Als vor 40 Jahren am 18. Oktober 1977 die Spezialeinheit GSG 9 des Bundesgrenzschutzes (BGS) die von Palästinensern entführte Lufthansa-Boeing „Landshut“ stürmte und die Geiseln befreite, hatte der andere deutsche Staat, die DDR, seine Hand im Spiel. Aber nicht, indem er etwa den palästinensischen Geiselnehmern half – er hat stattdessen der Bundesrepublik ermöglicht, überhaupt nach Somalia rein zu kommen und die Aktion auf dem Flugplatz der Hauptstadt Mogadischu durchzuführen.
„Als die ‚Landshut‘ aus Treibstoffmangel zwangsweise in Aden niederging, schickte Honecker den DDR-Verteidigungsminister nach Jemen. Heinz Hoffmann wurde bei der Regierung vorstellig. Die DDR unterhielt gute Beziehungen zur DVR Jemen, und wenn ein Armeegeneral in Aden erschien, machte das besonderen Eindruck. Aden wiederum hatte gute Beziehungen zur Regierung in Somalia. Hoffmann sorgte nun dafür, dass der von Bundeskanzler Helmut Schmidt entsandte Staatssekretär Hans-Jürgen Wischnewski und die GSG-9 in Somalia eingelassen und von Mogadischu Prokura zum selbstständigen Handeln erhielt. Ohne den Einsatz der DDR und ihres Verteidigungsministers hätte weder Wischnewski noch die Einsatzgruppe operieren können. Und völlig zu Recht bedankten sich nach der erfolgreichen Operation Schmidt bei Honecker und Genscher bei seinem DDR-Kollegen Fischer für die wirksame Unterstützung im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Das war’s.“
Seine Sicht: ....leistete die DDR einen messbaren Beitrag im Kampf gegen den internationalen Terror“, so Krenz, der hinzufügte: „Ein ehemaliges RAF-Mitglied, das in einem VEB im sozialistischen Wettbewerb stand, bekämpfte den Klassengegner mit friedlichen Mitteln und nicht mit der Waffe.“
augenzeuge hat geschrieben:Jetzt interessiert mich nur noch der erfolglose Kampf des MfS gegen libysche Attentäter vor dem Anschlag auf La Belle.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:
Jetzt interessiert mich nur noch der erfolglose Kampf des MfS gegen libysche Attentäter vor dem Anschlag auf La Belle.
https://de.sputniknews.com/politik/2017 ... -landshut/
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Das „Bürgerbüro“ (u. a. Konrad Weiß, Wolf Biermann, Bärbel Bohley, Rudolf Scharping) enthüllte, 1986 habe die Staatssicherheit der DDR sichergestellten Sprengstoff einem arabischen Terroristen wieder ausgehändigt im Wissen, dass dieser die Diskothek La Belle zerstören sollte.[
Nach Erkenntnissen der Berliner Staatsanwaltschaft reiste der Kopf der „Revolutionären Zellen“ 1982 mit syrischem Diplomatenpaß in die DDR ein. Als Zöllner routinemäßig sein Gepäck durchsuchen, stoßen sie auf 24 Kilogramm Sprengstoff. Eilig informierte Stasi-Beamte erscheinen am Flughafen. Unter ihnen ist auch Helmut Voigt. Der Sprengstoff wird in Verwahrung genommen, Weinrich nach längeren Diskussionen in sein Hotel entlassen. In der Folgezeit reist Weinrich unbehelligt weiter ein und aus.
Im Januar 1983 veranlaßt Helmut Voigt eine Durchsuchung von Weinrichs Gepäck in dessen Hotelzimmer. Dabei stellen die Stasi-Beamten Handzeichnungen sicher. Auf ihnen ist das Ziel für einen Sprengstoffanschlag skizziert: Es ist das „Maison de France“ in West-Berlin. Das Dokument liegt den bundesdeutschen Ermittlungsbehörden vor. Das Folgende erscheint heute unfaßbar: Anstatt den Anschlag zu verhindern, Weinrich festzusetzen oder die französischen Behörden zu warnen, händigt die Stasi den beschlagnahmten Sprengstoff dem Terroristen wieder aus. Dieser gibt ihn an einen zu diesem Zweck eingereisten Libanesen weiter. Der wiederum verübt schließlich den Anschlag auf das „Maison der France“.
Ich weiß wirklich nicht was das für eine Logik sein soll.
karnak hat geschrieben:Mit dem Wort "Enthüllen " habe ich immer so meine Probleme, meistens ist es eine freundliche Umschreibung irgendeiner Behauptung die man sich einfach mal so aus den Fingern saugt. Gibt es denn einen seriösen Beleg für diese "Enthüllung"? Für mich schwer vorstellbar, dass man ausgerechnet die nicht geschreddert hat.
Merkur hat geschrieben:Und insgesamt ist die Sache auch wesentlich komplexer als man sie hier mit ein paar zusammengeklaubten Beiträgen darstellen kann.
augenzeuge hat geschrieben:
Fakt ist eins, man war sehr früh informiert, kalkulierte diesen Anschlag jedoch aus politischen Gründen ein.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Das mag sein. Aber auch eine komplexe Sache kann man entweder als unterstützend oder nicht unterstützend auf einen Nenner bringen.
Und die Punkte, die als terrorbekämpfend bzw. gewaltverhindernd kategorisiert werden könnten, fehlen. Oder?
Fakt ist eins, man war sehr früh informiert
AZ
Merkur hat geschrieben:Da Personen aus dem Umfeld der Attentäter auch Kontakte zu westlichen Diensten hatten, stellt sich mir allerdings auch die Frage, warum man dort nichts unternommenen hat.
augenzeuge hat geschrieben:Kontakte haben heißt nicht komplett informiert zu sein.
AZ
Natürlich ist das"Unschön ", heißt aber im Resultat noch lange nicht, dass man Terrorismus aktiv unterstützt hat
karnak hat geschrieben:Natürlich ist das"Unschön ", heißt aber im Resultat noch lange nicht, dass man Terrorismus aktiv unterstützt hat, billigend in Kauf nehmen oder das Risiko, dass es zu Anschlägen kommen könnte in Kauf nehmen trifft es schon eher, und das macht schon einen Unterschied. Das man diese Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit beim ehemaligen Osten so ziemlich ausschließt ist nun mal ärgerlich und letztlich auch entlarvend.
Auf dem ostdeutschen Terroristenstützpunkt erhielten die RAF-Angehörigen von Stasi-Leuten auch Waffen-Unterricht. „Christian Klar übte in Briesen den Umgang mit einer Panzerfaust am lebenden Objekt. Er feuerte auf ein Auto, in dem ein Schäferhund angekettet war“, berichtet Wunschik. Der Hund überlebte die Detonation schwer verletzt. Ein Stasi-Offizier gab ihm den Gnadenschuss. "Die Schussübungen standen ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem Attentat auf US-General Frederik Kroesen im September 1981.
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 55580.html
Sirius hat geschrieben:Im Übrigen können Sputniknews, Krenz, und von Münchhausen viel behaupten, wenn der Tag lang ist.
pentium hat geschrieben: Nur noch kurz, das eine RBG (Reaktive Panzerbüchse) keine Panzerfaust ist!
Sirius hat geschrieben:pentium hat geschrieben: Nur noch kurz, das eine RBG (Reaktive Panzerbüchse) keine Panzerfaust ist!
Ich hatte jetzt den Begriff "Panzerfaust" aus dem Focus-Artikel übernommen. Vor einiger Zeit las ich, dass die in Briesen mit einer "RPG-7" geübt hätten.
Was soll denn der Unterschied zwischen einer "Panzerfaust" und einer "reaktiven Panzerbüchse" sein?
karnak hat geschrieben:[flash] Und warum muss ich dem Tobias Wunschik jetzt mehr glauben als Münchhausen, weil er in Hannover geboren ist?
Fest steht für mich, dass nur sehr wenige wissen werden was mit diesen RAF-Leuten in der DDR gelaufen ist und die es wissen werden sich kaum offenbaren.
Ich weiß aber aus meinen damaligen Bereich sehr genau was dort gelaufen ist, unter anderem, dass mit dem Anschlag in Westberlin jeder der auch nur nach Araber roch penibel erfasst und registriert wurde wenn er die DDR-Grenze überschritt und zwar bis zum Ende der DDR. Wenn auch nicht mit welchem letztlichen Hintergrund. Was man allerdings heute den Leuten zu dieser Maßnahme, die sich "Kairo " nannte, erzählt ist abenteuerlich. Und wie hier schon des öfteren erwähnt gibt es diverse Geschichten von denen ich sehr genau die Zusammenhänge kenne über die man heute abenteuerliches erzählt, offensichtlich und zweifelsfrei vorsätzlich. EIGENTLICH geht mir diese Geschichtenerzählerei am A... vorbei, ich weiß es ja definitiv besser. Da es diese Geschichtenerzählerei aber nun mal zu diesem Bereich gibt zu dem ich mich sehr genau auskenne bin ich natürlich misstrauisch geworden wenn man mir einfach was erzählt was in den Zeitgeist passt. Und so lasse ich mir nicht einfach mal was erzählen, egal ob es Tobias Wunschik aus Hannover ist oder der Baron Münchhausen, ich möchte es schon etwas seriöser erklärt bekommen.
Sirius hat geschrieben: "Die Schussübungen standen ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem Attentat auf US-General Frederik Kroesen
karnak hat geschrieben:Sirius hat geschrieben: "Die Schussübungen standen ohne Zweifel im Zusammenhang mit dem Attentat auf US-General Frederik Kroesen
Obwohl man nach eigener Aussage nicht genau weiß ob diese Schießübungen vor oder nach dem Attentat stattfanden? Und wo hat man denn die Informationen zu der Übung mit dem Schäferhund überhaupt her, aus einem Akteninhalt oder stammt diese Auflagen steigernde Geschichte nur aus dem Mund des Ex Terroristen Klar?
Sirius hat geschrieben:
Und was Dein Wissen darüber betrifft, wusste doch ein Mitarbeiter der Abteilung VI nicht, was in anderen Abteilungen so genau lief. So berichtete es auch immer @Neun. So konnte man es immer lesen. Du selbst schreibst ja, dass nur wenige wussten, was mit den RAF-Leuten in der DDR gelaufen ist.
karnak hat geschrieben: aus klassenkämpferischen Gründen Geschichte zumindest zu verdrehen, Bücher zu verkaufen, Auflagen zu erhöhen.
karnak hat geschrieben:Sirius hat geschrieben:
Und was Dein Wissen darüber betrifft, wusste doch ein Mitarbeiter der Abteilung VI nicht, was in anderen Abteilungen so genau lief. So berichtete es auch immer @Neun. So konnte man es immer lesen. Du selbst schreibst ja, dass nur wenige wussten, was mit den RAF-Leuten in der DDR gelaufen ist.
Natürlich wusste jemand wie ich nichts von diesen Dingen. Ich erkläre aber hier das ich von Dingen weiß die heute definitiv und vorsätzlich falsch dargestellt werden und zwar zu Hauf und zweifelsfrei auf Grund einer Bestrebung aus klassenkämpferischen Gründen Geschichte zumindest zu verdrehen, Bücher zu verkaufen, Auflagen zu erhöhen oder weiß der Teufel was, und das macht mich nun mal erstmal misstrauisch .
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