Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Wie lief der Alltag in beiden deutschen Staaten zur Zeit der Teilung ab? Wie wurde gearbeitet? Was waren typische Berufe? Was wurde nach Feierabend gemacht? Wohin gings in den Urlaub?
Dies ist der Bereich zum Thema "Alltag"

Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Beitragvon Interessierter » 1. April 2015, 14:50

Bild
Aus dem Sieg des Sozialismus ist zwar nichts geworden, aber an die Leuchtpropaganda in Dresden 1984/85 erinnert sich Fotograf Seiichi Furuya noch gut. “Ich bin jetzt noch mal dahin gegangen”, erzählt er. “Da konnte man noch gut die Umrisse der Leuchtbuchstaben erahnen.” Foto: Heiko Weckbrodt

„Was wir sehen“: Kunsthaus zeigt Alltagsaufnahmen von Seiichi Furuya

Dresden, 31. März 2015: Das Alltagsleben im sozialistischen Dresden der 1980er Jahre aus Sicht eines Japaners reflektiert eine Fotoausstellung, die ab 2. April im Kunsthaus Dresden zu sehen ist. Der in Österreich lebende Seiichi Furuya zeigt dort bis zum 31. Mai 2015 ausgewählte Fotos, die er während seiner Zeit als Dolmetscher auf der „Bellevue“-Hotelbaustelle in den Jahren 1984 /85 geschossen hat. „Nicht als Künstler“, wie er selbst betont, sondern um das Leben in einer fremden Stadt, in einem fremden System zu dokumentieren. Entstanden sind dabei Schwarzweiß- und Farb-Aufnahmen, die oft erst beim genaueren Blick das Besondere des festgehaltenen Moments, die kleinen und großen Seltsamkeiten im DDR-Alltag enthüllen.

Der vollständige Beitrag mit Bildern und einem Video hier:
http://computer-oiger.de/2015/03/31/wie ... -sah/74572
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Re: Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Beitragvon Beethoven » 2. April 2015, 09:53

Die Japaner sind schon ein tolles Völkchen.

Ich war mal auf der Insel zum Springen bei einer Spezialeinheit. Ich habe da den Militärschirm der NVA mitgebracht und bin dort gesprungen. All meine Handlungen während des Packens der Technik und beim Sprung im stabilisierten Fall wurden gefilmt und ich vermute mal, ordentlich ausgewertet.

Ansonsten ist Japan ein wunderschönes Land mit ganz tollen und freundlichen Menschen. Wenn man nur die Sprache verstehen würde. Selbst Englisch habe ich kaum verstanden. Die Phonetik ihrer Aussprache ist für mich kaum verständlich gewesen. Aber nett und freundlich waren Sie allemal.

Gruß
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Re: Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Beitragvon pentium » 2. April 2015, 10:02

Beethoven hat geschrieben:Die Japaner sind schon ein tolles Völkchen.

Ich war mal auf der Insel zum Springen bei einer Spezialeinheit. Ich habe da den Militärschirm der NVA mitgebracht und bin dort gesprungen. All meine Handlungen während des Packens der Technik und beim Sprung im stabilisierten Fall wurden gefilmt und ich vermute mal, ordentlich ausgewertet.

Ansonsten ist Japan ein wunderschönes Land mit ganz tollen und freundlichen Menschen. Wenn man nur die Sprache verstehen würde. Selbst Englisch habe ich kaum verstanden. Die Phonetik ihrer Aussprache ist für mich kaum verständlich gewesen. Aber nett und freundlich waren Sie allemal.

Gruß


Schön, freud mich für dich Beethoven! Nur was hat jetzt dein Beitrag, abgesehen davon, dass du in Japan mit einem Fallschrim gesprungen bist, mit Dresden zu DDR-Zeiten und der Fotoausstellung dieses Japaners zu tun?

mfg
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Re: Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Beitragvon Beethoven » 2. April 2015, 10:35

Na genau das, dass es eben auch mit Japanern war. [grins]

Gruß
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Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon Werner Thal » 10. Februar 2020, 12:14

DER SPIEGEL - Geschichte

Japaner in Ost-Berlin

Herr Furuya und das Ende der DDR

Aus dem Reich der aufgehenden Sonne ins Land des untergehenden Sozialismus: In den Achtzigerjahren zog
Seiichi Furuya in die DDR. Dann starb seine Frau. Das traurige Ereignis brachte den Japaner dazu, die Welt
um sich herum zu dokumentieren - auf Fotos voll überraschenden Humor.

Zum Fotografieren hatte der Japaner anfangs überhaupt keine Zeit. Damals, 1984, als Seiichi Furuya mit
seiner Frau und dem dreijährigen Sohn Komyo in die Barockstadt Dresden kam. Sie waren allerdings auch
keine Touristen. Denn die junge Familie gehörte zu den wenigen, die in die DDR übersiedelten. Der Japaner
und die gebürtige Österreicherin waren aus Wien, der sogenannten Freien Welt, in jene hinter dem Eisernen
Vorhang gezogen - in ein Land, aus dem viele andere zu dieser Zeit lieber raus wollten.

...hier geht es weiter:

https://www.spiegel.de/geschichte/ost-b ... 47640.html

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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Februar 2020, 12:48

Am gelungensten sind die Mädel von hinten und die geschlossene Kooperative,
also der Bestatter und Fleischer.... [laugh]
Ich gräme mich auch oft, in der Wendezeit so wenig fotografiert zu haben.

Gruß Volker
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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon augenzeuge » 10. Februar 2020, 12:58

Eine Schlange vor dem Blumenladen, welcher Gemüse verkaufte? [flash]

Tolle Bilder.

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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon Werner Thal » 10. Februar 2020, 13:19

Es könnte gerade Blumenkohl gegeben haben.[grins]

W. T.
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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Februar 2020, 13:31

Es werden immer mehr Japaner in Berlin. Mein Neffe hat gerade eine Japanerin am letzten Mittwoch geheiratet.

Gruß Volker
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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon Kumpel » 10. Februar 2020, 13:40

augenzeuge hat geschrieben:Eine Schlange vor dem Blumenladen, welcher Gemüse verkaufte? [flash]

Tolle Bilder.

AZ


In Leipzig kannte ich einen Obst und Gemüseladen in den wurden aufgrund des erbärmlichen Angebots ein paar meter Regale rein gestellt und zusätzlich zu Schrumpelapfel und Kohlköpfen Alk in allen möglichen Variationen verkauft.
Wenn man schon nix frische gesundes bekam konnte man sich wenigsten die Hucke voll saufen.
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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon augenzeuge » 10. Februar 2020, 17:49

Kumpel hat geschrieben:Wenn man schon nix frische gesundes bekam....


Oh, da hat mir der Steffen52 aber etwas anderes erzählt. [grins]

AZ
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Re: Japaner in Ost-Berlin

Beitragvon Beethoven » 11. Februar 2020, 08:51

Kumpel hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Eine Schlange vor dem Blumenladen, welcher Gemüse verkaufte? [flash]

Tolle Bilder.

AZ


In Leipzig kannte ich einen Obst und Gemüseladen in den wurden aufgrund des erbärmlichen Angebots ein paar meter Regale rein gestellt und zusätzlich zu Schrumpelapfel und Kohlköpfen Alk in allen möglichen Variationen verkauft.
Wenn man schon nix frische gesundes bekam konnte man sich wenigsten die Hucke voll saufen.



Ich bin schon wieder geschockt. Vermutlich war Rostock, Bergen auf Rügen, Lehnin, Strausberg eine andere DDR.

Sicher, Bananen oder Ananas gabs kaum. Aber Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und zwar aus Region gab es in dem Konsum oder der HO in der meine Frau und ich einkaufen gingen, wenn die Jahreszeit es zu ließ, fast immer. Nicht alles zur selben Zeit aber wenn es die Jahreszeit war, gabs das halt.
Auch verschiedene Gemüsesorten (Erbsen, Möhren, Bohnen, Gurken, Blumenkohl, Kohlrabi und verschiedene Salate usw.) konnte man für wenige Pfennige erwerben. Selbst auf der Insel Rügen zur Urlaubszeit gab es das.
Gefüllte Paprikaschoten aßen wir z.B. oft. Und seid versichert, die habe ich nicht selber angebaut. Ich vermute mal, die kamen aus Ungarn oder Bulgarien.
Ich kann mich eigentlich nicht an ein Mittag erinnern, wo es nicht Gemüse als Beilage gab (ob nun privat oder auf der Arbeit), es sei denn, das Essen ließ eine Gemüsebeilage nicht zu wie z.B. Pellkartoffeln mit Quark.

Im Winter war das schon etwas anders wie ich mich erinnere. Wenn es aus der Region nichts gab, sah es schon eher nicht so gut aus. Da musste man auf Dosengemüse zurück greifen, was meine Familie übrigens heute auch noch gerne als Beilage nimmt, vor allem Erbsen und grüne Bohnen.

https://www.mdr.de/zeitreise/ernaehrung ... r-100.html

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Re: Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Beitragvon Kumpel » 11. Februar 2020, 09:08

Klar gab's da auch noch bissl anderes Zeug's . Der Laden stammte wohl aus einer Zeit als die Versorgung mit Obst und Gemüse besser klappte , 60er Jahre schätze ich mal.
Für das Angebot in den 80ern war er viel zu groß. So hat man eben neben Konserven auch noch ein stattliches Angebot an Alkohol in's Sortiment genommen.
Echt schade, dass man diese ganzen Absurditäten nicht fotografisch festgehalten hat.
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Re: Wie ein Japaner zu DDR-Zeiten Dresden sah

Beitragvon Volker Zottmann » 11. Februar 2020, 12:56

Wenn ich Beethoven lese, ärgere ich mich, damals nicht auf Rügen gewohnt zu haben. Diese paradiesische Schlaraffenland. [flash]
Klar gab es jedes angeführte Gemüse, jedes Obst mal. Aber dann nur punktuell und niemals über die ganze Erntezeit.

Nicht ohne Grund habe ich in den 80ern ein Gewächshaus gebaut, um endlich wieder mal Gurken, Tomaten, Paprika ausreichend zu essen. Die Ernte war dann manches Jahr so üppig, dass ich in der Nachbarschaft verschenkte.
Das hat aber nichts mit der Besorgnis erregenden Grundversorgung der DDR zu tun. Ohne Eigeninitiative, hätten viele Menschen nicht mal in der Saison frisches Obst gehabt.
Beethoven träume weiter und verkläre Deine Vielgepriesene. Nur zu!

Gruß Volker
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