Vor Merz hatte die AfD Respekt. Als AKK das Rennen macht, atmen die Rechten auf. Mit "Angelas kleiner Kopie" scheint das Feindbild erhalten zu bleiben.
Dabei müsste sich die AfD jetzt wirklich Sorgen machen.
Mit Merkel an der Spitze der CDU verschwindet das größte Feindbild der AfD, ein neues muss her. Den eigenen Wählern weiszumachen, es gehe nun alles genau so weiter - nur mit verändertem Personal -, sichert möglicherweise Wählerstimmen, ist jedoch auch Wunschdenken, möglicherweise sogar ein Angstreflex. Denn sie könnte der Partei gefährlicher werden, als es auf den ersten Blick erscheint. Auch Kramp-Karrenbauers zum Teil deutlich formulierte Distanzierungen von Merkel wurden ignoriert. Die AfD konzentriert sich darauf, gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass sich unter AKK nichts ändern werde.
Gelänge es der neuen CDU-Vorsitzenden, die nach dem Parteitag zerrissen wirkende Partei zu einen, ein geschlossenes Bild zu liefern, könnte sie vielen konservativen, aber nicht rechtsextremen Wählern eine Alternative zur zunehmend zerstrittenen AfD bieten. Wenn ihr die angekündigte Kehrtwende im Führungsstil gelingt, die gesamte Partei wieder den Eindruck gewinnt, gehört zu werden, würde sie Menschen ansprechen, die die Union auch wegen dieser Methode verloren hat. Merz' Potenzial bestand in erheblichen Teilen daraus, die Strategie der Rechtspopulisten zu kopieren, ihre Kernthemen auf die Agenda der CDU zu setzen. Kramp-Karrenbauers Potenzial liegt darin, aus der CDU wieder eine geschlossene Partei zu machen, in der Rechtskonservative genauso eine Heimat haben können wie der linke Arbeitnehmerflügel. Das macht sie für die AfD viel gefährlicher.
https://www.n-tv.de/politik/Fuer-die-Af ... 65108.htmlAZ