Nachstehend mal eine Schilderung der Vorgehensweise des buntbebilderten Revolverblattes " TAG24 "28. März 2018
Zucker für die Affen: Tag24 und die erfundenen 670 Prozent mehr VergewaltigungenDa wird die Volksseele kochen: Tag24, Boulevard ohne Journalismus, berichtet, dass im Raum Leipzig die Zahl der Vergewaltigungen um 670 Prozent und damit drastisch gestiegen sei. Das Blatt bemüht die aktuelle Kriminalstatistik und singt verbittert mit im Chor derer, die tagein tagaus davon faseln, wie schlimm die Welt doch mittlerweile angeblich ist. Zusammen mit einem anderen Text zur Gesamtzahl der Straftaten schraubt sich die fälschlich Zeitung genannte Sammlung von Dummheiten ein weiteres Treppchen die Angstspirale hinauf. Blöd ist nur, dass das Blatt mit dem letzten Fünkchen Seriosität den Fehler selbst zugibt: Einen Anstieg gab es nicht.Das Boulevard ist bekannt dafür, dass zwischen dem Aufmacher eines Textes und der Sachlage oft eine gewisse Lücke klafft. Hauptsache die Überschrift bedient Emotionen und verführt zum Klick. Und dass das Spiel mit Ängsten zum Genre gehört, ist ebenfalls eine alte Leier. Tag24 jedoch ist im Niveau-Limbo nicht zu schlagen. Ein Beitrag zur jüngst veröffentlichten Kriminalstatistik für Leipzig ist, in roten Großbuchstaben, mit den Worten überschrieben: „Über 100.000 Straftaten! Wird Leipzig noch krimineller?“ Das klingt heftig. Die Zahl und der Komparativ (noch krimineller) deutet an, dass eine schon düstere Ausgangslage sich weiter verschlechtert habe. Man ahnt, was kommt: Wachstum und Migration etc. Getragen von der plausiblen Vermutung, dass Leserinnen und Leser den angstmachenden Effekt der Überschrift schon fressen werden und hoffentlich nicht ernsthaft in Betracht ziehen, den Text zu lesen, folgt unmittelbar danach, also im fettgedruckten Anleser, der eigentliche Sachverhalt:
„Die Anzahl der Kriminaldelikte ist im vergangenen Jahr in Leipzig deutlich zurück gegangen. Doch die Polizei warnt vor Euphorie.“ Was soll man zu so viel Stumpfsinn noch sagen?
Nur einen Tag später hat Alexander Bischoff, der sich vermutlich Journalist nennt, nochmals das Zahlenwerk zur Kriminalität durchgesehen und eine weitere Möglichkeit entdeckt, wie er Klicks produzieren und aus dem buchstäblichen Nichts Angst schüren könnte. Fein, dachte sich die Redaktion und brachte einen Artikel mit der Überschrift „Plus 670 Prozent! Dramatischer Anstieg von Vergewaltigungen in Leipzig„. Wieder liegt der Schluss nahe, dass man besser nicht vor die Tür gehen sollte. Doch weit gefehlt, alles falsch, wie dem Text selbst zu entnehmen ist. Das ist so dreist, dass man Autor und Redaktion mangelnden Anstand und Unredlichkeit zur Last legen muss.http://sprachlos-blog.de/zucker-fuer-die-affen/Dieses Blatt hat nur das Ziel Ängste zu schüren und zu hetzen und man weiß in welchen Gegenden so etwas nicht nur auf fruchtbaren Boden fällt, sondern auch ungeprüft übernommen und weiterverbreitet wird....