augenzeuge hat geschrieben:[...]Wenn man bedenkt, dass das Bauhaus 1932 auf Betreiben der Nazis aus politischen und ideologischen Gründen geschlossen wurde, und nun aus politischen Erwägungen ein Konzert absagt, wirkt das besonders geschichtsvergessen. Es ist nicht nur geschichtsvergessen. Diese Entscheidung ist erbärmlich.
[...]
Viele Debatten der jüngeren Zeit, in denen das Verhältnis von Pop und Politik zur Sprache kam, umkreisten das Problem der Ambivalenz. Etwa wenn es darum ging, ob ein Rapper wie Kollegah seine antisemitischen und sexistischen Texte tatsächlich so meint, wie er sie äußert, oder ob es sich dabei nicht um ein "Rollenspiel" handelt. Selbst bei scharfer Kritik an solchen reaktionären Figuren wurde die Möglichkeit der Ambivalenz, des Nicht-so-gemeint-seins, doch immerhin abgewogen. Bei der Kritik der Neuen Rechten an Feine Sahne Fischfilet wird diese Möglichkeit von vornherein ausgeschlossen. Für sie steht außer Frage, dass hier alles genauso gemeint ist, wie es gesagt wird. Darin – und das ist das eigentlich Interessante an diesem Fall – zeigt sich eine generelle Verkehrung von Ästhetik und Politik auf der Seite der Neuen Rechten.
Zu deren typischen und hinlänglich analysierten rhetorischen Mustern zählt ja gerade der strategische Gebrauch von Ambivalenzen, das Wechselspiel aus Provokation und Relativierung: Man sagt etwas, über das sich alle aufregen, und behauptet hinterher, es sei "alles nicht so gemeint" gewesen. Dieses Muster stammt seinerseits natürlich aus dem Feld des Ästhetischen. Eigentlich ist die Kunst ja der Bereich des Lebens, in dem "alles nicht so gemeint" ist, wie es erscheint. Auch Feine Sahne Fischfilet könnten dies für ein Lied wie Staatsgewalt in Anspruch nehmen. Es wird ihnen aber nicht zugestanden, und das nicht nur aus einem kurzfristig politischen Kalkül, sondern aus strukturellem Grund. So wie die Neuen Rechten die Politik ästhetisieren und mit kalkulierten Mehrdeutigkeiten durchsetzen – so wollen sie umgekehrt der Kunst jedes Recht auf Nicht-so-gemeint-sein entziehen. Es gehört zum Wesenskern dieser politischen Ideologie, dass sie die Hoheit über die Ambivalenzproduktion absolut für sich allein beansprucht. Ästhetische Gegenstände kommen in diesem Weltbild nur noch als Medium zur Verbreitung eindeutiger politischer Botschaften vor.
Dieser Umstand wurde uns durch das Bauhaus Dessau jetzt noch einmal in dankenswerter Klarheit vor Augen geführt. Klar ist aber auch, dass in einer Gesellschaft, in der die Ästhetisierung der Politik und die Entästhetisierung der Kunst zum Abschluss gelangt, eine ästhetische Institution wie das Bauhaus kein Daseinsrecht mehr besitzt.
zonenhasser hat geschrieben:In einem Kommentar der ZEIT wird die Freiheit der Kunst thematisiert, etwas "nicht so meinen zu wollen":
[...]
augenzeuge hat geschrieben:Dann schreib doch mal, was die Extreme der Band sind.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Die Band ist nicht linksextremistisch. Alles Quatsch.
AZ
Grenzwolf62 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Die Band ist nicht linksextremistisch. Alles Quatsch.
AZ
Hab ich doch auch nicht behauptet, nur bescheuert halt mit sonderbaren Ansichten.
Die Stiftung pochte auf ihr Hausrecht. Sie begründete die Absage auch mit der politischen Ausrichtung der Band. Das Bauhaus solle nicht zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression werden.
Spartacus hat geschrieben:Die Stiftung pochte auf ihr Hausrecht. Sie begründete die Absage auch mit der politischen Ausrichtung der Band. Das Bauhaus solle nicht zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression werden.
Gut gemacht und gut begründet, womit das Thema eigentlich erledigt sein sollte.
Sparta
augenzeuge hat geschrieben:Spartacus hat geschrieben:Die Stiftung pochte auf ihr Hausrecht. Sie begründete die Absage auch mit der politischen Ausrichtung der Band. Das Bauhaus solle nicht zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression werden.
Gut gemacht und gut begründet, womit das Thema eigentlich erledigt sein sollte.
Sparta
Ganz sicher nicht.
AZ
Die offizielle Begründung zeigt, wie wenig das Haus die eigene Vergangenheit verstanden hat.
Dieser intellektuelle Tiefflieger ist einfach ein Nogo für normal denkende Menschen.
Grenzwolf62 hat geschrieben:Hoffentlich fallen reichlich von den angestammten Fans der Band in Dessau ein und machen bisschen Randale, Strafe muss sein.
augenzeuge hat geschrieben:Grenzwolf62 hat geschrieben:Hoffentlich fallen reichlich von den angestammten Fans der Band in Dessau ein und machen bisschen Randale, Strafe muss sein.
Das die Rechten Randale machen, Restaurants überfallen, weil ihnen der Text nicht passt ist ja auch unwahrscheinlich.
AZ
pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Grenzwolf62 hat geschrieben:Hoffentlich fallen reichlich von den angestammten Fans der Band in Dessau ein und machen bisschen Randale, Strafe muss sein.
Das die Rechten Randale machen, Restaurants überfallen, weil ihnen der Text nicht passt ist ja auch unwahrscheinlich.
AZ
Jetzt werden hier, schon Mutmaßungen gepostet, damit der Thread gefüllt wird.........
augenzeuge hat geschrieben:
Es handelt sich um Fakten, nicht Mutmaßungen! Informiere dich bitte.
AZ
pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:
Es handelt sich um Fakten, nicht Mutmaßungen! Informiere dich bitte.
AZ
Ja, so wie der Brand im türkischen Teppichladen, der dann nachher doch "nur" von Migranten im Auftrag des Ladenbesitzers gelegt wurde, um die Versicherungssumme zu kassieren.
Die Welt ist halt ab und zu eindimensional.
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:
Es handelt sich um Fakten, nicht Mutmaßungen! Informiere dich bitte.
AZ
Ja, so wie der Brand im türkischen Teppichladen, der dann nachher doch "nur" von Migranten im Auftrag des Ladenbesitzers gelegt wurde, um die Versicherungssumme zu kassieren.
Die Welt ist halt ab und zu eindimensional.
Was ist das für ein Unsinn? Nicht alles was woanders steht ist richtig.
AZ
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