Ach Rainer, wenn Du a+b für deinen ruhigen Schlaf brauchst dann ma zu.
Ich glaube nicht, dass man den Herrn Gartenschläger so einfach in vier Schubladen einsortieren kann und dann Deckel zu.
Herr Gartenschläger hatte allen Grund zu Hass und Widerstand. Leider war er dabei etwas zu leichtsinnig und glücklos.
andr.k hat geschrieben:Der Maßnahmeplan wurde von dem Chef der Einsatzkompanie, Wolfgang S., ausgearbeitet, von dem Leiter der Abteilung Äußere Abwehr, Helmut H., unterzeichnet und von Karl Kleinjung bestätigt. Er sah unter anderem vor, daß zur Verhinderung weiterer Angriffe der oder die Täter „festzunehmen beziehungsweise zu vernichten“ seien.
Haste doch glatt mal vergessen, dieses "
beziehungsweise zu vernichten" mit zu unterstreichen.
Interessensgeleiteter Fall von Ausblendung nicht genehmer Fakten würd'sch mal sagen.
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Ich denke über den Fall, man wollte das Problem final lösen. An eine unblutig geplante Festnahme kann ich nicht glauben.
Dazu fehlten geeignete Tarnmöglichkeiten für die wartende MfS- Truppe. Der KFZ- Sperrgraben ist als Warteposition zu ungünstig.
Die Darstellung, Gartenschläger sei plötzlich aufgetaucht und man hätte zum Selbstschutz schießen müssen, halte ich für eine Schutzbehauptung.
Ein aufgeblendeter Scheinwerfer hätte die Situation ganz ohne Opfer aufgelöst. Aber gut, das ist jetzt Spekulation.
Wenn ich bedenke, daß diese Truppe genau am richtigen Ort wartete, muss sie über Hinweise aus Gartenschlägers Umfeld verfügt haben.
Der abgehörte BGS- Funk, ich schrieb es schon mal, kann es nicht gewesen sein, das war für eine exakte Ortsbestimmung mit rechtzeitiger
Verlegung inkl. Tarnung zeitlich viel zu spät. Ich schätze da war doch ein Verräter auf Westseite dabei.
Wenn die Gartenschläger- Gruppe bewaffnet war, so war es aus deren Sicht eine völlig richtige Vorkehrungsmaßnahme.
Tunnelbauer in Berlin hatten auch Waffen dabei, beim Rückzug in den Westteil gab es nämlich keinen Bonus durch die
nachsetzenden DDR- Organe, die rücksichtslos auf die Flüchtlinge im Tunnel geschossen und sogar Handgranaten eingesetzt haben.
Der ständige Hinweis auf die verletzten Gesetze ist der Notnagel an dem sich Sympathisanten dieser DDR- Diktatur gerne aufhängen.
Natürlich war das bewaffnete Vordringen zum Grenzzaun alles andere als gesetzeskonform. Ich sage, beim Widerstand gegen eine
solche Diktatur wie die DDR kann der Blick in die Gesetzbücher gerne mal unterbleiben. Es liegt sogar in der Natur der Sache, daß man
sich im Widerstand gerade und extra nicht an die Gesetze halten darf.
Ich weiß, dieser Vergleich ist etwas weit hergeholt und sorgt bei Diktaturverstehern immer für pawlowsche Abwehrreflexe wenn ich den bringe:
Der sehr verehrte Fidel Castro wäre bei seinem Marsch auf Havanna sicher schlecht beraten gewesen, sich dabei streng an die Gesetze zu halten.
Wenn es aber gegen die geliebte DDR geht, so wird bei Saboteuren, Widerständlern und Sperrbrechern immer auf die Gesetze hingewiesen.
Uns interessierten aber damals die Gesetze dieser menschenverachtenden DDR- Diktatur einen Schei..... Und das war gut so liebe Genossen.
Herzlichst
Dr. 213