrt, ihrer Freiheit beraubt. Egal, was sie das je vorhatten, oder nicht. Die gleichzeitigen Aufenthaltsverbote für Berliner in Berlin, kommen noch dazu. Wurden einfach aus der Stadt gedrängt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Werner Thal » 6. Februar 2020, 11:33

Vor vielen Jahren schrieb ich schon einmal, wenn man (ich) West-Telefongespräche führen
wollte, gings aufs Postamt, ein dringendes Telefongespräch konnte man auch gleich
anmelden, jedoch mit einer Wartefrist - im Wartebereich - von ca. 90 Minuten. Dann rief
die Postangestellte von einem der Schalter das jeweilige Gespräch auf.
Alles andere zu Erwähnen erspare ich mir hier, aber eigenartige Nebengeräusche während
des Telefonats waren schon zu Vernehmen.

W. T.
Zuletzt geändert von Werner Thal am 6. Februar 2020, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Sperrbrecher » 6. Februar 2020, 11:34

Nostalgiker hat geschrieben:Es ist bezeichnent das die üblichen Verdächtigen zum gefühlten 100terten Mal auf die Story "Strahlentot" abfahren. Hallo, ihr Orgasmiert hier auf einen Beitrag der knapp 20 Jahre alt ist und demzufolge "Erkenntnisse" verbreitet die ebenfalls mindestens 20 Jahre alt sind ......
Fällt euch wirklich nichts Neues mehr ein das ihr auf solch alte Kamellen zurückgreifen müsst die sich nur auf Gerüchten und Vermutungen stützen.
Wie ärmlich.

Nach Deiner hier dargelegten Auffassung dürfte man also auch über die Untaten der Nationalsozialisten nicht mehr sprechen, denn die liegen doch noch viel länger zurück
und sind schließlich ebenfalls schon detailliert und umfassend diskutiert worden.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Olaf Sch. » 6. Februar 2020, 13:48

manchen wäre alles Recht, um die Taten zu verschleiern.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon zonenhasser » 6. Februar 2020, 14:35

Werner Thal hat geschrieben: aber eigenartige Nebengeräusche während
des Telefonats waren schon zu Vernehmen.
Die waren in der DDR an der Tagesordnung - aber nicht wegen der Stasi, sondern wegen des maroden Telefonnetzes. Es kam durchaus vor, dass man plötzlich fremde Teilnehmer in der Leitung hatte.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon augenzeuge » 6. Februar 2020, 15:33

Abhören war aber nur eine Möglichkeit der Bespitzelung. Denn gleichzeitig wurden von den vielen im Land verteilten Dienststellen der Abteilung M, zuständig für die Postkontrolle, täglich (!) bis zu 90.000 Briefe gelesen und kontrolliert. Aber auch das war "alles nur Ergänzung zur Hauptinformationsquelle der Stasi", sagt Kowalczuk - den 189.000 inoffiziellen Mitarbeitern.


Und dann gibts welche, die glauben tatsächlich, im Westen lief das auch so....? [laugh]

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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Februar 2020, 16:28

Wenn wir in den 1980er nur mal aus Mirow (Urlaub) zu Hause anrufen wollten, dann nur über die Post Mirow mit stundenlanger Wartezeit und Handvermittlung.
Alles hat die Stasi aber tatsächlich nicht geschnallt:
Wir haben aus der Baustellenbaracke in Lengefeld Gespräche geführt und urplötzlich waren fremde Menschen (keine Stasi) in der Leitung. So haben wir mal mitgemacht und improvisiert. Da fragte ein Sangerhäuser Möbelhaus was denn nun mit den Möbeln wird, und ob wir die FDJ-Kreisleitung seien. Da habe ich geantwortet, dass, wenn er die wählt, "wir" wohl auch dran sind. Dann hat der uns jede Menge Infos gegeben, woraufhin wir Sofas und Stühle in gleicher Polsterung in Unmengen bestellten an eine Saaladresse in Sangerhausen, zur Austattung eines neuen Jugendklubs.
Ein Ergebnis haben wir (vor 1977 war das) nie erfahren. Gut so, sonst hätte man uns eventuell auch abgeholt. Spaß hatten wir aber immer und dann gemeinsam die Klappe gehalten. Nebenan saßen Post und Stasi in der zweiten Baracke und haben nichts mitbekommen ....

Gruß Volker
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Merkur » 6. Februar 2020, 16:49

Volker Zottmann hat geschrieben:Nebenan saßen Post und Stasi in der zweiten Baracke und haben nichts mitbekommen ....
Gruß Volker


Ihr seid halt ausgefuchste Konspirateure gewesen. [flash]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Volker Zottmann » 6. Februar 2020, 20:04

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Nebenan saßen Post und Stasi in der zweiten Baracke und haben nichts mitbekommen ....
Gruß Volker


Ihr seid halt ausgefuchste Konspirateure gewesen. [flash]


Mit einem Schmunzeln: JA!
Aber damals auch gewaltig leichtsinnig.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Was waren eigentlich Stasi-Methoden 2

Beitragvon Interessierter » 7. Februar 2020, 12:54

Der Spiegel berichtete 1992 dieses in einem längeren Beitrag:

„In wahnsinniger Todesangst“

Seit die Archive geöffnet sind, entdecken die Ostdeutschen in den Horror-Akten der Staatssicherheit, was der SED-Staat ihnen wirklich angetan hat.

Den ersten Kontakt mit der Psychiatrie hatte der Jenaer Jugendpfarrer Ulrich Kasparick, 34, ganz freiwillig: Im Herbst 1988 meldete sich der Theologe zur Gruppentherapie in der Uni-Klinik.

Zusammen mit neun anderen Patienten redete sich der Geistliche seinen Frust von der Seele, verbreitete sich über die Probleme seiner Ehe und plauderte bereitwillig über seine politischen Ansichten. Die waren von denen des SED-Regimes weit entfernt: Der Seelsorger Kasparick setzte sich in Jena offen für "feindlich-negative Kräfte" (Stasi-Jargon) ein, für Wehrdienstverweigerer und Ausreisewillige.

Die Redseligkeit des Pfarrers erfreute vor allem die Jenaer Stasi: Eine linientreue Genossin, Mitglied der Psychogruppe, gab Kasparicks Geständnisse eifrig weiter - an ihren Mann, der unter dem Decknamen "Klaus" dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zuarbeitete.

Die Psychoplaudereien des Patienten Kasparick nutzte die Stasi, einen langgehegten Plan gegen den Pfarrer zu verwirklichen: Der Mann sollte vernichtet werden.

Die "Erfüllung der Zielsetzung", heißt es in einem Vermerk des MfS, habe nach einem Neun-Punkte-Plan zu geschehen. Punkt eins: "Die öffentlichkeitswirksame Verbreitung" von Kasparicks Seelenleben. Letzter Punkt: Einweisung in die geschlossene Abteilung des Bezirkskrankenhauses für Psychiatrie und Neurologie in Stadtroda.


Nur die Wende rettete den Geistlichen davor, Jahre in einer geschlossenen Anstalt zu verdämmern.

Wie im SED-Staat die Vernichtung von Menschen organisiert war, wird erstmals deutlich, seit die Opfer, die Erich Mielkes teuflische Maschinerie halbwegs unversehrt überstanden haben, in den Stasi-Akten der Gauck-Behörde ihre Geschichte rekonstruieren können. Die Ex-DDR-Bürger stoßen auf Horror-Akten über ihr eigenes Leben.


Fälle staatlichen Mißbrauchs der Psychiatrie, wie sie Kasparick erleben mußte, werden nun reihenweise bekannt. Die Hintergründe seiner Mißhandlung durch stasihörige Ärzte, niedergelegt auf 2800 Seiten MfS-Unterlagen, schilderte in der vergangenen Woche der sächsische Innenminister und ehemalige Pfarrer Heinz Eggert, 45, im deutschen Fernsehen vor einem Millionenpublikum.

Seine Berichte darüber, wie er sich unter offenbar willkürlich injizierten Psychodrogen "kaum noch bewegen" konnte, erschütterten die Zuschauer derart, daß die Telefone zur ARD"Brennpunkt"-Redaktion wegen Überlastung blockiert waren.

Die Fortsetzung des längeren Beitrages findet man hier:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679339.html
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