Interessierter hat geschrieben:In atemberaubendem Tempo gelang die Währungsumstellung 1990. Es war ein historischer Kraftakt ohne Vorbild. Für Viele öffneten sich erst damit die Türen zum Westen ganz. Die marode Wirtschaft der DDR wurde allerdings von der Härte der D-Mark mit voller Wucht getroffen.
Volker Zottmann hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:wir hatten einfach keine andere Alternative und damit meine ich die beiden deutschen Staaten. Alles andere hätten die beiden Staaten in eine Katastrophe geführt.
augenzeuge hat geschrieben:
Wieso hätten die Veränderungen in der DDR die damalige BRD unbedingt in die Katastrophe geführt (allein betrachtet)? Theoretisch wären 2 deutsche Staaten ja möglich gewesen. Und wenn die Masse, welche die DDR erhalten wollte, von der Edelknabe und Co hier immer reden, mal richtig aktiv gewesen wäre, hätte dies sein können. Oder wenn ein Gorbi in dieser Zeit gestürzt worden wäre....wäre dies denkbar gewesen. Schlimm für die deutsche Nation, ohne Frage, aber ich halte es für möglich, dass sich so etwas wie heute in Korea entwickelt hätte.
AZ
Sirius hat geschrieben:Jetzt mal im Ernst, wer ist das auf dem Foto? Man kann ja nicht jeden Funktionär kennen.
augenzeuge hat geschrieben:Sirius hat geschrieben:Jetzt mal im Ernst, wer ist das auf dem Foto? Man kann ja nicht jeden Funktionär kennen.
Er ist es tatsächlich.
AZ
Sirius hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Sirius hat geschrieben:Jetzt mal im Ernst, wer ist das auf dem Foto? Man kann ja nicht jeden Funktionär kennen.
Er ist es tatsächlich.
AZ
Aus den Achtzigern? Mit weißen Haaren im Alter von Anfang dreißig?
karnak hat geschrieben:... die alte Bundesrepublik wäre an den Übersiedlern gescheitert und verzweifelt, hätte die niemals verkraftet. Es hätte sehr schnell eine politische Partei in diesem Land Bundesrepublik gegeben die die Forderung eines großen Teils der Bürger der Bundesrepublik nach einer neuen Mauer Rechnung getragen hätte...
augenzeuge hat geschrieben:karnak hat geschrieben:... die alte Bundesrepublik wäre an den Übersiedlern gescheitert und verzweifelt, hätte die niemals verkraftet. Es hätte sehr schnell eine politische Partei in diesem Land Bundesrepublik gegeben die die Forderung eines großen Teils der Bürger der Bundesrepublik nach einer neuen Mauer Rechnung getragen hätte...
Karnak, das glaubst du doch selbst nicht....
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Sirius hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Sirius hat geschrieben:Jetzt mal im Ernst, wer ist das auf dem Foto? Man kann ja nicht jeden Funktionär kennen.
Er ist es tatsächlich.
AZ
Aus den Achtzigern? Mit weißen Haaren im Alter von Anfang dreißig?
Nee, natürlich nicht. Ist von etwas später....vermutlich musste er sich so anziehen, als er sich mit Alfred traf...
AZ
Sirius hat geschrieben:Aus den Achtzigern? Mit weißen Haaren im Alter von Anfang dreißig?
augenzeuge hat geschrieben:karnak hat geschrieben:... die alte Bundesrepublik wäre an den Übersiedlern gescheitert und verzweifelt, hätte die niemals verkraftet. Es hätte sehr schnell eine politische Partei in diesem Land Bundesrepublik gegeben die die Forderung eines großen Teils der Bürger der Bundesrepublik nach einer neuen Mauer Rechnung getragen hätte...
Karnak, das glaubst du doch selbst nicht....
AZ
karnak hat geschrieben:.... ich finde ich könnte so durchaus als Bundespräsident durchgehen.
karnak hat geschrieben:.....................
Übrigens,ohne den Bonbon, ich finde ich könnte so durchaus als Bundespräsident durchgehen.
Volker Zottmann hat geschrieben:An eine Baustelle will ich noch erinnern, denn das dort Erlebte zeigte eindeutig, wie bescheiden die Versorgung zu letzt in der DDR war. Ich arbeitete bei einer Frau Richter in der heutigen XY-Straße. Dort wurde hofseitig ein Anbau realisiert. Am Montag nach der Währungsumstellung gab es in allen Geschäften schlagartig nur noch Westware. Und so kam das alte Mütterchen der Frau Richter von ihrem ersten “West”-Einkauf zurück.
In beiden Händen trug sie schwere dickbäuchige Einkaufsbeutel und war nur noch am Weinen. Völlig aufgelöst kam sie zurück. Ihre Tochter nahm ihr den Einkauf ab und mahnte die erschöpfte alte Frau, nicht so schwer zu tragen und hinterfragte deren Tränen. Die Beutel waren voller Gläser mit feinsten Erbsen. Und ihre Tränen waren rührseelige Freudentränen und Tränen der Fassungslosigkeit. Jahre schon hatte sie keine Erbsen mehr ergattert, fast vergessen wie diese aussehen und wollte darum sofort nochmal bis in die Augustenstraße, ins kleine Lebensmittelgeschäft gegenüber dem Friedhof (heute Blumen-Stieglitz), zum Erbsen-“Hamstern”.
“Wer weiß, wann’s wieder welche gibt?” – “Mutti, das brauchst du nicht, ab jetzt wird es immer Erbsen geben” versuchte Frau Richter zu trösten und zu erklären …
Es war nach entbehrungsreichen Jahren auch schwer nachzuvollziehen: Schlagartig gab es mehrere Hartkäsesorten gleichzeitig, oder einfach und ergreifend wieder Waffeln zu kaufen. Unsere Kinder kannten die nur noch vom Hörensagen!
Wenn ich wollte, könnte ich mir sofort 1.000 Rollen Klopapier kaufen. Doch wer will das schon. (Nur, zu DDR-Zeiten wurde dieses teilweise sogar als Tauschobjekt aus Berlin mitgebracht.)
Ab sofort erschlug einen die freie Marktwirtschaft auch im Osten.
Und schon gab es die ersten Nörgler! Die regte nun auf, alle Waren im Angebot zu haben, aber nicht genug Geld zu besitzen. Irre.
Das war wohl auch immer schon im Westen so, dass es alles zu kaufen gab, aber nicht jeder genügend Barvermögen hat. Doch das ist gesund. Man spart eben, bis Wünsche realisiert werden können – dachten wir damals …
Schlimmer war es doch bisher. Oft hätte man finanziell all seine bescheidenen Wünsche bestreiten können, doch es fehlte an simpelsten Waren, ebenso an allen höherwertigen Konsumgütern.
Man hatte nur Geld, sonst nichts. Es gab nicht mal mehr einen Hammer zu kaufen, mit dem man sich seine Wünsche hätte aus dem Kopf schlagen können …
Aus http://mein-ddr-leben.de/63.html
Gruß Volker
Wosch hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:An eine Baustelle will ich noch erinnern, denn das dort Erlebte zeigte eindeutig, wie bescheiden die Versorgung zu letzt in der DDR war. Ich arbeitete bei einer Frau Richter in der heutigen XY-Straße. Dort wurde hofseitig ein Anbau realisiert. Am Montag nach der Währungsumstellung gab es in allen Geschäften schlagartig nur noch Westware. Und so kam das alte Mütterchen der Frau Richter von ihrem ersten “West”-Einkauf zurück.
In beiden Händen trug sie schwere dickbäuchige Einkaufsbeutel und war nur noch am Weinen. Völlig aufgelöst kam sie zurück. Ihre Tochter nahm ihr den Einkauf ab und mahnte die erschöpfte alte Frau, nicht so schwer zu tragen und hinterfragte deren Tränen. Die Beutel waren voller Gläser mit feinsten Erbsen. Und ihre Tränen waren rührseelige Freudentränen und Tränen der Fassungslosigkeit. Jahre schon hatte sie keine Erbsen mehr ergattert, fast vergessen wie diese aussehen und wollte darum sofort nochmal bis in die Augustenstraße, ins kleine Lebensmittelgeschäft gegenüber dem Friedhof (heute Blumen-Stieglitz), zum Erbsen-“Hamstern”.
“Wer weiß, wann’s wieder welche gibt?” – “Mutti, das brauchst du nicht, ab jetzt wird es immer Erbsen geben” versuchte Frau Richter zu trösten und zu erklären …
Es war nach entbehrungsreichen Jahren auch schwer nachzuvollziehen: Schlagartig gab es mehrere Hartkäsesorten gleichzeitig, oder einfach und ergreifend wieder Waffeln zu kaufen. Unsere Kinder kannten die nur noch vom Hörensagen!
Wenn ich wollte, könnte ich mir sofort 1.000 Rollen Klopapier kaufen. Doch wer will das schon. (Nur, zu DDR-Zeiten wurde dieses teilweise sogar als Tauschobjekt aus Berlin mitgebracht.)
Ab sofort erschlug einen die freie Marktwirtschaft auch im Osten.
Und schon gab es die ersten Nörgler! Die regte nun auf, alle Waren im Angebot zu haben, aber nicht genug Geld zu besitzen. Irre.
Das war wohl auch immer schon im Westen so, dass es alles zu kaufen gab, aber nicht jeder genügend Barvermögen hat. Doch das ist gesund. Man spart eben, bis Wünsche realisiert werden können – dachten wir damals …
Schlimmer war es doch bisher. Oft hätte man finanziell all seine bescheidenen Wünsche bestreiten können, doch es fehlte an simpelsten Waren, ebenso an allen höherwertigen Konsumgütern.
Man hatte nur Geld, sonst nichts. Es gab nicht mal mehr einen Hammer zu kaufen, mit dem man sich seine Wünsche hätte aus dem Kopf schlagen können …
Aus http://mein-ddr-leben.de/63.html
Gruß Volker
Volker, ich bin oft genug zu DDR-Zeiten mit meiner jetzt vor Ostern verstorbenen Parchimer Schwester in Ost-Berlin gewesen.
Oft mußte ich sie in die dortige Markthalle unter den S-Bahngleisen begleiten, weil sie für Nachbarn und Freunde Wünsche erfüllen sollte.
Ehrlich gesagt, da gab es Gemüsekonserven in Gläsern, die nach äußerem Aussehen absolut ungenießbar waren, sie wurden mir unverständlich trotzdem von den Besuchern der Markthalle gekauft. Ja nach der Wende haben dem neuen Angebot wegen viele Menschen Tränen vergossen, man sollte das nicht als "Unsinn" hin stellen wenn man bei der Wahrheit bleiben möchte. Ich kann mich an meinen Schwager erinnern, wie er von mir in Hannover vom Zug geholt wurde und danach das erste Mal einen bundesdeutschen Supermarkt betrat, in der Lebensmittelabteilung versagten seine Beine, er mußte sich mindestens 5 Minuten auf eine Obstkiste setzen und war danach richtig "fix und fertig".
Schönen Gruß aus Kassel.
Thoth hat geschrieben:Die armen Ostzonalen! Lebten ja nach diesen Schilderungen vor der Währungsunion schlimmer als unmittelbar nach dem Krieg! Jedenfalls was die Versorgung mit Lebensmitteln betraf. Obst und Gemüse kannten sie überhaupt nicht und wenn dann gab es nur ungenießbare (Haltbarkeitsdatum überschritten?) Konserven.
Auch ich sah in Ost-Berliner Kaufhallen reihenweise Menschen in Tränen ausbrechen.
Erstmal wegen des unfassbaren Angebotes; "Pfennigs Fleischsalat!!!!! Das ich das noch erleben darf!!!" röchelte eine ältere Frau bevor sie laut weinend vor dem Kühlregal zusammenbrach. Das zweite Mal heulte sie laut auf nachdem sie den Preis entdeckte .........
Spinnt mal schön weiter mit euren "wahren" Märchen .......
Thoth
Jago hat geschrieben:
Wenn ich daran denke wie das Kraut und wenn es ihn gag der Blumenkohl aussahen frage ich mich was hat das Arbeiterparadies den Leuten zugemutet .
gruß Jago
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