Merkur hat geschrieben:Die Kriminalistik unterscheidet:
- den einfachen Suizid (der Suizident setzt seinem Leben ein Ende)
- den gemeinsamen Suizid (mindestens zwei Personen setzen ihrem Leben mit einem gemeinsamen Vorsatz ein Ende)
- den kombinierten Suizid (gleichzeitige Anwendung mehrerer Suizidarten, z. B. Öffnen der Pulsadern und Sturz in die Tiefe) und
- den erweiterten Suizid (Tötung einer anderen Person mit nachfolgender Selbsttötung).
Merkur hat geschrieben:In der DDR wurde über viele Jahre gleichbleibend ein Tötungsdelikt pro Jahr auf 100.000 Einwohner registriert. Das war ein sehr niedriger Stand. Die Zahl der vollendeten Suizide war wesentlich höher, ca. 3.500 im Jahr, was eine Häufigkeitsbelastung von 22 Suiziden auf 100.000 Einwohner ausmachte.
Stellt sich die Frage, warum die DDR eine relativ hohe/höhere Suizidrate als die Bundesrepublik hatte ? Was waren die (gesellschaftlichen) Ursachen ?
Im Vergleich dazu hatte die Bundesrepublik statistisch 19 Suizide auf 100.000 Einwohner. Negatives Spitzenniveau hatte Westberlin mit 33 Suiziden auf 100.000 Einwohner.
augenzeuge hat geschrieben:Das ist ja unglaublich. Warum gab es gerade in den 70er Jahren die meisten Fälle in der DDR?
War die damalige westdeutsche Gesellschaft die "Bessere"?
AZ
manudave hat geschrieben:Nee - im Osten wurden Suizide auch manchmal nur als solche verkauft.
Warum kommt mir da nur der Name Matthias Domaschk in den Sinn...?
schwarzescho hat geschrieben:Zu DDR -zeiten gab es nicht soviele Suizide,vieleicht 2 oder 3 in 20 Jahren.
Nach der Wende haben sich bei uns, schon 15 Leute in den 20 Jahren umgebracht, und wir sind ein Dorf mit 500 Einwohnern.
ABV hat geschrieben:Na ja Rainer, ob der Selbstmord tatsächlich zum Leben gehört, möchte ich bezweifeln. Sicher, für manche ist er die einzige Lösung, um einer schmerzhaften, unheilbaren Krankheit zu entkommen. Aber in den anderen Fällen ist vorher gehörig viel schiefgelaufen, bis es soweit gekommen ist. In vielen Fällen wäre solch ein Schritt nicht nötig gewesen, wenn man das Umfeld vorher wach geworden wäre.
Gruß an alle
Uwe
Edelknabe hat geschrieben:Es wird halt geboren und gestorben, wenn auch hier im Fred durch eigene Hand...der ganz normale Lauf der Dinge, denn auch Selbstmord gehört zum Leben wie das Amen in der Kirche.
thomas lindner hat geschrieben:Wer sich unbedingt selber umbringen will, dann soll er es machen, es gibt 100000 Möglichkeiten.
Was aber ein Verbrechen ist, damit andere Personen auch umbringen, wie im Wohnhaus den Gashahn aufdrehen oder als Geisterfahrer aufreten.
Thomas
thomas lindner hat geschrieben:Wer sich unbedingt selber umbringen will, dann soll er es machen, es gibt 100000 Möglichkeiten.
Was aber ein Verbrechen ist, damit andere Personen auch umbringen, wie im Wohnhaus den Gashahn aufdrehen oder als Geisterfahrer aufreten.
Luchs hat geschrieben:Oder sich vor einen Zug werfen. Das ist gegenüber dem Lokführer das scheußlichste, was man machen kann. Da sitzen teilweise junge Leute, die ihr Arbeitsleben noch vor sich haben. Nicht dass es ältere Lokführer weniger anfällig wären, aber einem jungen Menschen kann das schon viele Jahre mehr, ihres Berufslebens versauen.
Berliner hat geschrieben:Man darf nicht vergessen, dass unser Leben einen Wert hat und, dass andere uns brauchen.
Berliner
Interessierter hat geschrieben: Selbstmorde nach der Wende Die Toten der friedlichen Revolution
Allein im thüringischen Suhl begingen zur Wendezeit mehrere DDR-Funktionäre Suizid. Nur einen Tag nach dem Mauerfall erschoss sich ein Grenzaufklärer. Als die Bürgerbewegung Anfang Dezember 1989 den Gebäudekomplex der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit in Suhl belagerte, kam es zu einem weiteren Suizid: Während der Belagerung des Gebäudekomplexes durch 3000 Demonstranten erschoss sich ein Mitarbeiter der Stasi.
augenzeuge hat geschrieben: Kann es sein, dass die Ursachen unterschiedlich waren?
AZ
Zurück zu Kriminalität in Ost und West
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste