Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 29. Dezember 2018, 12:52

Hin zum Eingangstext aus "Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR" mit diesem:

"Wenn wir über das Eingesperrtsein in der DDR und...."
textauszug ende

Den Link vom Interessierten fand ich interessant weil, er ist erweiterbar hin zum damaligen Grenzsoldaten der DDR selber. Ich begründe das einmal. Immer wenn ich die alte Zeit zu nahe an mich heran kommen lasse, dann überkommt mich manchmal ein komisches Gefühl. Und zwar dann,wenn ich an bestimmte Zeiträume dieser Grenzerzeit zurück denke. Heute nennt man das wohl Postraumatische Belastungsstörung (PTBS). Was meint die Runde. Ist es, wäre es ein ernsthaftes Thema um darüber zu texten? Oder könnten Verfechter, Anhänger der damaligen und heutigen Opposition zur DDR mit dem Thema ideologische Gründe, eben hin zur Scheinheiligkeit/Reinwaschung des damaligen Grenzsoldaten(Wehrdienstleistenden) vermuten?

Gleich noch ne Frage vorneweg. Gibt es bereits ähnlich der Bundeswehr Selbsthilfe-Netzwerke(BDV) für ehemalige Soldaten der NVA/ihrer Untertruppe Grenze? Wer kann da beitragen?

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Dezember 2018, 17:48

Edelknabe hat geschrieben:Hin zum Eingangstext aus "Unsichtbare Grenze der ehemaligen DDR" mit diesem:

"Wenn wir über das Eingesperrtsein in der DDR und...."
textauszug ende
Den Link vom Interessierten fand ich interessant weil,

Rainer-Maria



Dich soll man nun verstehen. Da wird Wilfried stets angezählt, immer nur zu verlinken und dann ist es also doch ganz nützlich?

Gruß Volker
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 29. Dezember 2018, 18:17

Hieß das nicht "Carpe Diem" so Nutze den Tag ? Genau so Volker, der Rainer hat es nur etwas abgewandelt, so nutze des Interessierten Texte. "Er I. wird begeistert sein", ob der Thematik.Und nein, das Thema ist ernst genug.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon ratata » 29. Dezember 2018, 22:03

Als ich 1969 -1970 an der grünen Grenze war , da hatten wir in unserer Grenzkompanie 3 bis 4 Soldaten , die hatten für uns damals, die Grenzer Macke .
Posttraumatischer Belastungsstörungen , den Ausdruck , kannte niemand .
Die Störungen hatten wohl die meisten Soldaten , im Grenzausbildungsregiment 5 Glöwen , bekommen .
Symptome hatten draußen am Kanten schon einige Soldaten , Grenze West, Lockstedt , bei Oebisfelde
Der eine Soldat , ein Meterman von Solda, aber eine große Fresse ( Berliner ) es war schwer mit dem draußen als Posten. Nachts drehte der ab , der sah Gespenster. Während der Nachtruhe , auf seiner Bude , stieg er aus dem Bett und pinkelte in den Besenschrank .
Am anderen Morgen , wusste er nichts mehr davon.
Der andere Soldat , der war gerade am GMN - Masten, als der Blitz ins GMN einschlug . Der musste abgelöst werden , den habe ich erlebt bis er vom Sankra abgeholt wurde .
Hatte damals UVD und musste auf den aufpassen .
Dann war da noch ein Uffz . der machte ein auf heilig ,eines Tages , lief der mit einer Bibel , herum , machte einen auf heilig , wollte seine dreijährige Dienstzeit vorzeitig beenden . Das hat er tatsächlich ,geschafft .
Heute nennt man so etwas posttraumatische Belastung Störungen .
Oder wie ist das zu verstehen ,wenn wir ehemaligen Grenzer über das schreiben ,was wir vor 50 Jahren als junge Wehrpflichtige erlebten , Angefangen am 2.5 1969 6 Uhr 15 in Magdeburg Kölner PLatz . Dann der 28.10. 1970 Gardelegen 14 h Abgabe der Klamotten . Es ist alles hängen geblieben . MfG ratata
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Dezember 2018, 22:07

Das ist nur die Trauer, @ratata!
Die Trauer um die sinnlos vergeudeten Jugendjahre. Bei mir fehlen mit den 18 Monaten 2 volle wunderschöne Sommer. Beide sind gestohlenes Leben.

Gruß Volker
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon pentium » 29. Dezember 2018, 22:13

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zählt zu den psychischen Erkrankungen, der ein oder mehrere belastende Ereignisse von außergewöhnlichem Umfang oder katastrophalem Ausmaß voran gegangen sind. Kennzeichnend für eine traumatische Situation ist vor allem Ohnmacht, Ausgeliefertsein, keine Möglichkeit, sich der Situation durch eigenes Handeln zu entziehen....

So viel zu den PTBS. Schildere doch einmal deine "komischen Gefühle" bei den Gedanken an deine Zeit an der Grenze etwas näher Edelknabe. Ein sehr guter Bekannter von mir hatte so eine traumatische Situation bei der Panzertruppe erlebt, also damals in der DDR bei der NVA, bei einer Unterwasserfahrt blieb das Gefährt liegen...die Besatzung konnte in letzter Minute gerettet werden....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Zicke » 29. Dezember 2018, 22:55

Ein sehr guter Bekannter von mir hatte so eine traumatische Situation bei der Panzertruppe erlebt, also damals in der DDR bei der NVA, bei einer Unterwasserfahrt blieb das Gefährt liegen...die Besatzung konnte in letzter Minute gerettet werden....



entweder du kennst meinen Schwippschwager, oder die waren im selben Fahrzeug oder es war kein Einzelfall
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon pentium » 29. Dezember 2018, 23:02

Zicke hat geschrieben:
Ein sehr guter Bekannter von mir hatte so eine traumatische Situation bei der Panzertruppe erlebt, also damals in der DDR bei der NVA, bei einer Unterwasserfahrt blieb das Gefährt liegen...die Besatzung konnte in letzter Minute gerettet werden....



entweder du kennst meinen Schwippschwager, oder die waren im selben Fahrzeug oder es war kein Einzelfall


Im Moment vermute ich mal letzteres...wenn ich meinen Bekannten das nächste mal treffe, frage ich mal....
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Dezember 2018, 23:13

Gleiches geschah beim Manöver Waffenbrüderschaft nahe Dommitsch im Oktober1970 . Da blieb ein Panzer in der Elbe stecken mit zuletzt 5 umgekommenen Soldaten. Es waren wohl Polen (?). Wir erfuhren im Polit beiläufig diese traurige Mitteilung.

Gruß Volker
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Olaf Sch. » 30. Dezember 2018, 09:54

die Grenzer Macke habe ich auch bei meinem Akkuladewart kennengelernt. Der hatte sich den Urlaub zusammengespart und dann war er wirklich Urlaubsreif, der Herr Poschmann.

PTBS - auf jeden Fall. Aber Volker es war eben nicht nur die gestohlene Lebenszeit, es war die Art des Dienstes. Wobei es die Genossen, die jeden Tag zum Grenzdienst raus mussten härter traf als mich, der nur gelegentlich raus musste. Immer auf der Hut vor Speckern, irgendwelchen Kontrollen, dem Genossen der mit einem unterwegs war, Grenzstreifen die sich begegneten und Spielereien mit Waffen abzogen. Dann der eingeschränkte Ausgang nur bis zur nächsten Kneipe und wieder zurück.
Da konnte mein Bruder, der in Cottbus bei Luftwaffe diente nur lachen, der war jedes WE zu hause und nervte unsere Eltern.
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 30. Dezember 2018, 10:02

Gute ehrliche Schilderungen rattata,aus deiner Zeit am Kanten.Auch was weitere Texte betrifft. Das Thema wird somit angenommen so meine Denke. Und zu dem hier Pentium im neuen Jahr eine eigene Geschichte vom Rainer:

"Kennzeichnend für eine traumatische Situation ist vor allem Ohnmacht, Ausgeliefertsein, keine Möglichkeit, sich der Situation durch eigenes Handeln zu entziehen...."
textauszug ende

Ich muss die nur erstmal schreiben, die ist etwas länger,ist umfangreicher um den Zusammenhang zu möglicher PTBS zu finden/ es auch zu begründen.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 10:12

AkkuGK1 hat geschrieben: Aber Volker es war eben nicht nur die gestohlene Lebenszeit, es war die Art des Dienstes.


Ich bin von der Sinnhaftigkeit ausgegangen, Olaf.
Keine andere Zeit in meinem Leben war zurückgeschaut so verplempert.

Gruß Volker
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Olaf Sch. » 30. Dezember 2018, 10:47

Volker sieh es so: jetzt weist Du was verplempern von Lebenszeit bedeutet, also doch nicht ganz verschwendet ;)
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2018, 11:09

AkkuGK1 hat geschrieben:Volker sieh es so: jetzt weist Du was verplempern von Lebenszeit bedeutet, also doch nicht ganz verschwendet ;)

[freu] Wir bleiben ja Optimisten!
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2018, 11:54

Kleiner Hinweis...

Posttraumatische Belastungsstörung - Symptome & Störungsbild

Eine Posttraumatische Belastungsstörung kann nach einem Trauma kurzfristig oder zeitlich verzögert auftreten. In manchen Fällen können sogar Jahrzehnte bis zum Auftreten der Symptomatik vergehen.

Die typischen Symptome bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung sind:

Symptome des Wiedererlebens: sich aufdrängende, belastende Erinnerungen an das Trauma, Flashbacks, Alpträume

Vermeidungssymptome: emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber, aktive Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden

Vegetative Übererregtheit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit, übermäßige Schreckhaftigkeit


Bei vielen Betroffenen ist das Selbst- und Weltbild erschüttert und das Vertrauen in andere Menschen nachhaltig gestört. Viele Betroffene leiden zudem unter schweren Schuld- oder Schamgefühlen oder unter Selbsthass. Die Leistungsfähigkeit in wichtigen Lebensbereichen ist eingeschränkt, die Bewältigung des Alltags wird für viele zur Qual.

Der Verlauf körperlicher Erkrankungen kann durch eine PTBS negativ beeinflusst werden. Das Risiko für Suchterkrankungen, Depressionen (Major Depression) und andere psychische Erkrankungen steigen bei einer PTBS stark an.

https://www.neurologen-und-psychiater-i ... heitsbild/

....
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon ratata » 30. Dezember 2018, 12:43

https://www.neurologen-und-psychiater-i ... heitsbild/

Mal ehrlich , wenn ich diesen Link intensiv lese. Mann dann haste wohl schon einiges durch . Obwohl ich schon einmal intensiv bei einen Dok .. durchgescheckt wurde . Vor einigen Jahren , ging es um eine höhere Behinderteneinstufung . Was musste ich doch für Kästchen ankreuzen , aber von PTBS war nichts zu erkenne.
Sehe oder lese ich spät abends so Berichte von früher , gerade Armeezeit , diese schied Winter 68/69 bis - 28 C draußen am Kanten . Nur 6 Std Dienst , auf blanker Straße gesessen .

Mit 19 Jahren , wie dumm war man damals . Aber die Zeit kommt zum Glück nicht wieder. Wie oft habe ich am Zaun gestanden und gedacht , warum kannst da nicht einfach hin .
Ne , wieder zurück in den täglichen Wahnsinn . mfg ratata


Schön war es doch ,als man am Ende der Armeezeit unterschreiben musste , das man aus der NVA, ohne jegliche gesundheitlichen Beeinträchtigungen, entlassen wird. [wut]
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 7. Januar 2019, 18:26

Bratwurst oder doch altes Trauma?“ von Rainer-Maria Rohloff

Bis heute bin ich mir nicht sicher, lag es am Essen, lag es am Film aber die Geschichte von Anfang an. Vor Jahren besuchten wir in Familie den Weihnachtsmarkt in der nahe gelegenen Kleinstadt. Es war ähnlich wie in dem Märchen mit der Rübe,Oma, Opa, unsere älteste Tochter, Schwiegersohn und Enkelinnen, wir zogen gemeinsam ….nee, nicht an der Rübe, wir zogen los um dort im Weihnachtsglitzer etwas zu erleben.

Dazwischen wurde gegessen, an einem Bratwurststand und irgendwann nach Karussell für die Mädels, Glühwein für uns und Schokoapfelbude gingen Oma und Opa eher, wir wollten einen Film mit einem unserer Lieblingsschauspieler schauen.

Kurz geschildert, im Film magert der Held für die Handlung von sagen wir 70 Kilo auf gut 45 Kilo runter, ich glaube der Schauspieler drehte das Ding über Wochen in Echtzeit, der tat sich das wirklich an und gut, für ein paar Millionen US Dollar kannst du schon mal für die viele Kohle deine Gesundheit aufs Spiel setzen.

Logisch, irgendwann später kann es dann so meine Denke bestimmt einmal gesundheitliche Komplikationen geben, aber dann kannst du deine Millionen halt in Ärzte investieren, die das Ganze wieder in normale Bahnen bringen.

Irgendwann während des Filmes ging es mir nicht gut, ich ging ins Bett nur da wurde es noch schlimmer und gut anderthalb Tage hielt das an, bis wieder gesundheitliche Besserung einsetzte.
Ich suchte anschließend gedanklich nach Ursachen für das richtig beschissene Gefühl des Unwohlsein nur die Bratwurst kann irgendwie es nicht gewesen sein, denn die haben wir Alle in Familie am selben Stand gegessen.

Ich suchte weiter und mir fiel der Wehrdienst und dessen ersten Monate neben der Grundausbildung ein.Denn in dieser Zeit und ich wog damals schon nicht viel, da ging es mir ähnlich(so dessen krasser Gewichtsverlust) wie dem Helden im vorbeschriebenen Film.Und das Unwohlsein immer und ausgerechnet in den ersten VKU im Zuhause „die Dank der wirklich großzügigen Urlaubsregelungen in dieser Untertruppe der NVA, dieser Grenztruppe richtig schön beschissen ausfielen.“
Diese Geschichte weil selber erlebt nur mal zum Thema hier. Und die eigene Armeezeit lag in dem Jahr gut 38 Jahre zurück.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon pentium » 7. Januar 2019, 18:36

Es wird wohl die Wurst gewesen sein Edelknabe oder der Film....
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 7. Januar 2019, 19:04

Ja "Danke" Pentium und jetzt "bin ich aber schlauer".Ob ich mir wohl nochmal den Film reinziehe....nur so zum Test? Besser nicht weil, mir hat das gelangt damals. Da geh ich lieber ne Bratwurst essen, beim nächsten Volksfest.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Spartacus » 8. Januar 2019, 19:14

PTBS kenne ich nicht. Ich nehme mal an, oder gehe davon aus, dass sowas nur bei "ungelernten" Soldaten vor kommt.

Also eben so einen jungen NVA Soldaten der an die Grenze geschmissen wurde. Oder vergleichbar wären auch die amerikanischen
Soldaten in Vietnam, da fast alle einen weg hatten. Nach dem ersten Golf Krieg gab es da wohl auch so einige Vorfälle in der US
Armee, wie wir zu hören bekamen.

Die Ausbildung ist halt das A und das O. Wenn es so was nicht gibt, oder nur sehr rudimentär und gar nicht auf die eigentliche
Aufgabe bezogen, na dann wird es schwer für die Jungs.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 8. Januar 2019, 19:32

Das Wort "Wollen" Spartacus, das unterschied den Soldaten(den Wehrdienstleistenden) der NVA von zum Bsp. deiner Fremdenlegion. Irgendwo steht mein Text dazu. Ich versuchs nochmal, zum Xten Mal zu texten.

"Du wurdest genommen, in so ne Art Zentrifuge geschmissen und krampfhaft versuchtest du den Rand der Z. zu erreichen. Nur das Ding NVA(zumindest Anfangs) drehte immer schneller. Ich wollte da nicht hin, hatte Familie heißt, ne junge hübsche begehrenswerte Frau, Tochter, dazu ne richtig ordentliche gutbezahlte Arbeit plus einer Ausbauwohnung im Gründerzeithaus, warm, gemütlich und mehr. Mir fehlte nichts....nicht soviel zum kleinen Glück.Dann kam diese Hand von oben, die DDR-Hand.....und schmiss dich in die Zentrifuge.

Du mein Freund wolltest damals zu deiner Fremdenlegion.Ich nicht zu dieser NVA.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Spartacus » 9. Januar 2019, 18:20

Du mein Freund wolltest damals zu deiner Fremdenlegion.Ich nicht zu dieser NVA.


Nichts anderes habe ich geschrieben. [hallo]

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 9. Januar 2019, 18:50

Hast du nicht. Weil, auch mit einer "behutsameren, gar qualifizierteren,menschlicheren, eben auf den jungen Menschen besser eingehenden Ausbildungzeit zum Soldaten" hätte es nicht geklappt."Wollen, will ich was oder will ich es sinngemäß ums verrecken nicht" ist und blieb, und bleibt der Punkt.

Rainer-Maria....und nein, ich will kein Recht haben. Ich will einfach nur zeigen, das wenn einen Menschen etwas übergestülpt wird der dazu noch ein recht gutes eigenes Ego hat, dann führt das zu Problemen, seelischen Verletzungen.
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon pentium » 9. Januar 2019, 18:54

Edelknabe hat geschrieben:Hast du nicht. Weil, auch mit einer "behutsameren, gar qualifizierteren,menschlicheren, eben auf den jungen Menschen besser eingehenden Ausbildungzeit zum Soldaten" hätte es nicht geklappt."Wollen, will ich was oder will ich es sinngemäß ums verrecken nicht" ist und blieb, und bleibt der Punkt.

Rainer-Maria....und nein, ich will kein Recht haben. Ich will einfach nur zeigen, das wenn einen Menschen etwas übergestülpt wird der dazu noch ein recht gutes eigenes Ego hat, dann führt das zu Problemen, seelischen Verletzungen.


Nur gut Rainer-Maria, das du nicht damals beim GröFaZ zu den Soldaten musstest....oder gar zur Kaiserzeit in die sächsische Armee, von noch früher will ich man gar nicht erst reden.
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Spartacus » 9. Januar 2019, 19:01

Spartacus hat geschrieben:Also eben so einen jungen NVA Soldaten der an die Grenze geschmissen wurde.


Was hast du daran nicht verstanden Rainer?

War deine Zentrifuge mit gemeint, nur ein bisschen kürzer und knapper formuliert. [hallo]

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 9. Januar 2019, 19:08

Der Rainer Sparta ist wirklich nicht unser Volker, aber der steht auch in deinem Text:

"Die Ausbildung ist halt das A und das O"
textauszug

Rainer-Maria....und ja, die Zentrifuge....
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 9. Januar 2019, 19:21

Pentium und der Gröfaz. Mein Vater hat die ganze Scheiße seiner Wehrmachtszeit (bei der Truppe1941-44/Kriegsgefangenschaft Sept 44-49)überlebt. Im Nachhinein seiner Erzählungen war das kleine Glück und das wohl im jeweils, im richtigen Moment sein Lebensretter. Seine Gefangenschaft(gut 5 Jahre) muss dann speziell, eben was den gemeinen Menschen betrifft wieder ne besondere Schule/Reifeprüfung für Vatern gewesen sein....nennt man das "Menschenkenntniss"?

Rainer-Maria...der bestimmt schon in selber Situation ganz zeitig Kanonenfutter geworden wäre....oder so wie Vatern...also sicher bin ich mir noch nicht? Ich war nie ein Held und will auch nie einer werden. Aber, ich glaube an das kleine Glück des Einzelnen
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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon augenzeuge » 9. Januar 2019, 19:25

Edelknabe hat geschrieben: Ich will einfach nur zeigen, das wenn einen Menschen etwas übergestülpt wird der dazu noch ein recht gutes eigenes Ego hat, dann führt das zu Problemen, seelischen Verletzungen.

Du hast vollkommen recht.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Edelknabe » 10. April 2020, 08:45

Der Fred ist auch nicht schlecht Akku, zum Nachvollziehen der alten Zeiten am Kanten.

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Re: Der DDR-Grenzsoldat und die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Beitragvon Olaf Sch. » 10. April 2020, 10:04

ja und da kann man mal sehen, wie sehr du eigentlich leidest.
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