Ein Denkmal für die Einheit?

Alles was in den Zeitraum nach der Wende gehört. Das Zusammenwachsen von zwei grundverschiedenen Systemen, Probleme, Erwartungen, Empfindungen usw.

Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. Juni 2011, 20:43

Und der Sieger ist...

... Bernadette Boebel aus Karlsruhe. Von 55 Entwürfen für ein Denkmal der deutschen Einheit überzeugte die Idee der 25-jährigen Studentin die Juroren der Bundesstiftung Aufarbeitung am meisten. Ob es gebaut wird, wo und wann, ist offen.

Wenn der Deutsche Bundestag kommenden Freitag, am 18. Jahrestag des Mauerfalls, in erster Lesung über ein Einheitsdenkmal debattiert, liegt erstmals ein konkreter, dazu preisgekrönter Entwurf auf dem Tisch. Die Bundesstiftung Aufarbeitung kürte gestern in der Berliner Nikolaikirche aus 55 eingesandten Vorschlägen für ein "Denkmal für Freiheit und Einheit" den Entwurf der 25-jährigen Studentin Bernadette Boebel von der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Der siegreiche Entwurf besteht aus zwei riesigen, halbringförmigen Stahlteilen, die in zehn Meter Abstand in den Boden eingelassen sind. Begibt sich der Betrachter auf eine im Boden eingelassene Bronzeplatte, die an den 3. Oktober den Tag der Einheit, erinnert, vereinigen sich die beiden Einzelteile durch ein optische Täuschung zu einem Ring. Zwölf weitere Plaketten, die entlang einer gedachten Ost-West-Linie verlegt sind, sollen an Schlüsseldaten der deutschen Teilungsgeschichte erinnern, darunter den 17. Juni 1953 (Arbeiteraufstand in der DDR), den 13. August 1961 (Beginn des Mauerbaus) und den 9. November 1989 (Öffnung der Mauer).

"Die Hauptstadt braucht so ein Denkmal"'

Gegenstand der Entscheidung des Bundestages ist der preisgekrönte Entwurf zwar nicht. Doch zur Kenntnis nehmen werden die Abgeordneten das Ergebnis des Denkmalwettbewerbs sehr wohl - einer der Redner bei der Preisverleihung war Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU). "Es gibt keinen vernünftigen Grund, nicht auch in ähnlich demonstrativer Weise der Freiheits- und Einheitsgeschichte der Deutschen zu gedenken", erklärte Lammert. "Berlin verträgt nicht nur, die deutsche Hauptstadt braucht so ein Denkmal."

Noch bevor überhaupt die konkrete Form des Denkmals zur Diskussion kommt, wird allerdings die Standortfrage geklärt werden müssen - und schon die birgt einigen Sprengstoff für das Projekt. Der Siegerentwurf etwa sieht vor, die deutsch-deutsche Ringparabel am Standort des ehemaligen wilhelminischen Nationaldenkmals auf dem Schlossplatz zu errichten - für manche ein Ort der falschen Symbolik. Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) findet das unproblematisch, dafür will er auf keinen Fall ein Denkmal n der Nähe des Brandenburger Tores.

"Strikt gegen ein Denkmal in Berlin"

Wider andere wollen das Denkmal gar nicht in der Hauptstadt - die Linkspartei zum Beispiel. Deren kulturpolitische Sprecherin Luc Jochimsen ist "strikt gegen dieses Denkmal in Berlin", könnte sich aber mit Leipzig anfreunden. Wolfgang Tiefensee, einerseits Ex-Oberbürgermeister der "Heldenstadt", andererseits als zuständiger Bundesbauminister gestern Laudator bei der Preisverleihung für das ausdrücklich für Berlin vorgesehene Einheitsdenkmal, will den Kreis noch weiter ziehen: Er möchte "an vielen Orten Erinnerungsstätten ins Leben" rufen, "nicht nur in Ostdeutschland".

Rainer Eppelmann, ehemaliger DDR-Dissident und heute Vorstandschef der Stiftung Aufarbeitung, die den Wettbewerb ausgerichtet hat, ficht das nicht an: "Die Debatte um ein Denkmal wird in jedem Fall konkreter".

Aus *Eines Tages*....Text und Bilder hier....

groetjes

Mara
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon Berliner » 8. Juni 2011, 02:25

der Gewinner ist ein Kreis in zwei Teilen, der aus einem bestimmten Betrachtungswinkel wie einer aussieht.

Moderne Kunst ? Ich weiss nicht, ich brauche mehr. [denken]

Berliner [hallo]
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon Edelknabe » 8. Juni 2011, 06:32

Mara, das sieht doch aus wie gewollt und nicht gekonnt, diese Halbringe. Also ich stelle mir das Denkmal folgendermaßen vor:"Erstmal ein Sockel, so wie bei allen Denkmälern und dann stehen da Mann, Frau und Kind, Sie das kleine Mädchen mit Fahne...mehr ein Wimpel in der Hand auf dem Arm und Er hält schützend seinen Arm um sie Beide und reckt die Faust in die Höhe so ähnlich dem Teddy, dem Thälmann aber mehr drohend mit sehr markanden und entschlossenen Gesichtszügen...so proletariermäßig wutentbrannt und ihnen gegenüber stehen drei junge Kerle, die sehen so typisch aus wie Mitarbeiter des Ministerium für Staatssicherheit und wollen doch der Kleinen die Fahne aus der Hand reißen, der Eine fiese Stasispitzbube greift also schon danach".
"Also aufgepasst, wenn des Rainer-Marias Vorschlag verwirklicht wird mit Standort Leipzig irgendwo am Ring schön im Grünen so unten an der Runden Ecke, dann komme ich einmal in der Woche und sammle die leeren Dosen und Bierbüchsen, Pfandflaschen, Kaugummis, Papiertaschentücher, Damenbinden, Kondome, Unterwäschestücke und Fixerbestecke auf, die da herumliegen und stecke sie in eine Mülltonne, diese wiederum sollte von den Stadtwerken zur kostenlosen Entsorgung bereitgestellt werden".
Erinnerst du dich Zicke, du wolltest einmal in dem Park da unten mit deiner jungen Frau damals...ein Buch lesen gehen und der Wachposten vom MfS wollte doch das nicht, er meinte noch, die schöne Grünanlage wäre "Staatseigentum"...oder wars Volkseigentum...oder 500 meter Sicherheitszone ähnlich dem Streifen an der Grenze?

Rainer-Maria der hiermit seinen Vorschlag patentiert hat.(mein geistiges Eigentum)
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon manudave » 8. Juni 2011, 08:25

...geistiger Unfug trifft es besser... [wink]

RMR, du hast übrigens schon das einzig bisher bestehende Denkmal zur deutschen Einheit gesehen...
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon augenzeuge » 8. Juni 2011, 16:41

manudave hat geschrieben:...geistiger Unfug trifft es besser... [wink]

RMR, du hast übrigens schon das einzig bisher bestehende Denkmal zur deutschen Einheit gesehen...


Bild?????
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon Edelknabe » 8. Juni 2011, 18:24

Ich sage einmal ich bin ahnungslos...wo steht das Ding, das Denkmal zur Einheit? Übrigens, es gibt ein wunderbares Foto, da sitzt glaube ich ein kleines Mädchen auf der Schulter ihres Vaters an diesem Ring in Leipzig und hält...könnte ein Wimpel gewesen sein in der Hand. Also das Foto in Bronze...deswegen mein"geistiger Unfug" mit dem Kind und der Mutter da könnte ich mir das Denkmal gut vorstellen, real, nüchtern, aus der aufgeheizten gespannten Ringsituation damals gegriffen und David, "du Jungpionier in Spee erdreistest dich den großen Rainer-Maria und seine geistigen Ergüsse zu kritisieren"...ein starkes Stück mein junger Freund aber leicht geschmunzelt, bist ja noch lernfähig, damit das Grüne hinter deinen Ohren mal langsam verschwindet.

Rainer-Maria und was will denn Berlin mit einem Einheitsdenkmal, diese preußischen Pfeifen, die Wende ging von Leipzig aus...zum mitschreiben...von der Heldenstadt Leipzig....und ich glaube auch von Plauen?
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon manudave » 8. Juni 2011, 18:59

Ich klau mal einen Text von der entsprechenden Seite:

Denkmal der deutschen Teilung und Wiedervereinigung

Am 13. August 2000, 39 Jahre nach dem Mauerbau in Berlin, wurde direkt an der deutsch-deutschen Grenze, neben dem ehemaligen Observation Post Alpha und unmittelbar auf dem Todesstreifen, das Denkmal der deutschen Teilung und Wiedervereinigung enthüllt. Es ist fünf Meter hoch und enthält drei in Metall gefasste Holzstelen. Zwei davon sind durch einen Spalt getrennt. Sie symbolisieren die deutsche Teilung, die aus zwei Stelen mit gleichen Schnittflächen besteht. Im Hintergrund wurden diese Teile zusammengefügt und versinnbildlichen mit einer immer noch sichtbaren und schmerzhaften Narbe die Wiedervereinigung.
Auf der Rückseite ist eine jener Losungen der Tausenden von Demonstranten aus den Tagen der friedlichen Revolution des Herbstes 1989 zu lesen: „Wir sind ein Volk" und das legendäre Wort Willy Brandts: „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört". Das Kunstwerk war von Schülern des Holzbildhauerhandwerks des staatlichen Berufsbildungszentrums Bad Salzungen (SBBZ) gestaltet worden. Die Ministerpräsidenten von Hessen und Thüringen, Roland Koch und Dr. Bernhard Vogel, würdigten bei der Einweihung „Die Opfer der deutschen Teilung, die Mutigen der friedlichen Revolution und die Erbauer der deutschen Einheit" (Wortlaut der Denkmalswidmung). Jährlich zum Tag der Deutschen Einheit finden hier Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern statt.

http://www.fuldaerland.de/rasdorf/bilde ... pha_03.jpg

Na - kommt´s jetzt? [ich auch]
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. Juni 2011, 12:32

Was ist eigendlich die Aussage zu den beiden Ringhälften bei dem Denkmal, was ich auf Eines Tages gefunden habe......????

.....es kommt nur auf die Perspektive an.....oder was..... [flash]

groetjes

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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon pentium » 7. Januar 2024, 10:43

Berlin: Wie geht es weiter mit dem Einheitsdenkmal?

Eigentlich sollte das Freiheits- und Einheitsdenkmal bereits 2019 zum 30. Jubiläum der deutschen Einheit feierlich eingeweiht werden. Doch dazu kam es nicht. Politische Debatten, bürokratische Hürden, Sicherheitsbedenken und fehlendes Geld zögerten den Baubeginn hinaus.

Vier Jahre danach sieht es kaum besser aus. Seit Mai 2020 wird zwar gebaut. Der historische Sockel vor dem Humboldtforum, wo einst das Berliner Stadtschloss stand, ist beinahe fertig, wie das Stuttgarter Planungsbüro Milla & Partner auf DW-Anfrage bestätigt. Und selbst die aus einem Gestaltungswettbewerb 2011 zum Siegerentwurf gekürte begehbare Schale, vom Volksmund kurz "Einheitswippe" getauft, nimmt offenbar Formen an. Auch ihre 32 Stahlsegmente warten laut Milla & Partner in einer Fertigungshalle in Nordrhein-Westfalen auf den Abtransport nach Berlin. Und doch hakt es erneut.

https://www.dw.com/de/berlin-wie-geht-e ... a-66916882

In Auftrag gegeben wurde das Denkmal vom Bund. Doch zwischen diesem, den Erfindern des Einheits-Denkmals in Stuttgart und der Metallbaufirma in Stemwede gibt es nun Streit. Unter anderem geht es ums Geld. Offenbar ist der Bund nicht bereit noch weitere Millionen für das Denkmal auszugeben. Man werde nicht mehr bezahlen als die vereinbarten knapp 18 Millionen Euro, so die Aussage.
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfal ... e-100.html
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Ein Denkmal für die Einheit?

Beitragvon pentium » 17. Februar 2024, 16:03

Berliner Einheitsdenkmal: Bauunternehmen ist insolvent

Der Bundestag beschloss den Bau des Denkmals nämlich bereits 2007. Bei einem ersten Wettbewerb befand die Jury keinen Entwurf für preiswürdig. Im zweiten Anlauf gewannen Milla und Partner zusammen mit der Choreografin Sasha Waltz den Wettbewerb. Die Umsiedlung von Fledermäusen und Auflagen des Denkmalschutzes verzögerten und verteuerten das Projekt so sehr, dass der Bundestag zwischenzeitlich 2016 einen Planungsstopp beschloss. 2017 sollte es dann doch weiter gehen, doch unklare Grundstücks- und Finanzierungsfragen sorgten erneut für Missstimmung, und schließlich geriet das Projekt endgültig zur Posse, als sich zudem der Regisseur Christoph Lauenstein mit Plagiatsvorwürfen zu Wort meldete. Nun kommt also bizarrerweise auch noch ein Insolvenzverfahren hinzu. Als neuer Eröffnungstermin wurde zuletzt „Oktober 2024“ genannt. Doch darauf sollte derzeit niemand wetten.

https://www.kunstforum.de/nachrichten/b ... insolvent/
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