augenzeuge hat geschrieben: Die Recherchen des Spiegel sind sogar dem Hn. Neiber zu beweiskräftig. Vor Vertrauen klagte er: "Wie soll man denn so ein Ding aus der Welt schaffen. Wozu soll ich denn nun erklären, ich habe das nicht gemacht, ich habe das nicht gewußt?"
AZ
karl143 hat geschrieben:Der Fall von Moldenhauer ist insofern etwas besonderes, da in seinem Fall ein Mord der Stasi im Westen angenommen wird, und dies auch durch handfeste Beweise durch die Zahlungen unterstützt wird.
karl143 hat geschrieben:Merkur, du mußt doch aber zugeben, warum sollte aus der DDR Geld in diesen Summen kommen. Dafür mußte doch eine Gegenleistung erfolgt sein.
Merkur hat geschrieben:Herr F. dürfte doch seinen Führungsoffizier kennen, bzw. einen Verantwortlichen, der ihm einen solchen Auftrag erteilt hat. Warum ist dieser Auftraggeber nicht verurteilt worden ?
Berliner hat geschrieben:...ich vermute es gab einen sehr guten Grund dafuer. Das MfS haette das niemals ausser acht gelassen.
Berliner
S51 hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:...ich vermute es gab einen sehr guten Grund dafuer. Das MfS haette das niemals ausser acht gelassen.
Berliner
Zu DDR-Zeiten hätte ich das Argument akzeptiert. Aber danach nicht mehr, denn eine Einflussnahme wie auch immer war dann doch sehr sehr unwahrscheinlich geworden.
Gruß!
S51 hat geschrieben:Zu DDR-Zeiten hätte ich das Argument akzeptiert. Aber danach nicht mehr, denn eine Einflussnahme wie auch immer war dann doch sehr sehr unwahrscheinlich geworden.
augenzeuge hat geschrieben:...Nur gut das der Mord an Plüschke nicht aufgeklärt werden konnte.....sonst wäre dein "sehr unwahrscheinlich gar nicht so sehr unwahrscheinlich....
AZ
Berliner hat geschrieben:....wenn ich den Fall richtig verstehe, hat Hr. Freder fast seine gesamte Strafe vor der Wende verbuesst. Frei nach dem Motto "plata o plomo", haette Hr. Freder bestimmt nichts davon, seinen ehmaligen Fuehrungsoffizier anzuschwaerzen.
...
S51 hat geschrieben:Berliner hat geschrieben:....wenn ich den Fall richtig verstehe, hat Hr. Freder fast seine gesamte Strafe vor der Wende verbuesst. Frei nach dem Motto "plata o plomo", haette Hr. Freder bestimmt nichts davon, seinen ehmaligen Fuehrungsoffizier anzuschwaerzen.
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Vielleicht doch? Wiederaufnahme, Verringerung der Schuld? Er hatte aber auch nichts davon, es nicht zu tun und es hätte in die Zeit gepasst. Wir Deutschen sind schnell mit dem Motto "Ich weiß was...".
augenzeuge hat geschrieben:...Nee, S51, nicht jene, die überzeugt für die Stasi und Co. gearbeitet haben. Die halten zusammen. Wie wir wissen fühlen sie sich teilweise heute noch an ihren Eid gebunden. Sogar dann, wenn sie im Knast saßen. Das weißt du doch auch, oder?
AZ
augenzeuge hat geschrieben:...Darauf ein User:
Ich würde behaupten, dass es solche Aufträge selbstverständlich gab. Warum auch nicht ? Der Bruderstaat Sowjetunion hatte nachweislich soetwas, die Amerikaner auch. Die Briten usw. alle Supermächte haben diese "Waffe" eingesetzt. Und wer weiß was der BND oder MAD so getrieben hat. Für mich stellt sich die Frage nicht. Klar haben die gemordet. Es gibt sogar angeblich ein entsprechendes Handbuch dafür. Also warum die Aufregung ? Nur weil es jetzt mal ausgesprochen wird, was seit jeher existiert ?
AZ
S51 hat geschrieben:Es liegt in der Natur der Sache, dass es niemanden getroffen hätte, der einfach nur mal unbequem gewesen wäre. Von daher auch keinen Fluchthelfer, weil der nie so viele hätte rüberholen können, wie der politische Schaden bei einem Mord hätte groß werden können. Keine einfachen Flüchtlinge, nicht mal ehemalige Soldaten oder sonstige relativ kleine Lichter des Geschehens.
augenzeuge hat geschrieben:...Und hier muss ich dir klar widersprechen. In den 50er jahren hat man unbequeme Leute in den Osten geholt, einige starben später in Moskau. Und diese hatten weit weniger auf dem Kerbholz als Welsch. Er hatte zu viele rübergeholt, als das er nicht interessiert hätte. Er war nicht nur unbequem. Es wurde vor Gericht festgestellt und bewiesen, dass das MfS ihn beseitigen wollte. Warum brachte sich der Führungsoffizier in diesem Zusammenhang sonst um? Er hätte sonst sicher seine weiße Weste dem Richter gern präsentiert.
Politischer Schaden bei einem Mord? Der hat doch nicht groß interessiert. Wiegte er denn mehr als die Jugendlichen, die man an der Grenze in den Rücken schoss, obwohl sie sich schon auf dem Rückzug befanden? ...AZ
Affi976 hat geschrieben:Zitat AZ:...wenn diese bereit sind, sich mit den Vorhaben dieses Falles offen und ehrlich auseinanderzusetzen, kann man diesen Fall richtig abschließen.
@AZ,
und welche Vorteile hätte es für die damaligen MfS´ler????
Meinst du etwa, dann würde man gaaanz anders über die Mitarbeiter reden oder ihnen sogar einen Job im Öffentl.Dienst anbieten. Wenn man schon nicht im Ö.D. arbeiten kann, dann geht man eben in die Wirtschaft, die freuen sich über loyale, gut ausgebildete Kräfte. Siehe F.D..
VG Affi
augenzeuge hat geschrieben: Manchmal ist es auch schon gut, wenn man sein Gewissen erleichtern kann, und nicht zuletzt dazu beiträgt, dass ein Kapitel der deutschen Geschichte mit ihrer Hilfe klar abgeschlossen werden kann. Viele Geschichten, die Halbwahrheiten enthalten, würde es dann nicht mehr geben. Und nicht zuletzt würde man den Opfern auch helfen. Und da schließt sich der Kreis der Aufarbeitung. Wem hilft es denn, immer und ständig zu behaupten, wir waren doch gut, entsprachen immer den Gesetzen der DDR und bei Welsch, ja da weiß man es nicht so recht....warum das da nicht so lief? Die ganze MfS-Ermittlung derr BSTU wäre doch doch lange abgeschlossen, wenn es kein Schweigen, keine Aktenvernichtung gäbe. Aber so zieht sich das eben in die Länge.....
AZ
Merkur hat geschrieben:Warum soll man sein Gewissen erleichtern, wenn man kein schlechtes Gewissen hat ? Die große Masse der Mitarbeiter braucht ganz sicher kein schlechtes Gewissen zu haben.
Merkur hat geschrieben:Geschichten Halbwahrheiten sind auch ein gutes Stichwort, da davon in den letzten 20 Jahren viele verbreitet worden sind. Und was für dolle Geschichten waren da dabei von Auftragskillern mit gigantischen Mordlisten bis zur Einflussnahme auf die Mormonen in Utah/USA.
karl143 hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
Karl,
wieviele Mitarbeiter (hauptamtlich und inoffiziell) dieser großen Behörde waren denn an Mord und Totschlag beteiligt ? Selbst wenn es eine handvoll gewesen wäre, rechtfertigt dies m. E. nicht ein ganzes Ministerium zu kriminalisieren und die Menschen, die in ihm tätig waren, zu ächten.
Wieviele Menschen sind durch aktives Handeln des MfS zu Tode gekommen ? Durch die braune Pest waren es allein in Europa 39 Millionen. Und diese Täter hat die Bundesrepublik doch recht sanft behandelt und z. T. mit hohen Posten in Politik, Militär und Sicherheitsbehörden versorgt. Jetzt, wo sich das Thema biologoisch erledigt hat, kann man sich natürlich nach 60 Jahren eifrig an die Aufarbeitung machen. Man tut keinem mehr weh, Pensionsansprüche sind auch nicht mehr in Gefahr und man tut seiner Pflicht genüge. Es ist also alles im Lot, man arbeitet auf. Nur leider 60 Jahre zu spät. Vorher hätte es auch nicht funktioniert, da sich die Verantwortlichen nicht selbst aufgearbeitet hätten.
Ja klar, heute noch kann man "Verbrecher für ihre Taten heranzuziehen". Die kleinen Fische. Die großen hätte man vor 60 Jahren gefangen, wenn es denn gewollt gewesen wäre. Wenn ich mir aber ansehe, wer dort in der Strafverfolgung tätig war, erklärt sich mir das Desinteresse am Fangen von großen Fischen.
karl143 hat geschrieben:Merkur,
Es ging beim MfS aber nicht nur um Mordaufträge, sondern um eine ganze Reihe von Maßnahmen die zur Erhaltung der Macht der Partei dienten. Soll man das jetzt alles vergessen ? Und die Opfer leiden heute noch darunter ?
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