Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Wie lief der Alltag in beiden deutschen Staaten zur Zeit der Teilung ab? Wie wurde gearbeitet? Was waren typische Berufe? Was wurde nach Feierabend gemacht? Wohin gings in den Urlaub?
Dies ist der Bereich zum Thema "Alltag"

Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Interessierter » 23. Januar 2018, 13:55

Hübsche Mädchen himmelten Marko Schubert an, als er betont cool auf dem Schulhof rauchte. Ein teures Hobby. Also ging er in den Achtzigerjahren in Ostberliner Kaufhäusern regelmäßig auf Diebestour.

Bild
Der Autor beim Rauchen mit seinem Bruder Benny im Garten der Familie. Die Sucht - bevorzugte Marke "Cabinet" - finanzierte er sich mit langen Fingern.

Ich war 14, als ich zu rauchen anfing. An jenem herrlichen Sommertag im Ostberliner Volkspark Friedrichshain bestand mein Ferienjob darin, gemächlich die Grünanlagen zu pflegen. Zwei hinreißend aussehende Kolleginnen legten sich in jeder Mittagspause spärlich bekleidet zum Sonnen aufs Dach des Geräteschuppens. In genussvollen Zügen bliesen sie kleine Rauchschwaden in den blauen Himmel. "Alte Juwel" kosteten 2,50, "Cabinet" 3,20 und "Club" vier Mark.

Ich wählte, wie so oft im Leben, die Mitte. Mit meiner ersten "Cabi" in der Hand kam ich tatsächlich mit den verführerischen Mädchen ins Gespräch. So begann mein neues Leben im Qualm der DDR. Schon bald brauchte ich eine Pappschachtel am Tag und deutlich mehr Geld.

Mit dem Altstoffwagen vor fremden Wohnungen nach leeren Schnapspullen und vergilbtem Papier zu betteln, war irgendwann einfach nicht mehr drin. Allein schon die Peinlichkeit, dass mich womöglich jemand aus der Schule dabei ertappen könnte, verbot diese Aktivität grundsätzlich. Die Hosentaschen-Durchsuch-Methode war zwar meistens von Erfolg gekrönt, da mein Vater wirklich überall Kleingeld hinterließ. Sie brachte aber nicht genug ein. Schlecht bezahlte Jobs waren nur in den Ferien möglich. Aber ich musste doch rauchen! Alle qualmten: Eltern, Lehrer, coole Kumpels und vor allem verführerische, leicht bekleidete Mädchen auf den Dächern meiner Stadt.

Lukrative Familieneinkäufe


In dieser Zeit traf es sich gut, dass ich nach der Schule Familieneinkäufe erledigen durfte. Mit den leeren, stinkenden Bierflaschen meines Vaters und einem kaum leserlichen Einkaufszettel meiner Mutter in die menschenüberfüllte Kaufhalle zu gehen, war eigentlich kein kindliches Vergnügen. Doch es lagen dafür fast immer 30 Mark in der Küche.

Zuerst beschiss ich Mutter beim Restgeld. Nur um ein paar Pfennige, aber immerhin. Doch eines Tages ließ ich eine Putzi-Zahnpastatube vor dem Bezahlen in meiner Jacke verschwinden. Diese kurze Bewegung brachte immerhin ein bisschen Geld zusätzlich bei der Abrechnung am Abend. Und schon bald gelangten allerhand kleine Artikel wie Nudossi-Becher, Bautzener Senf, Leberwürste, Marella-Margarine, Schmelzkäse, Puddingpulver und Blockschokolade ohne Bezahlung in eine meiner vielen Taschen.

Den vollständigen Bericht mit weiteren 7 Fotos findet man hier:
http://www.spiegel.de/einestages/diebes ... 63478.html

Wenn damals viele Bürger der DDR sich schon regelmäßig am Volkseigentum " bedienten ", dann war es vielleicht nicht verwunderlich, wenn einige Jugendliche es ihnen nachmachten... [wink]
Interessierter
 

Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Nov65 » 23. Januar 2018, 14:12

Armseliger Willi, dieser junge Mann. So handelte und tickte ganz sicher nur eine kleine Gruppe der DDR-Bevölkerung.
Dieser Mann, damals Jugendlicher, war kriminell.
Die andere Seite: Wegen der Mangelwirtschaft "holten" viele aus den LPGen und den Betrieben alles raus. Das ist eine bekannte Praxis.
Andreas
Nov65
 
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Kumpel » 23. Januar 2018, 14:53

Nov65 hat geschrieben: So handelte und tickte ganz sicher nur eine kleine Gruppe der DDR-Bevölkerung.


Na ja , so ähnlich kenne ich das auch. In der Lehre hatten wir auch so eins zwei Jungs die unverfroren Schnapsflaschen in ihren Beutel mit dem röhrenden Hirsch steckten.
Beliebte Klauartikel waren teure Schokolade, Edelkonserven oder dieser Duschschaum in der Spraydose.Das Zeug wurde dann gerne beim Duschen dem Nachbarn unverhofft in den Hintern gesprüht.
Kumpel
 

Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Januar 2018, 17:40

Auf dem Bau zu klauen war oft dem Mangel geschuldet.
Es trieb aber auch Blüten, die ich selbst erlebte, so etwa, dass ein Kollege einen ganzen Traktor mit zwei Anhängern voll mit HWL-Platten (Heraklit) beladen, sich nach Hause fahren ließ. Mit Kies und Sand war es noch weiter verbreitet. Wer Kies brauchte, bekam welchen, meistens mit Wissen der Bauleitung. Es gab aber auch damals keine Möglichkeit, offiziell ein Fahrzeug oder Kies zu bekommen. Sand hingegen konnte man in einer privaten Sandgrube bestellen, samt Lieferung.

In Kaufhallen zu klauen war bei einigen Jugendlichen beliebt. Mir wäre das niemals in den Sinn gekommen. So schreckte schon ab, dass damals die Ladendiebe zusätzlich zur Bestrafung noch fotografiert und im Geschäft gut sichtbar ausgehängt wurden...

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Spartacus » 27. Januar 2018, 17:42

So schreckte schon ab, dass damals die Ladendiebe zusätzlich zur Bestrafung noch fotografiert und im Geschäft gut sichtbar ausgehängt wurden


Das habe ich zwar niemals gesehen, aber die Idee an sich ist gut.

Sollte man heute mal umsetzen. [hallo]

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon augenzeuge » 27. Januar 2018, 18:58

Spartacus hat geschrieben:
So schreckte schon ab, dass damals die Ladendiebe zusätzlich zur Bestrafung noch fotografiert und im Geschäft gut sichtbar ausgehängt wurden


Das habe ich zwar niemals gesehen, aber die Idee an sich ist gut.

Sollte man heute mal umsetzen. [hallo]

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon andr.k » 27. Januar 2018, 19:35

augenzeuge hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
So schreckte schon ab, dass damals die Ladendiebe zusätzlich zur Bestrafung noch fotografiert und im Geschäft gut sichtbar ausgehängt wurden


Das habe ich zwar niemals gesehen, aber die Idee an sich ist gut.

Sollte man heute mal umsetzen. [hallo]

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 27. Januar 2018, 19:36

In der Marktstraße in QLB gab es nur eine Kaufhalle, später war dort die Deutsche Bank drinnen. 50m vom Rathaus entfernt. Wenn man in den 1960/70ern dort rein ging, sah man keine "Straße der Besten". Ganz im Gegenteil, es waren die Schlechtesten, nämlich jene Ladendiebe, die erwischt wurden. Fein säuberlich in etwa DIN-A4 gerahmten Bildern aufgehängt.
Das war nicht nur abschreckend, wohl auch beschämend für die erwischten. Eine Direktorengattin aber bekam eine Krankheit attestiert, nämlich die krankhafte Kleptomanie. Die wurde nicht abgelichtet.
Richtig so, denn die Frau war ja schon mit ihrer schrecklichen Krankheit gestraft genug... [laugh]

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon SkinnyTrucky » 27. Januar 2018, 19:50

Meine Englisch Lehrerin war mal verurteilt wegen Diebstahl....sie hatte in einem Kaufhaus versucht einen Pelzmantel zu stehlen und wurde erwischt....


groetjes

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon andr.k » 27. Januar 2018, 19:55

SkinnyTrucky hat geschrieben:Meine Englisch Lehrerin war mal verurteilt wegen Diebstahl....sie hatte in einem Kaufhaus versucht einen Pelzmantel zu stehlen und wurde erwischt....


groetjes

Mara


Und gab es auch Fotos? [ich auch]
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon SkinnyTrucky » 27. Januar 2018, 20:03

andr.k hat geschrieben:Und gab es auch Fotos? [ich auch]


[flash]

Nee, ich glaube nicht.... [denken]

Zu meiner Zeit wurden nur Helden des Sozialismus abgelichtet und irgendwo für jeden sichtbar auf meistens rotem Tuch angepappt....


groetjes

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon andr.k » 27. Januar 2018, 20:09

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Nee, ich glaube nicht.... [denken]

Zu meiner Zeit wurden nur Helden des Sozialismus abgelichtet und irgendwo für jeden sichtbar auf meistens rotem Tuch angepappt....


groetjes

Mara

In Schwerin gab es so etwas auch nicht. Mit den "Helden" [laugh] kenne ich das auch noch.
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Beethoven » 28. Januar 2018, 09:57

Oh Gott, Marx & Engels, was ist denn das wieder für eine Ente?
Außer natürlich in QLB. Da gab es sowas natürlich. [flash]

Meine Frau war zu DDR-Zeiten im Handel tätig. Ihr unterstanden mehrere größere Verkaufeinrichtungen, erst in Magdeburg, dann in Rostock. Ich habe Sie soeben nach "Bildern von Dieben" in den Verkaufseinrichtungen befragt.

Antwort - "Absoluter Blödsinn. Das gab es nicht."

Na, mit einer Ausnahme natürlich. [shocked]

Ich persönlich habe so etwas nie gesehen. Aber ich lebte ja auch nicht in QLB. [hallo]
Allerdings sah ich auch keine "Straße der Besten" sondern höchstens einmal, die "beste Verkäuferin" und schon das war eine Seltenheit, möchte ich meinen.

freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Januar 2018, 11:46

@Beethoven, langsam entwickelst Du Dich zum Streithammel!
Wenns Deine Frau oder Du nicht sah, gab es das nicht. Punkt! So einfach war die DDR? Oder doch nur Dein halbes Wissen? [ich auch]

Es gibt genügend Menschen (Gleichaltrige ) wie mich, die es genauso gesehen haben. Oder meinst Du, die haben nur für mich und 2 Minuten die Ladendiebe abgelichtet. Ich schrieb aber 1960/70er Jahre, weil ich es in der Erinnerung auch nicht genauer mehr einordnen kann. Es war ein Geschäft der HO in Quedlinburg. Im Geschäft auf dem Harzgeröder Marktplatz (früher privat als Schimon bekannt) hingen die "Täter" gerahmt von der Raumdecke in den Kundenbereich. Für Jeden Käufer gut sichtbar.
Was Du nun verleumderisch behauptest, ist mir eigentlich egal.

Eine "Straße der Besten" gab es als Gegensatz in Quedlinburg auch!
In den letzten 1960ern war das. Vom Bahnhof über die Bodebrücke beiderseits eine Grünanlage, damals Friedrich-Ebert-Platz genannt. Heute nur noch die rechte Straßenseite, die linke auch immer noch Park hat nun den separaten Namen nach der französischen Partnerstadt Aulnoye-Ameries-Platz. Und hier waren am Wegesrand mindestens 12, wenn nicht gar 15 Riesenplakate unter Glas gerahmt dauerausgestellt. In jedem ein Porträt eines Aktivisten, eines ausgezeichneten Werktätigen. Offiziell unsere "Sraße der Besten". Diese Abgelichteten hatten die Ehre zum 1. Mai mit großer roter Riesenschärpe, über die Schulter gehängt bis zu den Kniekehlen diagonal über den Oberkörper, die Demonstrationsblöcke ihrer Betriebe anzuführen. (Ulbrichtära)
Aber sicher auch nur "Spinnerei" in meinem Kopf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_der_Besten

https://www.google.de/search?q=stra%C3% ... ePsxgn38mM:

Ich möchte aber betonen, dass ich nur einen Fallschirmsprung abgelegt habe und relativ sanft landete, nicht mit dem Kopf aufschlug.

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Spartacus » 28. Januar 2018, 13:51

Wenns Deine Frau oder Du nicht sah, gab es das nicht. Punkt! So einfach war die DDR? Oder doch nur Dein halbes Wissen?


Tut mir leid Volker, aber davon habe ich auch noch nie was gehört. Bis jetzt bist du der einzige, der was darüber berichtet. Meine Mutter war auch im Handel
tätig und hat auch nie was davon gehört.

Schade das der Kristian gerade zur "Behandlung" ist, der würde dich sicherlich in der Luft zerreißen. [flash]

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Januar 2018, 18:08

Spartacus hat geschrieben:
Wenns Deine Frau oder Du nicht sah, gab es das nicht. Punkt! So einfach war die DDR? Oder doch nur Dein halbes Wissen?


Tut mir leid Volker, aber davon habe ich auch noch nie was gehört. Bis jetzt bist du der einzige, der was darüber berichtet. Meine Mutter war auch im Handel
tätig und hat auch nie was davon gehört.

Schade das der Kristian gerade zur "Behandlung" ist, der würde dich sicherlich in der Luft zerreißen. [flash]

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Ihr seid mir schon so ein paar Marken!
Ich habe nicht von Sachsen geschrieben, sondern von meiner Heimat. Beethoven kennt ja auch keine "Straßen der Besten". Und die gab es. Fragt Euch doch lieber mal nach Eurem Alter, statt zu streiten!
Ich bin Jahrgang 51 und weiß genau, was Ende der 60er abging. Du aber hast da fast noch in Windeln gelegen.... Wie willst Du, oder der Beethoven denn solche Erscheinungen auch selbst bemerkt haben?
Ich habe sogar die Adressen genannt. Wer es will kann ja Leute dort, die in meinem Alter Kunden waren, befragen, die müssten es bestätigen.
Wenn Ihr aber nichts glaubt, dann lasst es doch einfach sein.

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon karnak » 28. Januar 2018, 19:56

Ist nicht zu ändern, ich kenne das mit den Fotos von Ladendieben in Kaufhalle auch. Sie wurden nicht direkt als Diebe definiert, es wurde darüber informiert, dass sie über einen gewissen Zeitraum ein Ladenverbot haben. So was gab es auch auch in Kinos und Diskotheken wenn man dort Theater gemacht hatte , es hingen da Fotos der Leute mit Namen und Vornamen im Eingangsbereich. Wo der Volker Recht hat hat er recht.
Und ich beobachte das Ganze hier schon, will mich aber auf das hier konzentrieren. Die Gruppen und EinzelPsychotherapie Gespräche fordern mich ganz schön, muss mein letztes Stssiwissen hochwürgen [flash]
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Januar 2018, 22:11

Ich danke erstmal dem Kristian, und Dir weiter Erfolg bei der Therapie, egal was Du hast. [rose]
In Facebook habe ich vor wenigen Stunden mal alte Quedlinburger befragt. Hier auch die Antworten:

Volker Zottmann
2 Std.

Wer erinnert sich noch? Ende der 1960er, wurden in der Kaufhalle in der Marktstraße erwischte Ladendiebe fotografiert und öffentlich ausgehängt. Ich suche Zeitzeugen. Wer weiß auch davon.
Im Eingang hing ein Schild mit dem Hinweis, dass bei Diebstahl die mögliche Ladendiebe automatisch ihrer Zurschaustellung zustimmen...


4
Kommentare
Frank Blath

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Ich kann mich auch erinnern . Auch in Gaststätten hingen Bilder von Zechprellern oder Leuten die Gaststättenverbot hatten


· Antworten · 2 Std.
Angela Seifert
Angela Seifert Wenn ich mich richtig erinnere, wurde das verboten, nachdem es bei Tätern daraufhin zum Selbstmord kam.


· Antworten · 2 Std.
Frank Mente
Frank Mente Ja weiß ich auch noch kenne sogar noch Namen

· Antworten · 1 Std.
Guido Rödiger
Guido Rödiger Wäre heute wieder eine tolle Sache !!!! Hätte da einige Kandidaten

· Antworten · 1 Std.
Sabine Heber
Sabine Heber Im HO Kaufhaus Markt 3 auch

Noch Fragen @Beethoven?
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon andr.k » 28. Januar 2018, 22:20

In Schwerin gab es das nicht. [grin]
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon augenzeuge » 28. Januar 2018, 22:30

andr.k hat geschrieben:In Schwerin gab es das nicht. [grin]

Aber nur wegen des mangels an Fotopapier.
[grin]

AZ

P.S.
@Karnak
Weiter so, die Anwendungen passen! [super]
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon andr.k » 28. Januar 2018, 22:32

augenzeuge hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:In Schwerin gab es das nicht. [grin]

Aber nur wegen des mangels an Fotopapier.
[grin]

AZ



Ganz sicher ... [flash]
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Januar 2018, 22:47

In der DDR war ja bekannt, dass in Mecklenburg alles 50 Jahre später kommt. Darum! [laugh]
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon andr.k » 28. Januar 2018, 22:59

Volker Zottmann hat geschrieben:In der DDR war ja bekannt, dass in Mecklenburg alles 50 Jahre später kommt. Darum! [laugh]

Vielleicht erfahren wir dann auch in 50 Jahren, dass Münchhausen aus Quedlinburg kam?! [grins] [cool]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Beethoven » 29. Januar 2018, 06:55

Na, dann gab es das eben. Ich kenne es nicht und ich war als normaler Bürger einkaufen in allen möglichen Verkaufeinrichtingen, in den unterschiedlichsten Bezirken der damaligen DDR.

Die "Straße der Besten" jedoch, kenne ich aus eigenem Erleben.

Ich bin im Grunde genommen kein Streithammel aber ich schreibe meine eigene Meinung. Und wenn die, in diesem Forum, nicht in den Mainstream paßt, dann ist das halt so. Damit lieber Volker, mußt Du leben.

Hättest Du z.B. geschrieben, dass Du die "Diebesfotos" aus den 60-er Jahren kennst, hätte ich da gar nicht reagiert.
Zu jener Zeit wurde noch viel Unsinn verzapft (später aööerdings auch) der in den 70-er Jahren eben nicht mehr möglich war.
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Januar 2018, 08:13

Beethoven hat geschrieben:Na, dann gab es das eben. Ich kenne es nicht und ich war als normaler Bürger einkaufen in allen möglichen Verkaufeinrichtingen, in den unterschiedlichsten Bezirken der damaligen DDR.

Die "Straße der Besten" jedoch, kenne ich aus eigenem Erleben.

Ich bin im Grunde genommen kein Streithammel aber ich schreibe meine eigene Meinung. Und wenn die, in diesem Forum, nicht in den Mainstream paßt, dann ist das halt so. Damit lieber Volker, mußt Du leben.

Hättest Du z.B. geschrieben, dass Du die "Diebesfotos" aus den 60-er Jahren kennst, hätte ich da gar nicht reagiert.
Zu jener Zeit wurde noch viel Unsinn verzapft (später aööerdings auch) der in den 70-er Jahren eben nicht mehr möglich war.


Wie bitte?
Meinen Beitrag vom » 27. Januar 2018, 19:36 solltest Du korrekt lesen. Da habe ich das von Anfang an geschrieben, dass es die 1960/70er Jahre waren.

Darauf kam Deine Antwort : "Absoluter Blödsinn. Das gab es nicht." Wäre Dir in den Sinn gekommen, nur zu sagen, dass Du es nicht kennst, wäre es in Ordnung gewesen. Ich muss aber keinesfalls damit leben und es hinnehmen, dass stets alles ohne nachzudenken zerrissen wird. In Harzgerode, darauf machte mich meine Frau erst aufmerksam geschah das ja auch. Und ich wohne dort erst seit Januar 1973.
Es zeigte sich wieder einmal, dass Deine Streiterei unnütz war.

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Spartacus » 29. Januar 2018, 18:45

Volker Zottmann hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Wenns Deine Frau oder Du nicht sah, gab es das nicht. Punkt! So einfach war die DDR? Oder doch nur Dein halbes Wissen?


Tut mir leid Volker, aber davon habe ich auch noch nie was gehört. Bis jetzt bist du der einzige, der was darüber berichtet. Meine Mutter war auch im Handel
tätig und hat auch nie was davon gehört.

Schade das der Kristian gerade zur "Behandlung" ist, der würde dich sicherlich in der Luft zerreißen. [flash]

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Gruß Volker


Meine Mutter war auch im Handel tätig und hat auch nie was davon gehört.


Hast du wohl überlesen Volker, ich hatte Muttern extra angerufen und nachgefragt. In Zwickau und Umgebung gab es das nicht und meine Mutter
wird demnächst 80.

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Januar 2018, 19:15

Stimmt Sparta, ich war mehr auf den Beethoven fixiert. Sorry!
Es gab wohl Bezirke, wo es nicht so war.
Meine gestrige Umfrage in QLB reißt aber mit den Antworten nicht ab. Es war überall in QLB damals so Usus. Ich selbst hatte nur spezielle Erinnerung an den einen Laden. Es wurden aber auch bekannte Zechpreller in Kneipen bebildert ausgehängt und mit Hausverbot belegt. Und dann hat sich einer der Ausgestellten das leben genommen, wie es ein Quedlinburger Chronist darstellt, und es wurden diese Aktionen zumindest in dieser Stadt dort eingestellt, aber nie verboten. Denn in Harzgerode gabs das noch in der ersten Hälfte der 70er Jahre.

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Edelknabe » 3. Januar 2019, 17:11

Das mit die Fotos("am Pranger") im Kino(Vortext hier) kann ich bestätigen. Erlebt als junger Monteur bei der Wismut um 1973 in Ronneburg. Aber mal ne andere Geschichte, eben wie genau die DDR "ihre Schäfchen" im Auge behielt.

Das muss auch anfangs der 70er Jahre gewesen sein, der Rainer Lehrling auf Montage in Jena, er wurde zum Schwarzfahrer in der Strassenbahn. Kontrolleur kommt, notiert meine Daten da ich kein Geld dabei hatte, es wohl auch nicht zahlen wollte. Dazu auch die Adresse des Arbeiterwohnheim in Jena- Lobeda. Logisch, der Rainer nach vier Wochen wieder auf ne andere Baustelle....und irgendwann nach Monaten bekommen meine Eltern im Leipziger Osten Post. Die haben das bezahlt, weil ich zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr Zuhause schlief. Das hat mir Jahre später meine Mutter mal erzählt.

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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2019, 17:20

Schön und danke Edelknabe!
Nun werde ich auch von Dir zufällig mit einem Jahr Verspätung bestätigt.
Ist umso erfreulicher, weil es nun im neuen Jahr schon der 2. Fall ist, wo durch Forenmitglieder bestätigt wird, dass @Beethovens "Gibt es nicht" widerlegt wird.

Gruß Volker
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Re: Wettklauen im Centrum-Warenhaus

Beitragvon Sperrbrecher » 3. Januar 2019, 18:25

Volker Zottmann hat geschrieben:Wenn man in den 1960/70ern dort rein ging, sah man keine "Straße der Besten". Ganz im Gegenteil, es waren die Schlechtesten, nämlich jene Ladendiebe, die erwischt wurden. Fein säuberlich in etwa DIN-A4 gerahmten Bildern aufgehängt. Das war nicht nur abschreckend, wohl auch beschämend für die erwischten.

In Dresden habe ich das auch verschiedentlich gesehen, dass Ladendiebe mit Bild und Namen an der Schaufensterscheibe öffentlich angeprangert wurden.
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In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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