Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Olaf Sch. » 14. Juni 2015, 09:03

sicher, unter Lenin gab es auch genügend Leichen. Ich will nur noch mal eins verdeutlichen, Deutschland hat eben nicht die friedliche, völkerverbindende Sowjetunion angegriffen, sondern eine kriegerische, expandierende Sowjetunion. Ich sehe das so, als wenn sich 2 Krokodile um ein Gnu streiten. Was Deutschland an Kriegs Greul abgezogen hat ist unermesslich widerlich und durch nichts zu rechtfertigen. Das Gleiche gilt allerdings auch für die Gegenseite. Es war ja nicht gerade so, das die Sowjetunion in den eroberten Gebieten (ich rede hier nicht von Deutschland) mit Freundlichkeit und Humanität regiert haben. Da ich an der Mongolei ziemlich dicht dran bin: dort haben die roten Brüder schnell mal 10% der Bevölkerung umgebracht.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon karnak » 14. Juni 2015, 09:13

Wollen wir jetzt wirklich aufrechnen wie viele Leichen es unter welchen Personen der Geschichte gab,noch dazu in Zeiten elementarer Umwälzungen? Und ein kriegerisches und expandierendes Land darf man angreifen,besser überfallen um es anschließend hinsichtlich ihrer materiellen und menschlichen Ressourcen auzubeuten? In diesem Punkt werden wir uns auf keinem Fall einig.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon augenzeuge » 14. Juni 2015, 10:00

karnak hat geschrieben:Wollen wir jetzt wirklich aufrechnen ...


Nein, es geht nicht um aufrechnen. Kann man auch nicht. Was soll dabei herauskommen, wenn man zwei Mörder, was beide letztlich waren, vergleicht?
Es geht doch auch um die Wahrheiten, welche in der DDR unzulässig waren. Und um den Grund, warum man die deutschen Kriegsgefangenen erst 10 Jahre nach Ende des Krieges entließ. Ohne Adenauer wäre es dazu nicht gekommen, oder?
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon karnak » 14. Juni 2015, 10:21

Natürlich ist es sinnlos zu vergleichen und aufzurechnen,aber es ist zwingend notwendig mit entsprechendem Abstand die damaligen Umstände, Ursachen und Wirkungen zusammenzutragen und daraus ein möglichst realistisches Bild der Geschichte zu zeichnen. Tut man das ohne ideologische Vorbehalte ist das von Vorteil. Und was das tun von Adenauer angeht,von seiner Position aus, als agierender Politiker auf seiner Seite Barrikade war es seine Pflicht und sein Bedürfnis das zu tun,AUCH weil er sich einer Wahl durch die Angehörigen der Kriegsgefangenen stellen musste.Mit Sicherheit hätte sich jeder andere Bundeskanzler auch darum bemüht.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Juni 2015, 10:22

Die so spät erst heimgekehrten Kriegsgefangenen waren mit Sicherheit nicht alle gleich Kriegsverbrecher.
Oft war es doch nur dem Abgleichen von Gefangenen-Stückzahlen zuzuschreiben, ob ein Kriegsgefangener früher oder später heimkehrt.
So war mein Vater nur das letzte Kriegsjahr noch eingezogen. Einfach nur Rekrut. Seine Parallelklasse in Eisleben aber musste geschlossen zur Waffen-SS. Nicht freiwillig! Waren die nun automatisch Kriegsverbrecher nach thotscher Lesart?
Kein Junge konnte sich das 1944 mehr aussuchen.

Er wurde bei Pilsen gefangen genommen, kam in amerikanische Gefangenschaft. Als er entlassen wurde und der Zug in die Heimat in die falsche Richtung fuhr, begriffen die Entlassenen, dass sie an die Franzosen "verkauft" wurden. Für ihn begannen weiter 18 Monate französische Gefangenschaft im Elsass.
Ergo: Auch den Amis war das Einzelschicksal schnuppe. Nur damit irgendwelche Zahlen halbwegs stimmten, wurden die Gefangenen willkürlich gelinkt. Und das wird bei vielen der deutschen Spätheimkehrer aus sowjetische Gefangenschaft ähnlich gewesen sein.

Gruß Volker
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon augenzeuge » 14. Juni 2015, 10:31

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon karnak » 14. Juni 2015, 10:31

Volker Zottmann hat geschrieben:Seine Parallelklasse in Eisleben aber musste geschlossen zur Waffen-SS. Nicht freiwillig! Waren die nun automatisch Kriegsverbrecher nach thotscher Lesart?




Gruß Volker

Natürlich waren sie das nicht zwingend,aber nach dem "Ruf"den sich die SS über Jahre "erarbeitet" hat,wie soll man sich darüber wundern,dass es 1945 zu diesen Ungerechtigkeiten kam,wer kannte denn die Zusammenhänge oder hat sich als Sieger in dieser Zeit die Mühe gemacht sie in Erfahrung zu bringen. Auch die Amerikaner haben als erstes bei ihren Gefangenen unter die Achsel geschaut.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon pentium » 14. Juni 2015, 10:49

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Seine Parallelklasse in Eisleben aber musste geschlossen zur Waffen-SS. Nicht freiwillig! Waren die nun automatisch Kriegsverbrecher nach thotscher Lesart?




Gruß Volker

Natürlich waren sie das nicht zwingend,aber nach dem "Ruf"den sich die SS über Jahre "erarbeitet" hat,wie soll man sich darüber wundern,dass es 1945 zu diesen Ungerechtigkeiten kam,wer kannte denn die Zusammenhänge oder hat sich als Sieger in dieser Zeit die Mühe gemacht sie in Erfahrung zu bringen. Auch die Amerikaner haben als erstes bei ihren Gefangenen unter die Achsel geschaut.


Unter der Achsel? Da wird man höchstens Haare gesehen haben! Die Tätowierung war auf der Innenseite des Oberarms, etwas über dem Ellenbogen.

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon karnak » 14. Juni 2015, 10:56

pentium hat geschrieben:
Unter der Achsel? Da wird man höchstens Haare gesehen haben! Die Tätowierung war auf der Innenseite des Oberarms, etwas über dem Ellenbogen.

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[grin] Ist ja gut.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon karnak » 14. Juni 2015, 11:04

Volker Zottmann hat geschrieben:
Er wurde bei Pilsen gefangen genommen, kam in amerikanische Gefangenschaft. Als er entlassen wurde und der Zug in die Heimat in die falsche Richtung fuhr, begriffen die Entlassenen, dass sie an die Franzosen "verkauft" wurden. Für ihn begannen weiter 18 Monate französische Gefangenschaft im Elsass.
Ergo: Auch den Amis war das Einzelschicksal schnuppe. Nur damit irgendwelche Zahlen halbwegs stimmten, wurden die Gefangenen willkürlich gelinkt. Und das wird bei vielen der deutschen Spätheimkehrer aus sowjetische Gefangenschaft ähnlich gewesen sein.

Gruß Volker

Auch meinem Vater ist es so ergangen. Er war in Südfrankreich,UND er hat es wohl genossen,hat bis zu seinem Ende von der Zeit geschwärmt [flash] Nach der Wende bin ich mit ihm noch zweimal dort hin gefahren.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon pentium » 14. Juni 2015, 11:34

Hier kann man einen Erlebnisbericht nachlesen, hilft vielleicht im Thema?

http://www.kurland-kessel.de/erlebnisse/erlebnis8.html

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Icke46 » 14. Juni 2015, 18:18

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Unter der Achsel? Da wird man höchstens Haare gesehen haben! Die Tätowierung war auf der Innenseite des Oberarms, etwas über dem Ellenbogen.

mfg
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[grin] Ist ja gut.


Nu ja, wenn man dem wikipedia-Eintrag zu der Tätowierung trauen darf http://de.wikipedia.org/wiki/Blutgruppe ... 4towierung , befand sich diese an der Innenseite des Oberarms etwa 20 cm vom Ellenbogen entfernt. Wenn man nachmisst, wird man feststellen, dass man dann schon ziemlich unter der Achsel ist, auch wenn es die Innenseite des Oberarms war. Ergo haben wohl beide irgendwie recht [grins] .

Aber vermutlich gibt es wichtigere Dinge zum Diskutieren als die genaue Position von Tätowierungen [flash] .

Gruss

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Volker Zottmann » 14. Juni 2015, 19:13

karnak hat geschrieben:
Auch meinem Vater ist es so ergangen. Er war in Südfrankreich,UND er hat es wohl genossen,hat bis zu seinem Ende von der Zeit geschwärmt [flash] Nach der Wende bin ich mit ihm noch zweimal dort hin gefahren.


Im Elsass war mein Vater wie bei den Amis als Fahrer im Straßenbau und das letzte Jahr dann bei einem Bauern, Namens Jean Mehl in Märzwiller. Über seine dortige Behandlung ist er heute noch voll des Lobes. Dort wird grundsätzlich Wein oder Weinschorle auf dem Feld und zwischen den Reben bei der Pflege getrunken. So hatten dort die wenigen Kriegsgefangenen ihr eigenes 500l Fass mit trockenem Weißwein.
Mein Vater empfand, mal abgesehen von der Trennung, diese 18 Monate Gefangenschaft als die schönste in seinem Leben. Klar, vorher als Halbwaise in bitterer Armut groß geworden.... Und danach als Plakatmaler in der DDR. (Da war miserabele Entlohnung Programm.)

Gruß Volker
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon steffen52-1 » 14. Juni 2015, 19:41

Kann ja auch noch was mit beitragen. Mein Vater ist in englischer Kriegsgefangenschaft in der Wüste in Ägypten gewesen! Es gab keinen Zaun und jeder konnte gehe, wenn er wollte! Aber wohin in der Wüste?
Sind alle wieder zurück gekommen! Sie mussten aus aus alten Panzern und Fahrzeugen die Platinteile aus den Lichtmaschinen ausbauen! Für ihn ist es eine gute Zeit gewesen! Mein Vater ist nun schon eine Weile verstorben, aber mit seinen Bewacher, ein englischer Offizier, schreibe ich mich heute noch per Mail! So viel dazu! Hat zwar etwas mit Kriegsgefangenschaft zu tun, aber eben nicht mit dem Thema: Sowjetunion und Gefangenschaft! Also einfach OT! [crazy]
Grüsse steffen52-1
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Nostalgiker » 14. Juni 2015, 23:39

Volker Zottmann hat geschrieben: Seine Parallelklasse in Eisleben aber musste geschlossen zur Waffen-SS. Nicht freiwillig! Waren die nun automatisch Kriegsverbrecher nach thotscher Lesart?

Gruß Volker


Du reißt auf unverschämte Weise deinen Mund auf! Hauptsache was in bösartiger Absicht unterstellen.
Einfach ein widerwärtiges Verhalten aber du kannst nicht anders.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Juni 2015, 12:08

Hier schrieb einer, dass alle 1955 heimgekehrten Soldaten Kriegsverbrecher waren. Zwei Schüler der Parallelklasse meines Vaters wurden als unverschuldet Angehörige (ohne ihr Zutun) der Waffen-SS in sowjetischer Gefangenschaft ebenfalls erst 1955 entlassen.
Darauf bezieht sich mein logischer Schluss.
Thoth diffamierte ALLE 55er Heimkehrer. Und das ist für eine später Geborenen eine dreiste Frechheit!

So wird ein Schuh draus.

Gruß Volker
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Olaf Sch. » 15. Juni 2015, 12:36

lass dich doch nicht provozieren. Ein Troll wie er im Buche steht.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon bürger der ddr » 15. Juni 2015, 13:10

Ein sehr interessantes Buch das die Rekrutierung zur Waffen SS beschreibt ist von Erich Loest "Der Abhang". ich kann und möchte mir nicht anmaßen, wo die Grenze zum "Kriegsverbrecher" verläuft. Klar, die Verantwortlichen für standrechtliche Erschießungen und Morden an der Zivielbevölkerung hier ist die Situation eindeutig. Nur wer als Schütze hätte sich geweigert den Befehl auszuführen? Ich lege da für keinen (mich eingeschlossen) meine Hand ins Feuer. Jeder Krieg ist an sich schon ein Verbrechen....

Wir hatten ja mal die These vom "gerechten" und "ungerechten" Krieg in der Schule, nur da kommen wir wieder an einen subjektiven Begriff - "Gerechtigkeit". Wie kann man über den Begriff "aufgezwungener Krieg" nachdenken?

Wie die Behandlung der Kriegsgefangenen war, das ist auch abhängig vom direkten Leid, das den Siegern zugefügt wurde. Die SU wurde ja eindeutig am schlimmsten vom Krieg heimgesucht. Jeder Soldat und auch späterer Sieger und Bewacher der Besiegten hat in seiner Familie Leid und Unrecht erfahren, das machte die Situation härter als für manch Gefangenen der westl Alliierten. Ich finde da jeden vergleich unangemessen.
Und auch ein Ja, es wurden Kriegsgefangenen Unrecht zugefügt, nur wer von uns hätte anders in der Geschichte gehandelt......
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Juni 2015, 13:13

AkkuGK1 hat geschrieben:lass dich doch nicht provozieren. Ein Troll wie er im Buche steht.


Ein Forenthoth kann mich nicht provozieren.
Ich schreibe auch nicht ihm, sondern mitlesenden Usern, die nicht immer alles zurückverfolgen.

Gruß Volker
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Merkur » 15. Juni 2015, 13:21

Volker Zottmann hat geschrieben:Hier schrieb einer, dass alle 1955 heimgekehrten Soldaten Kriegsverbrecher waren.

Gruß Volker


Wo kann ich diesen Beitrag finden?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon dein1945 » 15. Juni 2015, 13:50

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Hier schrieb einer, dass alle 1955 heimgekehrten Soldaten Kriegsverbrecher waren.

Gruß Volker


Wo kann ich diesen Beitrag finden?


HIER

Re: Ulbricht zu den Bedingungen für gesamtdeutsche Wahlen
Beitragvon Thoth » 12. Juni 2015, 18:20

Augenzeuge, warst du in deinem früheren Leben mal FDJ-Propagandist? Deine Argumentation pro Bundesrepublik ist dermaßen ideologisch verkleistert und einseitig positiv das ich mich nur Wundere. Solche Schwachwerke ordne ich normalerweise dem "anders-nicht-denken-könnenden" Interessierten zu aber das du solch quirliges Zeug ablässt?????

Übrigens sind dir in deiner Euphorie einige Fehler unterlaufen; das neu zu gründende Staatsgebilde hatte nicht die Pflicht für die außerhalb ihres Staatsgebietes lebenden Deutschen zu sprechen, zumal diese Deutschen nicht Staatsbürger der Bundesrepublik waren sondern dies "erst wurden" wenn sie dieses Staatsterritorium erreichten. Das nur kurz dazu.

Um die Flüchtlinge und Vertriebenen welche auf dem späteren Staatsgebiet der DDR ansäßig wurden, wurde sich sehrwohl gekümmert aber du behauptest Vollmundig das dies nicht geschehen sei. Wo kamen denn ein Großteil der vielen Neubauern her? Das Flucht und Vertreibung in der DDR nicht großartig thematisiert wurde steht auf einem ganz anderen Blatt.

Die mit viel propagandistischem Getöse 1955 durch Adenauer persönlich befreiten Kriegsgefangenen entpuppen sich beim näheren Hinsehen als knapp 10.000 Mann und diese waren keine Gefangenen sondern rechtmäßig verurteilte Kriegsverbrecher ......Habe gerade kürzlich dazu Einige, von der heutigen wie damaligen offiziellen Propaganda verschwiegene Details gelesen. Wenn ich Zeit habe werde ich dazu noch was Extra schreiben.

Lachhaft ist geradezu das du in diesem Fall darauf pochst das man gefälligst die damaligen Umstände und die damalige Zeit zu beachten habe. Solche Forderungen fallen dir nie ein wenn es nach deiner Meinung um ein allzu positives Bild der DDR geht.

Aber als Fazit kann ich dir sagen, als Propagandist mußt noch ein wenig am Inhalt und den Aussagen feilen um nicht allzu durchsichtig, plump und agitatorisch herüberzukommen.

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon pentium » 15. Juni 2015, 15:08

Vielleicht bezieht sich Thoths Aussage
...als knapp 10.000 Mann und diese waren keine Gefangenen sondern rechtmäßig verurteilte Kriegsverbrecher...

auf den russischen Historikers Lew Besymenski der bemerkte: «. . . Schliesslich existierte ein Automatismus des damaligen Systems, und wenn befohlen wurde, Kriegsverbrecher zu finden, so wurden sie gefunden. . . ..»

Beispiel eines Verfahrens

Leutnant Wilhelm Seelmann-Eggebert, geb. 1923, Einberufung April 1941. Einsatz in der UdSSR: Juli bis September 1941 als einfacher Infanterist, verwundet. November 1942 bis November 1943: Leutnant Ordonnanzoffizier im Regimentsstab - erneute Verwundung, kein weiterer Einsatz in der UdSSR.
Nach der Kapitulation Deutschlands wurde Seelmann von den Amerikanern in der Tschechoslowakei mit Gewalt an die Sowjets ausgeliefert. 25. Dezember 1949: Einvernahme. 30. Dezember 1949: Anklage wegen Dienstes bei der SS-Division «Grossdeutschland», persönliche Verbrechen werden ihm nicht angelastet. Seelmann-Eggebert wendet ein, diese Division sei keine SS-Division gewesen.
Das Militärgericht weist den Fall zur Untersuchung dieses Punktes zurück; Einspruch des Anklägers. 8. April 1950: Gutheissung des Einspruchs. Begründung: Die Untersuchungsorgane sind nicht in der Lage festzustellen, ob und ab wann die Division zur SS gehörte. Aus den Akten sei aber ersichtlich, dass die Division zur SS gehörte, die auf dem Gebiet der UdSSR Verbrechen begangen hat. 18. April 1950: Verurteilung zu 25 Jahren Arbeitsbesserungslager wegen Zugehörigkeit zur SS- Division «Grossdeutschland». 20. April 1950: Berufung, sie wird abgelehnt.

Seelmann-Eggebert wurde im November 1997 aufgrund des Gesetzes vom 18. Oktober 1991 über die «Rehabilitierung der Opfer der politischen Repression» rehabilitiert.

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Sirius » 15. Juni 2015, 15:15

@Pentium,

noch eine kleine Anmerkung. Wilhelm Seelmann-Eggebert ist wohl ein Verwandter vom heutigen NDR-"Adel-Hofberichterstatter" Rolf Seelmann-Eggebert - relativ bekannt durch viele Dokumentationen und Kommentator von Live-Fernsehübertragungen.
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon pentium » 15. Juni 2015, 15:25

Sirius hat geschrieben:@Pentium,

noch eine kleine Anmerkung. Wilhelm Seelmann-Eggebert ist wohl ein Verwandter vom heutigen NDR-"Adel-Hofberichterstatter" Rolf Seelmann-Eggebert - relativ bekannt durch viele Dokumentationen und Kommentator von Live-Fernsehübertragungen.


Anmerkung. Ja, sicher, nur versuche ich gerade vergeblich dieses verwandtschaftliche Verhältniss aufzuklären?

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon augenzeuge » 15. Juni 2015, 16:31

Thoths Argumente erinnern mich stark an die sowjetischen nach dem Krieg. Für sie war jeder dt. Soldat ein Verbrecher.

Zitat:
Nach sowjetischer Auffassung war jeder deutsche Soldat mitverantwortlich für das Verbrechen des gegen die Sowjetunion geführten Kriegs. In den Nürnberger Prozessen wollte die sowjetische Seite den Grundsatz eines nachgewiesenen persönlichen Verschuldens durch eine Strafbarkeit aufgrund der blossen Zugehörigkeit zu einer Organisation ersetzen.


AZ
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon steffen52-1 » 15. Juni 2015, 17:41

AZ, wenn ich das lese von Thoth, da kommt mir die Galle hoch! Was erlaubt er sich eigentlich, so etwas zu verbreiten! Keine Achtung für die Väter und Söhne, der Kriegszeit! Was sollten sie tun?
Verweigern und an die Wand gestellt werden? Oder wie? Da müssen ja alle Grenzer, die nicht freiwillig da waren, Verbrecher sein! Sie hatten auch keine andere Möglichkeit! Aber man da können ja bestimmte Person(User)
Unterschiede machen! Die Einen taten es für die braune Diktatur, deshalb sind sie Verbrecher und die anderen für die rote Diktatur, deshalb keine! Mann, oh, Mann, was manch einer sich so denkt! Traurig!!! [frown]
Grüsse steffen52-1
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Interessierter » 15. Juni 2015, 17:52

Natürlich hat " Thoth " auch " vergessen " zu erwähnen, dass die Außenminister der vier Siegernächte im April 1947 auf ihrer Konferenz in Moskau beschlossen, alle Deutschen Kriegsgefangenen bis Ende 1948 zu entlassen.

Die SU mußte im Januar 1949 zugeben, dass sie noch weitere Zeit bis Ende 1949 brauche, um ihrer Verpflichtung nachzukommen. 1949 und 1950 wurden in einer letzten Welle von Massenprozessen etwa 27.000 Kriegsgefangene zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Am Ende dieser Aktion stand dann die TASS - Meldung, wonach es nur noch verurteilte Kriegsverbrecher in der SU gab.

Damit war der Beschluss der Aussenministerkonferenz von 1947 unterlaufen.

Daraufhin schwenkten die Medien der DDR auf die gleiche Linie und führten daraufhin eine Kampagne gegen Adenauers " Kriegsgefangenenlüge ". Erwähnt werden muß auch, dass es der DDR immer nur um Kriegsgefangene ging. Die durch ihre sowjetischen Brüder verschleppten Zivilgefangenen wurden nie erwähnt, da man ja sonst Kritik an den sowjetischen Genossen hätte üben müssen.

Das alles und mehr, erfährt man hier:
http://www.kas.de/upload/Publikationen/ ... l_1-10.pdf
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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Beethoven » 22. Januar 2016, 10:30

Sicher gab es, gerade nach Beendigung des Krieges, noch unter der stalinistischen Herrschaft, viele ungerechte Handlungen, wo auch Jugendliche durch die Sowjetische Administration in Lager gesperrt wurden und dort starben. Jeder Einzelne ist zu bedauern.

Nur dürfen wir bei all dem Schrecklichen nicht die Ursache, den Auslöser, aus den Augen verlieren.

All dies konnte nur geschehen, weil das faschistische Deutschland in seinem Hegemoniebestreben einen Krieg vom Zaune gebrochen hat, wie ihn die Welt bis dahin nicht gesehen hat.
Nun kann man hier den einzelnen Soldaten, dem auch im Nachhinein Unrecht widerfahren ist, ausbreiten und bedauern.

Aber was ist das alles, gegen über 3.300.000 (3,3 Millionen) zu Tode gehungerten und ermordete Soldaten der Roten Armee und weiteren 17.000.000 (17 Millionen) toten Bürgern der Sowjetunion und den ungeheuren Zerstörungen, die durch die deutsche Wehrmacht im Land verursacht wurden.
Allein die "900 Tage Leningrad", sind ein so abscheuliches, militärisch nicht notwendiges Verbrechen durch die Deutschen gegen die Sowjetunion, dass es seines Gleichen in der Geschichte der Welt sucht.

Man kann und soll durchaus auch über die Verbrechen der Roten Armee an Deutschen sprechen.
Jedoch, und Merkur brachte es bereits zum Ausdruck, diese Verbrechen wären nicht geschehen, wenn die Deutschen nicht diesen Völkermord und das betraf ja nicht nur die Sowjetunion, angefangen hätte.

Und nicht nur die Russen und die Deutschen waren unfein. Auch andere Alliierte taten dies. Nur wird über die hier kaum geschrieben.

In diesem Sinne - "Unser Hauptziel ist die Vernichtung von so viel Deutschen, wie möglich. Ich erwarte die Vernichtung jedes Deutschen westlich des Rheines und innerhalb des Gebietes, das wir angreifen." General Eisenhower zu Beginn des Roer-Angriffes
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Spartacus » 22. Januar 2016, 17:48

All dies konnte nur geschehen, weil das faschistische Deutschland in seinem Hegemoniebestreben einen Krieg vom Zaune gebrochen hat, wie ihn die Welt bis dahin nicht gesehen hat.


Das kann man auch differenzierter sehen, Beethoven.

Kennst du das Buch?

1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte: Der lange Anlauf zum Zweiten Weltkrieg

Gerd Schultze-Rhonhof war 37 Jahre lang Soldat der Bundeswehr, zuletzt als Generalmajor und Territorialer Befehlshaber für Niedersachsen und Bremen.


LG

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Re: Die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion

Beitragvon Beethoven » 23. Januar 2016, 10:09

Ich kenne das Buch nicht. Aber ich habe das Buch "Der Eisbrecher", wo ein ehemaliger Offizier der Sowjetischen Streitkräfte (pbrigens ein Speznas) klar stellt, dass auch die SU Krieg führen wollte um zu erobern.

Aber Deine Meinung zur Differenzierung, interessiert mich schon.

In diesem Sinne - Differenzierung bedeutet, zwei elementare Lebenskräfte in Einklang zu bringen: Das Bedürfnis nach Individualität
und das Bedürfnis nach dem Miteinander. David Schnarch
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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