Interessierter hat geschrieben:Und selbst wenn die Eltern es sich ausgedacht hätten, dann bleibt es immer noch krank, dass ein Geheimdienst sich um Kinder/Eltern und deren Sorgen um die Spielplatznutzung kümmert und Agitation mit Hilfe des Klassenfeindes vermutet.
Man bestreitet doch immer und gerne, dass die Stasi allgegenwärtig war, aber dieses Beispiel bestätigt doch wieder einmal, dass die Stasi sich um jeden Furz kümmert.
Ich glaube, sogar bei ihrem eigenen Furz, hätten sie gerne noch versucht, ihn dem Klassenfeind unterzujubeln...
karnak hat geschrieben:[flash] Der Staat hatte nun mal was gegen Protest an sich, weil er der Meinung war er macht nichts falsch.
Interessierter hat geschrieben:Irgendwann kam der erwartete zweite Teil: ob er davon ausgehen könne, dass dieses Gespräch unter uns bliebe. Natürlich keinesfalls ....
Interessierter hat geschrieben:
Dieses ist für mich ein weiteres Beispiel, dass die große Mehrheit der jungen Menschen in der DDR sehr wohl erkannt hatte, in einer Diktatur zu leben. Auch wenn immer wieder User versuchen, ihr willfähriges Dienen für dieses SED Regime mit ihrer Jugend zu rechtfertigen.
Es macht in Bezug auf die DDR Geschichte schon einen Unterschied ob ich 1969, 1974 oder gar 1963 18 oder 19 war oder wie im angesprochenen Fall 1988.
Thoth hat geschrieben:Interessierter, sie brauchten es nicht "zu bemerken", es stand jeden Tag in der Zeitung!
'Diktatur des Proletariats'
Interessierter, sie brauchten es nicht "zu bemerken", es stand jeden Tag in der Zeitung!
'Diktatur des Proletariats'
"Verpflichtung
Schwerin, den 24.07.1980
Hiermit, verpflichte ich mich, …. , freiwillig aus der Überzeugung und Notwendigkeit zur Bekämpfung der Feinde unserer Republik mit dem MfS inoffiziell zusammenzuarbeiten. Mir ist bewußt, daß ich die mir in dieser Zusammenarbeit bekannt werdenden Tatsachen und Sachverhalte gegenüber jedermann strengstes Stillschweigen zu wahren habe. Auf die Verletzung der Schweigepflicht, bin ich hingewiesen worden, daß ich damit nach den geltenden Gesetzen unseres Staates zur Verantwortung gezogen werden kann.
Ich erkläre hiermit, daß ich die Aufgaben, Aufträge und Termine während der Zusammenarbeit entsprechend meinen Möglichkeiten erfüllen bzw. einhalten werde. Die Informationen werde ich in schriftlicher Form bzw. mündlich zur Kenntnis geben. Zu meiner eigenen Sicherheit und der Sicherheit der Informationen werde ich diese mit dem Decknamen "Klaus" unterzeichnen."
"Werter Herr Uwe!
Ich habe mir alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen, und bin zur Einsicht gelangt, daß ich für diesen Beruf mich nicht geeignet fühle. Zu dieser Entscheidung bin ich von selbst gelangt, ohne Beeinflussung eines anderen. Ich weis daß ich bei dem letzten Treffen einen Zettel geschrieben habe, aber da ich noch nicht volljährig bin hat er sowieso keinen großen Wert. Sie brauchen mich deswegen nicht mehr anzurufen, wenn ich mir einmal etwas anderes überlegt habe, bleibe ich dabei.
Klaus"
(Quelle: BStU, MfS, BV Schwerin, AIM 912/81, Band 1, Blatt 83)
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