Es geschah zwischen Priwall und Brook

Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Ari@D187 » 8. Dezember 2018, 20:47

augenzeuge hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie ich das "hui" bewerten soll. [denken]
Das war völlig normal zu dieser Zeit. Und dieser Strand war voll. Eltern mit Kindern, Jugendliche...auch Ältere.
Kannst du nicht nachvollziehen, oder fehlt dir etwas, als "Wessi"? [grin]

Ich wette, dass dir das 90% der Ex DDR Bürger erklären können, und sich über dein "hui" wundern.

AZ

Hui, im Sinne von, dass ich mich sehr gut an die Zeit erinnere, als ich im Alter von 12 Jahren an diversen italienischen Stränden unterwegs war. Ich war oft dankbar, eng anliegende, strapazierfähige Badehosen anzuhaben... [flash]

Ist aber ggf. in der Tat so eine "Wessi-Sache".

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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon augenzeuge » 8. Dezember 2018, 22:06

Als ich mit 16 an der bulgarischen Küste, oder mit 17 in Sotschi unterwegs war, hatte ich auch ne Badehose an. [wink]
AZ
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2018, 22:52

augenzeuge hat geschrieben:Als ich mit 16 an der bulgarischen Küste, oder mit 17 in Sotschi unterwegs war, hatte ich auch ne Badehose an. [wink]
AZ

nur eine Badehose...?
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Dezember 2018, 23:01

Als ich 1959 in Rerik war, hatte ich 8-Jähriger auch ne Hose an. FKK gabs damals inoffiziell nur weiter östlich.
Später ab 1964 (13) in jedem Urlaub ohne Klamotten. Ist ganz normale Gewöhnungssache gewesen. Und wenns mal brenzlich wurde ging man baden. Ich war viel im Wasser. [flash] Trotzdem wars schön und immer in Begleitung von etwa gleichaltrigen Mädchen. Nach kurzer Zeit ist das Nacktsein das Uninteressanteste und Belangloseste unter den Kindern und Jugendlichen, außer man zog sich mal zu zweit zurück...
Dass das dann schwerer war, sagte ich auch dem MDR-Team. Entblättert mal ein nacktes Mädchen. [laugh]

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Nostalgiker » 9. Dezember 2018, 09:40

Es ist erstaunlich das sich der Thread-Eröffner noch nicht empört beschwert hat das sich die Thematik der Beiträge von der "Menschenverachtung" hin zu "nackten Tatsachen" verlagert hat.

____________________-----

Verwunderlich ist es schon wo überall in der DDR Scheinwerfer gestanden haben sollen um den Ostseestrand zu beleuchten ........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Beethoven » 9. Dezember 2018, 09:53

Dr. 213 hat geschrieben:Diese mobilen Scheinwerfer gab es ganz sicher.
Jeder konnte sie sehen, wenn man nur mit der S- Bahn von Rostock in Richtung Warnemünde fuhr.
Am ersten Haltepunkt Klement- Gottwald- Bahnhof (der heißt heute Parkstrasse) konnte man von der S- Bahn aus
direkt auf den Garagenhof der 6.Grenzbrigade Küste gucken. Quer über diesen Hof waren Langdrahtantennen gespannt.

Am Strand gab es für diese Scheinwerfer extra hergerichtete Stellungen.

Am Strand sorgten Angst und der jedemn DDR- Insassen von Kind auf antrainierte vorauseilende Gehorsam dafür,
daß man größere "Schwimmhilfen" oder gar Faltboote nicht mit an den Ostsee- Badestrand mitgenommen hat.

Eine Zeitlang waren Treckerreifen als Badespielzeug in Mode. Je größer um so besser.
Allerdings nur mehr so im Binnenland. Am Ostseestrand durfte es höchstens mal was in PKW- Reifengröße sein.

Herzlichst
Dr. 213



Mobilie Scheinwerfer gab es mit Sicherheit. Der einstige Klement - Gottwald - Bahnhof war für mich der Einsteigebahnhof, wenn ich nach Warnemünde zum Baden fuhr. In Fahrtrichtung Warnemünde rechts (also östlich der Geleise) hatte die Grenzbrigade ein Objekt. Ich sah zwar nie mobile Scheinwerfer dort aber das hat ja nichts zu sagen.

Diese mobilden Scheinwerfer hatten eine ganz klare Funktion. Bei Auslösung der Alarmstufe "Volle Gefechtsbereitschaft bei Kriegsgefahr" bezogen diese Scheinwerfer Abschnitte, in denen mit einer Seelandung zu rechnen war um das mögliche Gefechtsfeld von Seelandeabschnitten auszuleuchten. Die Nachtkampffähigkeit der Regimenter der Landstreitkräfte und der Einheiten der "Grenzbrigade Küste" war noch nicht sehr entwickelt. Infrarot gab es auf jedem gepamzerten Gefechtsfahrzeug. Nur konnte man Infrarotquellen sehr gut und schnell aufklären und somit auch bekämpfen und die Reichweite von Infrarotscheinwerfern endete bei ca. 800 m. Da aber gerade bei Angriffen von See her, die Bekämpfung der Seelandetruppen schon auf große Entfernung beginnen sollte, es gab ja keine Deckung, wurden dazu die mobilen Scheinwerfer genutzt.

Es gab auch stationäre Scheinwerfer auf Türmen (erst Stahlkonstruktionen dann aus Beton). Nur die musste man echt suchen. Sie standen in der Regel, ca. 100 - bis 150 m landeinwärts, an Stellen die eines besonderen Schutzes bedurften. Um damit Urlauber zu verschrecken waren sie ganz sicher nicht vorgesehen. Die Grenzpatrouellen gab es zwar aber auch die waren eher die Seltenheit und gleich gar nicht hatten die das Recht, irgendwelche Luftmatratzen von Kindern oder Urlaubern zu beschlagnahmen. Das ist doch Unsinn.
Allerdings, wenn so eine Zweimannpatrouille, irgendwelche finsteren Gestalten bei Nacht mit einem Schlauchboot oder Faltboot in Richtung Wasser schleichen sahen, na dann werden die Mollis die schon angesprochen und im Bedarfsfall auch fest genommen haben.

Ich war mehrfach im Ferienlager in Boltenhagen. Gut, ich war damals noch ein Kind / Jugendlicher. Aber ich kann mich erinnern, dass wir Nachtwanderungen machten. Scheinwerfer oder Grenzmollis sah ich da nie.
Ich bin der Meinung, dass hier mal wieder stark übertrieben wird.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 10:03

Nostalgiker hat geschrieben:Es ist erstaunlich das sich der Thread-Eröffner noch nicht empört beschwert hat das sich die Thematik der Beiträge von der "Menschenverachtung" hin zu "nackten Tatsachen" verlagert hat.

____________________-----

Verwunderlich ist es schon wo überall in der DDR Scheinwerfer gestanden haben sollen um den Ostseestrand zu beleuchten ........

Den ersten Teil so abzufragen ist korrekt. Wir sind richtig entglitten.
Wieso das geschah, sagt Dein letzter Satz und alle weiteren Einlassungen von Dir zu diesem Thema. Manche Feststellung hier wird nämlich ganz bewusst negiert. Ich finde das wesentlich schlimmer, bewusst ein falsches, geschöntes Bild zu zeichnen!
Wenn heute immer noch bestritten wird, dass es nachts verboten war, den Strand zu betreten und nachts an den meisten Stellen taghell beleuchtet oder sporadisch mit Suchscheinwerfern ausgeleuchtet wurde, bemerkt auch der Letzte, was damals in manche Köpfe für eine Ideologie gehämmert wurde.

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 10:11

Beethoven hat geschrieben:


Ich war mehrfach im Ferienlager in Boltenhagen. Gut, ich war damals noch ein Kind / Jugendlicher. Aber ich kann mich erinnern, dass wir Nachtwanderungen machten. Scheinwerfer oder Grenzmollis sah ich da nie.
Ich bin der Meinung, dass hier mal wieder stark übertrieben wird.

Freundlichst

Dann hättest Du mal am Darßer Weststrand nachts wandern sollen, dann wüsstest Du, was passiert wäre. Dort wurden Badende schon reichlich vor der Dämmerung vertrieben.

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Nostalgiker » 9. Dezember 2018, 11:00

Wie @Beethoven zum Thema schrieb, maßlose Übertreibung.

Was sind "die meisten Stellen" des Strandes welche "taghell beleuchtet" beleuchtet waren?

Die gesamte Küste der DDR war ca. 1.700 km lang, davon waren ungefähr 350 km See-Außengrenze. Wieviel Kilometer davon wurden permanet "ausgeleuchtet" in der Nacht?

In welchem Gesetzblatt der DDR dass es nachts verboten war, den Strand zu betreten bzw. sich dort aufzuhalten?

Volker Zottmann, du solltest dich einfach kundig machen was damals erlaubt, "verboten" oder stillschweigend geduldet wurde.
Du würdest staunen wenn du vielen Verbote kennen würdest die in der Gegenwart an den Stränden der Ostsee gelten.
Übrigen ist der Aufenthalt am Strand in der Nacht in den allermeisten Seebädern an der Ostsee auch in der Gegenwart verboten!
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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2018, 11:08

Beethoven hat geschrieben:Diese mobilden Scheinwerfer hatten eine ganz klare Funktion. Bei Auslösung der Alarmstufe "Volle Gefechtsbereitschaft bei Kriegsgefahr" bezogen diese Scheinwerfer Abschnitte, in denen mit einer Seelandung zu rechnen war um das mögliche Gefechtsfeld von Seelandeabschnitten auszuleuchten.
Beethoven, glaubst du wirklich daran, dass diese Scheinwerfer für keine andere Funktion genutzt wurden? Deine Märchen vom Seeangriff auf die DDR greifen heute nun wirklich nicht mehr.

Die Grenzpatrouellen gab es zwar aber auch die waren eher die Seltenheit und gleich gar nicht hatten die das Recht, irgendwelche Luftmatratzen von Kindern oder Urlaubern zu beschlagnahmen. Das ist doch Unsinn.
Unsinn war es nicht! Ich bin gern bereit, meine gemachte Aussage zu beeiden! Kann es denn wirklich sein, dass du als militärisches "Nordlicht" weniger mitbekommen hast als ich mit 12 Jahren?
Das Beschlagnahmen war gar nicht nötig, man wurde unter Androhung von U-Haft dazu gezwungen, diese wegzupacken.


Allerdings, wenn so eine Zweimannpatrouille, irgendwelche finsteren Gestalten bei Nacht mit einem Schlauchboot oder Faltboot in Richtung Wasser schleichen sahen, na dann werden die Mollis die schon angesprochen und im Bedarfsfall auch fest genommen haben.
Aha, im Bedarfsfall. [flash] Beethoven, ich versteh dich wirklich nicht, glaubst du wirklich, wir müssen uns heute irgendwelche Lügenmärchen erzählen? Hattest du denn nie Kontakt zum normalen Volk, welche dir diese Fakten mal nahegebracht haben?

Ich war mehrfach im Ferienlager in Boltenhagen. Scheinwerfer oder Grenzmollis sah ich da nie.
Ich bin der Meinung, dass hier mal wieder stark übertrieben wird.
Dann spricht doch mal mit älteren Einheimischen.
AZ

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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 11:16

Natürlich wurde das Grenzregime an der DDR-Küste verschieden scharf ausgeführt. In Gegenden wie beispielsweise Usedom oder Greifswalder Bodden hat der nächtliche Standbesuch wohl kaum gestört. Am Darß oder westlich Boltenhagen umso mehr.
Und an dem was wir Ostseebesucher persönlich erlebten, ist nicht zu rütteln. Wer in Höhe Ahrenshoop Richtung ersten Betonwachturm badete und sich erdreistete, eventuell ein Luftmatratze ins Wasser zu nehmen, war nicht lange im Wasser. Genau nach solchen Richtlinien wurden auch die Urlauber schon im Vorfeld instruiert. Es wurde unmissverständlich auf das Grenzgebiet hingewiesen.
Da können hier ein oder zwei User schreiben was sie wollen, es läuft immer auf Verharmlosung und Diffamierung derer hinaus, die es hautnah anders erlebten.
Fehlt nur noch, dass Ihr von der Friedensgrenze schreibt....

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 9. Dezember 2018, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2018, 11:17

Nostalgiker hat geschrieben:In welchem Gesetzblatt der DDR dass es nachts verboten war, den Strand zu betreten bzw. sich dort aufzuhalten?


Jetzt wirds lustig. [flash] Das wurde dir bereits in einem Merkblatt bei der polizeilichen Anmeldung mitgeteilt.
Frage: In welchem Gesetzblatt stand drin, dass sich ein DDR Bürger mit PM 12 an der gesamten Osteseeküste nicht aufhalten durfte? Nirgends! Fakt wars trotzdem.

Kühlungsborn:
....denn ab Sommer 1972 war ein nächtlicher Strandbesuch gesetzlich verboten.

Per Gesetz vom 18. Juli 1972 wurde ein fünf Kilometer breiter Streifen entlang der gesamten ostdeutschen Ostseeküste als Grenzzone erklärt. Das brachte Reglementierungen mit sich, die heute kaum noch vorstellbar sind:

Personen, die sich dort mehr als zwei Tage aufhalten wollten, mussten sich innerhalb von 24 Stunden bei der zuständigen Stelle der Deutschen Volkspolizei anmelden.
Urlaubsgäste durften nur mit Genehmigung des zuständigen Rates der Gemeinde oder der Stadt beherbergt werden.
Schlauch- und Faltboote durften nur tagsüber benutzt werden. (Und das nicht überall) Wenn Mitarbeiter der Unterkünfte feststellten, dass die Gäste solche Boote mitgebracht haben, hatten sie das ihren Vorgesetzten zu melden.
Der Aufenthalt am Strand war in der Nacht verboten.
Das Übernachten außerhalb des Zeltplatzes, in Gartenlauben oder Pkws war untersagt.
Auszüge aus der Grenzordnung wurden in mehreren Sprachen ausgehängt. Zudem fand eine regelmäßige Belehrung der Gäste über das "ordnungsgemäße Verhalten im Grenzgebiet" statt.


Klüwer: „Wir mussten alle nach Boltenhagen, Wollenberger Week zum Baden...“
Klüwer: „Da haben im Frühjahr noch die jungen Leute am Strand gesessen und dann kamen die Grenzer schon und haben sie weggescheucht.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/es ... _id=156922

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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 11:25

In den Jahren 1964/65 waren am Weststrand Schlauchboote, Luftmatratzen und Paddelboote zu jeder Tageszeit verboten.
Wir sind als Kinder mit Luftmatratzen auf den Bodden. Der Zeltplatzwart instruierte bereits bei der Anreise, solche verbotenen Dinge gar nicht erst an den Strand zu bringen, weil es nur Ärger gäbe. Ärger mit den patroullierenden Grenztruppen. Und die sah man dort zur Genüge.

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Dezember 2018, 12:32

so und nun mal wieder zurück zum Thema!:

was hier eigentlich voll unter dem Teppich gekommen ist, da waren Anwohner, die in Sichtweite des Strandes wohnten - seit Generationen - und durften nicht an den Strand, komischerweise im menschenverachtenden Kapitalismus schon, da badeten die Nackten am Priwall bis direkt an den Zaun, es gab da sogar mal einen BILD Artikel: Die Nackten und die Roten - der Zusammenhang ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen und auch nicht wirklich auf den Zweiten und auch nicht auf alle anderen Blicke...

Sehr merkwürdig, in der Gesellschaftsordnung, wo der Mensch zum Menschen wird, durfte man nicht an den Antifaschistischen Schutzwall... mhh wenn ich das Recht überlege, nach Aufbau der Grenzanlagen und so - haben wir dann die "BRD" vor den Faschisten beschützen wollen? Also war die DDR voller Faschisten, die die "BRD" übernehmen wollten, wie das jetzt gerade passiert mit der AfD - haha Alle Faschisten Deutschlands [laugh] ?
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Transitfahrer » 9. Dezember 2018, 12:39

Nostalgiker hat geschrieben:Wie @Beethoven zum Thema schrieb, maßlose Übertreibung.

Was sind "die meisten Stellen" des Strandes welche "taghell beleuchtet" beleuchtet waren?

Die gesamte Küste der DDR war ca. 1.700 km lang, davon waren ungefähr 350 km See-Außengrenze. Wieviel Kilometer davon wurden permanet "ausgeleuchtet" in der Nacht?

In welchem Gesetzblatt der DDR dass es nachts verboten war, den Strand zu betreten bzw. sich dort aufzuhalten?

Volker Zottmann, du solltest dich einfach kundig machen was damals erlaubt, "verboten" oder stillschweigend geduldet wurde.
Du würdest staunen wenn du vielen Verbote kennen würdest die in der Gegenwart an den Stränden der Ostsee gelten.
Übrigen ist der Aufenthalt am Strand in der Nacht in den allermeisten Seebädern an der Ostsee auch in der Gegenwart [b]verboten!
[/b]

Das ist Unsinn. Das Übernachten am Strand ist fast Überall verboten, aber nicht das Betreten oder der Aufenthalt.
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 12:46

Sieht so aus Olaf,
als ob die Erdenker dieses Walls, als es noch erlaubt war, wohl etwas zu lange in der gleißenden Sonne gelegen haben.
Da wurde die Grenzwallausrichtung anschließend glatt verdreht. Selbst gestandene Militärs haben bis heute den Sinn und die Verwendung ihrer damaligen Suchscheinwerfer nicht begriffen.
Gut doch, dass damals der Strand gesperrt wurde. Stell Dir vor, Du wärst solchen ausgeliefert gewesen.

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 12:48

Transitfahrer hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:Übrigen ist der Aufenthalt am Strand in der Nacht in den allermeisten Seebädern an der Ostsee auch in der Gegenwart [b]verboten!
[/b]

Das ist Unsinn. Das Übernachten am Strand ist fast Überall verboten, aber nicht das Betreten oder der Aufenthalt.


Seinerseits ist das kein Unsinn! Das ist bewusste und gezielte Falschinformation, genauso platziert wie damalige Hetze vom Schnitzler.

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Transitfahrer » 9. Dezember 2018, 12:55

Hier mal eine Beschreibung der Grenzsicherung an der Ostsee.

"Die landseitige Grenzsicherung ist täglich folgendermaßen organisiert:

- Beobachtungsposten der Grenzkompanien auf etwa einem Drittel der 38 Beobachtungstürme (BT 11 mit Radarstationen ausgerüstet) an der DDR-Küste,

- bewaffnete Postenpaare am Strand,

- durchschnittlich fünf mobile Scheinwerfer vom Typ "APM-90" (sowjetische Lichtbogen-Flakscheinwerfer mit einer Reichweite von 18 km z.B. auf sowjetischen Lkw "SIL 130") in der Nacht. Sinn dieser Scheinwerfer ist es potenzielle Grenzverletzter im Bereich von besonders günstigen Stellen für die Ablandungen abzuschrecken und in Richtungen abzudrängen, die durch Grenzposten überwacht werden. Der Verfasser selbst kennt solche Scheinwerferpositionen aus landseitigen nächtlichen Beobachtungen im westlichen Bereich der Halbinsel Fischland zur Insel Poel,

- stationären Technische Beobachtungskompanien (TBK) gewährleisteten mit ihren 24 Peiltürmen - in der Regel durch Metallgittermasttürme - die lückenlose Funkmessbeobachtung aller Überwasserziele in der südwestlichen Ostsee vor und im DDR-Territorialgewässer. Dabei wurden ausgewählte Funkmessziele von einer TBK an die Benachbarte übergeben und so die ununterbrochene Beobachtung und Funkmessbegleitung gewährleistet. Die TBK waren von Ost nach West durchgehend nummeriert. Das Diensthabende System Nr. I umfasste alle ungeraden und das Diensthabende System Nr. II die geraden taktischen Nummern. Die einzelnen Küstenbeobachtungsstationen schalteten je nach befohlener Variante im Wechsel. Die Nachrichtenverbindung vom jeweiligen Gefechtsstand des Chefs der 6. GBK zu den Grenzschiffen auf See, zu den Grenzbataillone (GB) und zu den TBK´s wird ununterbrochen aufrechterhalten. Zwei mobilen Funkmesszüge des GB-III mit einem Wartungszug sind in Prerow (ursprünglich Schwarzenpfost bis 1978 mit VM-Unterstellung von 1963 bis 1972, dann erfolgte die Übergabe an die GBK) und je ein FuM-Zug der GB-II und IV zur operativen Unterstützung der stationären TBK`s eingerichtet. Alle Züge sind mit LKW "Tatra 813" als Zugfahrzeuge für die FuM-Stationen Typ MYS und Tatra 138 bzw. 148 zur Aufnahme der Führungscontainer mit Richtfunkanlage ausgerüstet. "

Quelle:http://www.grenzkommando.de/grenzbrigade-kueste-2.html
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon steffen52 » 9. Dezember 2018, 12:58

https://www.mdr.de/damals/archiv/artikel88284.html
Hier mal ein Artikel was so abging zu DDR-Zeiten am Strand der Ostsee! Natürlich nur für die Zweifler hier im Forum, der Rest kannte es ja aus eigenem Erleben! [hallo]
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon pentium » 9. Dezember 2018, 13:03

Irgendwie hatten wir das Thema schon mal...
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon steffen52 » 9. Dezember 2018, 13:18

pentium hat geschrieben:Irgendwie hatten wir das Thema schon mal...

Mensch Steffen(pentium), wollte doch nur den Zweiflern einen Beweis bringen, auch das Video der Einheimischen sagt doch alles! [wink]
Gruß steffen52
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon pentium » 9. Dezember 2018, 13:43

steffen52 hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Irgendwie hatten wir das Thema schon mal...

Mensch Steffen(pentium), wollte doch nur den Zweiflern einen Beweis bringen, auch das Video der Einheimischen sagt doch alles! [wink]
Gruß steffen52


Allgemein hatten wir das Thema schon mal...Urlaub in der DDR oder so ähnlich, da wurde diese Grenzfragen an der Küste schon mal diskutiert...
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon augenzeuge » 9. Dezember 2018, 14:41

 diese Grenzfragen an der Küste schon mal diskutiert...


Solange immer wieder Blödsinn geschrieben wird, solange wiederholen wir das. Ist wie in der Schule. [grins]
AZ
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon pentium » 9. Dezember 2018, 14:53

augenzeuge hat geschrieben:
 diese Grenzfragen an der Küste schon mal diskutiert...


Solange immer wieder Blödsinn geschrieben wird, solange wiederholen wir das. Ist wie in der Schule. [grins]
AZ


Oder wie im Fernsehen...ist aber eine andere Baustelle oder wie schon geschrieben...es gibt Themen die sind wie Ebbe und Flut...die kommen immer wieder....
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Dr. 213 » 9. Dezember 2018, 15:40

AkkuGK1 hat geschrieben:so und nun mal wieder zurück zum Thema!:
GENAU, beschränken wir uns auf das Gebiet Priwall.

Sehr merkwürdig, in der Gesellschaftsordnung, wo der Mensch zum Menschen wird, durfte man nicht an den Antifaschistischen Schutzwall... mhh wenn ich das Recht überlege, nach Aufbau der Grenzanlagen und so - haben wir dann die "BRD" vor den Faschisten beschützen wollen? Also war die DDR voller Faschisten, die die "BRD" übernehmen wollten, wie das jetzt gerade passiert mit der AfD - haha Alle Faschisten Deutschlands [laugh] ?


Das gefällt mir.
Wie durch ein Brennglas betrachtet wird der Unterschied zwischen wirklicher Freiheit auf der einen Seite,
und dem Eingesperrtsein im angeblichen Paradies der Arbeiter- und Bauern sichtbar.
Es gibt ja sogar Fotos vom damaligen sommerlichen Strandleben das bis zum Stacheldraht hin reichte.
An der Stelle brauchen wir uns dann von den geistigen Nachlassverwaltern der SED- Diktatur nichts verklären zu lassen.

Auf der Ostseite des Priwall, kurz vor dem Todeszaun also, wird es solchen Badespass für Normalbürger zu Mauer- Zeiten niemals gegeben haben.
Nichtmal die Freiwillige Helfer der Grenztruppen wird man bis dort hingelassen haben. War ja auch richtig so. Es konnte scharf geschossen werden.

Was den ganzen Aufwand der Grenzsicherung auf DDR- Seite angeht, was eine Verschwendung sowieso, es hatte mehr was von Gefängniswächtern.

Den Froschmann, der Nachts mit Schiesskugelschreiber, Sprengstoff und einem Röhrchen Maul- und Klauenseuche- Erregern am Strand auftaucht,
den gab es garnicht. Der wurde nur erfunden, um jungen Erwachsenen, mit Kriegswaffen auf Menschenjagd geschickt, das Schiessen zu legitimieren.

Mein Froschmann ist hier übrigens nur fiktiv. Die DDR- Führung war in Wirklichkeit viel kreativer im Heißmachen der Grenzer.
Man denke an die vielen desertierten und bewaffneten Russen, die angeblich auf den Weg in den Grenzraum unterwegs waren.

Aus Sicht der DDR alles richtig gemacht, irgendwie mußte man ja die Grenzer dazu bringen, den Finger ohne Bedenken krumm zu machen.

Herzlichst
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Beethoven » 9. Dezember 2018, 16:01

Volker Zottmann hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:


Ich war mehrfach im Ferienlager in Boltenhagen. Gut, ich war damals noch ein Kind / Jugendlicher. Aber ich kann mich erinnern, dass wir Nachtwanderungen machten. Scheinwerfer oder Grenzmollis sah ich da nie.
Ich bin der Meinung, dass hier mal wieder stark übertrieben wird.

Freundlichst

Dann hättest Du mal am Darßer Weststrand nachts wandern sollen, dann wüsstest Du, was passiert wäre. Dort wurden Badende schon reichlich vor der Dämmerung vertrieben.

Gruß Volker



Na, da rennst Du ja offene Türen ein.

Dierhagen, Wustrow (da war übrigens die Seefahrtshochschule der DDR - wo Kapitäne der zivilen Schifffahrt ausgebildet wurden), Ahrenshoop oder Prerow waren ja jährlich "meine Spielwiese". Weiter nach Osten, wenn man erstmal die Nordspitze des Darß (Prerow) erreicht hatte, war ja Sperrgebiet. Dort war der Schießplatz für alle Flakeinheiten der NVA, also Landstreitkräfte, Luftstreitkräfte / Luftverteidigung und Marine.

Auf dem Darß gab es ganze zwei fest installierte große Scheinwerfer. Einer gehörte der bereits erwähnten Seefahrtshochschule und einer dem Schießplatz, weil die ja auch Nachts trainierten auf von Flugzeugen (IL 28)gezogene Luftsäcke zu schießen.
Der an der Seefahrtshochschule stationierte Scheinwerfer leuchtete nach Westen, wenn er denn mal leuchtete. Der vom Flak - Schießplatz leuchtete wohl meistens nach Norden und dann in die Höhe.

Also erzähl mir bitte nicht, dass Du dort in der Nacht vom Suchscheinwerfern der Grenzbrigade Küste beleuchtest wurdest.

[/quote]von Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 12:25
In den Jahren 1964/65 waren am Weststrand Schlauchboote, Luftmatratzen und Paddelboote zu jeder Tageszeit verboten.
Wir sind als Kinder mit Luftmatratzen auf den Bodden. Der Zeltplatzwart instruierte bereits bei der Anreise, solche verbotenen Dinge gar nicht erst an den Strand zu bringen, weil es nur Ärger gäbe. Ärger mit den patroullierenden Grenztruppen. Und die sah man dort zur Genüge.[/quote]

Junge, Junge, wenn ich diese Zeilen lese bin ich doch echt erstaunt. Und lieber Augenzeuge, ich lebte seinerzeit in Rostock völlig normal, besuchte die Schule direkt an der grenze zu Reutershagen 1 (am "Schwani" - wenn Dir das was sagt), fuhr mit der Straßenbahn, dem Bus oder dem Fahrrad zur Schule mit Freunden und war auch in der Freizeit mit Kindern und Jugendlichen zusammen, die aus normalen Elternhäusern stammten.

Mit einer Luftmatratze im strömungsreichen Gebiet um den Darß herum in Richtung West und Norden in die Ostsee zu gehen, haben eher die Rettungsschwimmer untersagt, die an den Badestränden ihren Dienst taten.

Welcher Grenzmolli sollte denn z.B. am Strand von Prerow dort die Überprüfung durchführen? Tags über sah man überhaupt keine Streifen der GB - Küste an den Stränden.

Freundlichst.
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon HPA » 9. Dezember 2018, 16:45

. haben eher die Rettungsschwimmer untersagt, die an den Badestränden ihren Dienst taten.


Naja ,die waren ja auch "zufällig" auch noch als FHG eingesetzt.

Die Hinterlandsicherung übernehmen Grenzstreifen oder Grenzaufklärer, hier schwerpunktmäßig an Bootsanlegestellen und Zeltplätzen. Jeder der sieben Grenzkompanien verfügte über ca. 30 Freiwillige Helfer der GT (FHG - darunter Fischer, Bauern, Förster, Kellner, Rettungsschwimmer etc.).
(Zitat aus obigen Link)

Ansonsten erzäh hier nix vom Pferd. Wir hatten mal Urlaub auf Poel gemacht . Da haben wir das Grenzregime in voller Breitseite mitbekommen. Die uns begleitenden befreundeten Tschechen haben nur mit dem Kopf geschüttelt was am Timmendorfer Strand am Abend abging.
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Dr. 213 » 9. Dezember 2018, 16:49

So unterschiedlich konnte es sein. Der eine Systemtreu und der andere Staatsfeind.
Ich habe damals auch in Rostock gelebt.
Schwanenteich hätteste ruhig ausschreiben können. Ich bin da ganz gerne in die Kunsthalle gegangen.
Und auch ich bin damals oft mit der Strassenbahn gefahren, zu der Zeit gab es ja nur die Linien 9 und 11.

Beim Stichwort Klement- Gottwald Bahnhof ist mir fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen. Zwiebelmuster aus Kahla natürlich!
Da bin ich am Fluchttag nämlich in die S- Bahn in Richtung Warnemünde gestiegen. Am südlichen Zugang, da wo die Straßenbahn hielt.
Die S- Bahn hielt an diesem Tag auf dem westlichen Gleis. War aber eine seltene Ausnahme weil Bauarbeiten zur Elektrifizierung oder so.

Am Strand von Warnemünde waren keine Luftmatratzen im Wasser zu sehen.
Ich selbst hatte ein aufblasbares Badeboot. Es ist nur in der Binnen- Warnow im Einsatz gewesen.
Ich schrieb schon, es gab höchstens mal einen aufgeblasenen Autoreifen.
Auch Lagerfeuer waren dort und selbst am Wilden Strand von Stoltera nicht erwünscht, und das sicher nicht aus Umweltschutzgründen.

Wir sind als Kinder an der Mole auf der Strandseite nach alten Blinkern und Blei getaucht.
Das war alles kein Problem. Nur eben aufblasbare Boote oder sowas gab es definitiv dort nicht.

Für Faltboote war gerade noch der Rostocker Breitling bis zur Ausflugsgaststätte Schnaterman erlaubt.

Alles was weiter als Tonnenhof ging, war im Freizeitbereich nur den Sport- Seeglern und selbstverständlich den GST- Kuttern erlaubt.

Aber wir entfernen uns wieder vom Thema und so soll es das gewesen sein.

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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Volker Zottmann » 9. Dezember 2018, 17:29

Beethoven, erzähle bitte niemanden, dass Du irgend einen Überblick hast!

Am Weststrand gab es auf den rund 10km nicht einen Bademeister. Was wir sahen, wenn wir das Auto am Parkplatz "Drei Eichen" abstellten, war beim Hinweg zum Strand der Wachturm . Ziehmlich nah noch an Ahrenshoop. Ich habe mir da als Halbwüchsiger immer vorgestellt, wass die wohl mit ihren Ferngläsern beobachteten? Wohl eher manche nackte Schönheit. Von dort aus sind Soldaten auch tags gelaufen, hin und wieder auch in ihrer vollen Montur zu Badenden am Strand. Ich weiß doch, was ich gesehen habe.
Schade ist nur, dass auch diese dortigen Scheinwerfer sowie der gesamte Turm abgerissen sind. So kann man allerdings besser behaupten, was Du so loslässt.
Gut dass wenigstens 2 Türme erhalten wurden, in Börgerende und der bereits voll restaurierte in Kühlungsborn.
Selbst wenn es erlaubt gewesen wäre, am Weststrand hätte ich mich nie auf eine Matratze gelegt, denn die trieben erst weit raus und dann Richtung Norden nach Prerow. Trotzdem war es verboten. Schwimmringe waren als einzige aufblasbaren Gegenstände erlaubt.
Findest Du Deine Position nicht mehr als albern, wo Dir sogar Rostocker widersprechen?

Gruß Volker
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Re: Es geschah zwischen Priwall und Brook

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Dezember 2018, 17:30

Pötenitz liegt ja nun mal direkt am Priwall - und die Dassower Bucht - aber baden dort? Weder für die Einwohner, die Freiwilligen Grenzhelfer und nichtmal wir Grenzer durften da hin. Ich kam nur ein mal dazu, meine Füße! direkt ins Ostseewasser zu stecken, weil Waffenuffz Urlaub hatte und ich die "Ehre" hatte Leuchtsignale aufzustellen, die mit Stolperschnüre zur Auslösung gebracht wurden - 10 Sterne Gelb wenn ich mich noch recht erinnere, die Hälfte lösten wir gleich beim Aufbau aus, sonst wäre die Alarmgruppe durch die Grenzkanninchen immer draußen gewesen...
Olaf Sch.
 

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