Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon augenzeuge » 17. November 2017, 08:56

ARD-Bericht: Oury Jalloh wurde wahrscheinlich getötet, Verdächtige in den Reihen der Polizei

Oury Jalloh starb 2005 in einer Dessauer Polizeizelle, der Fall beschäftigt die Justiz bis heute. Ein Oberstaatsanwalt sprach zuletzt von Mordverdacht - trotzdem wurden die Ermittlungen eingestellt. Warum?

Möglicherweise befindet sich in den Reihen der Dessauer Polizei ein Mörder. Der leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann war lange ein Verfechter der Selbsttötungs-Theorie, hatte zuletzt aber seine Meinung geändert. In einem Schreiben vom April dieses Jahres - nach Auswertung der Gutachten - geht Bittmann von einem begründeten Mordverdacht im Fall Jalloh aus. Er benennt in dem Brief sogar konkrete Verdächtige aus den Reihen der Dessauer Polizei.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/o ... 78351.html
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Beitragvon pentium » 17. November 2017, 10:41

Dieser Fall ist doch seit jeher ein völlige Mysterium ... und politische Aufklärung scheint gemäß dem verlinkten Artikel ja auch nicht wirklich gewünscht zu sein.

Fahrlässige Tötung wäre übrigens schon längst verjährt.

Dazu kochen mit diesem Fall diverse politische Strömungen ihr Süppchen und die Medien ergehen sich in wilden Spekulationen ohne irgendwelche neue Beweise zu haben...

...„Angesichts der neuen Erkenntnisse ist die drohende Einstellung des Verfahrens ein Skandal“, so die Anwältin der Familie Jalloh, Gabriele Heinecke, gegenüber MONITOR. Die Staatsanwaltschaft Dessau hatte sich nach 12 Jahren Ermittlungen mit den neuen Erkenntnissen im April an den Generalbundesanwalt gewandt, dieser hatte die Annahme des Falles jedoch abgelehnt und ihn nach Sachsen-Anhalt zurück verwiesen. Die im Anschluss befasste Staatsanwaltschaft Halle will den Fall laut einer Erklärung vom 12. Oktober 2017 einstellen, weil sich „keine ausreichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Beteiligung Dritter an der Brandlegung“ ergeben hätten. Eine weitere Aufklärung sei nicht zu erwarten. Die Anwältin der Familie hat gegen die Einstellung Beschwerde eingelegt und wird angesichts der neuen Erkenntnisse Strafanzeige erstatten.

Die Experten hatten in ihren Stellungnahmen ausgeführt, dass sich der Zustand der Zelle und des Leichnams Jallohs nach dem Brand nicht ohne Einsatz geringer Mengen von Brandbeschleuniger wie etwa Leichtbenzin erklären lasse. Auch sonst deute vieles darauf hin, dass der Brand von dritter Hand gelegt worden sei. Zudem sei die Theorie der Selbstanzündung so gut wie auszuschließen: Oury Jalloh sei vermutlich bei Brandbeginn komplett handlungsunfähig oder sogar bereits tot gewesen, so dass die Annahme, er habe das Feuer selbst gelegt, nicht stichhaltig sein könne.
Bereits bei einer Anhörung des Rechtsausschusses im Magdeburger Landtag am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass die ehemaligen Ermittler aus Dessau den Fall Jalloh mittlerweile neu bewerten, die federführenden Kollegen aus Halle aber auf Einstellung des Verfahrens beharren. Eine daraufhin von den Linken geforderte Akteneinsicht kam nicht zustande: Die Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen im Magdeburger Landtag lehnte das ab. Die innenpolitische Sprecherin der LINKEN im Landtag von Sachsen-Anhalt, Henriette Quade, spricht gegenüber MONITOR von „politischer Blockadehaltung“ und wiederholte ihre Forderung nach einem Sonderermittler wie etwa im Fall des NSU. „Er sollte von außerhalb von Sachsen-Anhalt kommen“, sagte sie, „denn in Magdeburg ist von Seiten des Justizministeriums kein Aufklärungswille zu erkennen.“

Die Staatsanwaltschaft Halle war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.

https://presse.wdr.de/plounge/tv/wdr_fe ... stpol.html

Bleibt noch die Frage, ob dieses Thema hier am richtigen Ort ist....?

...
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Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Interessierter » 7. Dezember 2017, 09:51

Verdacht gegen Dessauer Polizisten - Staatsanwalt verbindet Fall Oury Jalloh mit früheren Todesfällen

Nach dem Tod des Asylbewerbers in einer Dessauer Zelle gibt es neue Hinweise auf ein Verbrechen. Der einstige Chefermittler vermutet eine Vertuschungstat durch Polizisten.


http://www.tagesspiegel.de/politik/verd ... 80670.html

Ein schrecklicher Verdacht, der da auf Polizisten in Dessau lastet..... [denken]
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Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon augenzeuge » 8. Dezember 2017, 19:41

Interessierter hat geschrieben:Verdacht gegen Dessauer Polizisten - Staatsanwalt verbindet Fall Oury Jalloh mit früheren Todesfällen

Nach dem Tod des Asylbewerbers in einer Dessauer Zelle gibt es neue Hinweise auf ein Verbrechen. Der einstige Chefermittler vermutet eine Vertuschungstat durch Polizisten.




Die Sache ist noch nicht zu Ende.

Offenbar enthält der Aktenvermerk des Dessauer Oberstaatsanwaltes auch Aussagen zu Tatverdächtigen. Die Namen seien allerdings in dem der "Mitteldeutschen Zeitung" vorliegenden Dokument geschwärzt.

Oberstaatsanwalt Bittmann hatte auf Grundlage seiner neuen und hochbrisanten Erkenntnisse damals ein Verfahren eingeleitet.

Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg in Sachsen-Anhalt entzog ihm allerdings plötzlich den Fall und übertrug ihn an die Staatsanwaltschaft Halle.

Diese hatte zuletzt die Ermittlungen überraschend eingestellt, weil keine weitere Aufklärung zu erwarten sei.

Sachsen-Anhalts Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad sowie die leitende Oberstaatsanwältin Heike Geyer begründeten im Rechtsausschuss des Magdeburger Landtags diesen Schritt mit der Behauptung, dass es für die Mord-These an Oury Jalloh keine Hinweise gebe. Folglich sei das Verfahren eingestellt worden.

Aussage von Rechtsmediziner hat politische Sprengkraft
Dieser Aussage aber widerspricht Rechtsmediziner Gerold Kauert gegenüber dem WDR. Kauert war als Brandgutachter in den Fall Oury Jalloh direkt involviert.

"Zwischen den Sachverständigen bestand Einigkeit darüber, dass vom bisherigen Ablauf des Todesgeschehens von Oury Jalloh nicht mehr ausgegangen werden kann", betont er. "Die Theorie der Selbstanzündung erschien nicht mehr Gegenstand des Möglichen."

Es ist eine Aussage mit enormer politischer Sprengkraft. Zusammen mit dem brisanten Aktenvermerk des ausmanövrierten Oberstaatsanwalts Folker Bittmann erschüttert er aktuell die "Kenia"-Koalition aus CDU, SPD und Grünen in Sachsen-Anhalt.

Die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt fordert nun nicht nur einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Feuertod von Oury Jalloh, sondern auch den Rücktritt von Landesjustizministerin Anne-Marie Keding (CDU). "Juristische Aufklärung ist ebenso notwendig wie politische", sagte die Linken-Innenexpertin Henriette Quade.

Der Landtag sei über den Stand der Ermittlungen mehrmals falsch informiert worden.

Landtag erhält Einsicht in die Akte "Oury Jalloh"
Zudem sei der These, Jalloh könnte vor fast 13 Jahren in der Gefängniszelle ermordet worden sein, viel zu lange nicht nachgegangen worden.

Ein Vorwurf, den Swen Ennulat, ein früherer Dessauer Staatsschützer, gegenüber dem WDR bestätigt: "Es gab nur die Version: Oury Jalloh hat sich angezündet. Jeder, der etwas anderes sagt, wurde geschnitten, wurde schikaniert."

Am heutigen Freitag, fast 13 Jahre nach dem Feuertod des Asylbewerbers, erhält der Landtag von Sachsen-Anhalt Einsicht in die Ermittlungsakten.

Es ist davon auszugehen, dass das letzte Wort im Fall Oury Jalloh noch nicht gesprochen ist.


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Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon augenzeuge » 7. Januar 2018, 19:57

Tausende demonstrieren in Dessau
Am 13. Todestag von Oury Jalloh haben in Dessau in Sachsen-Anhalt mehrere Tausend Menschen des in Polizeigewahrsam gestorbenen Afrikaners gedacht. Nach Angaben der Polizei folgten am Sonntag rund 3000 Demonstranten einem Aufruf der Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh, die Veranstalter sprachen von mehr als 4000.

Viele Teilnehmer waren von auswärts angereist, sie zogen mit Fahnen und Transparenten durch die Stadt. Immer wieder wurde "Oury Jalloh, das war Mord" skandiert. Der Asylbewerber aus Sierra Leone war am 7. Januar 2005 bei einem Feuer in einer Dessauer Polizeizelle ums Leben gekommen. Ungeklärt ist bis heute, ob er das Feuer selbst legte.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/o ... 86648.html
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Olaf Sch. » 8. Januar 2018, 11:51

ungeklärt eigentlich nicht - es wurde ja nachgewiesen, das dies nicht möglich war. Ich bin von einem Vertuschungsmord der dortigen Polizeibeamten überzeugt. Wie es der Staatsanwalt darlegte.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2018, 16:30

AkkuGK1 hat geschrieben:ungeklärt eigentlich nicht - es wurde ja nachgewiesen, das dies nicht möglich war. Ich bin von einem Vertuschungsmord der dortigen Polizeibeamten überzeugt. Wie es der Staatsanwalt darlegte.


Ja, Akku, so sieht es aus. Und diese Typen machen im Polizeidienst weiter als ob nichts zu verantworten wäre.

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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Spartacus » 8. Januar 2018, 17:49

augenzeuge hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:ungeklärt eigentlich nicht - es wurde ja nachgewiesen, das dies nicht möglich war. Ich bin von einem Vertuschungsmord der dortigen Polizeibeamten überzeugt. Wie es der Staatsanwalt darlegte.


Ja, Akku, so sieht es aus. Und diese Typen machen im Polizeidienst weiter als ob nichts zu verantworten wäre.

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Es sieht so aus, aber wir wissen nicht, was da wirklich passiert ist. [shocked]

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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Januar 2018, 09:15

wenn alle anderen Möglichkeiten wegfallen, bleibt eben nur diese übrig. Er kann sich nicht selbst angezündet haben, es waren keine anderen Häftlinge in der Zelle, irgendjemand von außen hat keinen Zutritt - ja wer soll es gewesen sein? Spontane Selbstentzündung? Gibt es nur bei Akte X. Mulder übernehmen Sie.

Motiv
Zugang
am Tatort

wahrscheinlich wenn die mit dem Feuerzeug in der Zelle, an der Matratze erwischt worden wären - wir haben nur versucht zu helfen - der wollte sich gerade anzünden - ja warum zur Hölle sollte jemand so etwas machen?
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Spartacus » 9. Januar 2018, 18:30

Spontane Selbstentzündung? Gibt es nur bei Akte X. Mulder übernehmen Sie.


Falsch, die gibt es tatsächlich und es sind einige Fälle sehr gut dokumentiert. Ursache? Niemand hat auch nur einen blassen Schimmer. [shocked]

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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon pentium » 9. Januar 2018, 19:10

Spartacus hat geschrieben:
Spontane Selbstentzündung? Gibt es nur bei Akte X. Mulder übernehmen Sie.


Falsch, die gibt es tatsächlich und es sind einige Fälle sehr gut dokumentiert. Ursache? Niemand hat auch nur einen blassen Schimmer. [shocked]

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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Interessierter » 11. Januar 2018, 12:05

AfD und Neonazis provozieren bei Oury-Jalloh-Gedenken in Dessau

Bild
Oury-Jalloh-Demonstration: Gedenken und Forderung nach Aufklärung © Henrik Merker

Am Sonntag demonstrierten in Dessau 4.000 Unterstützer Oury Jallohs für Aufklärung im Fall des im Polizeigewahrsam getöteten Mannes. André Poggenburg, AfD-Fraktionsvorsitzender in Sachsen-Anhalt, rief gemeinsam mit Pegida zur Gegenkundgebung auf. 130 Rechtsextreme, darunter mehrere NPD-Mitglieder, kamen.

AfD will wieder provozieren

André Poggenburg behauptet, er wolle die Aufklärung des Falls Oury Jalloh. Die von Freunden des Toten organisierte Demonstration nennt er „Leichenfledderei“ durch „Linksautonome“. Am Rande der letzten Oury-Jalloh-Demonstration, im Januar 2016, provozierte Poggenburg bereits. Damals wurde er laut eigener Aussage von Demonstrierenden bedrängt. Zu einer direkten Auseinandersetzung kam es nach Polizeiangaben nicht. Ein Jahr später behauptet Poggenburg auf Twitter, er sei damals „tätlich angegriffen“ worden.

Dass die Anhänger der AfD wohl wenig an Aufklärung interessiert sind, zeigt sich auch in den Kommentarspalten der AfD-Facebook-Seiten. Dort heißt es gegenüber der Demonstration: „Knüppel frei für die Polizei“. Ein Kommentator will Flammenwerfer einsetzen. Oury Jalloh selbst wird in dutzenden Posts verunglimpft, AfD-Anhänger feiern seinen Tod.

Bild
Andreas Mrosek (AfD-Vorsitzender Dessau) redet auf der rechten Kundgebung © Henrik Merker

Hasserfüllte AfD-Kundgebung


Einhundert Anhänger der AfD stehen Sonntag 14Uhr auf den Parkflächen am August-Bebel-Platz in Dessau. Dreißig weitere Personen, unter ihnen Neonazis aus der Stadt, stehen auf der Straße. Sie warten auf die linke Demonstration. Auf der AfD-Kundgebung wird sich am politischen Gegner abgearbeitet, um Oury Jalloh geht es ihnen nicht. Als „verderbliche Krankheit“ werden die Demonstrierenden von André Poggenburg beschimpft. Es ist eine Kundgebung des Hasses gegen Unterstützer eines Mannes aus Sierra Leone, der in deutschem Polizeigewahrsam starb. Ein Toter, bei dem mittlerweile ein Staatsanwalt davon überzeugt ist, dass er ermordet wurde.

Ein Teilnehmer der AfD-Kundgebung interviewt Hans-Thomas Tillschneider, der ein Büro im Hausprojekt mit den rechtsextremen „Identitären“ und „Ein Prozent“ in Halle betreibt. Die Kundgebung ist mittlerweile von einem Dutzend Polizeifahrzeugen umstellt. Einhundert Beamte sichern die Kreuzung am August-Bebel-Platz, Hamburger Gitter stehen auf der Straße. Der Kundgebungsteilnehmer, der gerade noch Tillschneider interviewte, vermummt sein Gesicht und läuft an mehreren Polizisten vorbei. Er will an die Absperrung, nachsehen, wann die Demonstration endlich kommt. Die rechte Kundgebung wird nicht vor zur Straße gelassen, um eine Eskalation zu verhindern. Einige Teilnehmer tragen die bei Neonazis beliebte Marke „Thor Steinar“. Die Gruppe wirkt aggressiv. Über Lautsprecher bittet der Veranstalter, sich nicht provozieren zu lassen und friedlich zu bleiben.

Hans-Thomas Tillschneider unterhält sich vor dem Lautsprecherwagen mit Lutz Bachmann und Siegfried Daebritz (beide Pegida). Bachmann wurde erst 2016 wegen Volksverhetzung verurteilt. Er hatte auf Facebook Flüchtlinge und Asylbewerber als „Gelumpe“, „Viehzeug“ und „Dreckspack“ beschimpft. André Poggenburg gesellt sich zu ihnen. Die anderen Teilnehmer scheinen sich zu langweilen. Eine halbe Stunde bevor die Demonstration an ihnen vorbeiläuft beendet die AfD erfolglos ihre Kundgebung.

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/201 ... more-25254

Leider erlauben die Forenregeln es nicht, diese Typen der AFD, der Neonazis, Pegidalatscher und anderer rechter Bewegungen, passend zu benennen.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon HPA » 11. Januar 2018, 13:47

Einige Teilnehmer tragen die bei Neonazis beliebte Marke „Thor Steinar“.


Diese Marke wird auch in Dessauer Polizeikreisen gern in der Freizeit getragen.

Den Rest behalt ich für micht.
HPA
 

Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Merkur » 13. Januar 2018, 14:43

HPA hat geschrieben:Diese Marke wird auch in Dessauer Polizeikreisen gern in der Freizeit getragen.
Den Rest behalt ich für micht.


Was Du alles so weißt. [shocked]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon HPA » 13. Januar 2018, 15:50

Ja, weiß ich. Und nun?
HPA
 

Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Merkur » 13. Januar 2018, 16:20

HPA hat geschrieben:Ja, weiß ich. Und nun?


Könntest Du ja darüber berichten, ob es sich um eine Einzelerscheinung handelt oder um ein weit verbreitetes Phänomen.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon HPA » 13. Januar 2018, 16:32

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich hier identifizierend berichte?

Spar Dir Dein Nachbohren.

Ein "weder das eine noch das andere" muss reichen, ok?

Für mich persönlich passen radikale Gesinnung, egal ob rechts oder links ,nicht zum Polizeibeamtentum.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Merkur » 13. Januar 2018, 17:32

HPA hat geschrieben:Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich hier identifizierend berichte?


Schon klar, dass Du den Quellenschutz gewährleisten musst. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon HPA » 13. Januar 2018, 18:00

Du müsstest doch eigentlich wissen ,dass dies nicht die einzigste Affäre in Zusammenhang mit rechtsextremistischen Umtrieben in dieser PolDirektion war.

Dazu gehört u.a. auch das Kaltstellen dreier Staatschützer vor einigen Jahren.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon augenzeuge » 13. Januar 2018, 18:47

HPA hat geschrieben:Du müsstest doch eigentlich wissen ,dass dies nicht die einzigste Affäre in Zusammenhang mit rechtsextremistischen Umtrieben in dieser PolDirektion war.

Dazu gehört u.a. auch das Kaltstellen dreier Staatschützer vor einigen Jahren.


Und das Weggucken! [mundzu]
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Interessierter » 14. Februar 2018, 11:17

Neue Ermittlungen und politische Debatten - Jetzt kommt Bewegung in den Fall Oury Jalloh

Der Asylbewerber Oury Jalloh verbrannte 2005 in einer Polizeizelle, nun kommt Bewegung in den Fall: Landtagsabgeordnete dürfen erstmals alle Akten lesen. Was bedeutet das, wie geht es weiter? Der Überblick.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/o ... 93230.html
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon pentium » 27. März 2018, 15:50

Exklusiv-Interview mit Prof. Gerold Kauert
Oury Jalloh: Gutachter schließt Selbsttötung aus


https://www.mdr.de/kultur/oury-jalloh-e ... e-100.html
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon augenzeuge » 27. März 2018, 16:06

pentium hat geschrieben:
Exklusiv-Interview mit Prof. Gerold Kauert
Oury Jalloh: Gutachter schließt Selbsttötung aus


https://www.mdr.de/kultur/oury-jalloh-e ... e-100.html


Dann muss der Täter ja bei den damals Anwesenden in der Polizeistelle dabei gewesen sein.... [denken]
Und aus heutiger Sicht sogar nicht im niedrigsten Dienstgrad.

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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Grenzwolf62 » 27. März 2018, 17:09

Am allerbesten wäre wohl für Herrn Jallo gewesen wenn er gar nicht erst in der Zelle gelandet wäre.
Halt für ihn selber und auch für die unendliche Diskussion die es dann nie gegeben hätte.
So tragisch wie die Sache auch ist, die ganzen guten Menschen die mit Bildern von Herrn Jallo durch die Gegend rennen, wären wohl endkonsequenzlich auch nicht begeistert wenn ihre Kiddys mit geweiteten Pupillen vor der Türe liegen.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Olaf Sch. » 27. März 2018, 17:25

Grenzwolf62 hat geschrieben:Am allerbesten wäre wohl für Herrn Jallo gewesen wenn er gar nicht erst in der Zelle gelandet wäre.
Halt für ihn selber und auch für die unendliche Diskussion die es dann nie gegeben hätte.
So tragisch wie die Sache auch ist, die ganzen guten Menschen die mit Bildern von Herrn Jallo durch die Gegend rennen, wären wohl endkonsequenzlich auch nicht begeistert wenn ihre Kiddys mit geweiteten Pupillen vor der Türe liegen.


Am allerallerbesten wäre es, wenn man nicht im Polizeigewahrsam ums Leben kommt.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Grenzwolf62 » 27. März 2018, 19:20

Na so oft ist ja nun Otto Normal nicht im Polizeigewahrsam, du wohl schon?
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Interessierter » 7. Juni 2018, 09:35

Neuer Klärungsanlauf im Fall Oury Jalloh - Die unendliche Ermittlung

13 Jahre nach Oury Jallohs Tod will Sachsen-Anhalts Landtag klären lassen, was wirklich in der Polizeizelle geschah. Es könnte zu spät sein.

Oury Jalloh hat sich nicht selbst getötet. Der Sierra Leoner war vor Ausbruch des Feuers am 7. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle „mindestens handlungsunfähig oder sogar schon tot“. Vermutlich sei er mit Brandbeschleuniger besprüht und angezündet worden. Zu dieser Erkenntnis gelangte der Dessauer Staatsanwalt Folker Bittmann im April 2017, nach zwölf Jahren Ermittlungen. Dann wurde die Sache an die Staatsanwaltschaft Halle abgegeben. Die stellte das Verfahren ein.

Wie ist das möglich?

Das ist eine von insgesamt acht Fragen, denen jetzt zwei externe Juristen nachgehen sollen. Am kommenden Freitag will die Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt sie damit beauftragen.

Einer von ihnen soll der ehemalige Münchner Generalstaatsanwalt Manfred Nötzel sein, ein konservativer Jurist. Der zweite Jurist ist der in München lebende Jerzy Montag. Er war elf Jahre lang rechtspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag.

Zwei Ermittler mit Erfahrung

Nötzel und Montag sollen die Funktion von Sonderermittlern einnehmen, aber nicht diese Bezeichnung erhalten, darauf legt die CDU Wert. Offenbar fürchtet man, dies könnte als Zeichen des Misstrauens gegenüber der Justiz gewertet werden. Deshalb ist von „Beratern“ die Rede. Nötzel und Montag sollen den Rechtsausschuss des Landtags dabei unterstützen, die Jalloh-Akten zu begutachten. Der Ausschuss hatte die Papiere Ende November 2017 von der Justiz angefordert, nach dem bekannt geworden war, dass der Dessauer Staatsanwalt Bittmann von einem Mord an Jalloh ausgeht, seine Kollegen in Halle das Verfahren aber trotzdem eingestellt haben.

http://www.taz.de/Neuer-Klaerungsanlauf ... /!5507890/

Bleibt also abzuwarten, was denn jetzt, nach so langer Zeit, dabei herauskommt.
Interessierter
 

Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Grenzwolf62 » 7. Juni 2018, 17:18

Ich vermute mal der Typ war neben Dealer auch noch straffer Eigenkonsument.
Wenn du vollkommen zu bist bis über die Haarwurzeln, kann so ein Selbstanzündeln schon passieren, so ein Junkie ist doch voll irre auf dem Trip.
Was mich immer wundert ist das gute Menschen euphorisch Bilder schwenken von einem der Drogen an Kinder vertickt.
Aber manche Dinge muss man wohl nicht unbedingt verstehen.
Für mich ist so was egal ob weiß, schwarz oder purpurbunt das Allerletzte, egal wie das Schicksal gestaltet ist.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Interessierter » 29. Oktober 2019, 10:30

Gutachter stellt schwere Misshandlungen im Fall Oury Jalloh fest

Gerade erst hatte die Justiz bekannt gegeben, den Feuertod von Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle zu den Akten legen zu wollen. Jetzt sorgt ein neues Gutachten zu dem knapp 15 Jahre alten Fall für Aufsehen.

Neue Wendung im Fall Oury Jalloh? Der bei einem Feuer in einer Arrestzelle verstorbene Asylbewerber könnte einem Gutachten zufolge vor seinem Tod schwer misshandelt worden sein. Ihm seien demnach unter anderem das vordere Schädeldach, das Nasenbein, die Nasenscheidewand und eine Rippe gebrochen worden, teilte die Initiative Gedenken an Oury Jalloh (IGOJ) unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene forensische Untersuchung mit.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 93810.html

Das widerspricht natürlich dem vorstehenden, schönrednerischen Gutachten unseres Rechten Chemnitzer Gutachters vom 7.6.2018.
Schaun mer mal.... [flash]
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Re: Tod in der Zelle-Mord oder Selbstmord?

Beitragvon Olaf Sch. » 29. Oktober 2019, 13:11

tja Wölfilein, da lag der Akku wieder mal richtig - Du, wie so oft nicht. Das Problem einer braunen Brille ist, man kann braune Scheiße nicht erkennen. oh das wäre ne gute Sig...
Olaf Sch.
 

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