Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Interessierter » 29. Dezember 2018, 11:17

Endlich Urlaub, endlich ohne Zeitplan, endlich wieder Ostsee. Der weite Blick gleitet zum Horizont, der Geruch von Muscheln, weiter Ferne und Salzwasser steigt in die Nase und das Rufen der Möwen vermittelt das Gefühl von Freiheit. Die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern bietet ausreichend davon.

Diese Genüsse konnte man natürlich auch schon zu DDR-Zeiten genießen, vorausgesetzt, man ergatterte einen der raren Ferienplätze oder hatte sich im Jahr zuvor einen Ostseezeltschein gesichert, was ohne Beziehungen oder Bestechung nur alle drei Jahre möglich war.

Umso größer das Glück, wenn man endlich da war. Zwei oder drei Wochen Wasser, Wellen und Wind genießen. Jedenfalls so lange man sich mit der Natur begnügte. Gelegentlich starrte man auf das Wasser: Dort hinter dem Horizont liegt Schweden – oder Dänemark. Keine Mauer davor, kein Stacheldraht. Nur Wasser. Da saß man am Rand der DDR und schaute raus. In den Westen. Schnell an etwas anderes denken. Allenfalls abends Geschichten erzählen von abenteuerlichen Fluchten, von denen man so gehört hat.


Wenn wir über das Eingesperrtsein in der DDR und ihr unmenschliches Grenzsystem reden, meinen wir zumeist nur die Berliner Mauer und die sogenannte grüne Grenze. In der Tat vergessen wir, dass es auch oben im Norden, jenseits der Idylle von Rügen, Usedom, Boltenhagen oder Kühlungsborn ein engmaschiges, nach innen, also gegen die eigene Bevölkerung gerichtetes Sperrsystem gab. Der Blick auf das offene weite Meer war trügerisch.

Bild
Ehemaliger Wachturm in Kühlungsborn

Anders als in Berlin oder an der DDR-Westgrenze gab es keine so offensichtlichen Kennzeichen des Eingesperrtseins wie hohe Mauern oder Stacheldrahtverhaue mit vorgelagertem Sperrgürtel. Die SED und ihre Helfer wagten nicht, den Strand zu sperren – das taten sie nur an wenigen Stellen. Die Bevölkerung musste wenigstens im Urlaub bei Laune gehalten werden. Millionen liebten das Badevergnügen am Ostseestrand. Ein Zudrehen auch dieses Ventils hätte im Kessel „DDR“ womöglich schon viel früher Überdruck erzeugt.

So überwachte man den Durchschlupf auf andere, weniger offensichtliche, aber nicht minder perfide Art. Auf See und an der Küste durch die Volksmarine, die Grenzbrigade Küste, die Volkspolizei, durch so genannte „gesellschaftliche Kräfte“ und freiwillige Denunzianten, im Landesinneren vor allem durch die Stasi.

http://www.giessener-zeitung.de/wettenb ... ligen-ddr/
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2018, 17:12

Wenn keine sachlichen Beiträge kommen, verschwinden die.

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 29. Dezember 2018, 17:26

so schmuck habe ich die Türme nicht in Erinnerung!
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Dezember 2018, 17:40

Dann schaut noch mal auf Eure von mir in Marienborn verteilten Grenzturmprospekte.
Ds ist der einzige restaurierte Grenzturm, der bestiegen werden kann. Ich war oben.
Ein zweiter wartet noch in Börgerende, wird auch noch hergerichtet.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Edelknabe » 29. Dezember 2018, 17:44

Wie..."sachliche Beiträge"? Was Jörg meinst du damit? Etwa das der Norman Foster meinen könnte..."von dieser Bauart nen Wolkenkratzer, das könnte etwas in der Architektur revolutionieren."

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2018, 18:57

Edelknabe hat geschrieben:Wie..."sachliche Beiträge"? Was Jörg meinst du damit? Etwa das der Norman Foster meinen könnte..."von dieser Bauart nen Wolkenkratzer, das könnte etwas in der Architektur revolutionieren."

Rainer-Maria


Dies es betrifft, wissen das. Denn ihre Beiträge sind weg. Und die wissen hoffentlich auch warum. Sonst setz ich sie auf ne Knallbatterie..... [hallo]

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon zoll » 29. Dezember 2018, 19:49

Du kannst ruhig Klartext sprechen. Diese verschwurbeln ärgert nur.
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Ari@D187 » 29. Dezember 2018, 20:31

augenzeuge hat geschrieben:Wenn keine sachlichen Beiträge kommen, verschwinden die.

AZ

Das wäre ja mal was...

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon pentium » 29. Dezember 2018, 20:51

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wenn keine sachlichen Beiträge kommen, verschwinden die.

AZ

Das wäre ja mal was...

Ari


Simsalabim...
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon ratata » 29. Dezember 2018, 21:20

Wer schreibt hier mit unsichtbarer Tinte.

Es gab keine unsichtbare Grenze , im inneren der Zaun und auf den Seen und der Ostsee die Grenzboote . Außerdem roch es nicht nach Muscheln , es stank nach Seetang . Ob Rügen , Boltenhagen , Usedom , Trassen Heide ,Zingst . Groß Zicker , Babe . mfg ratata
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Dezember 2018, 22:03

Da sagst Du was Günther!
Die Seegrenze war immer gegenwärtig. Wer im Urlaub war, brauchte doch nur auf die Ostsee schauen und an gegenüberliegende Ufer denken.... Ob nun deutsche, dänische oder schwedische.... Oder man sah den Fähren nach und wusste, wie eingesperrt unser Urlaub verlief.
Alles idiotische und ideologische Leugnen ist blanker Hohn.

Gruß Volker
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Dezember 2018, 22:43

Dank an ratata, dass er zum Thema schrieb.

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Beethoven » 30. Dezember 2018, 07:31

Ehrlich, ich muss wohl ein komischer Mensch gewesen sein (vielleicht bin ich das auch noch - mag es aber nicht glauben).

Ich habe den Fähren nach Gedser nie mit feuchten Augen nachgesehen. Ich hatte gar nicht das Bedürfnis über die Ostsee als Grenze nachzudenken. Dieses Fernweh hatte ich nicht. Was ist da nur mit mir geschehen, wo ich doch ansonsten recht wissbegierig war und bin? [wink]

Ich denke viele übertreiben hier. Ob das nun die Grenze betrifft oder die "ständige Angst" vor dem MfS.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 11:20

Zu den Fähren:
Mein allererster Ostseeurlaub in Rerik-Meschendorf 1959. Da stand ich 8-Jähriger mit meinem Vater, der mir erklärte, wohin all die Fähren die von links aus dem Westen kamen, hinfahren.
Logisch, dass man als Junge dann träumt, auch auf dem Schiff zu stehen. Diese Illusion zerstreute mein 34-jähriger Vater dann gleich.

Dort fielen dann noch die Granatsplitter vom Luftsackschießen auf die Zelte.... Logisch @beethoven, da wollte ich auch gern nur noch in der DDR sein.
"Vati, hier will ich nie weg, auch kein Fährschiff besteigen. Die Harz-Schlagbäume sind auch so schön, was will ich mehr, lass uns den Sozialismus aufbauen..."

Gruß Volker
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Sperrbrecher » 30. Dezember 2018, 11:31

Beethoven hat geschrieben:Ich habe den Fähren nach Gedser nie mit feuchten Augen nachgesehen. Ich hatte gar nicht das Bedürfnis über die Ostsee als Grenze nachzudenken. Dieses Fernweh hatte ich nicht. Was ist da nur mit mir geschehen, wo ich doch ansonsten recht wissbegierig war und bin?

Es soll auch Menschen gegeben haben und möglicherweise immer noch geben, die ihr ganzes Leben nicht über die Grenzen ihres Dorfes hinausgekommen sind. Das mag jeder halten wie er will. Man sollte aber auch nicht diejenigen verteufeln, die über den Horizont hinausschauen wollen.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Edelknabe » 30. Dezember 2018, 12:08

Für mich immer interessant, unsere Grenzboote am Horizont. Da mag auch anderer größerer Kriegsschiffkram dabeigewesen sein, so von der Nato? Aber die Schnellboote der DDR...Spitze, da wäre ich gerne mal mitgeschifft. Schon von der Ferne hast du gesehen, was die für Power hatten für ihre Schnelligkeit, näher dann durch das Fernglas. Irgendwann in die 80er bekam ich das mal zum Geburtstag von meiner Susanne weil, das Mädel kannte den Optiker und Juwelier noch aus der Schulzeit.

Es war ein DEKAREM 10x50 von CARL ZEISS Jena.

Der Kerl knutschte Sie mal zum Fasching im Eden in Leipzig...siehe "diese Kussfreiheit". Ich wäre fast explodiert aber ich denke, Susanne wusste schon damals, was so ein gutes Fernglas für ihren Mann wert war?

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2018, 12:14

Da wolltest du mitfahren Edelknabe?


....
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 12:16

Rainer, warum bist Du denn denen nicht entgegengeschwommen? Dann hätte auch die Mitfahrt geklappt.
Für gute Optik musste man damals schon ordentlich berappen. Wobei das Glas nun ganz was Gewöhnliches ist.
Aber sich für ein Fernglas prostituieren, gabs sich er nur in Leipzig? [flash]

Gruß Volker
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2018, 12:17

Edelknabe hat geschrieben:Für mich immer interessant, unsere Grenzboote am Horizont. Da mag auch anderer größerer Kriegsschiffkram dabeigewesen sein, so von der Nato? Aber die Schnellboote der DDR...Spitze, da wäre ich gerne mal mitgeschifft. Schon von der Ferne hast du gesehen, was die für Power hatten für ihre Schnelligkeit, näher dann durch das Fernglas. Irgendwann in die 80er bekam ich das mal zum Geburtstag von meiner Susanne weil, das Mädel kannte den Optiker und Juwelier noch aus der Schulzeit.

Es war ein DEKAREM 10x50 von CARL ZEISS Jena.

Der Kerl knutschte Sie mal zum Fasching im Eden in Leipzig...siehe "diese Kussfreiheit". Ich wäre fast explodiert aber ich denke, Susanne wusste schon damals, was so ein gutes Fernglas für ihren Mann wert war?

Rainer-Maria


Und wie soll man deinen Satz verstehen: Für mich immer interessant, unsere Grenzboote am Horizont. Da mag auch anderer größerer Kriegsschiffkram dabeigewesen sein, so von der Nato?

NATO Schiffe bewachen die Seegrenze der DDR? Was sind unsere Grenzboote...?
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2018, 12:29

Volker Zottmann hat geschrieben:Rainer, warum bist Du denn denen nicht entgegengeschwommen? Dann hätte auch die Mitfahrt geklappt.

Gruß Volker


Der war gut. [flash] Ich muss schon schmunzeln, wie "hörig" doch manche erzogen wurden. Aber das ist nichts neues, es gab es früher schon, heute und morgen auch.
Nur damals war die alternative Info kaum vorhanden.

So schnell, Rainer, waren die Boote der DDR nicht....die haben dich auch nicht beschützt, die haben dich bewacht!

Und sie waren doch meist auf Flüchtlingsjagd....als auf Nato Boote zu achten. [angst]
Spiegel 1962:
Ohne Ankündigung im Zonengesetzblatt ist die Küste Mecklenburgs und Pommerns nun auch von See her abgeriegelt.
Der neue Sperrgürtel zur See wurde erst bekannt, als Anfang vergangenen Oktobers ein völkerrechtswidrig abgeblendetes sowjetzonales Minenräumboot der Schwalbe-Klasse (50 tons) bei Nacht und Nebel von einem britischen Frachter gerammt und unter Wasser gedrückt worden war. Die Besatzung - 13 Volksmatrosen - wurde von einem ebenfalls abgeblendet kreuzenden Räumboot aufgefischt.
Das Flottenkommando der Bundesmarine bestätigte nachträglich In Flensburg: Sechs der 50 DDR-Minensuher fahren als ",Grenzbrigade" vor der ostzonalen Küste innerhalb der Dreimeilenzone Kontrollen mit abgeblendeten Lichtern.
Nach Berichten aus dem Verteidigungsministerium In Kopenhagen befinden sich sogar ständig 20 der mit zwei 2,5-Zentimeter-Geschützen bestückten Boote auf Flüchtlingssuche.
Hinter der Wachboot-Kette liegt nach den Beobachtungen des "Kommandos Flotten" in der Nähe von Gedser-Feuerschiff mindestens ein hellerleuchtetes Ost-Küstenmotorschiff außerhalb der zonalen Hoheitsgewässer vor Anker. Flüchtlinge, die mit ihren Booten der Wachschiff-Kette entronnen sind, sollen von den hellen Lichtern angelockt werden.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45124534.html
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Edelknabe » 30. Dezember 2018, 12:33

Der Rainer Volker wird dir mal seine Susanne vorbeischicken. Damit das Mädel dir deinen" Kurzen Harzer" ordentlich langzieht und nen Knoten rein macht. Für diese humorvolle "Unverschämtheit." Und Pentium, das waren damals "unsere Schiffe" oder was warst Du denn für Einer? Etwa auch so Einer wie Volker Träumling?

Rainer-Maria

Ja klar Jörg, wenn die nichts besseres einfällt warst du wohl damals selber der junge Held und Anderer eben "hörig"aufgewachsen..."du armes Würstchen."
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2018, 12:34

Der Spiegel muss es ja wissen...ach so und wie schnell waren denn nun die Schnellboote der DDR-Marine...?
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Edelknabe » 30. Dezember 2018, 12:53

Habe mir einmal den Link vom Pentium reingezogen. Über die Schnellboote. Ob da einer der damals jungen Kerle heute enorme Probleme mit den Bandscheiben hat? Ich denke schon. Denn diese Hopserei auf die Sitze bei so geschätzten gut 100 Km/h...Wahnsinn sowas?

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2018, 12:59

http://s-boot.net/sboote-volksmarine.html

Die Geschwindigkeit hing natürlich vom Boot ab.

AZ

P.S.
Früher Volks-, jetzt Bundesmarine:
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon zoll » 30. Dezember 2018, 13:01

Meiner Information entsprechend waren die Schnellboote der DDR als reine Angriffswaffe gedacht. Vollgepackt mit Sprengstoff im Kriegsfall wären das die schnellen schwimmenden Bomben gewesen.
Im Friedensfall natürlich die idealen Grenzüberwachungsboote gegen Flüchtlinge wegen ihrer Geschwindigkeit.
Die Küstenwache der BRD hatte zur damaliger Zeit Boote im Einsatz, die ca 32 Meter lang waren, gut motorisiert und für mehrere Tage Seeeinsatz ausgerüstet. Es waren aber auf keinen Fall Schnellboote. Sie waren nur für die Überwachung der Seegrenze und nicht als Kriegswaffe konzipiert.
zoll
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 13:04

Edelknabe hat geschrieben: Für diese humorvolle "Unverschämtheit."


Was ist denn an Fragen unverschämt? Und Du solltest mal nachlesen was prostituieren ist. Du selbst hast es geschrieben: Abküssen für ein Fernglas. Also Sachleistung, wie Geld eben, eine Bezahlung.
Ich überlege immer vor dem Schreiben. [flash]

Gruß Volker
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 13:07

zoll hat geschrieben:Meiner Information entsprechend waren die Schnellboote der DDR als reine Angriffswaffe gedacht. Vollgepackt mit Sprengstoff im Kriegsfall wären das die schnellen schwimmenden Bomben gewesen.
Im Friedensfall natürlich die idealen Grenzüberwachungsboote gegen Flüchtlinge wegen ihrer Geschwindigkeit.
Die Küstenwache der BRD hatte zur damaliger Zeit Boote im Einsatz, die ca 32 Meter lang waren, gut motorisiert und für mehrere Tage Seeeinsatz ausgerüstet. Es waren aber auf keinen Fall Schnellboote. Sie waren nur für die Überwachung der Seegrenze und nicht als Kriegswaffe konzipiert.
zoll

Mein Zeltnachbar Käpt`n .... hat mir bestätigt, dass mit solchen Booten "Grenzverletzer, sprich Verbrecher" gefangen wurden. Und der ist heute noch stolz drauf und 1990 uniformiert übernommen worden.

Gruß Volker
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon Dr. 213 » 30. Dezember 2018, 16:43

Beethoven hat geschrieben:Ehrlich, ich muss wohl ein komischer Mensch gewesen sein (vielleicht bin ich das auch noch - mag es aber nicht glauben).

Ich habe den Fähren nach Gedser nie mit feuchten Augen nachgesehen. Ich hatte gar nicht das Bedürfnis über die Ostsee als Grenze nachzudenken. Dieses Fernweh hatte ich nicht. Was ist da nur mit mir geschehen, wo ich doch ansonsten recht wissbegierig war und bin? [wink]

Ich denke viele übertreiben hier. Ob das nun die Grenze betrifft oder die "ständige Angst" vor dem MfS.

Freundlichst


Ich gebe es dir hiermit schriftlich: Du bist nicht normal aufgewachsen, Du warst ein Sonderling.

Als die Grenzen offen waren, zeigte sich wie stark der Wunsch war, mal jenseits der Grenze nachzuschauen.
Nur die besonders Rotlicht- Verstrahlten unter den Genossen hielten sich noch etwas länger zurück, als gäbe es das Westreiseverbot noch.

Die Fähre nach Gedser fand ich immer schon interessant und sie trug mich ja dann 1985 auch wirklich in die Freiheit.
Aber das war natürlich auch ein seltener Glücksfall und somit war ich eben auch ein Sonderling.

Herzlichst
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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2018, 16:54

Dr. 213 hat geschrieben: Ich gebe es dir hiermit schriftlich: Du bist nicht normal aufgewachsen, Du warst ein Sonderling.

Dr. 213


Bilder der Normalität....zum Wundern und Staunen.
https://www.youtube.com/watch?v=RZzOhYM ... tu.be&t=24

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Re: Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR

Beitragvon steffen52 » 30. Dezember 2018, 17:08

Beethoven hat geschrieben:Ehrlich, ich muss wohl ein komischer Mensch gewesen sein (vielleicht bin ich das auch noch - mag es aber nicht glauben).

Ich habe den Fähren nach Gedser nie mit feuchten Augen nachgesehen. Ich hatte gar nicht das Bedürfnis über die Ostsee als Grenze nachzudenken. Dieses Fernweh hatte ich nicht. Was ist da nur mit mir geschehen, wo ich doch ansonsten recht wissbegierig war und bin? [wink]

Ich denke viele übertreiben hier. Ob das nun die Grenze betrifft oder die "ständige Angst" vor dem MfS.

Freundlichst

Hier übertreibt kein User der mit diesen Genossen des MfS zutun bekommen haben, genau so wenig was es mit der Grenze auf sich hatte. Du hast weder das eine noch das andere
am eigenen Leibe erlebt. Das ist Fakt, ließt man Deine Einstellung auch heute noch dazu. Bist wohl in einer sehr linientreuen Familie aufgewachsen und hast vor allem westlichen Dingen
die Augen verschlossen? Ansonsten hättest Du auch mal einen Westsender gehört oder in die BRAVO gelesen, das haben nämlich eigentlich alle Jugendliche die ich kenne gemacht, auch
die welche gute SED-Genossen als Eltern hatten. Bist eben die super Ausnahme und von dieser damaligen Zeit der DDR ist bei Dir auch heute noch viel hängen geblieben!!! [frown]
Hast Dir wohl nur sowjetische Filme ansehen dürfen! Dann ist es natürlich verständlich das Du kein Fernweh hattest. [laugh]
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