von Nostalgiker » 22. November 2015, 10:56
Einem selbsternannten "größten Fan" spreche ich eine ausbalancierte Objektivität ab.
Wie eine in Angermünde geborene nach Eberswalde verfrachtet wird ist nicht ganz einleuchtend aber letztendlich auch egal.
Das der "Stern" der Beliebtheit eines Künstlers auch ohne staatliche "Einflußnahme" sinken kann und er/sie vom Publikum faktisch vergessen wird soll vorkommen und kommt vor. Nicht immer war und ist der "Staat" daran schuld.
Aus der MDR Serie "Damals - Die Schlagerlegende Bärbel Wachholz":
Nur sie fuhr einen weißen Tschaika, die Luxuslimousine der SED-Spitze, Lotte Ulbricht wollte sie adoptieren, ein syrischer Scheich bot 300 Kamele für sie, Juri Gagarin vergötterte sie.
Ihr Versuch, aus der DDR „abzuhauen“, scheiterte, kurzzeitige Inhaftierung, Berufsverbot, Flucht in den Alkohol: Bärbel Wachholz, der Schlagerstar der sechziger Jahre in der DDR. Am 20. Oktober 2013 wäre sie 75 geworden, doch sie starb mit nur 46 Jahren.
Was ist Wahrheit, was Legende?
Die Stimme der Wachholz jedenfalls hatte eine solche Strahlkraft, dass die Komponisten der DDR mit Leidenschaft für sie arbeiteten, die Texter rissen sich darum, für sie zu schreiben. Das Publikum liebte sie. Bärbel Wachholz hatte wahrlich „Musik im Blut“. „Damals“, 1959 herausgekommen, war ihr größter Hit und ist heute für ihre Verehrer so etwas wie die „Wachholzhymne“. Sie nahm 40 Singles und zwei LPs auf, absolvierte unzählige Auftritte in Fernsehen und Rundfunk und war mit eigenen Bühnenshows auf Tournee. Gastspiele führten sie nach Frankreich, Syrien, die Niederlande, in alle osteuropäischen Staaten und immer wieder in die Sowjetunion. Juri Gagarin reiste ihr hinterher. Damals war sicher vieles „so schön“ … Die Schattenseiten des Lebens der Wachholz aber sind weit weniger bekannt: das Kind Bärbel im Internierungslager in Lodz, das mysteriöse Verschwinden der Mutter, Vorwürfe, einen Kriegsverbrecher zum Vater zu haben, politische Instrumentalisierung der Künstlerin. Als Bärbel Wachholz 1984 starb, war ihr Stern schon längst gesunken, die Legenden um sie und ihr Leben aber trieben noch immer kräftige Blüten. Autorin Katrin Heim zeichnet in ihrem Film den Lebensweg der populären Künstlerin Bärbel Wachholz, spürt Legenden nach und Wahrheiten auf, zieht Archivmaterial und Zeitzeugen zu Rate und erinnert an die schönsten Hits der von ihren Fans niemals vergessenen Sängerin. (Text: mdr)
Deutsche Erstausstrahlung: Do 10.10.2013 MDR
Letztmalig wurde diese Folge im März 2015 ausgestrahlt.
Erfolgreicher, zumindest was die Veröffentlichungen betraf, war Helga Brauer, wohnhaft in Leipzig. Sie veröffentlichte in der DDR 2 Langspielplatten, 100 Singles und wirkte im Film "Revue um Mitternacht" mit.
Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin
Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin
Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund