Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Spartacus » 28. März 2018, 18:09

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben: Die Ketten, wie Netto, Aldi, Rewe oder Edeka kommen heute fast an diese Qualität ran.

Sind ja auch alles unsere Brötchen. [hallo]


Backen die nicht teilweise selbst?

AZ


[flash]

Kennst du noch einen Bäcker, der selber bäckt?

Ich kenne nur noch Heißluftöfen, die sich in ominösen Backstuben befinden, wo aber eben nichts mehr gebacken wird.

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon augenzeuge » 29. März 2018, 17:04

Spartacus hat geschrieben:
Kennst du noch einen Bäcker, der selber bäckt?

Ich kenne nur noch Heißluftöfen, die sich in ominösen Backstuben befinden, wo aber eben nichts mehr gebacken wird.

Sparta


Dann bist nicht auf dem neuesten Stand. Da gibts einige. Aldi bäckt noch mehr selbst. Da bleibt Harry außen vor.
Natürlich streiten sich Experten, was backen ist. Aber Aldi gewinnt.
https://www.derwesten.de/wirtschaft/str ... 60686.html
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Volker Zottmann » 29. März 2018, 17:43

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Kennst du noch einen Bäcker, der selber bäckt?

Ich kenne nur noch Heißluftöfen, die sich in ominösen Backstuben befinden, wo aber eben nichts mehr gebacken wird.

Sparta


Dann bist nicht auf dem neuesten Stand. Da gibts einige. Aldi bäckt noch mehr selbst. Da bleibt Harry außen vor.
Natürlich streiten sich Experten, was backen ist. Aber Aldi gewinnt.
https://www.derwesten.de/wirtschaft/str ... 60686.html
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Unser Aldi Nord wird von Harry-Brot mit anderen Verpackungen beliefert. Bekomme genau meine Brotsorten wenn ich will, immer nen Groschen rund billiger. Backen wird hier nicht ein Aldi im weiten Rund.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon karnak » 29. März 2018, 17:43

Wenn es sicher auch nicht zum Thema gehört trotzdem etwas von mir zur Erläuterung. Denn auch damit kenne ich mich mittlerweile, nach 28 Jahren , aus. [grin]
Ein Bäcker der noch " richtig" bäckt produziert für seine Brötchen den Teig , formt daraus die Rohlinge und schiebt sie in den Ofen. Bei dem anderen System wird der Teig ebenfalls produzier,t zu Rohlingen geformt und dann schockgefroren. Nach dem Auftauen in der entsprechenden Filiale werden diese Rohlinge nicht gebräunt oder aufgebacken, sie werden vollinhaltlich gebacken wie beim Bäcker auch. Der Unterschied zu den " richtig gebackenen " Brötchen ist in der Qualität gering, wenn für den Konsumenten überhaupt erkennbar. Das hat zur Folge, dass sich dieses System in den letzten 20 Jahren in riesen Sprüngen entwickelt hat, der Endverbraucher hat darüber entschieden. Denn das Preis -Leistungsverhältnis ist dabei unschlagbar und für den Handel hat es ebenfalls unschlagbare Vorteile, das Risiko zu viel oder zu wenig auf den Ladentisch zu bekommen tendiert bei Null, er kann zu jeder Zeit innerhalb kürzester Zeit nachbacken und den Markt bedienen, ein " richtiger" Bäcker ist dazu nicht in der Lage. Bei Brötchen gehört dieses System definitiv die Zukunft. Bei Broten sieht es etwas anders aus, die Laibe werden zu 70 % vorgebacken und so in die Filialen geliefert. Dort werden sie sicher für die restlichen 20 % "aufgebacken" , was den Geschmack im Vergleich zu einem "Bäckerbrot" schmälert, aber auch dort ist man am Basteln um das zu ändern.
Das nun Aldi noch selbst bäckt, im Sinne einer eigenen Backstube, davon habe ich noch nie gehört und das auch noch nicht gesehen. Aldi nimmt unsere vorgefertigten Produkte, ob nun Brot oder Brötchen in riesen Mengen über ihre Zentrallager ab.
In Potsdam gibt es übrigens noch einen wirklich privaten Bäcker mit Backstube und Verkaufsladen davor, der Rest ist längst verschwunden.
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon karnak » 29. März 2018, 17:49

Volker Zottmann hat geschrieben: Unser Aldi Nord wird von Harry-Brot mit anderen Verpackungen beliefert. Bekomme genau meine Brotsorten wenn ich will, immer nen Groschen rund billiger. Backen wird hier nicht ein Aldi im weiten Rund.

Gruß Volker

[grin] Du hast das richtig erkannt Volker, ob Aldi oder Penny oder ein anderer Diskounter, die Verpackung macht den einzigen Unterschied, Diskounter legen Wert auf "Eigenmarken " also bekommen sie ihr Brot in den passenden Tüten, der Inhalt ist überall der Gleiche. Letztlich teilt sich Lieken und wir den bundesdeutschen Markt im SB Bereich , die es mal noch gab sind längst den Bach runtergegangen.
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Volker Zottmann » 29. März 2018, 18:05

karnak hat geschrieben: [grin] Du hast das richtig erkannt Volker, ob Aldi oder Penny oder ein anderer Diskounter, die Verpackung macht den einzigen Unterschied, Diskounter legen Wert auf "Eigenmarken " also bekommen sie ihr Brot in den passenden Tüten, der Inhalt ist überall der Gleiche. Letztlich teilt sich Lieken und wir den bundesdeutschen Markt im SB Bereich , die es mal noch gab sind längst den Bach runtergegangen.

Dein Beipflichten gefällt mir mal. [super]
Siehst Du Kristian, so war das schon mein ganzes Leben lang. Immer möglichst genau geschaut, gemerkt, registriert.
Und da ich viel rumkam, viele Reibungspunkte auch bei der Stasi, selbst im Familiären sah, weiß ich so auch von Dingen zu berichten, die Du nie in Drewitz gesehen hast.
Deshalb sollte man Zeitzeugen, so wie auch Dir gerade, mehr Glauben schenken.

Gruß Volker
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon augenzeuge » 29. März 2018, 18:09

Im Harz gibts nur Aldi Nord, da mag das stimmen. Lest doch mal, was Aldi Süd so plant.

Aldi Süd will seine bisher genutzten Backautomaten sukzessive abschaffen und künftig nur noch Produkte anbieten, die Mitarbeiter vor Ort frisch backen. Man reagiere damit auf Kundenwünsche nach mehr Frische und Transparenz, so der Discounter.


In einer Mitteilung kündigte der Discounter an, seine Filialen sukzessive auf ein manuelles Backsystem unter dem Namen "Meine Backwelt" umstellen zu wollen. Die bisher eingesetzten Backautomaten werden damit der Vergangenheit angehören.

Das dem Unternehmen nach erweiterte Brot- und Backwaren-Angebot solle je nach Standort bis zu 40 verschiedene Artikel im Sortiment führen, "die von den Mitarbeitern in den Filialen frisch gebacken werden" heißt es.


Was sagt ihr nun?
https://www.stern.de/wirtschaft/news/al ... 52742.html

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon pentium » 29. März 2018, 18:11

Und das alles damals in der BRD...herrlich...alltag in den 50er?

...
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon karnak » 29. März 2018, 18:24

augenzeuge hat geschrieben:Im Harz gibts nur Aldi Nord, da mag das stimmen. Lest doch mal, was Aldi Süd so plant.

Aldi Süd will seine bisher genutzten Backautomaten sukzessive abschaffen und künftig nur noch Produkte anbieten, die Mitarbeiter vor Ort frisch backen. Man reagiere damit auf Kundenwünsche nach mehr Frische und Transparenz, so der Discounter.


In einer Mitteilung kündigte der Discounter an, seine Filialen sukzessive auf ein manuelles Backsystem unter dem Namen "Meine Backwelt" umstellen zu wollen. Die bisher eingesetzten Backautomaten werden damit der Vergangenheit angehören.

Das dem Unternehmen nach erweiterte Brot- und Backwaren-Angebot solle je nach Standort bis zu 40 verschiedene Artikel im Sortiment führen, "die von den Mitarbeitern in den Filialen frisch gebacken werden" heißt es.


Was sagt ihr nun?
https://www.stern.de/wirtschaft/news/al ... 52742.html

AZ

Also ich sage, kommt darauf was Aldi unter " von den Mitarbeitern in den Filialen frisch gebacken werden" versteht, zumindest bei den Brötchen tun sie das mit den "Backautomaten" jetzt schon, ob sie mit dem " frisch gebacken " auch das vorherige Teigkneten verstehen. Wenn ja wollen sie wohl in die Tradition der DDR - Kaufhallenbäckerei eintreten [flash] , ein personalintensives Geschäft, kann ich mir gerade bei Aldi nur schwer vorstellen.
Und mir ist nicht ganz klar was man unter"Backautomat" versteht, meint man denn 2018 heizt ein "richtiger" Bäcker seinen Ofen wie bei Wilhelm Busch nach Gefühl vor und fängt dann an zu backen? [flash]
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon augenzeuge » 29. März 2018, 18:36

Soweit ich das weiß, macht Aldi aus diesen Automaten ein Geheimnis. Keiner darf reingucken. [shocked]

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon karnak » 29. März 2018, 18:40

Na dann. [flash]
Und das der Kunde vor Ort sein Ganzbrot selber schneiden kann, auch das ist in der Praxis auch längst nichts Besonderes mehr, bei REWE, EDEKA und Co. gibt es das schon lange, Aldi hängt in solchen Dingen imme etwas hinterher. Das mit den " Brotbackautomaten" hat vor ca.20 Jahren angefangen, Aldi hat sich erst vor 5 bis 6 Jahren dazu entschlossen.
Dass das Ganze der Bäckereiinnung nicht gefällt ist logisch auch klar, aber auch dort dreht sich die Welt nun mal weiter, der Trend geht seit vielen Jahren dorthin, er ist nicht mehr aufzuhalten weil der Endverbraucher es annimmt. Der Anteil der "richtigen" Bäcker am Umsatz schwindet seit Jahrzehnten, sicher wird es sie weiter geben, aber sie werden mehr und mehr eine Nische bedienen und nicht mehr den Markt beherrschen, dass Ganze nennt sich Kapitalismus. [hallo]
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2020, 16:59

Habe mal nen alten Fred zum Text geweckt. Mich interessiert das immer,also kurz was gelesen in Irgendwas für einer Zeitschrift, und dann ist die Aussage im Text doch umfassender, aussagekräftiger als man denkt.

Hin zu Robert Atzorn, Baujahr 1945, da steht über ihn in" Bild am Sonntag" vom 30. August 2020 ....Textauszug:Dann scheitert auch seine erste Ehe. Atzorn:"Sie war damals 17, ich 22. Daß wir geheiratet haben, ist ja nur nebenbei passiert, damit wir zusammen eine Wohnung bekommen. Keiner weiß in dem Alter, was es bedeutet, eine Beziehung aufzubauen."Textauszug ende

Der Ort, das könnte München gewesen sein, Atzorn studierte dort später auf der Schauspielschule , das Jahr bestimmt 1967. Das mit der Heirat und dann erst Wohnung also ähnlich DDR Werdegang bei jungen Leuten? Wer kann da mehr drüber texten, hat sowas vielleicht selber erlebt?

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Kumpel » 20. September 2020, 17:04

Das mit der Heirat um eine Wohnung zu bekommen ist eine andere Gemengelage als in der DDR.
Im Westen war man da erheblich konservativer als in der DDR.
Wilde Ehen wollte da kaum ein Vermieter.
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2020, 17:26

Die DDR Kumpel, die war auch nicht gerade "unkonservatiever" wie die BRD. Unser Kind musste zum Bsp. 1976 erst einen gemeinsamen Namen bekommen(eben durch Heirat).Und gut, das haben alles meine Schwiegereltern organisiert. Mich selber hatte das wohl nicht interessiert. Ich nehme mal an, die Ausbauwohnung in Leipzig (selber gesucht im Viertel meiner Schwiegereltern) hätten wir in dem Jahr auch in wilder Ehe bekommen, gerade weil der Vermieter eine private Hausverwaltung war.

Denn warum sollte sich HVerwaltung irgendwelche Vorschriften vom sozialistischen Staate selber machen lassen?

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon pentium » 20. September 2020, 17:35

Bis in die 1970er-Jahre untersagten gesetzliche Verbote in Bayern und einzelnen Schweizer Kantonen das Zusammenleben eines unverheirateten gegengeschlechtlichen Paares in einer gemeinsamen Wohnung. Erst mit der Abschaffung dieser Konkubinatsverbote wurde dieses Verhalten legal.[1] In der Bundesrepublik Deutschland konnte der Vermieter einer Wohnung wegen Kuppelei belangt werden, wenn er einem nicht verheirateten Paar oder einer Prostituierten eine Wohnung vermietete oder überhaupt, wenn er in seiner Wohnung anderen Unzucht gestattete. Erst seit dem Urteil des BGH vom 17. April 1970 (Az. I ZR 124/68) wurden solche Mietverträge auch zivilrechtlich als nicht sittenwidrig und damit wirksam anerkannt. Es war daher üblich, dass sich der Vermieter vor Abschluss eines Mietvertrags zum Beispiel den Trauschein des Paares vorlegen ließ. Beherbergungsbetriebe (zum Beispiel Hotels) fielen nicht unter die Ausnahme des § 180 Abs. 3, da ein Hotelzimmer keine ständige Wohnung ist. Somit machten sich der Inhaber oder Mitarbeiter bis 1968 (DDR) oder 1973 (Bundesrepublik Deutschland) wegen Kuppelei strafbar, wenn sie einem unverheirateten Paar ein gemeinsames Zimmer vermieteten. Deshalb gaben sich dort oft unverheiratete Paare als Ehepaar aus.

Berichtet Wiki zum Thema: Wilde Ehe
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2020, 17:57

Da fällt mir doch sofort noch etwas ein, weil mal angesprochen von einem Arbeitskollegen. Stichwort "Prügelverbot" in Old BRD.Ob jetzt Schule oder Familie keine Ahnung mehr. Das wäre wohl echt spät erst beschlossen worden, Ende der 70er Jahre, eventuell später? Vielleicht findet da Pentium auch etwas dazu?

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon augenzeuge » 20. September 2020, 18:10

Edelknabe hat geschrieben:Da fällt mir doch sofort noch etwas ein, weil mal angesprochen von einem Arbeitskollegen. Stichwort "Prügelverbot" in Old BRD.Ob jetzt Schule oder Familie keine Ahnung mehr. Das wäre wohl echt spät erst beschlossen worden, Ende der 70er Jahre, eventuell später? Vielleicht findet da Pentium auch etwas dazu?

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An Schulen der BRD wurde die Prügelstrafe 1973 per Gesetz verboten. Der Freistaat Bayern brauchte noch länger. Erst sieben Jahre später zog er nach.

Nun klar, wer wann konservativer war?

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2020, 10:27

Verrückt was Jörg, wie modern der Sozialismus dagegen daherkam. Und nee, unsere Lehrer(bis Ende der 60er) zogen auch an die Ohren und du wurdest schonmal derb angefasst. Nur prügeln(Backpfeifen und so) tat Keiner mehr.Ach so,einer der Lehrmeister schmiss auch mal den schweren Schlüsselbund nach einem.

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Interessierter » 21. September 2020, 10:44

Also eine Ohrfeige war mir lieber als Nachsitzen oder seitenlange Strafarbeiten schreiben zu müssen.... [grins]
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon steffen52 » 21. September 2020, 10:51

Edelknabe hat geschrieben:Verrückt was Jörg, wie modern der Sozialismus dagegen daherkam. Und nee, unsere Lehrer(bis Ende der 60er) zogen auch an die Ohren und du wurdest schonmal derb angefasst. Nur prügeln(Backpfeifen und so) tat Keiner mehr.Ach so,einer der Lehrmeister schmiss auch mal den schweren Schlüsselbund nach einem.

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So einen Schlüsselbund bekam ich vom Sportlehrer ins Kreuz und einen Klaps auf den Kopf auch ab und an. Das hatte aber immer seinen Grund. Zu Hause erzählen konnte man es nicht, sonst bekam man vom Vater gleich
auch noch eine Backpfeife! Gestorben sind wir daran nicht und hatten halt Respekt vor den Lehrern. Im Gegensatz zu heute, da drohen die Eltern gleich mit dem Anwalt!!! [denken]
Gruß steffen52
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon zoll » 21. September 2020, 11:26

Prügeln als Strafe und um ein Wohlverhalten zu erzwingen geht gar nicht. Ob mein Vorredner noch unter seinen, von ihm als Verdienst zur Erziehung bezeichneten Prügel immer noch leidet?
zoll
 

Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Kumpel » 21. September 2020, 11:41

steffen52 hat geschrieben:Gestorben sind wir daran nicht und hatten halt Respekt vor den Lehrern. Im Gegensatz zu heute, da drohen die Eltern gleich mit dem Anwalt!!! [denken]
Gruß steffen52


Interessant wofür manche ihren Respekt vergeben. Das erklärt ihr heutiges Weltbild etwas besser.
Mein POS Schuldirektor war auch so Einer und hat schon mal seinen Schlüsselbund einem Schüler in die Seite gerammt. Respektiert habe ich den für sowas nie.
Kumpel
 

Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Interessierter » 21. September 2020, 12:20

Man sollte bei der heutigen Beurteilung aber nicht das Jahrzehnt vergessen, in die hier schreibende, ältere User die Schule besuchten. So waren das beispielsweise bei mir die 50ziger Jahre und es war die Sichtweise als Kind oder Jugendlicher, die jetzt geschildert werden.

Fast immer war die Strafe auch gerechtfertigt und der Lehrer wurde trotzdem geachtet, weil der gleiche Lehrere nämlich niemanden ins Klassenbuch eintrug und sich bei Klassenfahrten als echter Freund und Kumpel erwies.

Heute sehe ich das auch etwas anders; aber wenn ich höre was Lehrer sich heute bieten lassen müssen. dann würde ich verstehen wenn einem Lehrer da mal " die Hand ausrutscht ".

[hallo]
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Harsberg » 21. September 2020, 12:36

Interessierter hat geschrieben:Also eine Ohrfeige war mir lieber als Nachsitzen oder seitenlange Strafarbeiten schreiben zu müssen.... [grins]



Ich bin als Umsiedler im Dezember 1945 noch eingeschult worden, Prügel, also Ohrfeigen oder Rohrstock habe ich nicht kennengelernt, hat auch kein Lehrer anzuwenden brauchen.

Nachsitzen für vergessene Hausaufgaben, die wir dort nachholen mussten, haben geholfen das zu vermeiden.

Ellenlange Strafarbeiten, oder 100mal schreiben: ich soll im Unterricht aufpassen, oder ich soll im Unterricht nicht stören gab es bei uns auch nicht.

PS: bis zum dritten Schuljahr hatte ich alte Lehrer, auch ehemalige Soldaten, ab Klasse 4 bekamen wir auch sogenannten Neulehrer.
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Interessierter » 21. September 2020, 13:02

Sehr richtig Harsberg. Ich wurde 1949 eingeschult und in der Grundschule gab es damals sogar noch etwas mit dem Rohrstock oder mit dem Lineal auf Finger.
Auf der Realschule später immerhin noch Ohrfeigen von einigen Lehrern.

So war es - wie wohl auch heute noch - sehr unterschiedlich in den verschiedenen Gegenden oder Schulen mit den Erziehungsmethoden.

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon steffen52 » 21. September 2020, 15:37

Interessierter hat geschrieben:Man sollte bei der heutigen Beurteilung aber nicht das Jahrzehnt vergessen, in die hier schreibende, ältere User die Schule besuchten. So waren das beispielsweise bei mir die 50ziger Jahre und es war die Sichtweise als Kind oder Jugendlicher, die jetzt geschildert werden.

Fast immer war die Strafe auch gerechtfertigt und der Lehrer wurde trotzdem geachtet, weil der gleiche Lehrere nämlich niemanden ins Klassenbuch eintrug und sich bei Klassenfahrten als echter Freund und Kumpel erwies.

Heute sehe ich das auch etwas anders; aber wenn ich höre was Lehrer sich heute bieten lassen müssen. dann würde ich verstehen wenn einem Lehrer da mal " die Hand ausrutscht ".

[hallo]

Da hast Du völlig recht, Interessierter! Genau so ist es damals gewesen und heute was sich die Lehrer und Erzieher so alles bieten lassen müssen, aber nicht nur von den Kindern( Schülern) sondern auch von den Eltern.
Davon kann meine Frau einen Roman schreiben. [frown]
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2020, 17:06

Irgendeiner, ich glaube Peter der Seeman(Turtle) schrieb mal von Vergebung. Du musst also, um in innerem Frieden mit dir leben zu können vergeben können.Da ist echt was dran. Vegeben wir also unseren ehemaligen Lehrern und Lehrmeistern und gut iss.

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon Volker Zottmann » 21. September 2020, 18:33

Meine meisten Lehrer waren in Ordnung und meine Lehrausbilder alle.
Warum aber sollte ich den restlichen ihre steten Verfehlungen in der Erziehung vergeben? Die waren doof, im wahrsten Sinne des Wortes, einer sogar sadistisch brutal.

Gruß Volker
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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2020, 11:23

Davon kann meine Frau einen Roman schreiben


Kann sie doch machen, ist sicher interessant.
Sie hat ja schon einen Korrekturleser an ihrer Seite. [wink]

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Re: Alltag des Bürgers/ 50er und 60er Jahre in der BRD

Beitragvon steffen52 » 22. September 2020, 11:36

augenzeuge hat geschrieben:
Davon kann meine Frau einen Roman schreiben


Kann sie doch machen, ist sicher interessant.
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