Russland, Putin und die Politik...

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 4. April 2018, 16:24

"Die Schweiz ist eine Insel der Vernunft im Ozean des Wahnsinns. Das ist der erste Gedanke, der einen anspringt, wenn man von der konzertierten Strafaktion dieser zwanzig Staaten gegen Russland hört. Sind die Westler verrückt geworden? Was ist los? Haben Theresa May und Boris Johnson, die beiden über­forderten Briten, den Verstand verloren? Sie geben selber zu, dass sie keine letzte Gewissheit über die Vergiftung dieses russischen Ex-Spions und seiner Tochter haben. Trotzdem blasen sie jetzt zum kalten Weltkrieg gegen Putin und den Kreml. Und erstaunlich viele machen mit.....
Zur Erinnerung: Die Europäische Union, das ist doch dieser hehre Klub zur Rettung des Abendlandes, dieser institutionelle Friedens­engel, der nicht nur den bösen Nationalstaat und den Krieg abgeschafft hat, sondern zugleich auch noch bei jeder sich bietenden Möglichkeit als letzter Hüter des Rechtsstaats auftritt,.....Die EU ist nicht nur die ­grösste Friedensleistung in der Geschichte der Menschheit, nein, sie hat auch gute Chancen, in die Weltgeschichte einzugehen als der schein­heiligste Heuchlerverein, der jemals das Licht der Welt erblickte, ohne dass dessen Mitglieder übrigens dabei sonderlich rot zu werden scheinen. Wie hohl klingen doch all die Phrasen, laut denen der Westen, laut denen die «Werte­gemeinschaft» Europa so unendlich viel Wert lege auf den Rechtsstaat und die damit einhergehenden Verfahren.

Was diese Werte wert sind, sehen wir jetzt. Schall und Rauch, windiges Geschwätz, pure Doppelmoral. «Plausibel» sei es, dass die ­Russen, dass Putin hinter dem schrecklichen Giftanschlag auf den Ex-Spion und dessen Tochter steckten. Liebe Freunde in Brüssel und in den Metropolen Europas: «Plausibel» reicht nicht. «Plausibel» ist keine rechtsstaatliche ­Kategorie. «Plausibel» kann nie und nimmer der Auslöser einer diplomatischen Kriegserklärung sein, wie wir sie seit dem Untergang der Sowjetunion nicht mehr erlebt haben."

So steht es in der Schweizer Weltwoche! Sehr treffend!
https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2018- ... -2018.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 4. April 2018, 17:09

Britisches Außenministerium soll Tweet über angeblichen Gift-Beweis gelöscht haben

Großbritannien hat noch keine Beweise vorgelegt , dass Russland hinter dem Giftanschlag auf Ex-Spion Skripal steckt. Ein Tweet über einen angeblichen Beleg wurde offenbar vom Außenministerium entfernt.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 01248.html

Rudert man nun zurück?

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 4. April 2018, 17:54

Nee, man rudert nicht zurück. Ebenfalls nicht die Bundesregierung....

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Ari@D187 » 4. April 2018, 18:24

augenzeuge hat geschrieben:Nee, man rudert nicht zurück. Ebenfalls nicht die Bundesregierung....

AZ

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Zuletzt geändert von Ari@D187 am 4. April 2018, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Ari@D187 » 4. April 2018, 18:26

augenzeuge hat geschrieben:Ohne Worte.... [angst]

Russlands Spionagechef
Skripal-Vergiftung eine von "US- und britischen Geheimdiensten ausgeheckte Provokation"

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 01181.html

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Nun, das ist genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wie dass Russland oder der Vatikan das ausgeheckt haben.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 4. April 2018, 18:28

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ohne Worte.... [angst]

Russlands Spionagechef
Skripal-Vergiftung eine von "US- und britischen Geheimdiensten ausgeheckte Provokation"

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 01181.html

AZ

Nun, das ist genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wie dass Russland oder der Vatikan das ausgeheckt haben.

Ari


Selbst die Eidgenossen halten es für plausibel, dass Russland....also erstmal nichts mit sinnlosen Vergleichen verniedlichen, Ari.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 4. April 2018, 18:29

augenzeuge hat geschrieben:Nee, man rudert nicht zurück. Ebenfalls nicht die Bundesregierung....

AZ

Das lese ich aber anderrs:
Zitat: "Ich glaube die Beleglage ist nicht so robust", so der Chef eines offiziellen Amts der Bundesregierung, BND- Chef Schindler heute. Im Klartext: Die Briten haben nichts !
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 4. April 2018, 18:31

Danny_1000 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nee, man rudert nicht zurück. Ebenfalls nicht die Bundesregierung....

AZ

Das lese ich aber anderrs:
Zitat: "Ich glaube die Beleglage ist nicht so robust", so der Chef eines offiziellen Amts der Bundesregierung, BND- Chef Schindler heute. Im Klartext: Die Briten haben nichts !


Ich bezog mich hierauf:

http://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa ... 25969.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 4. April 2018, 19:24

Im Großen und Ganzen ist es ein Glaubenssache und wir mit unserer Froschperspektive werden uns nie sicher sein können. Dennoch gilt für mich der Grundsatz ,,in dubio pro reo" nur vor Gericht, aber nicht, wenn ich mir in Foren eine Meinung zu einem Thema bilde. Ich bin ganz ehrlich. Ich ,,glaube" fest, dass Skripal durch den russischen Staat zur Abschreckung und/oder aus Rache umgebracht wurde.

Zitat Spiegel:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 97305.html

Dass der Fall Skripal weitreichende Konsequenzen haben wird, ist dennoch nicht zu erwarten. Denn so schlecht das politische Verhältnis auch sein mag - "die Geschäftsbeziehungen zu Russland sind exzellent", sagte Anne Applebaum dem SPIEGEL. London sei mit Abstand der bevorzugte Finanzplatz für russisches Geld, so die Russlandexpertin der London School of Economics. "Und die Frage ist, ob die britische Regierung den Mut hat, das zu ändern."
Tatsächlich hängt das Bankenzentrum schon seit Jahren am finanziellen Tropf russischer Geschäftsleute, von denen nicht wenige als windige Figuren gelten. Dutzende russische Firmen spülen jährlich Milliarden nach London. Aus keinem anderen Land sind mehr Anleger mit Hilfe eines sogenannten Investoren-Visums nach Großbritannien gekommen. Das bekommt, wer mindestens 750.000 Pfund garantiert in Großbritannien investiert. Ein großer Teil der sündteuren Filet-Grundstücke in Londoner Bezirken wie Chelsea gehört Russen. Fast zehn Prozent der nicht-britischen Kinder auf britischen Privatschulen kommen aus Russland - sie bringen jährlich rund 60 Millionen Pfund ein.

London diene seit Jahren als "Waschmaschine für dreckiges Geld aus Russland", urteilen denn auch Experten wie Mark Almond vom Crisis Research Institute Oxford. Und weil damit die britische Wirtschaft gepeppelt werde, schaue die Politik nie so genau hin. Insofern liege Russlands Präsident Wladimir Putin auch nicht ganz falsch, wenn er dem Westen "Heuchelei" vorwerfe.


Es gab für mich schlichtweg zu viele ,,merkwürdige" Tode mehr oder weniger prominenter Personen, die eins eint: Sie standen kritisch dem russischen Staat gegenüber und/oder sie haben ihm geschadet.

Zu den merkwürdigen Toten in alphabetischer Reihenfolge:

Boris Beresowski (systemkritischer Oligarch) und Nikolai Alexejewitsch Gluschkow
Sergej Juschenkow (russischer Informationsminister, Mitglied im Geheimdienstausschuss)
Paul Klebnikow (Chef-Redakteur des russischen Forbes-Magazin)
Alexander Litwinenko (Ex-KGB-Agent, Polonium-Vergiftung)
Sergej Magnizki (Anwalt, Tod in Untersuchungshaft, offenbarte Korruption in den Behörden)
Boris Nemzow (ehemaliger Vize-Ministerpräsident)
Unter P wie Politowskaja: Die Journalisten und Menschenrechtsaktivisten Igor Domnikow, Sergej Nowikow, Iskandar Chatloni, Sergej Iwanow, Adam Tepsurgajew, Stanislaw Markelow, Anastasija Baburowa, Natalja Estemirowa und im Westen am bekanntesten Anna Politkowskaja
Juri Petrowitsch Schtschekotschichin (Duma-Abgeordneter, Thalium-Vergiftung)

Deswegen ,,glaube" ich Putin nicht mehr. Es waren mir nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung einfach zu viele Merkwürdigkeiten. Ich habe überhaupt nichts gegen Russland, aber ich ,,glaube" nicht mehr an Putin.

Ich bin mir aber bewusst, dass dies ein ,,Glaube" ist. Man wird u.a. auch bei dem Anschlag auf das Leben von ,,Skripal" nie beweisen können, dass der russische Staat dahinter steckt. Wird uns nie gelingen. Aber aus den o.a. Gründen ,,glaube" ich daran.

Amen

Ich finde es schade, dass wir hier wieder alte Glaubenskämpfe ausfechten, nach dem Motto Ost gegen West, links gegen rechts, arm gegen reich und jeder wirft der anderen Seite Naivität und Beeinflussung von System-Medien vor.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 4. April 2018, 20:27

das schreibt man gerade, 20:53Uhr in der Süddeutscheen Zeitung:

Theresa May bricht der Boden weg .......Denn in London ist Panik ausgebrochen, nachdem der Leiter des staatlichen Chemiewaffenlabors in Porton Down, Gary Aitkenhead, am Dienstag erklärte, sein Labor könne nicht sagen, ob das Gift, das gegen Skripal eingesetzt wurde, definitiv in Russland hergestellt worden sei.

http://www.sueddeutsche.de/politik/gros ... -1.3930921
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 4. April 2018, 20:32

pentium hat geschrieben:
Ich bin mir aber bewusst, dass dies ein ,,Glaube" ist. Man wird u.a. auch bei dem Anschlag auf das Leben von ,,Skripal" nie beweisen können, dass der russische Staat dahinter steckt. Wird uns nie gelingen. Aber aus den o.a. Gründen ,,glaube" ich daran.

Amen


Ich "glaube" gar nichts, hoffe aber auf eine Aufklärung wer das alles Inszeniert hat. Lügen haben kurze Beine, wie wir seit Powell vor der UNO wissen. Ich bin da optimistisch! Hoffentlich fällst du nicht böse vom Glauben ab, aber sei beruhigt, du bist wärest nicht der einzige!

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Ari@D187 » 4. April 2018, 21:15

Selbst wenn das brit. Labor, nachweisen hätte können, dass das Ursprungslabor in Russland zu verorten ist, würde das nicht die Täterschaft "Russlands" beweisen.
Nach den bisherigen Schuldzuweisungen kann es für May und deren europäische Mitvorverurteilstaaten nur eine Richtung geben -> Russland ist schuld...

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 4. April 2018, 21:16

Ich staune nur über Hamiota. Er glaubt tatsächlich an Beweise. Ich weiß, sollte es sie geben, wird man diese nie anerkennen.

Pentium, ich stimme dir voll zu. Man kann bei der Einschätzung nicht zig Tote ignorieren. Und mind. ein Opfer hast du vergessen, Pentium, Viktor Juschtschenko. Er sagt:" „Ich kenne die Antwort, aber ich kann sie nicht aussprechen“. Juschtschenko hat das Gift nur überlebt, weil er es sofort erbrochen hat.....

Am Ende des Beitrages.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... d-sie.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 4. April 2018, 21:20

Bemerkenswerte, schlüssige Argumentation eines users (Bajoran) aus einem anderen Forum.

Porton Down hat gesprochen in Form seines Oberhaupts Gary Aitkenhead, vormals Sales-, Service- und Produktmanager bei Motorola. Er muss es also wissen:

"Das Labor, so Aitkenhead, habe nicht die Aufgabe zu bestimmen, woher das Nervengift stammt. Das erfordere anderen "Input", etwa von den Geheimdiensten. Man könne nur sagen, dass es mit "extrem ausgeklügelten Verfahren" hergestellt wurde, was auf einen staatlichen Akteur hinweise"

Wir merken uns: Die kennen diesen Stoff und sein Herstellungsverfahren ganz genau, nur geben sie vor nicht jede einzelne Produktionsstätte zu kennen. Dafür bräuchten sie entsprechende Proben, die irgendjemand für sie klauen müsste, insoweit nachvollziehbar.

Er hat aber noch mehr gesagt:

"Mutmaßungen, dass der Giftstoff von Salisbury möglicherweise aus seinem eigenen, nur wenige Kilometer entfernten Labor in Porton Down entwendet wurde, weist der Laborchef entschieden zurück. Man habe die höchsten Sicherheitsstandards sowie Kontrollen durch die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen, OPCW. "Wir werden regelmäßig von der OPCW geprüft", erklärt er. "Und wenn es irgendeinen Hinweis gäbe, dass da etwas unsere vier Wände verlassen hätte, dürften wir nicht mehr arbeiten."

Da nimmt jemand den Mund mal gleich sehr voll, so voll dass ihm dabei eine Lüge rausrutscht: Die spezielle Substanz, um die es geht, Novichok A-234, ist als Chemiewaffe nicht offiziell registriert. Niemand von der OPCW würde da irgendetwas bemerken.

Aitkenhead hat also etwas zu verbergen. Was?

"Ob das Labor selbst Nowitschok-Agenten entwickelt oder solche in Besitz habe, antwortete Aitkenhead nicht, es würde jedenfalls nicht aus dem Labor stammen"

Porton Down produziert also A-234 selbst und die OPCW soll unter gar keinen Umständen auf die Idee kommen da mal genauer hinzuschauen und gar noch Messungen vorzunehmen, weil.... nun ja!

A-234 ist das Novichok. Bereits 1998 stellte Dr. Dennis Rohrbaugh vom "US Army Chemical and Biological Defense Command’s Edgewood Research Development and Engineering Center" sein massenspektrometrisches Profil in der NIST98-Datenbank der USA ein. Nur kurze Zeit später verschwand der Eintrag wieder, ein sehr ungewöhnlicher Vorgang. Die Welt sollte unter keinen Umständen von der Novichok-Forschung der USA erfahren.

Als der sowjetische Überläufer Vil Mirzayanov 2008 sein Buch über die Novichok-Forschung der Sowjetunion veröffentlichte, verhinderten die USA eine Diskussion über diese Substanzen in der OPCW. Man wollte ja seine Chemiewaffenproduktion nicht gefährden. Mirzayanov ist einer der ehemals sowjetischen Chemiker, die mit ihrem Input seit 1992 die westliche Forschung an und Produktion von A-234 und verwandter Substanzen erst ermöglichte. Die Russen selbst haben das mit dem Ende der SU aufgegeben. Daran ändern auch irgendwelche britischen Schmierkampagnen nichts.

Die Verschleierungskampagnen gingen so weit, dass man die Existenz von Novitschok bestritt. Aitkenhead himself erklärte es für nicht herstellbar. Erst 2016 gab es augerechnet durch iranische Chemiker in Zusammenarbeit mit der OPCW die erste nicht geheime Synthese inklusive massenspektrometrischer Profile. Die Daten wurden der OPCW zur Verfügung gestellt.

Das ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für die Russen in die Offensive zu gehen. Sie müssen lautstark fordern, alle Novichoks sofort offiziell als Chemiewaffe zu registrieren. Dem kann ja wohl niemand ernstlich widersprechen.

Dann ist es doch unbedingt erforderlich, schnell rauszukriegen, wo denn nun dieses Skripal-A-234 herkommt. Dafür müssen alle militärischen Chemielabore weltweit von der OPCW auf den Kopf gestellt werden. Will dem irgendjemand widersprechen? Nö, niemand. Aitkenhead hat doch gerade gesagt, dass alles und jedes unter ständiger Kontrolle der OPCW steht. Ein bisschen Lautstärke der Russen kann aber nicht schaden. Damit sich auch niemand drückt. Wenn man das ernsthaft duchzieht dürften wirklich gewaltige Mengen an Novichok zu Tage kommen.

OK, unsere israelischen Freunde kann niemand zwingen. Das wäre antisemitsch. Außerdem haben sie die Chemiewaffenkonvention nicht unterschrieben, das wäre anti..., vergessen wir's.

Und dann könnte die russische Botschaft in London doch noch einen Trupp Rechtsanwälte anheuern um ihr durch 2 internationale Verträge garantiertes Recht auf konsularischen Kontakt zu den Skripals durchzusetzen.

Und wenn dann die May mitsamt ihrem Anhang im Orkus der Geschichte verschwunden ist, nehmen wir auch gerne in Kauf, das der neue Premierminister Jeremy Corbyn als Putins Pudel diffamiert wird

...
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 4. April 2018, 21:24

Hamiota hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Ich bin mir aber bewusst, dass dies ein ,,Glaube" ist. Man wird u.a. auch bei dem Anschlag auf das Leben von ,,Skripal" nie beweisen können, dass der russische Staat dahinter steckt. Wird uns nie gelingen. Aber aus den o.a. Gründen ,,glaube" ich daran.

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Der große Vorteil eines gepflegten Feindbildes ist der, dass es von den wahren Problemen ablenkt, bzw. diese unwichtiger erscheinen lässt.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Grenzwolf62 » 4. April 2018, 22:50

Heute sogar Frau Mioska, ansonsten ja traditionell Verkünderin der frohen Botschaft ihrer Brötchengeberin in Gestalt der Mehrheit im Rundfunkbeirat, die meldete doch tatsächlich Zweifel im Öffi-Fernsehen an ob das alles so richtig ist mit dem vorschnell Vorverurteilen.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 5. April 2018, 05:21

Man rudert halt langsam zurück, weil es nichts konkretes gibt. In diversen Foren hagelt es ja massenweise Kritik am Verhalten des Westens und dessen Berichterstattung.

Un so ganz nebenbei jubelt man uns auch noch diverse “Experten” unter die behaupten, unser Rechtsstaatsprinzip könne man auf keinen Fall auf die Beziehung zwischen Staaten übertragen. Und das, obwohl wir dieses Prinzip gerade Russland gegenüber wie eine Monstranz vor uns her tragen.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2018, 15:21

Danny, wie sieht eigentlich deine Antwort zu den oben genannten Todesfällen aus? Findest du es nicht seltsam, wen es da wie getroffen hat, wem es nützt und man nichts richtig aufklären kann?

Ich begreife nicht, dass man diese Dinge alle unberücksichtigt lassen kann.

Aktuell sieht es bei den Opfern besser aus:
Julia Skripal rechne damit, die Klinik bald verlassen zu können, berichteten das Fernsehen und die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf ein Telefonat von Julia mit ihrer Cousine Viktoria Skripal.
"Es ist alles gut, alles ist heilbar, es geht allen besser, alle sind am Leben", wird Julia Skripal zitiert. Zum Gesundheitszustand ihres Vaters sagte sie demnach, er ruhe sich aus. Es leide keiner unter Problemen, die nicht heilbar seien. "Ich werde mich bald selbst entlassen."


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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2018, 15:46

Russisches Gift-Labor identifiziert! Hinweise, dass der Kreml hinter der Gift-Attacke steckt, verdichten sich.

Geheimdienstquellen hätten der „Daily Mail“ auch gesagt, dass ausländische Geheimdienste den Briten in einem einmaligen Informationsaustausch wertvolle Hinweise geliefert hätten, die auf eine Täterschaft Russlands hindeuten.

Die Identifizierung sei mit Hilfe von wissenschaftlichen Analysen und der Geheimdienste gelungen, berichtet die Zeitung „The Times“ unter Berufung auf Sicherheitsquellen. Demnach habe Großbritannien schon vor dem Anschlag am 4. März von dem russischen Labor gewusst.

„Wir wussten bis zum ersten Sicherheitsmeeting (in der Woche nach dem Anschlag) ziemlich sicher, dass das mit überwältigender Wahrscheinlichkeit aus Russland kommt“, wird eine Quelle aus Regierungskreisen zitiert.

Russland hat Giftgas-Anschläge geübt
Die britischen Dienste seien sich zudem sicher: Russische Dienste haben in der Vergangenheit Mordanschläge mit dem Nervengift Nowitschok geübt, schreibt die „Times“ weiter.

► Zuvor schrieb „Daily Mail“ unter Berufung auf Geheimdienstquellen, die Russen hätten erprobt, wie das Gift wirke, wenn man damit Türklinken oder andere Alltagsgegenstände beschmiert.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 5. April 2018, 17:49

Das erfordere anderen "Input", etwa von den Geheimdiensten. Man könne nur sagen, dass es mit "extrem ausgeklügelten Verfahren" hergestellt wurde, was auf einen staatlichen Akteur hinweise


Mit Verlaub, dass ist doch Quatsch.

Jedes Chemielabor mit einer ordentlichen Einrichtung und qualifizierten Mitarbeitern kann das Gift herstellen. Gefährlich ist das auch nicht weiter, denn es sind ja zwei
Komponenten.

Die Formeln sind im Netz.

Bild

Links: Formel nach Steven Hoenig. Rechts: Mirsajanows Formel für A-232.


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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2018, 17:59

Spartacus hat geschrieben:Jedes Chemielabor mit einer ordentlichen Einrichtung und qualifizierten Mitarbeitern kann das Gift herstellen. Gefährlich ist das auch nicht weiter, denn es sind ja zwei
Komponenten.
Sparta


Ich staune... [shocked]

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 5. April 2018, 17:59

Ja kann jeder herstellen, einfach mal so im Chemielabor und ist ja auch überhaupt nicht gefährlich, nein nur ein harmloses hochtoxisches Nervengift, das man mal schnell im Labor zusammen mischt und zu was die Experten dabei Vollschutz tragen...? Sicher eine völlige Übertreibung.

...
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 5. April 2018, 18:03

augenzeuge hat geschrieben:......Aktuell sieht es bei den Opfern besser aus:
"Es ist alles gut, alles ist heilbar, es geht allen besser, alle sind am Leben", .....

Das freut mich sehr für die junge Frau, denn die ist ja neben anderen eine völlig unbeteiligte Person.

augenzeuge hat geschrieben:Danny, wie sieht eigentlich deine Antwort zu den oben genannten Todesfällen aus? Findest du es nicht seltsam, wen es da wie getroffen hat, wem es nützt und man nichts richtig aufklären kann?

Die aufgezählten Fälle haben mit dem aktuellen Fall primär nichts zu tun. Dass Du und andere eine Verbindung herstellen, ist wie Pentium richtig schrieb, eine Glaubensfrage. User von Internetforen oder die Schreiberlinge von Zeitungen und die Lautsprecher regierungsfreundlicher Medien dürfen das und tun das zur Genüge. Die internationale Politik aber sollte sich an Fakten halten. Letztendlich steht bei einer Eskalation aufgrund von Vermutungen und „plausiblen Erklärungen“ viel zu viel auf dem Spiel.

Ich glaube zudem: Hier wird der Mordanschlag zweier Menschen – von wem auch immer begangen – instrumentalisiert und medial orchestriert, anstatt das mehrfache Angebot der Russen anzunehmen, den Fall gemeinsam aufzuklären. Denn eine plausible Erklärung, warum die Russen einen nutzlosen Doppelspion mit abgesessener Strafe in Russland nach England ausreisen lassen und ihn nach 8 Jahren dort dilettantisch ermorden wollen, gibt es nicht. Das ist nun wieder keine Glaubensfrage.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2018, 18:07

und ihn nach 8 Jahren dort dilettantisch ermorden wollen


Ganz sicher ist da was aus dem Ruder gelaufen....

Eine Glaubensfrage seh ich dahinter nicht, nur eine Kombination.

Ziehe einfach mal In Erwägung, dass du dich irrst. Oder ist das generell ne Glaubensfrage? [flash]

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 5. April 2018, 18:24

pentium hat geschrieben:Ja kann jeder herstellen, einfach mal so im Chemielabor und ist ja auch überhaupt nicht gefährlich, nein nur ein harmloses hochtoxisches Nervengift, das man mal schnell im Labor zusammen mischt und zu was die Experten dabei Vollschutz tragen...? Sicher eine völlige Übertreibung.

...


Novitchok ein Zweistoffsystem, zwei weniger giftige Komponenten werden zum Zeitpunkt der Anwendung gemischt und entfalten erst dann ihre Wirkung. Die voneinender
getrennten beiden Komponenten kann man natürlich in jedem guten Chemielabor herstellen. Ist das so schwer zu verstehen?

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2018, 18:29

Andrea Sella, Chemiker am University College London:
Hergestellt werden die Gifte aus zwei nicht giftigen Grundstoffen. Die Bestandteile seien recht leicht zu haben, erklärt Gary Stephens, Pharmakologe an der University of Reading. "Die Chemikalien unterliegen keinen strengen Vorschriften." Sie könnten leicht geliefert werden, weil kein Risiko für die Gesundheit der Zulieferer bestehe. Erst in Kombination entfalten die Stoffe ihre Giftwirkung.

Um die Grundstoffe zu Giftsubstanzen zusammenzuführen, braucht es allerdings Fachwissen. Zudem sind Labore mit hohen Sicherheitsstandards nötig, wie sie üblicherweise nur von Regierungen betrieben werden. Ein geübter Chemiker wäre dann jedoch in der Lage, die Nervengifte herzustellen. "Die Nowitschok-Gifte sind so gefährlich, dass keine Terrorgruppe sie produzieren würde", sagt Sella. Er geht davon aus, dass nur ein Staat dazu in der Lage wäre - theoretisch auch außerhalb Russlands.


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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 5. April 2018, 18:37

Spartacus hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Ja kann jeder herstellen, einfach mal so im Chemielabor und ist ja auch überhaupt nicht gefährlich, nein nur ein harmloses hochtoxisches Nervengift, das man mal schnell im Labor zusammen mischt und zu was die Experten dabei Vollschutz tragen...? Sicher eine völlige Übertreibung.

...


Novitchok ein Zweistoffsystem, zwei weniger giftige Komponenten werden zum Zeitpunkt der Anwendung gemischt und entfalten erst dann ihre Wirkung. Die voneinender
getrennten beiden Komponenten kann man natürlich in jedem guten Chemielabor herstellen. Ist das so schwer zu verstehen?

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Der russische Chemiker Andrei Schelesnjakow experimentierte im Mai 1987 im Moskauer Staatlichen Forschungsinstitut für Organische Chemie und Technologie mit Nowitschok-5.[59] Er variierte die Temperatur bei der Reaktion der Binärkomponenten in einem kleinen Reaktor aus korrosionsbeständigem Stahl und entnahm Proben über eine kleine Spritze, die mit einer Kunststoffröhre verbunden war, die sich versehentlich löste, so dass die Substanz austrat. Er konnte das Leck zwar schnell stoppen, bemerkte aber erste Symptome (Schwindel, Ohrensausen, orange Punkte in der Sehwahrnehmung). Außerdem empfand er extreme Angst. Kollegen bemerkten seinen Zustand, führten ihn an die frische Luft, gaben ihm einen Wodka und begleiteten ihn zum Bus nach Hause. An der Bushaltestelle hatte er Halluzinationen, verlor das Bewusstsein und brach zusammen, ein Freund brachte ihn zurück zum Institut. Der KGB-Offizier des Instituts sorgte dafür, dass er in das führende sowjetische Zentrum für Vergiftungen kam, das Sklifosovsky-Institut in Moskau, wo man den Arzt zur Geheimhaltung verpflichtete und den Patienten mit einer Lebensmittelvergiftung anmeldete. Der Arzt bemerkte, dass die Konzentration von Acetylcholinesterase im Körper stark abgefallen war, konnte ihn aber mit Gegenmitteln wie Atropin stabilisieren, so dass er nach zehn Tagen in kritischem Zustand langsam wieder das Bewusstsein erlangte. Nach einer weiteren Woche auf der Intensivstation kam er an das Institut für Arbeitshygiene und Arbeits-Pathologie in Leningrad, das eine geheime Abteilung für solche Vergiftungsfälle hatte (eine von drei solchen Abteilungen in der Sowjetunion, die anderen waren in Wolgograd und Kiew, bekannt als Spezialabteilung für Foliant-Probleme). Schelesnjakow blieb dort drei Monate. Er konnte nicht gehen, litt an chronischer Schwächung der Arme, einer Hepatitis mit folgender Leberzirrhose, Epilepsie, Schüben von Depression und Unfähigkeit zu lesen oder sich zu konzentrieren. Schelesnjakow erholte sich langsam, blieb aber arbeitsunfähig und starb fünf Jahre später 1992 aufgrund seines sich allgemein verschlechternden Gesundheitszustandes....

quelle: Wiki

Falls jemand einen Chemiebaukasten hat oder ein Chemielabor betreibt....
https://de.wikipedia.org/wiki/Nowitschok
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. April 2018, 18:56

Das passt exakt: (Spiegel)

Längst geht es nicht mehr nur um den Anschlag auf Skripal. Es geht um die grundsätzliche Frage, wie der Westen einem Land gegenübertritt, das mit Desinformationskampagnen wie bei der Krim-Annexion, dem Krieg in der Ostukraine oder dem Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 weiszumachen versucht, es gebe keine belastbaren Tatsachen mehr.


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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Grenzwolf62 » 5. April 2018, 19:10

Letztens hab ich einen Artikel eines Spezialisten für Nervengifte gelesen, der meinte das man an dem Zeug definitiv sterben muss, sonderbar wie die Anschlagsopfer scheinbar auf dem Weg der Erholung sind.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Ari@D187 » 5. April 2018, 19:53

augenzeuge hat geschrieben:Russisches Gift-Labor identifiziert! Hinweise, dass der Kreml hinter der Gift-Attacke steckt, verdichten sich.
[...]

Zusammenfassend: Nichts Genaues weiß man immer noch nicht...

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Alles wird gut!
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