Gastronomie in der DDR

Alles zum Thema Essen und Trinken, Gastronomie, Küche u.s.w.

Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Kumpel » 6. November 2017, 16:10

Volker Zottmann hat geschrieben:Was nutzt Dir denn die Speisekarte, die Fisch-und Fleischgerichte enthielt? Was soll die denn heute beweisen? Trotzdem gab es in dieser Fischgaststätte in den 80ern fast nie Fisch, weil Dauermangelware.
Schluss! Volker



Ich kann mich noch recht gut erinnern , dass in den 70ern selbst in unser 300 Leute Dorf einmal die Woche so ein blaues Fischauto kam.
Das war so ein umgebauter LO Bus.
Was es da gab weiß ich nicht mehr allerdings war es Ende der 70er Schluss damit und fortan gab es Fisch zumeist nur noch aus der Dose.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Merkur » 6. November 2017, 16:17

Kumpel hat geschrieben:Ich kann mich noch recht gut erinnern , dass in den 70ern selbst in unser 300 Leute Dorf einmal die Woche so ein blaues Fischauto kam.


Na jetzt haben wir zumindest den Beleg dafür, dass es in der DDR auch richtige Fischautos gab, die auch Fisch transportierten.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 6. November 2017, 16:34

Merkur hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Ich kann mich noch recht gut erinnern , dass in den 70ern selbst in unser 300 Leute Dorf einmal die Woche so ein blaues Fischauto kam.


Na jetzt haben wir zumindest den Beleg dafür, dass es in der DDR auch richtige Fischautos gab, die auch Fisch transportierten.


Ja, anfangs war das so. Und als sich die Leute dran gewöhnt hatten, belieferten sie auch HSH. Nur nicht mit Fisch. Und als es später den Fisch nicht mehr gab, musste man die HSH Transporte auch einstellen, es hätte ja sein können, dass sonst einige dem Auto hinterhergefahren wären. Endlich haben wir's. [grin]

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Spartacus » 6. November 2017, 17:51

karnak hat geschrieben:Diese Gaststätten wurden nun mal einfach bevorzugt mit Fisch beliefert und deswegen gab es dort einfach vordergründig Fisch und nicht irgend etwas anderes. Ich habe auch nicht behauptet es gab dort irgenwelchen Edelfisch wie Seeteufel oder ähnliches, aber eben zB.Seelachs, Dorsch und sowas, eben das was die Hochseefischerei der DDR geangelt hat und von dem Teil der nicht in den Westen ging. [hallo]


So erinnere ich mich auch. Konkret im GdM in Zwickau gab es immer Fisch in irgendeiner Variante. Ein Kumpel von mir war dort Koch und sagte auch, dass sie bevorzugt beliefert werden.
Zwickau hatte ja damals auch über 100.000 Einwohner, da musste schon was geboten werden.

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 6. November 2017, 17:54

Sparta, mal ne abweichende Frage. Wie sah das Essen eigentlich in Bautzen aus? [angst]

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon steffen52 » 6. November 2017, 18:13

Nun lasst mal alle die Kirche im Dorf! Zu DDR-Zeiten hat ein guter Freund von mir,( dessen Eltern) ein privates Fischgeschäft und Fischzucht. Da es mit Mitarbeitern
nicht so gut aussah, habe ich oft nach der Arbeit mit geholfen z.B. Teiche mit abgefischt, gefüttert und Reparaturen an denen ausgeführt. Zur Weihnachtszeit und Silvester mit
den B 1000 lebend die Fische ausgeliefert. Im Angebot immer Karpfen, Forellen, Schleie und auch Hecht. Aal natürlich nur für gute Freunde und zum Tausch gegen was auch immer. Mit Räucherware( Heilbutt, Butterfisch, Rotbarch, Sprotten) sah es nicht so gut aus. Aber es gab es ab und zu, wenn auch sehr wenig und als Bückware. Da glaube ich, das solche Fischgaststätten in gewisser Weise, bevorzugt beliefert
wurden. Als nur eine Annahme von mir, beweisen kann ich es nicht. Wenn wir da Essen gewesen sind, da gab es immer Fisch, sonst währen wir da nicht hingegangen!!! [denken]
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Spartacus » 6. November 2017, 18:47

augenzeuge hat geschrieben:Sparta, mal ne abweichende Frage. Wie sah das Essen eigentlich in Bautzen aus? [angst]

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Zu meist unmengen an Kartoffeln und eine fleischförmige Soße mit ein paar Brocken drinnen.

Zum Vergleich, das Tagesmenue bei Paul Bocuse diese Jahr. [flash]

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 7. November 2017, 09:21

Spartacus hat geschrieben:

Zum Vergleich, das Tagesmenue bei Paul Bocuse diese Jahr. [flash]

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270 Euro, nur zum Kurs von 1: 5 wären das ja 2700 DDR Mark. So teuer war es im Gastmahl des Meeres nicht. [flash]
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 7. November 2017, 09:29

Und dann bestimmt solche Teller. [flash]
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Spartacus » 8. November 2017, 18:10

Natürlich solche Teller. [flash]

Ich habe mir den Spaß zusammen mit meiner Nadia 1992 geleistet. Ein unvergesslicher Abend, der mich 8.700 Franc gekostet hat. 10.000 hatte ich mit.
Das Menu selber hatte mich "nur" so um die 3.500 Franc gekostet, richtig teuer war die Flasche Wein, aber auch kein Vergleich zu heute.

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Spartacus » 28. Januar 2018, 14:31

Da Paul Bocuse nun gerade verstorben ist, erinnere ich mich doch mal gerne zurück.

1992 hatte meine Nadia es über ihre Beziehungen geschafft, zwei Plätze in seinem Restaurant in Lyon zu bekommen.

Ich war in Uniform, dass kam immer gut an und meine Nadia, hatte einen Traum von langem Abendkleid an. Pfirsischfarben, mit einem tiefen Dekolletee,
dass ihre schönen Rundungen betonte, vor allem ihren hübschen Po auf dem ich damals bequem ein Bierglas abstellen konnte, ohne das es runter fiel.

Über ihre Hüften trug sie die traditionelle schwere kabylische Silberkette, eigentlich mehr ein Silber Geschmeide, was ihre Figur noch einmal betonte und
ganz ausgezeichnet zu dem Kleid passte. Kurz wir waren als Paar der Hingucker und tatsächlich erregten wir einige Aufmerksamkeit. Als wir mitten
im Essen waren, fragte ich den Kellner ob wir Paul Bocuse auch einmal zu sehen bekommen würden? Er meinte ja, Paul Bocuse würde dann sicherlich
gleich seine Runde durch das Lokal drehen. Ich meinte, ob er wohl auch zu uns kommen würde? Der Kellner meinte augenzwinkernd in Richtung meiner
Nadia deutend, es würde ihn sehr wundern, wenn er sich so eine Schönheit entgehen lassen würde.

Und so war es dann auch. Paul Bocuse erschien, begrüßte verschiedene Gäste und entdeckte dann Nadia und mich. Er steuerte mit einem breiten
Lächeln auf unseren Tisch zu und begrüßte zu erst meine Nadia mit einem angedeutetem Handkuss. Seine Augen fielen fast in ihr Dekolletee und
ganz Franzose rasspelte er heftig Süßholz, schwärmte von ihrer Schönheit und ihrem geschmackvollem Kleid. Kurz , er war hin und weg.
Gut, da war er auch nicht der einzige, denn alle hatten nur Augen für meine Nadia, was ich deutlich merkte, als sie mal zum Nasepudern quer
durch das Restaurant "schwebte" und ihr alle Blicke aufmerksam folgten.

Was dann leise Ermannungen diverser Damen zur Folge hatte. [flash]

Dann wandte er sich mir zu und lobte in den höchsten Tönen "unsere" Legion, diese tapferen Burschen die für Frankreich ihr Blut gaben und mit Blick
auf meine Ordensspange, das es ihm eine ganz besondere Ehre wäre, mich und meine reizende Begleiterin bewirten zu dürfen. Das alles sagte er
ziemlich laut, so dass die anderen anwesenden Gäste dezent Applaus klatschten. Nadia quittierte diese Ehrerbietung mit einem strahlendem Lächeln
in die Runde, Bocuse reichte mir die Hand und wünschte uns noch einen schönen, unvergesslichen Abend.

Dann winkte er den Oberkellner zu sich und ordnete leise an, dass wir 20 Prozent der Rechnung erlassen bekommen. Ich bedankte mich, worauf er
meinte, dass wäre wohl das mindeste was er tun könnte. Dann widmete er sich noch ein paar Gästen und war wieder weg.

Wir amüsierten uns noch prächtig und als ich die Rechnung orderte, zahlte ich immer noch 8.700 Franc. [flash]

Trotzdem, vergessen werde ich diesen Abend niemals, schon weil meine Nadia, damals 2 Jahre vor ihrem Tod, an diesem Abend so schön und vor allem so gelöst
und beschwingt war.

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon pentium » 28. Januar 2018, 14:36

Erinnerungen an Paul Bocuse in einem Thread wo es um Gastronomie in der DDR gehen sollte, auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Jedenfalls würde ich den Beitrag hier im Thread nie vermuten.

Schönen Sonntag
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Interessierter » 28. Januar 2018, 14:51

Zitat Spartacues:
und mit Blick
auf meine Ordensspange, das es ihm eine ganz besondere Ehre wäre, mich und meine reizende Begleiterin bewirten zu dürfen.


Der Titel des Threads ist anscheinend völlig unwichtig, Hauptsache man kann sich wieder einmal selbst beweihräuchern und prahlen...

[denken]
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Spartacus » 28. Januar 2018, 16:04

pentium hat geschrieben:Erinnerungen an Paul Bocuse in einem Thread wo es um Gastronomie in der DDR gehen sollte, auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Jedenfalls würde ich den Beitrag hier im Thread nie vermuten.

Schönen Sonntag


Kannst in ja von mir aus in den "Todestrakt" verschieben. Und du wirst es wohl kaum bestreiten, dass die französische Küche auch in der DDR eine nicht unbedeutende Rolle spielte.

Oder woher kam das " Ragout fin", oder das " Steak au four" ?

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