Jo, der ist gut.
Das kann mäschtsch vorn Baum jehen. Mit den anständjen Mädchen, Fdjlerinnen, unsere lieben Schwestern,.....
Tschekisten, der Feind hört auch mit!
Man glaubt es nicht aber das war die...
Rüge des Politstellvertreters an Soldaten des Wachregiments wegen einer öffentlichen Einladung an junge Frauen
Oberst Karl Naumann, Politoffizier des MfS-Wachregiments "Feliks E. Dzierzynski", ermahnt junge Soldaten im regimentseigenen Radiosender. Sie hatten über den öffentlichen Rundfunk junge Frauen in die Kaserne eingeladen.
Das Funkstudio Adlershof, war der eigene Radiosender des Wachregiments. Er war in den Kasernen des Wachregiments in jeder Stube über Lautsprecher zu hören. Den Soldaten, die keine privaten Radios benutzen durften, bot der Sender die einzige Möglichkeit, Musik zu hören. Neben Hitparaden, Konzertmitschnitten und Wunschsendungen stand jedoch "Agitation" auf dem Programm: Während der Sendezeit zwischen 6 und 22 Uhr liefen Propagandasendungen und Aufnahmen von Reden des Ministers Erich Mielke oder anderer Persönlichkeiten der Staats- und Parteiführung.
Natürlich diente der Sender auch der Disziplinierung der Soldaten. Der vorliegende Mitschnitt ist ein Beispiel dafür. Oberst Naumann, als Politstellvertreter unter anderem zuständig für die „politische Erziehung“ der Soldaten, kritisiert darin eine Kompanie des Wachregiments in Berlin-Adlershof. Mehrere Soldaten hatten dort versucht, über die öffentlich zu empfangende Jugendsendung DT 64 junge Frauen in ihre Kaserne einzuladen.
Naumann befürchtete, dass diese öffentliche Einladung die "leichten Mädchen von Berlin" vor die Tore der Kaserne locken würde – wegen der Aussicht, sich eine "guten Menschen, einen Dzierzynski-Soldaten" angeln zu können. Auch dass "der Feind" so Spitzel in die Kaserne einschleusen könnte, weckte seinen Argwohn.
AZ