Da Facebook gerade wieder einmal negative Schlagzeilen macht, möchte ich gerne einmal meine Meinung dazu schreiben. Natürlich ist es richtig den Umgang von Facebook mit Daten der User ebenso wie die unzähligen Hassbeiträge und offensichtlichen Wahlmanipulationen zu kritisieren. Es gäbe da noch diverse weitere Dinge negativ zu erwähnen.
Die Voraussetzung dazu bieten aber doch letztendlich erst die Millionen User von Facebook!
Wie dämlich muss man eigentlich sein, wenn man sein ganzes Leben weltweit öffentlich macht? Wie dämlich muss man eigentlich sein, wenn man prahlerisch schreibt, von wann bis wann man wo im Urlaub ist und sich dann auch noch wundert, wenn eingebrochen wird? Wie dämlich muss man eigentlich sein, sich so wichtig zu nehmen, dass man meint man müsse akurat den eigenen Tagesablauf weltweit veröffentlichen? Das alles möglichst noch mit Fotos unterlegt.
Selbst intime Dinge wie eigene Krankheiten oder noch schlimmer die von Angehörigen, scheut man sich nicht, fernab jeglicher Moralvorstellungen, ins Internet einzustellen.
Gleich ob du durch die Straßen schlenderst, im Wartezimmer oder in öffentlichen Verkehrsmitteln sitzt, überall werden neue Nachrichten für Facebook verfasst..
Wer sein Leben und oftmals auch dass von Familienangehörigen (oft sogar ohne dass diese Kenntnis davon haben ) im Internet öffentlich macht, sollte sich nicht wundern, wenn mit seinen Daten " Schindluder " getrieben wird.
Reicht es nicht, wenn man Freunden und Bekannten das alles per Mail mitteilt, von denen man glaubt, dass es sie wirklich interessiert sind und die damit nicht " hausieren gehen " ?
Zu meiner vorstehend persönlichen Meinung fand ich gerade auch dieses:
Wie gefährlich ist Mark Zuckerberg?
Der Facebook-Gründer galt als Genie, als Visionär, er wollte die Welt verändern. Doch nach dem Datenskandal zeigt sich: Das ist nur die eine Seite der Geschichte.
Die Geschichte von Facebook ist auch die eines Unternehmens, das alles für sein Wachstum tut. „Move fast and break things“ – das war Facebooks Motto, es stand sogar an den Wänden der Zentrale. Schnell sein – und wenn es schief geht, kann man sich immer noch entschuldigen. Das hat Mark Zuckerberg verinnerlicht.
Kopieren und zerstören
Seit Jahren ist ihm die Privatsphäre der Nutzer weniger wichtig als der wirtschaftliche Erfolg. Das Geschäft mit der Werbung steht stets an erster Stelle. Bereits 2010 geriet Facebook wegen der Weitergabe von Nutzerdaten an Dritte in die Kritik. 2014 wurde bekannt, dass Facebook zwei Jahre zuvor Hunderttausende seiner Nutzer zu Versuchspersonen gemacht hatte, um in einer Studie herauszufinden, wie sich positive und negative Emotionen in Netzwerken verbreiten.
Die Nutzer kümmerte das wenig. Es wurden immer mehr.
Zuckerberg hat es geschafft alle Konkurrenten, die Facebook gefährlich werden könnten, unschädlich zu machen. „Copy and Crush“, kopieren und zerstören, nennt sich das. Als etwa „Periscope“ aufkam – eine App für Videoübertragungen in Echtzeit – baute Zuckerberg eine ähnliche Funktion einfach bei Facebook ein. User nutzen ihren Facebook-Zugang mittlerweile, um sich auf anderen Webseiten anzumelden, teilen ihren Freunden bei einem Terroranschlag mit, dass sie in Sicherheit sind und schreiben Nachrichten über den Facebook-Messenger, wenn sie früher eine SMS getippt hätten. Zu Facebook gehören heute Whatsapp und Instagram, die wohl populärste Seite zum Teilen von Fotos.
Facebook ist ohne Zweifel einer der mächtigsten Konzerne der Welt. Nur ist daraus bei Mark Zuckerberg nicht das Gefühl erwachsen, Verantwortung zu tragen.
Er ist der Meinung, dass Facebook die Information demokratisiert hat. Hier kann jeder sagen, was er will. Was auch immer auf Interesse stößt, verteilt sich schneller als anderes. Lange unterschied Facebook nicht zwischen Fakenews, Satire und echten Nachrichten, tut es in Deutschland bis heute weitgehend nicht. Der Politik suggerierte Zuckerberg stets: Vertraut uns, reguliert uns nicht, wir wissen, was wir tun.
Wissen sie es?
Facebook befindet sich in der tiefsten Krise seiner Geschichte. Möglicherweise ist der sagenhafte Aufstieg des Unternehmens bald vorbei.
Der vollständige Beitrag hier:
https://www.tagesspiegel.de/politik/fac ... 04954.html