Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Volker Zottmann » 29. August 2018, 09:56

zonenhasser hat geschrieben:Damit man ja keinen Unfug mit seinem Pass anstellen konnte, musste man den nach der Reise bei der VoPo wieder abgeben. War praktisch, da man ihn zu Hause nicht verlegen konnte.

So war es!
Und während der eigenen Abwesenheit wurde der Personalausweis hinterlegt.
Was Nostalgiker von sich gibt stimmt so nicht.
Natürlich konnte jeder versuchen, aufs Amt gehen und seine Wünsche vortragen. Wenn aber kein genauer Reisegrund angegeben wurde, gab es auch keinen Pass, auch kein Antrag wurde erstellt. Es gab nur den Rausschmiss aus der Behörde. So habe ich es 1986 selbst verspürt.

Und heute stolz auf ein Reisegesetz, welches 4 Wochen vor dem Zusammenbruch zum Tragen kommen sollte zu verweisen, ist albern. Damit setzt man sich selbst der Lächerlichkeit aus.
40 Jahre war uns Reisen zu 90% und mehr verboten. Wenige Ausnahmen hatten nie was mit Freiheit zu tun. Man schaue sich mal den Globus an und male alles schwarz, was uns verwehrt war.... Dann noch alle inländischen Sperrgebiete...

Gruß Volker
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Volker Zottmann » 29. August 2018, 10:10

karnak hat geschrieben:Ein DDR- Bürger brauchte immer ein Visum zur Ausreise sonst ging es nicht über die DDR Grenze, dass war immer der Knackpunkt, ob mit irgendwelchen anderen Ländern eine Visafreiheit vereinbart wurde war eine ganz andere Kiste, da ging es darum was das Land an seiner Grenze einforderte oder eben nicht.. Was nach dem Verlassen der DDR passierte darauf hatte die DDR sowieso keinen Einfluss mehr, von Interesse war für die nur ob er zurück kommt oder nicht. Ob er in Westberlin oder in Papua Neuguinea blieb war dann eher zweitrangig.

Stimmt so nur in Richtung Westen und einige Ostblockstaaten.
Mit vereinbarter Visafreiheit mit der CSSR und mit Polen fielen damals in den 1970ern (?) sämtliche Visaformalitäten weg. Theoretisch wurde durchgewunken. In der Praxis brauchte man "nur" den Pero zu zücken und zuvor stundenlang warten.

Gruß Volker
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon karnak » 29. August 2018, 13:19

Ja gut nun, ich dachte wir reden jetzt von der " großen weiten Welt" , bei diesen Reisen hat man den Bereich der Reisebeschränkungen nur sehr begrenzt verlassen. [flash] Der Hauptgrund für die Beschränkungen war dort nun kaum gegeben.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon zonenhasser » 29. August 2018, 13:34

Angela Merkel hat geschrieben:"Meine Lebensplanung sah ja immer so aus, dass ich mir überlegt hatte, dass ich an dem Tag, an dem ich Rentnerin werde – und Frauen wurden das in der DDR mit 60 – dass ich an diesem Tag in die Bundesrepublik reise, dort meinen DDR-Ausweis gegen einen ordentlichen deutschen Pass eintausche und mich dann sofort aufmache auf eine Reise nach Amerika. Das war sozusagen die Lebensplanung."
https://www.deutschlandfunk.de/usa-besu ... _id=381131

Ich hätte noch 5 Jahre länger gebraucht, hatte keine Verwandten im Westen.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon HPA » 29. August 2018, 14:02

Hatte das ja schon mal irgendwo geschrieben.

Da ja die DDR so ziemlich alles geheimhalten wollte war ein ziemlich großer Teil auch Geheimnisträger. Da gab es sogar eine 2jährige Sperrfrist nach Renteneintritt bevor man Richtung Westen reisen konnte.

Mein Großvater väterlicherseits war ein nicht unbedeutender Dipl-Ing bei der Mansfeld, welcher sich um die Wasserhaltung in den Schächten kümmerte. Der ging irgendwann Mitte der 80iger mit 60 in Rente.
Ich kann mich daran noch gut erinnern ,weil ich ihn fragte ,warum er nicht ins Elsass zu den Verwandten fuhr. Seine Antwort: "Ich darf jetzt 2 Jahre lang vergessen."
Als dann um 1988 in Sangerhausen die Schächte absoffen wurde er kurzzeitig beratend reaktiviert. Das Ende vom Lied war,dass es zum "Dank " nochmals eine 2jährige Sperrfrist gab.

Gottseidank kam dann die Wende dazwischen
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Olaf Sch. » 29. August 2018, 14:17

damit sind wohl alle Argumente des Stalinistiker widerlegt.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2018, 14:49

Da hatten es die Menschen in der 'Alten' aber gut, da gab es keine Geheimnisse und demzufolge auch keine Geheimnisträger.
Und heute erst, da gibt es für Geheimnisse das Internet, da steht dann alles drin ..... [shocked]


Ein Stalinistiker ist mir da schon lieber als ein Dummnistiker, erstere hat wenigstens noch Argumente ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon HPA » 29. August 2018, 15:05

Der Kreis derer in der alten, welche als Geheimnisträger bestimmte Länder nicht besuchen durften oder dies nur nach vorheriger Genehmigung und Belehrung ( es waren um die 20-30 Länder weltweit!) dürfte sich im relativ überschaubaren Rahmen gehalten haben.

Vor allem im Vergleich zur Tähteräh
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2018, 15:14

Ein Hoch der Vermutung, denn nix genaues weiß man nicht ........ [hallo]
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2018, 15:47

Nostalgiker hat geschrieben:Ein Hoch der Vermutung, denn nix genaues weiß man nicht ........ [hallo]


Geheimnisträger, wie sie die DDR definierte, wie sie sie beschränkte, gab es in der BRD so nicht. In der DDR galt der GWDL als Geheimnisträger, viele Lehrer ebenfalls.

Im März 1989 musste die DDR daher auch den Kreis derer reduzieren, es war einfach nicht mehr vermittelbar.

Natürlich gab es es auch im Westen Leute, welche die DDR erst nach Absprache besuchen konnten, aber ein so striktes,m umfassendes Verbot für ganze Berufsklassen gab es nicht. Es gab nur den Einzelfall.

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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2018, 16:00

Das Lehrer in der DDR Geheimnisträger gewesen sein sollen ist mir neu.
Hast du dafür Belege Augenzeuge?
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon karnak » 29. August 2018, 16:03

Um noch mal auf den Reisepass und den darin notwendigen Stempel in diesem zurückzukommen um damit die DDR verlassen zu können. Der Stempel nannte sich exakt " Visum zur Aus- und Wiedereinreise " sprich, die DDR hat in "ihrer Not" ein eigentlich logisches Prinzip für ihre Bürger umgedreht. Normalerweise braucht man bei bestehender Visapflicht die ein anderes Land für Ausländer erhebt von diesem ein Visum um in dieses Land reisen zu können. Als DDR -Bürger hingegen brauchte man ein Visum um das eigene Land verlassen zu können.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2018, 16:09

Nostalgiker hat geschrieben:Das Lehrer in der DDR Geheimnisträger gewesen sein sollen ist mir neu.
Hast du dafür Belege Augenzeuge?


Ja, natürlich habe ich die. 2. Abschnitt.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... VB4H9mfslG

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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2018, 16:14

karnak hat geschrieben: Der Stempel nannte sich exakt " Visum zur Aus- und Wiedereinreise " .

Richtig. ich füge hinzu: Es musste angekreuzt werden, einmalig oder wiederholt. In meinem Fall stand ständig.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon karnak » 29. August 2018, 16:20

In Deinem Fall zur ständigen Ausreise ohne Wiedereinreise. [grin]
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2018, 16:23

karnak hat geschrieben:In Deinem Fall zur ständigen Ausreise ohne Wiedereinreise. [grin]

Genau. Das Ding hab ich noch irgendwo....wird sicher mal wertvoll. Dann gehts zu Bares für Rares. [grins]

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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2018, 16:27

Die Formulierung "auch viele Lehrer ...." ist doch arg schwammig. Welche Lehrer waren/sind gemeint?
Und wenn die Ehefrau, die Mutter oder Schwiegermutter eingeladen hat, dann konnte sich der Lehrer arg Ahnungslos stellen ....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2018, 16:30

Nostalgiker hat geschrieben:Die Formulierung "auch viele Lehrer ...." ist doch arg schwammig. Welche Lehrer waren/sind gemeint?
Und wenn die Ehefrau, die Mutter oder Schwiegermutter eingeladen hat dann konnte sich der Lehrer arg Ahnungslos stellen ....


Ich hätte gedacht, du wüsstest das besser als ich. Es wird ja nicht erfunden sein.... [blush]
Mal sehen, ob man das noch genauer dokumentiert hat.

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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2018, 16:37

Es kann sein, es kann nicht sein.
Ehrlich gesagt hat mich das nie Interessiert.
Ich habe meinen Westbesuch empfangen, ebenso meine Eltern und Großeltern. Großeltern sind in den Westen gefahren, Eltern nachdem sie berentet waren ebenfalls und bei ihnen gab es keine "Sperrfristen" obwohl das nach dem Verständnis von Einigen hier so gewesen sein müßte.
Ich selber bin ebenfalls gefahren als sich die Möglichkeit für mich ergab, ich war auch nicht der Pförtner im Kombinat ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Volker Zottmann » 29. August 2018, 18:08

karnak hat geschrieben:Um noch mal auf den Reisepass und den darin notwendigen Stempel in diesem zurückzukommen um damit die DDR verlassen zu können. Der Stempel nannte sich exakt " Visum zur Aus- und Wiedereinreise " sprich, die DDR hat in "ihrer Not" ein eigentlich logisches Prinzip für ihre Bürger umgedreht. Normalerweise braucht man bei bestehender Visapflicht die ein anderes Land für Ausländer erhebt von diesem ein Visum um in dieses Land reisen zu können. Als DDR -Bürger hingegen brauchte man ein Visum um das eigene Land verlassen zu können.


Wenn ich in die UdSSR wollte (1970) gabe es ein Sammelvisum zur Einreise, welches sämtliche Reisegruppenmitglieder aufführte. Das war für uns Einzelreisende innerhalb der Reisegruppe kostenpflichtig.
Die DDR setzte aber bei Westbesuchen noch Einen drauf. Mein Cousin kam aus Canada, bezahlte die üblichen Tagessätze für seinen Aufenthalt. Vor der Wiederausreise war nochmaliges Antreten in der Meldestelle Pflicht. Denn jetzt gab es gegen Gebühr noch das Ausreisevisum. Die haben also gleich zwei mal kassiert.

Gruß Volker
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Olaf Sch. » 29. August 2018, 19:44

von meinem Arbeitskollegen ist die Tochter Anfang 89 in den Westen "emigriert" ´darauf hin sollte der Bruder sich von seiner Schwester los sagen oder er würde seinen Job bei der Berufsfeuerwehr im Kraftwerk Lübbenau verlieren.

Du bist ein Märchenonkel Herr Nostalgiker, wo sind denn deine Beweise/Argumente? Wo deine Ankerketten? Mit der Völkerfreundschaft unterwegs? Hier muss ich mal Karnak völlig Recht geben, genau so war es doch. Dein Reisegesetz kannste hinterm Spiegel klemmen, wenn das Klopapier mal alle ist...so als stille Reserve, mehr war es ja nicht wert. Ab 89 bis zur Grenzöffnung wurden die zu besuchenden Länder immer weniger. Naja, vielleicht als Kader nicht so?
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 29. August 2018, 20:32

Machst du jetzt im rumpöbeln, orakeln und vermuten dem Herrn aus dem Harz Konkurrenz AkkuGT1 ?
Wie billig ist das denn?
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon karnak » 30. August 2018, 04:18

Volker Zottmann hat geschrieben:
Wenn ich in die UdSSR wollte (1970) gabe es ein Sammelvisum zur Einreise, welches sämtliche Reisegruppenmitglieder aufführte. Das war für uns Einzelreisende innerhalb der Reisegruppe kostenpflichtig.
Die DDR setzte aber bei Westbesuchen noch Einen drauf. Mein Cousin kam aus Canada, bezahlte die üblichen Tagessätze für seinen Aufenthalt. Vor der Wiederausreise war nochmaliges Antreten in der Meldestelle Pflicht. Denn jetzt gab es gegen Gebühr noch das Ausreisevisum. Die haben also gleich zwei mal kassiert.

Gruß Volker

Dagegen ist natürlich erstmal nichts zu sagen, Visagebühren sind überall üblich, die sind auch heute normal.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon zonenhasser » 30. August 2018, 06:23

Welcher Staat verlangt von seinen Gästen eine Gebühr für die Ausreise?
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon karnak » 30. August 2018, 08:13

Volker Zottmann hat geschrieben: Mein Cousin kam aus Canada, bezahlte die üblichen Tagessätze für seinen Aufenthalt. Vor der Wiederausreise war nochmaliges Antreten in der Meldestelle Pflicht. Denn jetzt gab es gegen Gebühr noch das Ausreisevisum.

Darum ging es , um einen Canadier und der musste natürlich für ein Visum eine Gebühr entrichten. Ansonsten stimmt das so nicht, ein Ausländer konnte ein Visum zur einmaligen Ein- und Ausreise beantragen, kostete 15 DM, oder zur mehrmaligen Ein und Ausreise, kostete 30 DM ein Visum zur Einreise gab es nicht, gibt es nirgendwo, dass würde ja bedeuten man muss nach Dokumentenlage nicht wieder ausreisen. Ob nun das An und Abmelden bei der Polizei gebührenpflichtig war weiß ich nicht. Und der Cousin BEZAHLTE keine Tagessätze, er tauschte den Mindestumtausch, sicher zu einem ungerechtfertigten Kurs, neben de " Gier" des Staates an Devisen zu kommen, dass will ich gar nicht bestreiten, notwendig um die Dinge bei dem immer größer werdenden Einreiseverkehr wenigstens etwas unter Kontrolle zu halten.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 30. August 2018, 08:29

Welch garstig Widerworte, wo er sich doch an alles genauestens erinnern als ob es gerade eben passiert sei.

Aber es ist schön das die 'Diskussion'; "was ist Freiheit" letztendlich an dem hängen bleibt was völlig marginal bei dieser Frage ist, dem Reisen.
Einfache Formel, je mehr Geld in der eigenen Geldbörse klimpert umso größer ist die Freiheit um zu reisen ......
Immer den Spruch beachten; ohne Moos nix los.
Da nutzt auch die freieste Freiheit nichts .........
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon zonenhasser » 30. August 2018, 08:50

karnak hat geschrieben: Mindestumtausch, sicher zu einem ungerechtfertigten Kurs, neben de " Gier" des Staates an Devisen zu kommen, dass will ich gar nicht bestreiten, notwendig um die Dinge bei dem immer größer werdenden Einreiseverkehr wenigstens etwas unter Kontrolle zu halten.


Die westlichen Besucher sollten also an der Aufrechterhaltung des mörderischen DDR-Grenzregimes beteiligt werden - perfide! Der einladende DDR-Bürger wollte seinem Westbesuch Gutes tun, sich für die Pakete revanchieren. Und dann musste der Besuch Zwangsumtausch leisten, konnte mit dem Ostgeld wenig anfangen, verschenkte es oft. Von 1980 bis 1984 mussten Westrentner wie alle Erwachsenen 25 DM/Tag umtauschen. @Nostalgiker, es gab im bösen Kapitalismus auch ziemlich arme Rentner, die sich das kaum leisten und nicht reisen konnten. Stimmt schon: Ohne Moos nix los.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon Nostalgiker » 30. August 2018, 09:02

zonenhasser, den Rentnern im Kapitalismus, egal wie arm sie waren oder sind, geht es immer besser als den DDR Rentnern damals.
Frag dazu mal den Herrn aus dem Harz, der weiß das ganz genau, er ist nämlich Experte.
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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon pentium » 30. August 2018, 09:04

Bin mal gespannt was als nächstes kommt? Das Traumata DDR scheint ja tief zu sitzen, sonst würde man nicht immer wieder auf die längst verflossene DDR eingehen, wenn man so die letzten Beiträge liest. Es geht eigentlich um eine Umfrage im Hier und Heute und nicht Damals in der DDR. Aber wenn es hilft...redet...besser schreibt...das hilft bei einer Traumata- Therapie...

...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Was den Deutschen wichtig ist: "Freiheit" weit vor "Religion"

Beitragvon augenzeuge » 30. August 2018, 09:07

zonenhasser hat geschrieben:Welcher Staat verlangt von seinen Gästen eine Gebühr für die Ausreise?

Da gibt es einige. Kuba und Marokko. Da muss man zahlen. Tunesien auch.
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