Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 8. Februar 2017, 19:57

ratata hat geschrieben:So unglaubwürdig wie du uns Ostdeutsche einschätzt , so schätzen wir dich und deine Vergangenheit ein . ratata


Ich sag ja, du lernst nichts dazu. Weil du schon immer dachtest, alles zu wissen. Dabei weißt du zu wenig! Meinetwegen kannst du denken, dass ich nur Mist erzähle, kein Problem. Wenn es dich juckt, freuts mich. Das "angeblich" kannst du weglassen.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon pentium » 8. Februar 2017, 20:02

ratata hat geschrieben:So unglaubwürdig wie du uns Ostdeutsche einschätzt , so schätzen wir dich und deine Vergangenheit ein . ratata


Wer ist "wir"? @ratata. Und was die Ostdeutschen betrifft, einer meiner Großvater hätte jetzt gesagt: "Hier ist Mitteldeutschland! In Ostdeutschland ist jetzt der Pole....!"

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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Februar 2017, 20:29

Liebe Mitteldeutschen Mitbrüder!
Ich glaube es nicht, jetzt kriegt Ihr Euch schon wegen des ollen Honeckers Gastarbeiter in die Haare? [flash]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 9. Februar 2017, 07:50

Zitat Spartacus:
Mal sehen, ob du das verstanden hast?


Da Du ja nicht erst seit gestern hier schreibst, kenne ich Deine Denkweise bei bestimmten Themen. Verständnis dafür zu haben, ist allerdings in einem Forum nicht zwingend notwendig.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. Februar 2017, 19:59

Ach Wilfried, eine latente Fremdenfeindlichkeit, bzw die Angst vor Fremden ist in der Ex-Zone weit verbreitet....und das war schon damals so....

....durch Umstände ist es halt schlimmer dort....die Mauer hat es halt verhindert das die Menschen sich die Welt anschauen konnten und so attraktiv war das Land nicht, so das Fremde zu Millionen zugereist sind....wie sollte es sich also entwickeln, das man erkennt, das die Fremden en gros auch nur ganz normale Menschen sind....

Ich würde auch um kein Geld der Welt wieder zurück wollen in den Osten....das ewige Gejammer würde mich verrückt machen....


groetjes

Mara
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon steffen52 » 9. Februar 2017, 22:23

SkinnyTrucky hat geschrieben:Ach Wilfried, eine latente Fremdenfeindlichkeit, bzw die Angst vor Fremden ist in der Ex-Zone weit verbreitet....und das war schon damals so....

....durch Umstände ist es halt schlimmer dort....die Mauer hat es halt verhindert das die Menschen sich die Welt anschauen konnten und so attraktiv war das Land nicht, so das Fremde zu Millionen zugereist sind....wie sollte es sich also entwickeln, das man erkennt, das die Fremden en gros auch nur ganz normale Menschen sind....

Ich würde auch um kein Geld der Welt wieder zurück wollen in den Osten....das ewige Gejammer würde mich verrückt machen....


groetjes

Mara

Eine sehr komische Ausdrucksweise von Dir,Mara! Es sind halt Ansichten und kein Gejammer, aber den Unterschied erkennst Du ja nicht und da Du ja nun mal weit weg bist vom Geschehen hier
in Deutschland,da kannst Du Dir überhaupt kein Urteil erlauben! Bleibe da wo Du bist und lasse den lieben Gott einen frohen Mann sein!!!! [hallo] Aber Du musst ja einen User recht geben, er freut sich darüber und Du bist die Gute. Wer nicht mit in diese Kerbe haut, eben der ach so Böse! Fakten werden von Dir halt ignoriert.

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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 9. Februar 2017, 22:26

steffen52 hat geschrieben: da Du ja nun mal weit weg bist vom Geschehen hier in Deutschland,da kannst Du Dir überhaupt kein Urteil erlauben!
Gruß steffen52


Diese Aussage ist einfach unglaublich ahnungslos. Dabei hat dir das Mara schon so oft beantwortet...ich sag nur Bochum, klappts mit dem Lesen nicht mehr?
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon steffen52 » 9. Februar 2017, 23:08

augenzeuge hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben: da Du ja nun mal weit weg bist vom Geschehen hier in Deutschland,da kannst Du Dir überhaupt kein Urteil erlauben!
Gruß steffen52


Diese Aussage ist einfach unglaublich ahnungslos. Dabei hat dir das Mara schon so oft beantwortet...ich sag nur Bochum, klappts mit dem Lesen nicht mehr?
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Was hat das mit ahnungslos zu tun? Sie(Mara) greift meine Landsleute an, mit schlichten Sprüchen und da es in diesen Land noch Meinungsfreiheit gibt, werde ich darauf antworten und
mich nicht mit solchen albernen Sprüchen(Angst vor Fremden in der Ex-Zone) in eine Schublade schieben lassen! Wer solche Dinge schreibt(Ex-Zone) der hat nix begriffen und zeigt einfach
eine Armut und das es nicht einen normalen Austausch über unterschiedliche Ansichten in Beziehung Asylpolitik gibt! Das ist einfach nur für mich dummes Geschwätz, weil man kein Argument mehr hat.
Wenn man sich normal auseinander setzt, dann bleibt man auf Augenhöhe und schreibt nicht so einen bösartigen, herabwürdigen Text.Es ist einfach eine Beleidigung gegenüber der mitteldeutschen Mitbürgern! [frown] Möchte es nun dabei belassen und dazu mich nichts mehr schreiben, denn auf diese primitive Stufe einer Userin, möchte ich mich nicht stellen!
Gruß steffen52
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. Februar 2017, 23:53

Steffen, vielleicht hilft dir von aussen betrachten ja auch mal....ich meine, wie vieles so rüberkommt....

....glaube mir, es gibt mehr Perspektiven und dann kann man auch gleich noch schön vergleichen....

Tja Bochum....ein Hexenkessel, mich grade Provinz, eher mittendrin mit allen Facetten einer untergehenden Industriestruktur....da haben es viele nicht einfach und es gibt dort verdammt viele Nationalitäten auf einen Haufen....groß klagen hörste aber kaum jemanden....da passiert auch viel und das wird auch verurteilt und sich mit auseinandergesetzt und sich seine Meinung drüber gebildet....und ich denke, es passiert nicht weniger als in Chemnitz oder Leipzig....


groetjes

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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 10. Februar 2017, 08:44

steffen52 hat geschrieben:Was hat das mit ahnungslos zu tun? Sie(Mara) greift meine Landsleute an, mit schlichten Sprüchen
Gruß steffen52


Wie schlicht ist das denn? Erstens steckt Mara mehr in der echten Praxis als du, der aus Sachsen kaum wegkommt, zweitens was soll der Quatsch mit den Landsleuten? "Meine Landsleute" [flash]
Wer Dreck am Stecken hat, kann nicht verteidigt werden. Da steht man über den Landsleuten, ob Sachse, Bayer oder Rheinländer.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 13. August 2017, 10:59

In der DDR gab es zahlreiche rassistische Angriffe, die SED wollte davon nichts wissen

Der Erste Sekretär wusste von nichts

Die Zahl der rassistischen Angriffe in der DDR war hoch, genau wie die der Neonazis. Die Staatsführung leugnete das Problem – mit Folgen, die bis in die Gegenwart reichen.

Erfurt, August 1975: Ein Mob von 300 Deutschen verübt das erste Pogrom ­gegen ausländische Arbeiter in der DDR, es ist auch der erste Angriff auf ein Wohnheim für Ausländer. Erich Honecker, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), wurde kurz darauf persönlich darüber informiert, dass sich Erfurter »nationalistisch und diskriminierend« gegenüber algerischen Arbeitern verhalten hätten.

In Freyburg, Kreis Nebra im Bezirk Halle, kam es während des Winzer­festes am 24. September 1978 in der Gaststätte »Sektkellerei Freyburg« zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Kubanern und Volkspolizisten. Die ­Polizei setzte zwei Diensthunde ohne Maulkorb ein, etliche Kubaner trugen Bissverletzungen davon. Am 25. September gegen 14.30 Uhr erschien der da­malige kubanische Botschafter Julio Garcia Oliveras in Freyburg, um sich über die Vorgänge des Vortags zu informieren. Er fand neun verletzte Kubaner in der Betriebsambulanz ihrer Arbeitsstätte vor, dem­ Volkseigenen Betrieb ­Zementwerke Karsdorf.

Vier von ihnen waren als arbeitsunfähig attestiert worden. Der Erste Sekretär der kubanischen Botschaft kam am 26. September nach Freyburg. Er war sich mit seinen verletzten Landsleuten darin einig, dass die medizinische Versorgung unterhalb eines vertretbaren Niveaus liege. In Begleitung des Sekretärs befanden sich zwei kubanische Ärzte, die zu der Auffassung ­gelangten, man hätte die Verletzten »unmittelbar stationär« einweisen müssen. Zwei der verletzten kubanischen Arbeiter kamen am 28. September ins städtische Krankenhaus in Berlin-Friedrichshain zur weiteren Behandlung.

Botschafter Oliveras berichtete 2016 einem Journalisten des MDR, Fidel Castro sei äußerst empört gewesen, dass kubanische Arbeiter in der DDR mit Polizeihunden angegriffen worden seien, dies ähnele dem historischen Vorgehen von Plan­tagenbesitzern, die Hunde gegen Sklaven eingesetzt hätten.

Ein weiterer gravierender Vorfall ereignete sich 1979. Am 12. August tötete ein Lynchmob in Merseburg (Bezirk Halle) die beiden kubanischen Arbeiter Delfin Guerra und Raúl Garcia Paret. Die Partei- und Staatsführung der SED ­verhinderte aus Gründen der Staatsraison Ermittlungsverfahren der Volks­polizei. Vertreter der DDR gaben Botschafter Oliveras im Zuge mehrerer Treffen zu verstehen, die Regierung der DDR werde keine Ermittlungen gegen die kubanischen Arbeiter einleiten. Die ostdeutschen Behörden erklärten die Opfer also zu Tätern – ähnlich wie im Fall in Freyburg – und verzichteten dann in einem vermeintlichen Gnadenakt auf eine polizeiliche Untersuchung.

Die »AG Skinhead« der Kriminalpolizei bezifferte die Mitgliederzahl im rechten Milieu 1989/90 auf mehr als 15 000 Personen. Etwa 5 000 Nazis bildeten demnach den militanten und ideologischen Kern dieser Bewegung. Eine kriminalsoziologische Untersuchung der Humboldt-Universität Berlin, die erst nach der Wende publiziert wurde, kam 1988 zu dem Ergebnis, dass etwa zehn Prozent der Jugendlichen in der DDR zwischen 14 und 26 Jahren »neofaschistische Ansichten« verträten. Das MfS zählte Anfang 1989 insgesamt über 1 100 Skinheads und 1 100 neonazistische Heavy-Metal-Fans. Zum Vergleich: Nach Schätzungen der bundesrepublikanischen Behörden gab es im Westen zu der Zeit ungefähr 2 000 Skinheads, wobei nur jeder zweite ein Neonazi gewesen sein soll. Demnach gab es Ende der Achtziger in der DDR im Verhältnis zur Gesamtbevölkerungszahl drei- bis viermal mehr Skinheads und neonazistische Heavy-Metal-­Anhänger als in der Bundesrepublik.

Am 13. August 1989 grölten in Wittenberg (Bezirk Halle) mehrere Nazis über zwei Stunden ­faschistische Lieder und Texte, wie beispielsweise »Deutschnational – rechts­radikal«, »Wir wollen keine Ausländerschweine – Deutschland ist deutsch«, »Wenn das der Führer will, dann steh’n die Deutschen still, denn Deutschland ist deutsch«, »Schlagt die Neger tot«, »Deutschland den Deutschen – Ausländer raus« und »Wir wollen keine ­Negerschweine«.

Anfang 1989 hatte René Urbany, der Vorsitzende der Kommunistischen ­Partei Luxemburg, Erich Honecker auf die Ausländerfeindlichkeit in der Bundesrepublik angesprochen, worauf dieser unter anderem geantwortet hatte: »Der Fremdenhass liegt sehr stark in der deutschen Mentalität. Bei uns in der DDR ist das überwunden. Bei den Maidemonstrationen sieht man Menschen verschiedener Hautfarbe und Herkunft, die in Brüderlichkeit und Freundschaft zusammengehen.« Der mächtigste Politiker der DDR leugnete also schlichtweg die Existenz des Problems in seinem Land. [bloed]

https://jungle.world/artikel/2017/18/de ... von-nichts
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 30. August 2017, 12:11

Die Fremden vom Internat in Staßfurt

Vor 25 Jahren vereinbarten die DDR und Mosambik, 900 afrikanische Kinder in Sachsen-Anhalt zu sozialistischen Kadern auszubilden. Ein Ex-Schüler erinnert sich.

https://www.welt.de/regionales/berlin/a ... sfurt.html
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 13. März 2018, 14:18

Zu dem im Beitrag vom 13.8.2017 - 10,59 Uhr kurz angerissenem Mord an Delfin Guerra und Raúl Garcia Paret nachstehend eine ausführliche Schilderung dieser beschämenden, unmenschlichen Vorgehensweise der Ermittlungsbehörden in der DDR.

Schuld ohne Sühne - Warum rassistische Täter in der DDR davon kamen

"Ich wusste, dass er nicht schuldig war und dass ich zu Unrecht das Leben meines Sohnes verloren habe, eines guten, anständigen Jungen", erinnert sich Rosa Paret, die Mutter von Raul Garcia Paret an ihren Sohn, einen ehemaligen Vertragsarbeiter.

Raul war wie tausende andere aus Kuba, Mosambik, Angola und Vietnam in die DDR gekommen, um eine Ausbildung zu erhalten und zu arbeiten. Rassistisch motivierte Gewalttaten forderten mehrere tausend Verletzte und sogar Todesopfer. Sie wurden getötet, weil sie Ausländer waren, anders aussahen und sich anders benahmen. Bis heute blieb ihr Tod ungesühnt.

Warum? Das fragt "exakt - Die Story" und belegt, wie ausländerfeindliche Verbrechen damals systematisch vertuscht und verdrängt wurden. Delfin Guerra und Raul Garcia Paret starben bei einer Hetzjagd im August 1979 in Merseburg. Die Kriminalpolizei ermittelte, verhörte Zeugen und fand Tatverdächtige.

Doch dann erging von der obersten Staatsführung die Weisung: Ermittlungen einstellen. Das durch mehrere ausländerfeindliche Vorfälle belastete Verhältnis zu Kuba sollte nicht weiter gefährdet werden. Die Autoren Christian Bergmann und Tom Fugmann belegen, dass diese Art der Vertuschung kein Einzelfall war, sondern üblich.

Erst durch das Filmprojekt erfuhren Angehörige die wahren Umstände des Todes ihrer Angehörigen. In Merseburg fanden die Autoren Zeugen und Tatbeteiligte von damals: Ihre Aussagen legen den Verdacht nah, dass es sich bei der tödlichen Hetzjagd um ausländerfeindliche Morde gehandelt hat. Doch warum lehnt die Staatsanwaltschaft Halle neue Ermittlungen ab?

https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/p ... 72914.html

Wieder eines der unzähligen Beispiele, dass Verbrechen vertuscht wurden.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 1. April 2018, 10:48

Rassistische Verbrechen in der DDR

Schatten auf der Völkerfreundschaft

Und nicht nur das: Jenseits der offiziellen Freundschaftstreffen häuften sich rassistische Vorfälle, die gezielt vertuscht und verschwiegen wurden – denn Hetzjagden und Übergriffe auf Ausländer passten nicht zum eigenen Selbstbild. Dabei wurden auf dem Gebiet der DDR Hunderte rassistische Straftaten begangen. Es gab ausländerfeindliche Parolen und Beleidigungen, Hetze, gewalttätige Übergriffe und Körperverletzungen, Ausschreitungen und sogar Morde. Täter waren überwiegend junge Männer, Opfer vor allem ausländische Vertragsarbeiter.


Der Historiker Harry Waibel hat jahrelang geforscht und eine Vielzahl an Stasi-Akten zu den Vorfällen ausgewertet. Bei erschreckend vielen stieß er auf ausländerfeindliche Motive. Demnach führten rassistisch motivierte Gewalttaten auch zum Tod von Antonio Manuel Diogo und Carlos Conceicao aus Mosambik. Sie wurden getötet, weil sie Ausländer waren, anders aussahen und sich anders benahmen.

Am 30. Juni 1986 starb auf einer Zugfahrt der 23-jährige mosambikanische Vertragsarbeiter Manuel Antonio Diogo. Er war auf dem Heimweg nach Coswig bei Dessau, wo er in einem Sägewerk arbeitete. Er hatte seinen Freund Ibraimo Alberto in Berlin besucht. Im Zug begegnete Manuel einer Gruppe Neonazis.


Sie haben meinen Freund, den Antonio Manuel Diogo, zusammengeschlagen. Beide Füße gefesselt. Und dann haben sie seine Körperteile nach unten ... ganz langsam, mit dem Seil immer nach unten. Da haben sie genau mit dem Kopf angefangen. Bis sie alles zerstückelt haben.
Ibraimo Alberto, ehem. Vertragsarbeiter



Noch in derselben Nacht wurde seine Leiche gefunden. Im Protokoll der Transportpolizei wird vermerkt:

„Höhe Bahnhof Borne wurde männliche Leiche aufgefunden. Kopf und Beine abgefahren. Es handelt sich um eine Person mit dunkler Hautfarbe“

Weil es sich bei dem Toten um einen Ausländer handelte, schaltete sich die Staatsicherheit in die Untersuchungen ein. Lakonisch wird einige Tage später vermerkt, Antonio Manuel Diogo habe den "Zug während der Fahrt verlassen und wurde überfahren. Hinweise auf eine Straftat liegen nicht vor."

Diogo war Anfang der 1980er Jahre in die DDR gekommen, um eine Ausbildung zu machen. Er wollte arbeiten, Geld verdienen und seine Familie aus der Armut holen. Über die Todesursache wurden seine Angehörigen von den DDR-Behörden im Unklaren gelassen.

https://www.mdr.de/investigativ/rueckbl ... r-100.html

Hinweise auf eine Straftat liegen nicht vor.

Wenn man dann hier im Forum versucht zu vermitteln, dass die Kriminalisten des MfS eine doch so ehrliche und korrekt arbeitende Truppe war, dann ist das an Dreistigkeit wirklich nicht zu überbieten. [flash]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Merkur » 1. April 2018, 16:22

Interessierter hat geschrieben:
Hinweise auf eine Straftat liegen nicht vor.

Wenn man dann hier im Forum versucht zu vermitteln, dass die Kriminalisten des MfS eine doch so ehrliche und korrekt arbeitende Truppe war, dann ist das an Dreistigkeit wirklich nicht zu überbieten.


An Dreistigkeit oder Dummheit liegt es aber definitiv, solch eine Behauptung auf der Basis eines Artikels aus den Medien aufzustellen. Dir fehlt schlicht und einfach die Basis für eine solche Aussage. Es sei denn, Du zitierst hier auf der Grundlage des Abschlussberichtes. Selbst wenn das MfS dies so formuliert hat, stand doch die Spurenlage mit einer solchen Schlussfolgerung möglicherweise (zunächst) im Einklang. Möglich ist auch eine spätere Korrektur aufgrund der fortschreitenden Untersuchung. Möglich ist auch, dass das MfS dies in einem Aktenvermerk so schrieb und aufgrund der Untersuchung der Transportpolizei überhaupt nicht ermittelte, weil die Trapo (zunächst) keine Hinweise auf eine Straftat hatte. Du kannst uns da sicher aufklären.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 1. April 2018, 17:32

Auf Grundlage dieses eines Falles? Merkur, entspricht das tatsächlich deinem Wissen und Niveau, wenn du hier so tust, als wäre dir nicht bekannt, wie permanent die Volkspolizei und die Stasi Verbrechen vertuschte und die Hinterblieben belog und dafür sorgte, dass die Trauernden nicht einmal Abschied von ihren Söhnen oder Männern nehmen konnten? Da du das nicht überlesen haben kannst, betreibst du hier bewusst Verklärung.

Vertuschungen waren bei Volkspolizei und Stasi an der Tagesordnung!!

Woher nimmst du dir eigentlich das Recht immer wieder zu versuchen andere User für dumm zu verkaufen? Bei mir hast du dich dadurch inzwischen in Abseits gestellt, auch wenn es dich nicht tangiert.

Deine Versuche die VP und das MfS hier als ganz normale, korrekte Kriminalisten darzustellen, sind nicht mehr als gescheiterte Verklärungsversuche und lächerlich, zu denen ich mich darum zukünftig im direkten Dialog nicht mehr äußern werde, wie ich es auch schon mit deinem Gesinnungsgenossen und Werber für deine Bücher handhabe.

Trotzdem wünsche ich dir natürlich noch ein frohes Osterfest.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Grenzwolf62 » 1. April 2018, 17:38

Darf man fragen welche Bücher?
Mich interessiert die Thematik der Polizeiarbeit in der DDR, wohlgemerkt die der richtigen Polizei.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon karnak » 1. April 2018, 18:14

Interessierter hat geschrieben:.

Vertuschungen waren bei Volkspolizei und Stasi an der Tagesordnung!!


Und das ist in der dargestellten Dimension die den Begriff Tagesordnung rechtfertigt mit Sicherheit dummes Zeug.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon steffen52 » 1. April 2018, 19:09

karnak hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:.

Vertuschungen waren bei Volkspolizei und Stasi an der Tagesordnung!!


Und das ist in der dargestellten Dimension die den Begriff Tagesordnung rechtfertigt mit Sicherheit dummes Zeug.

Fakt ist das zu DDR-Zeiten nicht jede Art der Kriminalität so öffentlich gemacht wurde wie Heute! Aber das nun als absolute Vertuschung darzustellen, das kann
nur ein User, der null Ahnung vom Leben in der DDR hat, sondern es nur aus dem Netz wissen kann, von sich geben! [frown]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Merkur » 1. April 2018, 19:15

Interessierter hat geschrieben:Woher nimmst du dir eigentlich das Recht immer wieder zu versuchen andere User für dumm zu verkaufen? Bei mir hast du dich dadurch inzwischen in Abseits gestellt, auch wenn es dich nicht tangiert.


Indem ich lese, analysiere und bewerte was auf welcher Grundlage von wem geschrieben wird. Und Du hast dahingehend recht, dass es mich nicht ansatzweise tangiert, wie Du darüber denkst. Wichtig ist mir, dass es nicht unkommentiert stehen bleibt.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon andr.k » 1. April 2018, 20:26

Interessierter hat geschrieben:Vertuschungen waren bei Volkspolizei und Stasi an der Tagesordnung!!


Das muss dich doch unendlich glücklich machen, dass dir die Bilderbogenblätter so ein enormes und fachliches Wissen vermitteln können und dir durch ihren Konsum weitere Lern- und Denkprozesse erspart bleiben.

In diesem Sinne

Frohe Ostern
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 1. April 2018, 22:36

[laugh] In den bunten Blättern stehen doch mehr Wahrheiten als in Euren verklärenden Schwarten.... [flash]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon andr.k » 1. April 2018, 23:11

Volker Zottmann hat geschrieben:[laugh] In den bunten Blättern stehen doch mehr Wahrheiten als in Euren verklärenden Schwarten.... [flash]


Du merkst schon, dass du ein gravierendes Problem hast? Lass dein Problem nicht größer werden! [wink]
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Grenzwolf62 » 1. April 2018, 23:25

Geil, anscheinend viele Autoren hier.
Dieses Plöhn, ist das vergleichbar mit dem Sängerstreit im Frühmittelalter zwischen Walther von der Vogelweide und Heinrich von Ofterdingen?
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Grenzwolf62 » 1. April 2018, 23:39

Sorry, vertippt.
Mein Beitrag sollte im Links-Atheistischen Thema landen.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 2. April 2018, 11:22

Zitat Steffen52:
Aber das nun als absolute Vertuschung darzustellen, das kann
nur ein User, der null Ahnung vom Leben in der DDR hat, sondern es nur aus dem Netz wissen kann, von sich geben! [frown]
Gruß steffen52


Eigentlich traurig, dass man fast 30 Jahre nach dem Ende dieser SED - Diktatur dir noch erklären muss, dass es eine riesige Menge an Fakten und Praktiken dieser SED - Schergen gab, von denen man auch als ehemaliger DDR - Bürger erst nach der Wende durch die unterschiedlichen Medien erfahren konnte.

Würdest du die Zeit, die du hier permanent verwendest, um gegen Ausländer und dir nicht genehme User zu hetzen, dazu nutzen dich über diesen Teil der DDR - Geschichte zu informieren, dann hättest du wenigstens einen Bruchteil des Wissens, welches du mir dummdreist absprichst.

Dann müßtest du als ehemaliger Bewacher dieser menschenverachtenden Grenze eingentlich wissen, wie viele Vorfälle alleine dort vertuscht wurden. Von dem was in Haftanstalten und Jugendwerkhöfen alles verschwiegen und vertuscht wurde, ganz zu schweigen.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Lügen und Vertuschen sind Merkmale aller Diktaturen und da war die DDR keine Ausnahme.
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 4. Mai 2018, 10:52

Eine Übersichtskarte über rassistische Übergriffe/Straftaten in der DDR findet man hier:

https://www.mdr.de/investigativ/rueckbl ... r-100.html
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 9. Mai 2018, 17:06

Willkommen in „Little Vietnam“

Sommerrollen, Eistee mit Ingwer- und Limettengeschmack, Pho-Suppe, Reisnudeln mit knusprigem Gemüse und Koriander… Im Gegensatz zu anderen Großstädten wie Amsterdam ist es in Berlin sehr schwer, daran vorbei zu kommen. Während Amsterdam gerade einmal 16 vietnamesische Restaurants hat, besitzt Berlin 91. Aber warum ist die vietnamesische Küche in Berlin so weit verbreitet? Richtig geraten: die DDR.


Wenn es um Immigranten geht, was derzeit ohnehin ein sehr brisantes Thema ist, war die DDR nicht unbedingt das Land, welches die Grenzen für jeden öffnete, der Asyl suchte. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Sozialistische und kommunistische Länder galten überall auf der Welt als verbrüdert. Was bedeutete, dass man versuchen würde, jeden mit allem in der Macht stehendem zu unterstützen. Andererseits bedeutete das aber nicht, dass jeder aus einem sozialistischen Land einfach in die DDR kommen konnte, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Es gab allerdings Gruppen, die im damaligen sozialistischen Deutschland sehr willkommen waren. Dazu zählten Bürger aus Mosambik, Kuba, Angola, China und natürlich auch Vietnam.

Bild
Vietnamesische Arbeiter in der DDR. Quelle: die-linke-weissenburg.de

Von der DDR bis nach Vietnam


Bereits in den 1950er Jahren waren Studenten aus dem Norden Vietnams in die DDR eingeladen worden. Die Zahl vietnamesischer Studenten wuchs ab 1973 immer weiter, bis am Ende 10.000 Vietnamesen in DDR unterrichtet wurden. Die meisten der Studenten kamen aus gut situierten Häusern.

Bild
Ein Plattenbau in Vietnam. Quelle: stefan-loose.de

Warum haben die Menschen ihr Land verlassen?

Bis 1989 lebten mehr als 100.000 Vietnamesen in der DDR. Egal, ob als Student oder Angestellter in einem Betrieb. Viele von ihnen waren Leiharbeiter in der Textilindustrie und rund 60.000 dieser Arbeiter lebten auch dauerhaft in der DDR.
Aber die Dinge änderten sich, als die Mauer fiel. Die Wirtschaft im Osten Deutschlands war schwach und Arbeitslosigkeit ein daraus folgendes, großes Problem. Die neue deutsche Regierung bat den in der ehemaligen DDR lebenden Vietnamesen an, ihre Rückreise „nach Hause“ zu bezahlen. Die meisten jedoch entschieden sich dafür, in Berlin, Rostock, Erfurt oder anderen ostdeutschen Städten zu bleiben. Zur selben Zeit gab es auch im Westen Deutschlands ca. 30.000 – 40.000 Vietnamesen. Zusammen brachte es Deutschland damals also auf ungefähr 100.000 Vietnamesen, die einen Platz in der „neuen“ deutschen Gesellschaft suchten und auch gewillt waren, sehr hart dafür zu arbeiten.

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Eine Briefmarke aus der DDR. Quelle: kritische-massen.over-blog.de

Little Vietnam in Berlin


In den Jahren nach 1990 entschieden sich immer mehr Menschen, Vietnam zu verlassen und nach Deutschland zu kommen. Vietnam zählt zu den Top 10 Ländern, aus denen Menschen nach Deutschland ziehen. Derzeit bilden Vietnamesen die größte ostasiatische Gemeinschaft in Berlin und machen 1,16% der Stadtbevölkerung aus. Fast 13.000 Menschen wurden in Vietnam geboren und haben immer noch die vietnamesische Staatsbürgerschaft. 20.000 haben bereits die deutsche Staatsbürgerschaft oder wurden in Berlin geboren. Insgesamt leben fast 40.000 Vietnamesen in Berlin (die illegalen Immigranten nicht miteingerechnet), fast 10% davon wohnen in dem Berliner Bezirk Lichtenberg.

Viele Vietnamesen, die ihren Job in Ostdeutschland verloren haben, versuchten im Handel Fuß zu fassen. Und einer von ihnen ging sogar noch einen Schritt weiter: Mit dem ältesten Markt von Hanoi als Vorbild, gründete Nguyen van Hien das „Dong Xuan Center“ im Osten Berlins. Die Idee dahinter war, dass die Menschen nicht mehr nach Polen fahren müssten, um günstig für den Handel in Deutschland einzukaufen, sondern ihre Einkäufe komplett im Großhandel hier erledigen konnten. Über die Jahre wuchs das Dong Xuan Center in Berlin zu einer Art Epizentrum des vietnamesischen Lebensstils heran. In dem Großhandel gab es alle Arten asiatischer Speisen – bis hin zu kleinem Schnickschnack. Ebenso fand man aber auch Friseure und Nagelstudios; eben alles, was man als Vietnamese in Deutschland so braucht.

Und endlich! Die ersten vietnamesischen Restaurants

Zur selben Zeit wurden die Vietnamesen zu der am besten integrierten Gruppe von Einwanderern in Deutschland ernannt – obwohl das schwer zu beweisen ist. Dank ihrer Bemühungen sich zu integrieren, waren sie für Jahre sozusagen unsichtbar. In den 1970er Jahren begannen einige Vietnamesen die ersten Restaurants zu eröffnen. Sie gaben allerdings an, dass es sich um chinesische, thailändische oder japanische Küche handle, denn sie dachten, dass sich niemand für die Küche ihres kleinen Landes interessieren würde. Damit lagen sie jedoch komplett falsch. Als um 2010 die ersten vietnamesischen Restaurants überall in Berlin eröffneten, stellte sich heraus, dass die Berliner die vietnamesische Küche liebten.

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Das Restaurant Qua Phe. Quelle: expeditieaardbol.nl

http://www.centralberlin.de/blog/willko ... m/?lang=de
Interessierter
 

Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 9. Mai 2018, 18:37

Man betrachte das Bild im Hintergrund des letzten Beitrages.... [flash]

Wie lange geht das noch gut?
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Re: Honeckers Gastarbeiter - Fremde Freunde in der DDR

Beitragvon Interessierter » 4. März 2019, 11:22

Vertragsarbeiter aus Mosambik - „Moderne Sklaverei“ in der DDR

Ehemalige DDR-Vertragsarbeiter aus Mosambik fühlen sich um ihren Lohn betrogen. Der Afrikabeauftragte Nooke sieht keine offenen Forderungen.

Bild
Um ihren Lohn gebracht: Ehemalige DDR-Vertragsarbeiter demonstrieren 2013 in Maputo, Mosambik
Foto: Britta Pedersen

Antonio Daniel mag Mitte 50 sein und ist zum zweiten Mal in seinem Leben in Deutschland. „Als ich das erste Mal hierher kam, vor mehr als 30 Jahren, da hatte ich noch viel mehr Haare auf meinem Kopf“, sagt der Mosambikaner, der heute eine Glatze trägt. „Ich habe mich auf das Leben in der DDR gefreut und dachte, meine Haare würden immer schöner werden.“

Daniel kam damals voller Optimismus als einer von 21.000 mosambikanischen Vertragsarbeitern in die DDR. Die Realität holte ihn ein, als er in der Nähe von Cottbus Kohlen auf ein Förderband schippen musste. Und die Realität holte ihn auch nach dem Mauerfall und seiner Rückkehr nach Mosambik ein: Der Bürgerkrieg hatte sein Land im Griff. Statt der versprochenen Karriere nach einem DDR-Aufenthalt wartete zuerst das Militär auf ihn.

Die „Madgermanes“ (etwa: „die verrückten Deutschen“), wie die DDR-Rückkehrer in Mosambik genannt werden, erlebten soziale Ausgrenzung. Weil sie verhältnismäßig gut ausgebildet sind, werden sie von vielen als lästige Konkurrenten um Arbeitsplätze angesehen. Andere werfen ihnen vor, sie hätten es sich in Europa gutgehen lassen, während in Mosambik der Bürgerkrieg tobte.

Die Folgen der Ächtung: Ihre in der DDR erworbenen Abschlüsse wurden nicht anerkannt. Bis heute nicht. „Wenn wir krank werden, haben wir kein Geld für das Krankenhaus“, sagt Daniel. Wenn bekannt sei, dass jemand ein „Madgermanes“ sei, könne er leicht den Job verlieren. Darum sind die ehemaligen Vertragsarbeiter bis heute auf bäuerliche und handwerkliche prekäre Jobs angewiesen.

Weiter geht es hier:
http://www.taz.de/Vertragsarbeiter-aus- ... /!5576988/
Interessierter
 

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