Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Alles zum Thema NVA, außer GT

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 24. Dezember 2014, 07:00

Es wurde hier bestritten, dass es die Erziehung zum Hass gab. Wenn behauptet wird, dass man es ohnehin nicht ernst nahm, dann bestätigt man jedoch, dass es diese Erziehung zum Hass gab und muss nicht versuchen, andere User als Lügner hinzustellen. Sicher geschah es in unterschiedlichster Form, aber es ist Tatsache, wie auch in einem anderen Thread schon beschrieben.

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SCORN » 24. Dezember 2014, 09:46

Interessierter hat geschrieben:Es wurde hier bestritten, dass es die Erziehung zum Hass gab. Wenn behauptet wird, dass man es ohnehin nicht ernst nahm, dann bestätigt man jedoch, dass es diese Erziehung zum Hass gab und muss nicht versuchen, andere User als Lügner hinzustellen. Sicher geschah es in unterschiedlichster Form, aber es ist Tatsache, wie auch in einem anderen Thread schon beschrieben.

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Interessierter, du hast wohl einige Beiträge nicht richtig gelesen oder du verdrehst dass geschriebene! Auch ich schrieb sinngemäß: dass man gewisse Schulungsmaterialien einfach nicht ernst genommen hat, aber ich schrieb nicht dass man den Versuch zum Hass zu erziehen nicht ernst genommen habe! Das ist ein wesentlicher Unterschied in der Aussage!
Wie oft der Begriff "Hass" überhaupt vorkam ist ja schon analysiert worden! Außerdem sollte man ideologisch Eingefärbte Floskeln, um nichts handelt es sich, hier nicht zu einer durchexerzierten Erziehung umdeuten! Die wohl allseits im Westen gebrauchte Floskel: "So wahr mir Gott helfe" bedeutet ja nicht dass da immer mit der allumfassenden Hilfe des lieben Gottes gerechnet wird!

Interessierter, weist du was man uns sagte, bevor wir zu einem Gefechtsdienst Einsatz -also mit konkretem Auftrag am potentiellen Gegner- hinaus fuhren? Neudeutsch würde man sagen, wir wurden gebrieft, über die zu erfüllende Aufgabe und die schon vorhandenen Kenntnisse über unser "Ziel"! Das ging professionell und effektiv vor sich. Es wurden Informationen vermittelt und kein ideologisches Geschwurbel daher gebrabbelt! Nicht, aber auch nicht einmal viel jemals auch nur der Begriff Hass! Das ist nämlich unprofessionell, und würde lediglich eine erfolgreicher Erfüllung der gestellten Aufgabe behindern!

Ach ja, zum Schluss wünschte man uns eine glückliche Heimkehr! Wir wurden vergattert, die Offiziere des Stabes gingen von Bord, die Leinen wurden los geworfen und wir liefen aus!
So unspektakulär lief das ab!

Interessierter, versuch nicht jede Schauergeschichte aus dem Umfeld der „Aufarbeitungsindustrie“ für bare Münze zu nehmen, es hat meist nichts mit der Realität zu tun............nicht nur in diesem Bereich!

Einen besinnlichen Heiligabend! [hallo]

SCORN
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 24. Dezember 2014, 10:02

Interessierter hat geschrieben:Es wurde hier bestritten, dass es die Erziehung zum Hass gab. Wenn behauptet wird, dass man es ohnehin nicht ernst nahm, dann bestätigt man jedoch, dass es diese Erziehung zum Hass gab und muss nicht versuchen, andere User als Lügner hinzustellen. Sicher geschah es in unterschiedlichster Form, aber es ist Tatsache, wie auch in einem anderen Thread schon beschrieben.

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Wer lesen und verstehen kann, ist echt im Vorteil.

Wie es mein Vorredner bereits beschrieb, kann ich es bestätigen.

Sprich bitte, sich "Interessierter" nennender, wie soll man zu Hass erziehen?
Selbst Du, und Du hasst ja anscheinend wirklich, gibst nur schnöde Worte von Dir gepaart mit vielen Einzelschicksalen die Du aus dem Web ziehst.

Man kann über jeden einzelnen dieser Fälle verärgert sein, empört sein, nicht verstehen wie so etwas geschehen konnte, Mitleid haben mit den Betroffenen, jedoch hassen, hassen kann ich deshalb die dafür Verantwortlichen nicht. Schon gleich gar nicht alle, die damit auch nur im Entferntesten zu tun hatten (und wenn es die Köchin war). Warum? Weil man keinen davon persönlich kennt und selbst wenn man solche Menschen persönlich kennen würde, solange diese Menschen einem nichts angetan haben, dann kann ich nicht hassen und ich denke, das geht fast allen Menschen so, die nicht unmittelbar betroffen sind.

So leugnet es keiner, dass in manchen Veröffentlichungen Hass gepredigt wurde und gerade als Ausbilder und Vorgesetzter man diese Linie auch seinen Unterstellten vermitteln sollte. So komme ich auf meine Eingangsfrage. Wie soll man Hasse vermitteln?

Trennung

Allen Lesern dieses Forums wünsche ich eine friedliche und besinnliche Weihnacht.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon augenzeuge » 24. Dezember 2014, 10:46

Beethoven hat geschrieben:Wie soll man Hasse vermitteln?
Gruß


Die Frage stellst du wirklich?

Man muss nicht drum herumreden. Wer die DDR Schule besucht hat- und jahrelang die politischen Fächer wie Staatsbürgerkunde und Geschichte mitmachen durfte, bekam das feindselige Verhalten schon vermittelt. Manchmal merkte man es kaum. Wach wurde der allerdings, der unmittelbar darauf politische Fächer im Westen absolvieren durfte, denn hier gab es das feindselige Verhalten wie zuvor kaum oder gar nicht. Nun kann man diskutieren ob feindselig schon Hass ist.... [denken]

AZ
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 24. Dezember 2014, 10:49

Ich meine, @SCORN und @Beethoven haben deutlich gemacht, dass Parteiparolen und Politargumentationen in Richtung Hasspredigen nicht durchdrangen und von den meisten Offizieren als unfachlich und deshalb unbrauchbar gewertet und deshalb nicht befolgt wurden.
Aus meiner Erinnerung als Soldat kann ich das nur bestätigen. Solch blödes Geschwurbel gegen Revanchismus und Militarismus, gegen die Tunnelgräber, die Militaristen und Kapitalisten las man eigentlich nur auf Plakaten. In keiner Politschulung bedrängte man uns mit solchem nicht zu fassenden Quatsch ala Sudel-Ede. Natürlich, der Feind hatte für uns Grenzer ja auf eigenem Boden zu stehen: der Republikflüchtling.
Aber in diese allgemeine, unpersönliche Feindpropaganda bezog man doch die gesamte BRD-Bevölkerung mit ein. Und deshalb konnte die Umsetzung, die Menschen da drüben zu hassen und als Feind zu sehen, nicht gelingen.Oma und Opa, der Arbeiter drüben, waren uns hier nicht als Feind zu präsentieren.
Und das war gut so.
Weihnachtliche Grüße von Andreas
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon vs1400 » 24. Dezember 2014, 10:56

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Wie soll man Hasse vermitteln?
Gruß


Die Frage stellst du wirklich?

Man muss nicht drum herumreden. Wer die DDR Schule besucht hat- und jahrelang die politischen Fächer wie Staatsbürgerkunde und Geschichte mitmachen durfte, bekam das feindselige Verhalten schon vermittelt. Manchmal merkte man es kaum. Wach wurde der allerdings, der unmittelbar darauf politische Fächer im Westen absolvieren durfte, denn hier gab es das feindselige Verhalten wie zuvor kaum oder gar nicht. Nun kann man diskutieren ob feindselig schon Hass ist.... [denken]

AZ


AZ,
die widersprüchlichkeit in deinen worten hat schon was ... " ... kaum oder gar nicht. ..." . denn eigentlich gab es kein feindseliges verhalten und
zu dieser erkenntnis kam man nur, wenn man politische fächer im westen absolvieren durfte. [flash]

gruß vs [hallo]
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon augenzeuge » 24. Dezember 2014, 11:04

Lieber VS, ich sehe da keinen Widerspruch. So war es. Klar gab es unterschiedliche Fachkräfte, die man nicht alle übern Haufen kehren kann, daher die kleine Einschränkung.
Kannst du da überhaupt mitreden oder musst du etwas sagen, weil der Beitrag von mir war?
AZ
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon vs1400 » 24. Dezember 2014, 11:40

augenzeuge hat geschrieben:Lieber VS, ich sehe da keinen Widerspruch. So war es. Klar gab es unterschiedliche Fachkräfte, die man nicht alle übern Haufen kehren kann, daher die kleine Einschränkung.
Kannst du da überhaupt mitreden oder musst du etwas sagen, weil der Beitrag von mir war?
AZ


AZ,
und noch nen widerspruch deinerseits, denn dieses "lieber" ... kannst du ihm [santa] erzählen. wundere dich jedoch nicht, wenn er dir senge dafür gibt,
an diesem tag sollte man nämlich nicht lügen. [flash]

doch mal hin zu deinen politischen fächern, dass würde mich mal wirklich interessieren.
wie nannten die sich, was wurde dort gelehrt und in welcher ausbildung musste man dafür sein?

gruß vs [hallo]
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 24. Dezember 2014, 11:47

Natürlich wird Geschichte, Ethik und Sozialkunde im freien Westen, im Gegensatz zur östlichen Diktatur, völlig objektiv, ohne wertende Betrachtung und vor allem frei von Ideologie und damit Propaganda vermittelt und gelehrt.
Wie naiv muß man eigentlich sein um an solch ein Schmarrn zu glauben bzw. sowas zu verkünden.

Jedes Fach im Umfeld der sogenannten Geisteswissenschaften ist ideologisch geprägt und in ihm werden die Thesen und Theorien der jeweils herrschenden Gesellschaftsschicht gepredigt.
Gegenwärtig ist es eben die Maxime, nur Privateigentum macht wirklich frei und die paar Millionen die durch den Rost fallen sind einfach selber schuld da zu dämlich ihre "Freiheit" verantwortungsvoll mit Ellenbogenmentalität erbarmungslos durchzusetzen.

Mir wird echt übel wenn ich solch Lobgesänge a la Augenzeuge lese wie toll doch alles in dieser Gesellschaftsordnung ist.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon augenzeuge » 24. Dezember 2014, 11:52

Thoth, erzählst du aus Sicht des geschulten DDR-Bürgers oder kannst du mitreden, was wie in den Fächern Politikwissenschaft und Sozialkunde passierte?

AZ
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nostalgiker » 24. Dezember 2014, 12:13

augenzeuge hat geschrieben:Thoth, erzählst du aus Sicht des geschulten DDR-Bürgers oder kannst du mitreden, was wie in den Fächern Politikwissenschaft und Sozialkunde passierte?

AZ


Ich kenne mich zum Beispiel in dem Fach, wie allgemein nennst, Politikwissenschaft, ganz gut aus. Wobei mein Fokus auf einigen Teilgebieten dieser umfangreichen Integrationswissenschaft liegt.
Die Lehrinhalte der Sozialkunde oder auch Gemeinschaftskunde sind mir ebenfalls bekannt; wobei im freien Westen pikanterweise durchaus Erdkunde darin als Teil des gesellschaftswissenschaftlichen Teils dieses Fachs gesehen wird. Gab es nicht mal einen DDR Erdkundelehrer welche einem wahrhaftig weismachen wollte das Erdkunde in der DDR ein völlig unpolitisches Fach war?

Im Gegenteil zu dir Augenzeuge betrachte ich den Lebensabschnitt welchen ich in der DDR verbrachte nicht aus der grundsätzlichen Position der Abscheu und des Ekels wie du.
Es hatte gute und schlechte Seiten und wenn man auch den schlechten Seiten manchmal recht hilflos ausgeliefert war ist das noch lange kein Grund um zu hassen. Denn Hass trübt das Urteilsvermögen gewaltig und nachhaltig, Beispiele wie das ist wenn gehasst wird liefern hier der eine oder andere User; nicht ganz freiwillig und sich der Tatsache überhaupt bewusst; tagtäglich.


Thoth
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 24. Dezember 2014, 12:30

Hallo Scorn, so wie ich Dir keine Empfehlungen gebe, was Du für " bare Münze " nehmen solltest, so brauche auch diese auch nicht von Dir oder anderen. Wir beide können doch problemlos verschiedener Meinung sein und bleiben, ohne uns persönlich anzugreifen ! Der Sinn eines Forums ist doch nicht nach, einer Diskussion immer einer Meinung zu sein.

Ich denke das ist weder für Dich noch für mich ein Problem.

Für mich persönlich ist das Thema Erziehung zum Hass genauso ausgelutscht und bewiesen, wie viele andere Dinge, die von ehemaligen Dienern dieses Regimes gerne bestritten werden.

Deine anderslautende Meinung habe ich zur Kenntnis genommen.

Frohe Weihnachten wünscht Dir
" Der Interessierte "
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Sirius » 24. Dezember 2014, 13:48

Thoth hat geschrieben:Natürlich wird Geschichte, Ethik und Sozialkunde im freien Westen, im Gegensatz zur östlichen Diktatur, völlig objektiv, ohne wertende Betrachtung und vor allem frei von Ideologie und damit Propaganda vermittelt und gelehrt.
Wie naiv muß man eigentlich sein um an solch ein Schmarrn zu glauben bzw. sowas zu verkünden.

Jedes Fach im Umfeld der sogenannten Geisteswissenschaften ist ideologisch geprägt und in ihm werden die Thesen und Theorien der jeweils herrschenden Gesellschaftsschicht gepredigt.
Gegenwärtig ist es eben die Maxime, nur Privateigentum macht wirklich frei und die paar Millionen die durch den Rost fallen sind einfach selber schuld da zu dämlich ihre "Freiheit" verantwortungsvoll mit Ellenbogenmentalität erbarmungslos durchzusetzen.

Mir wird echt übel wenn ich solch Lobgesänge a la Augenzeuge lese wie toll doch alles in dieser Gesellschaftsordnung ist.

Thoth


Wenn ich an meinen Geschichtsunterricht zurück denke, dann wurde am Anfang in der siebten Klasse die Antike behandelt und endete in der zehnten Klasse irgendwann im neunzehnten Jahrhundert. In der Oberstufe gab es dann in der 11. Klasse wieder die Antike (römischer Imperialismus) und Drittes Reich. In der zwölften Klasse begann man im frühen Mittelalter, das Mittelalter wurde intensiv bearbeitet, z.B. Kreuzzüge, Investiturstreit, Reformation, Calvin u.s.w.. Dann folgte die frühe Neuzeit, Dreißigjähriger Krieg, Aufklärung, amerikanische Revolution, französische Revolution, Napoleonische Kriege, die Restauration, 1848. Dann folgten die Kriege 1864, 1866 und 1871. Dann die Politik Bismarcks und erster Weltkrieg und Weimarer Republik. In der 13. Klasse endete der Geschichtsunterricht mit dem Dritten Reich, etwas Stalin in den Dreißiger Jahren und nur noch oberflächlich der zweite Weltkrieg. Nun überlege ich, wo in diesem Unterricht die Thesen und Theorien der herrschenden Gesellschaftsschicht gelehrt worden sein sollen? Weder Kapitalismus noch Kommunismus wurden im Fach Geschichte behandelt. Das war dann in Gemeinschaftskunde (ab 11.Klasse) der Fall.

In der 11.Klasse stand - sehr zu meinem Erstaunen - im Fach Gemeinschaftskunde der Marxismus auf dem Lehrplan. Zum Beginn die geistigen Grundlagen des Marxismus, Hegel, Dialektischer Materialismus, dann mussten Auszüge aus dem Kapital u.s.w. gelesen werden. Wenn ich an den Sozialkundelehrer denke, einen in Kassel ausgebildeten Alt-Achtundsechziger, ein strammer "Linker" der Kritik an der DDR überhaupt nicht mochte, und nie auf die Idee gekommen wäre, den Kapitalismus als etwas Positives darzustellen, frage ich mich noch immer, welche Thesen und Theorien der herrschenden Gesellschaftsschicht gelehrt worden sein sollen. Aber diesen linken Vogel konnte ich dann zu Beginn der 12. Klasse abwählen. [flash] Dann bekam ich einen etwas ausgewogeneren Lehrer. Lehrstoff der 12. Klasse war der Kalte Krieg ab 1945, dann Themen wie die politischen Systeme im Vergleich, also z.B. Aufbau des politischen Systems in den USA im Vergleich mit dem britischen, französischen, westdeutschen System. Nein, da wurde nicht erzählt wie toll der Kapitalismus ist, sondern die unterschiedlichen Wahlsysteme wie Mehrheitswahlrecht und Verhältniswahlrecht erklärt und offen diskutiert. Oder die Machtbefugnisse des US-Präsidenten mit dem französischen Präsidenten und dem Bundespräsidenten und Kanzler verglichen. Wir hatten auch ein Buch zum Thema Soziologie. Da ging es um die gesellschaftlichen Schichten mit zahlreichen Statistiken. Zum Beispiel wie viel Prozent der Akademiker-Kinder, z.B. von Ärzten, ebenfalls eine akademische Ausbildung absolvieren, und das die Schichten eher zementiert sind, ein Aufstieg von einer Schicht in die andere Schicht nur selten geschieht, u.s.w.. Soll ein solcher Unterricht die Thesen und Theorien der herrschenden Gesellschaftsschicht lehren? Es war wohl eher das Gegenteil der Fall, weil die gesellschaftliche Situation in der Bundesrepublik eher kritisch betrachtet wurde. Ach ja, das Fach Ethik gab´s noch nicht zu meiner Zeit. Im Übrigen wurden in beiden Fächern auch immer wieder aktuelle politische Themen, Wahlen, oder Kriege/Konflikte eingeschoben und diskutiert - so wie auch hier im Forum im Teil "Off Topic- Tagespolitik".

Als Fazit kann ich jedenfalls eine Indoktrination in dem Sinne, dass der Kapitalismus gut ist und der Kommunismus schlecht sei, nicht feststellen. Sei denn Du siehst die Auszüge aus dem Archipel Gulag, die die Zeit des großen Terrors unter Stalin beschrieben, als Indoktrination an. Das Fach Gemeinschaftskunde hatte ich - als "Laberfach" zur Streßminimierung - als viertes und damit mündliches Abitur-Prüfungsfach gewählt. Mir wurde ein Text aus den Jahren 1946 oder 1947 vorgelegt. Das war wimre eine Rede oder ein Aufsatz eines SED-Politikers zur Zwangsvereinigung von KPD und SPD. Dazu musste ich dann nach einer halben Stunde Vorbereitungszeit Fragen der Prüfungskommission beantworten. Hätte ich Mathematik als viertes Prüfungsfach gewählt, wäre es unpolitisch gewesen.
Zuletzt geändert von Sirius am 24. Dezember 2014, 14:26, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 24. Dezember 2014, 13:58

Auf wen spielst Du mit der Bemerkung an?
@Thoth:Gab es nicht mal einen DDR Erdkundelehrer welche einem wahrhaftig weismachen wollte das Erdkunde in der DDR ein völlig unpolitisches Fach war?
Es gab überhaupt kein unpolitisches Fach. Die Ideologie, die Du ja ständig verteidigst, verlangte selbst von einem Sportlehrer, sozialistische Erziehungsziele in jeder Stunde zu verfolgen. Wie diese dann aber ausgelebt wurden, blieb jedem Lehrer selbst überlassen. Aber nur, wenn er keine Hospitation durch den Direktor, Fachberater oder Schulinspektor hatte. Dann schauspielerte er wie von ihm verlangt.
Völlig unpolitisch,bezogen auf die DDR und den Sozialismus, sind viele fachspezifische Gebiete in fast jedem Unterrichtsfach gewesen(Plattentektonik in Geo, Lyrik des vergangenen Jahrhunderts in Deu usw.). Da krampfte dann der Lehrer, ein sozialistisches Erziehungsziel hineinzubringen. Ich denke mal, so verhielten sich auch viele NVA/VM/GT-Offiziere.
Mir widerstrebt sehr, alle Offiziere und alle Lehrer in einen Pott zu werfen, wie hier von Einzelnen versucht wird, um bestimmte User zu treffen.
Bald ist Bescherung
Grüße von Andreas
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Wosch » 24. Dezember 2014, 14:21

In Anlehnung an die Direktiven meiner Mutter für die Kinder der Unterstufe verweise ich mal auf das was sie Denen erzählen sollte wenn Fragen bezüglich verwandtschaftlicher Bindungen bezüglich eines militärischen Konfliktes zwischen DDR und BRD gestellt worden wären:
"Im Falle eines Krieges zwischen Ost und West sind auch die Verwandten in Westdeutschland unsere Tod-Feinde und müßten ohne Ansehen der Person bekämpft werden weil sie es sich zum Ziel gesetzt haben, uns und unsere DDR zu zerstören".
So lautete sinngemäß etwa 1956 eine Vorgabe aus einer Direktive für Unterstufenlehrer. Meine Mutter war Klassenlehrerin der 2. Klasse.
Wenn das nicht die Aufforderung zum Haß gewesen war, Kindern im Alter von ca 10 Jahren so etwas vermitteln zu müssen............, dann versteh ich nur noch Bahnhof.
Ich las das im Alter von etwa 14 Jahren und für den "sinngemäßen" Text verbürge ich mich.
Ich bin mir sicher daß meine Mutter so etwas "nicht" weiter "gelehrt" hatte.
Fröhliche Weihnachten.
Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 24. Dezember 2014, 14:54

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Wie soll man Hasse vermitteln?
Gruß


Die Frage stellst du wirklich?

Man muss nicht drum herumreden. Wer die DDR Schule besucht hat- und jahrelang die politischen Fächer wie Staatsbürgerkunde und Geschichte mitmachen durfte, bekam das feindselige Verhalten schon vermittelt. Manchmal merkte man es kaum. Wach wurde der allerdings, der unmittelbar darauf politische Fächer im Westen absolvieren durfte, denn hier gab es das feindselige Verhalten wie zuvor kaum oder gar nicht. Nun kann man diskutieren ob feindselig schon Hass ist.... [denken]

AZ


Feindseliges Verhalten (Betonung auf "Verhalten") ist Unsinn. Man kann sich ja nur einem gegenüber verhalten, den man vor sich hat.

Jedoch, ich gebe Dir völlig recht, es wurde und das bereits in der Schule, von mir aus auch im Kindergarten und erst recht in der Armee, versucht, Liebe zum Vaterland zu erzeugen und man schuf ein Feindbild. Dieses Feindbild bezog sich jedoch nicht auf die Menschen z.B. in der Bundesrepublik, sondern war viel konkreter ausgelegt.

So waren dies die "Kriegstreiber, der Militärisch Industrielle Komplex, die Armee des anderen Staates" des zu erwartenden Gegners, der "Kapitalist und Menschen Ausbeuter". Aber Hass konnte nicht erzeugt werden. Ich fragte ja schon - wie denn auch? Darauf lieber AZ konntest Du mir keine Antwort geben, weil es dazu keine sinnvolle Antwort gibt. Denkst Du nicht auch, dass man völlig ohne Hass, einen Feind / Gegner haben kann?

Gruß
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 24. Dezember 2014, 14:59

Wosch hat geschrieben:"Im Falle eines Krieges zwischen Ost und West sind auch die Verwandten in Westdeutschland unsere Tod-Feinde und müßten ohne Ansehen der Person bekämpft werden weil sie es sich zum Ziel gesetzt haben, uns und unsere DDR zu zerstören".
So lautete sinngemäß etwa 1956 eine Vorgabe aus einer Direktive für Unterstufenlehrer. Wosch.


Diesen Wortlaut möchte ich mal in einem offiziellen Dokument sehen, lieber Wosch.

Das kann ich nicht glauben. So unverfroren waren selbst die nicht, die im pädagogischen Bereich der damaligen DDR die Vorgaben machten. Das ist in meinen Augen so unüberlegter Unsinn, dass dieser Satz (jedenfalls in meinen Augen) nie gedruckt worden wäre.

Seis drum.

Schöne Feiertage.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 24. Dezember 2014, 15:08

@Wosch interpretierend muss ich beipflichten, dass so sinngemäß in meinem Staatsbürgerkunde-Unterricht (1960er Jahre) auch argumentiert wurde. Denn jeder Verwandte, der die Imperialisten unterstützt muss zwangsläufig unser Feind sein. Simpel aber primitive Argumentation, wie im "Sinn des Soldatseins",dennoch hat es so stattgefunden!

@Beethoven, dann schau mal nach Nordkorea, was diesem Volk innerhalb der letzten 60 Jahre alles so anerzogen wurde! So hätte es sich die DDR-Führung sicher auch von "seinem" Volk erwünscht. Und sag nicht leichtfertig, man kann nicht zum Hass erziehen. Es ist einfach falsch.
Die DDR hat es doch sogar geschafft, dass ihr (der DDR) noch heute alte Kader hinterher trauern, obwohl sie sehenden Auges und vermeintlich wachen Verstandes sind....

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 24. Dezember 2014, 15:56

Gegen die Feinde des Sozialismus, die Revanchisten und Tunnelgräber, die Kapitalisten und das Finanzkapital kämpfen zu sollen, ist psychologisch gesehen so was von abstrakt und unpräzise.
Immanent war aber sicher der einzelne Bundesbürger und erst recht der in BW-Uniform eingeschlossen.
Diese Präzisierung haben sie sich nicht getraut zu verlautbaren, denn da lag ja "der Hase im Pfeffer": Verwandtschaftsbeziehungen, Sportlervorbilder, Schlagersänger des Westens...
Aber wer noch im Untergang bockig aber überzeugt vom Weiterbestehen der Mauer bis mind. 50 Jahre tönt wie Honni, hat keine Psychologen neben sich, die geschickter agieren.
Mein Autogramm von Helmut Schön wurde mir fast zum Verhängnis. Der Helmut war weder Militarist noch Tunnelgräber. Er war Bürger und friedlicher Sportfunktionär. Aber er war auch Republikflüchtling und eben sehr erfolgreicher "Botschafter" des Feindes, und deshalb war mein Autogrammeinholen Verrat an der DDR. So einfach war das.
Friede denen, die enge eigene Grenzen haben.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SkinnyTrucky » 24. Dezember 2014, 18:34

Beethoven hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:"Im Falle eines Krieges zwischen Ost und West sind auch die Verwandten in Westdeutschland unsere Tod-Feinde und müßten ohne Ansehen der Person bekämpft werden weil sie es sich zum Ziel gesetzt haben, uns und unsere DDR zu zerstören".
So lautete sinngemäß etwa 1956 eine Vorgabe aus einer Direktive für Unterstufenlehrer. Wosch.


Diesen Wortlaut möchte ich mal in einem offiziellen Dokument sehen, lieber Wosch.

Das kann ich nicht glauben. So unverfroren waren selbst die nicht, die im pädagogischen Bereich der damaligen DDR die Vorgaben machten. Das ist in meinen Augen so unüberlegter Unsinn, dass dieser Satz (jedenfalls in meinen Augen) nie gedruckt worden wäre.

Seis drum.

Schöne Feiertage.


Naja, bei mir hat es jedefalls dazu gereicht mit Fragen zu sitzen, wie ich denn meine Verwandten denn sehen muss....und das nicht nur einmal....

....ich verstehe es ja, das die eine Seite so versucht und die andere Seite so....ich hab übrigens die verschiedensten Rotlichtlehrer kennengelernt, von radikal bis sehr gemässigt....wobei sehr gemässigt, schon längst die Zeiten erkannt und nur auf Zeit gespielt, bedeutet....1988 mein Stabü-Lehrer in der Berufsausbildung war ganz etwas anderes und alle waren froh dadrüber....in seinen Stunden konnten wir nachdem wir das Tafelbild abgeschrieben hatten, machen was wir wollten....was einmal sehr zu Irritierungen eines doch wohl eher sehr überzeugten Lehrmeister gesorgt hatte, der mal in die Stunde platzte und sah, wie einige Karten am kloppen waren oder wieder andere in den Fenstern sassen und malten oder weiss der Fuchs, was sie machten....jedenfalls tat dieser Lehrer alles andere als was wohl von ihm erwartet wurde....Jahre zurück hätte man ihn sicher an den Pranger gestellt, noch wat Jahre zurück sicher nach Workuta geschickt....und ja, ich muss gestehen, das er mir sehr symphatisch war und ich ihn als ein echt hellen Kopf fand....wir taten ihm den Gefallen um den Klassendurchschnitt verhältnismässig hoch zu halten zu seiner eigenen Reputation....

....es gab in der DDR genug Menschen in gewissen Positionen, die eher andere Dinge taten als das was man von Ihnen erwatete, wozu sie auf diesen Positionen zu sorgen hatten....es waren nich gerade viele aber es gab sie....

....ansonsten muss man sich nur mal die Bildungsliteratur und die Lehrpläne anschauen, man kann sich damit ein prima Bild machen, was wir als *neue Menschen*, als *entwickelte sozialistische Persönlichkeiten* aus zu machen hatten....unter den Lehrern gab es ganz sicher nich nur die Gemässigten wie oben beschrieben....es gab genug, die beibrachten, wie erwartet und es gab auch nicht wenige Hardcore-Typen....für uns war am Zaun Schluss und dahinter war die feindliche Welt und die sollte man alles anderes als mögen....und offen gestanden, um zum Schluss was Positives zu sagen, ich hab echt nie Ärger bekommen, wenn man samstags mit dem dicken Westwagen der Verwandtschaft von der Schule abgeholt wurde, auch wenn die Verwandtschaft so dicht wie möglich versuchte auf's Schulgelände zu fahren, so das auch jeder es mitbekommen musste....


fijne kerst

Mara....von 76-86 auf einer POS, dann bis 89 in der Lehre, dann ab Mai 89 beim Kuck-In-Die-Luft-Trachtenverein, nach Maueröffnung dann wech.... [hallo]
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 24. Dezember 2014, 19:44

So, nachdem ich die Geschenke mit grosser Freude entgegen genommen habe, mein Magen mit Teilen eines Federviehs, Klößen und Rosenkohl gefüllt ist, habe ich mich lieber an den Rechner begeben anstatt Gesprächen über Krankheiten zu lauschen.

Sozusagen als zusätzlichen Nachtisch finde ich diese erheiternde Weisheit hier:

Feindseliges Verhalten (Betonung auf "Verhalten") ist Unsinn. Man kann sich ja nur einem gegenüber verhalten, den man vor sich hat.


Solche Weisheiten von einem ehemaligen Offizier der NVA zu lesen ist nicht nur erstaunlich, sondern meines Erachtens sogar peinlich. Beethoven, man kann sich eben nicht nur einem gegenüber verhalten, den man vor sich hat, sondern wie eben Du hier im Forum, ein Verhalten an den Tag legen, dass nicht einfach nur beschämend und peinlich ist, sondern für einen ehemaligen Offizier eine Schande. Das alles ohne daß Du diesen User vor Dir hast. [flash]

Wenn Du die Meinung eines User als blöd oder dämlich bezeichnest, so istDein Verhalten diesem User gegenüber einfach " Gossenniveau ", die Forenregeln einmal unberücksichtigt gelassen.

Gottseidank habe ich auch Offiziere der NVA/GT kennengelernt, die über Bildung und Anstand verfügten und für die der Begriff Offiziersehre noch etwas bedeutete.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SkinnyTrucky » 24. Dezember 2014, 20:08

Interessierter hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Feindseliges Verhalten (Betonung auf "Verhalten") ist Unsinn. Man kann sich ja nur einem gegenüber verhalten, den man vor sich hat.


Solche Weisheiten von einem ehemaligen Offizier der NVA zu lesen ist nicht nur erstaunlich, sondern meines Erachtens sogar peinlich.


Ja, eigendlich schon....man muss sich als kurze knappe Antwort verkneifen zu sagen, dann hättet ihr die Mauer und den Zaun nicht bauen dürfen....und in zweiter Instanz will man sagen, der Feind war doch mitten unter euch und hattet ihr mal ein auf'm Kieker, dann bekam der schon ziemlich fett den Hass zu spüren....

....Wilfried, ich finde es genauso peinlich wie du....


groetjes

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Beethoven » 25. Dezember 2014, 10:10

Tja, es muss Euch nicht peinlich sein, wenn ich eine Meinung habe, die Ihr nicht versteht oder akzeptiert. Mir geht es ja bei Euren Ansichten eben so und ich bin in keiner Weise peinlich berührt. Lediglich Verwunderung ob des nicht Erkennens von Tatsachen. So ist das Leben nun mal. [grins]

Übrigens, bei "Gegenüber" meine ich natürlich auch den "Gegenüber" mit dem ich einen Gedankenaustausch habe wie z.B. in diesem Forum. Dieses hatte ich mit dem damaligen Gegner nie.

Es ist schon eigenartig. Ihr wollt uns etwas einreden (eigentlich typisch) was so nie geschehen ist, was wir, die wir hier schreiben, nie gemacht haben.

Zeigt uns doch mal wo geschrieben steht, dass die Soldaten der NVA auf Ihre Verwandten schießen sollen.
Ich bin zwar erst Mitte der 70-er Jahre zum Militär gekommen aber so etwas habe ich nie gelesen. Auch nicht davor in der Schule, der GST oder sonst wo. Behaupten kann das jeder Mensch, beweisen sollte er es jedoch auch können.
Wenn das bewiesen ist, tue ich gerne abbitte.

Gruß

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@sich "Interessierter" nennender - was Bildung und Anstand angeht, möchte ich mich auf keine längere Diskussion einlassen. Ich vermute stark, dass wir da sehr ungleich sind. Anstand sowieso und Bildung - na ja - ich habe drei mal studiert und jedes mal abgeschlossen.

Über die Ehre eines Angehörigen der NVA (egal ob Soldat, Matrose, Unteroffizier, Maat oder Offizier), so schrieb ich schon mal, würde ich mit Dir nicht diskutieren. Wie auch? Du hast doch keine Ahnung davon. [laugh
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Edelknabe » 25. Dezember 2014, 10:35

Könnte das bitte mal einer klären, so Volkers Textauszug:

"@Wosch interpretierend muss ich beipflichten, dass so sinngemäß in meinem Staatsbürgerkunde-Unterricht (1960er Jahre) auch argumentiert wurde. Denn jeder Verwandte, der die Imperialisten unterstützt muss zwangsläufig unser Feind sein. Simpel aber primitive Argumentation, wie im "Sinn des Soldatseins",dennoch hat es so stattgefunden!"
Textauszug Ende.

Tut mir leid Leute aber dann muss es für solche Unterrichtsstunden so Wolfgang/Volker auch Textmaterial gegeben haben? Im übrigen bin ich in dem speziellen Fall bei Beethoven mit der Meinung aber na gut, wenn das Einer findet mit dem" Verwandtschaftsfeindkram "und zwar schriftlich belegbar, dann geht es in Ordnung.

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Dezember 2014, 11:02

Donnerwetter @Beethoven.... [flash]
Was ist speziell Dein Diplom heute noch wert? Wurde das anerkannt?
Ich weiß nur, dass so auch Diplom-Gesellschaftswissenschaftler generiert wurden. Sicher haben alle studiert. Nur was?
In aller Regel doch auch hunderte Stunden Marxismus. Na gut - Ist heute genauso viel wert, wie die damaligen volkseigenen Meisterabschlüsse.
Die Diplome nutzen einem heute genau so viel, wie einem der Japanologie studierte und dann in Polen lebt.
Das meine ich allgemein, also keineswegs gegen Dich gerichtet. Du kannst auch nichts dafür, dass der "Kahn der fröhlichen Leute" absoff.

Gruß Volker
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Nov65 » 25. Dezember 2014, 11:54

Wir sollten nicht nachweisen müssen, dass wir eine Qualifikation erlangt haben, egal welcher Graduierung. Das wäre zu billig.
Wer hier schreibt, ist nicht dämlich, auch wenn solche Vorwürfe gegen andere (nur) von einem User beständig kommen. Und gerade von ihm kam bisher kein glaubwürdiger Bildungsabschluss, der über dem unsrigen liegt. Sei's drum...
Untauglich für den Nachweis, in diese freiheitlich-demokratische Grundordnung zu passen, sind Abschlüsse in enger Verbindung mit dem DDR-Regime. Diese Abschlüsse provozieren eher als sie überzeugen. Selbstverständlich nimmt man immer etwas mit bei einer Qualifizierung, das räume ich gern ein.

Zu @Beethoven's Aussage mit der Nichtfeindlichkeit. Das stellst Du jetzt falsch dar. Das feindliche Verhalten demonstrierte der Staat mit seinem Machtapparat täglich. In der Verfolgung von Westfernsehen genau so wie bei der Konfiszierung von "Schund-und Schmutzliteratur", um nur wenige Beispiele zu nennen.
Feindliches Verhalten ist doch nicht nur die gezogene Waffe, sie zeigt sich in allen Berührungen, selbst in Außer-Sichtweite des ausgemachten Feindes.
Wenn dies nicht so gewesen wäre, brauchte der Staat nicht seine Bürger mit aller Macht von diesem Feinde fernzuhalten.
Ich denke, da beschönigst Du ein Kernproblem der deutsch-deutschen Beziehungen.
Grüße von Andreas
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon SkinnyTrucky » 25. Dezember 2014, 12:29

Das mit den Verwandten wurde einfach nicht ausdiskutiert dort wo es hätte passieren müssen....so seh ich das, denn die Fragen kamen auf, wurden aber geblockt, drumrum geredet und auch aus Einschüchterung ging man selbst auch garnicht weiter drauf ein....aus Trotz demonstrierte man aber, das man diese Verwandtschaft hatte, man trug halt Westklamotten, nähte sich extra westliche Stickers auf die Jacke zB, liess sich im dikken Westwagen samstag von der Schule abholen und und und....

....die ganze Erziehung stand doch im Kader einer drohenden kriegerischen Auseinandersetzung mit dem klar definierten Feind, immerhin befand man sich ja in der Weltrevulotion vom Imperialismus zum Kommunismus....eine Hälfte der Welt hatte man mit Mühe schon geschafft, klares Ziel war, die ganze Welt einmal zum eigenen Lager zugehörig zu sehen....und es wurde sehr plastisch vermittelt, das der Gegner wiederum kein Stück nachzugeben bereit war, stärker noch, sein Einflussbereich auch gern vergrössern will....und deshalb sollte man schon den bösen Gegner hassen, oder....war doch ein starker Gegner, der mit seinem Geld die Welt ausbeuten will und zu allem bereit war....bringt ja jetzt nichts, wenn man diesen dann nicht hassen würde zum eigenen Vorankommen mit dem Vorhaben die Welt in ein riesengrosses A+B-Paradis zu verwandeln....


groetjes

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Edelknabe » 25. Dezember 2014, 13:06

Siehe Mara mit:

"..die ganze Erziehung stand doch im Kader einer drohenden kriegerischen Auseinandersetzung mit dem klar definierten Feind, immerhin befand man sich ja in der Weltrevulotion vom Imperialismus zum Kommunismus....eine Hälfte der Welt hatte man mit Mühe schon geschafft, klares Ziel war, die ganze Welt einmal zum eigenen Lager zugehörig zu sehen....und es wurde sehr plastisch vermittelt, das der Gegner wiederum kein Stück nachzugeben bereit war, stärker noch, sein Einflussbereich auch gern vergrössern will....und deshalb sollte man schon den bösen Gegner hassen, oder....war doch ein starker Gegner, der mit seinem Geld die Welt ausbeuten will und zu allem bereit war....bringt ja jetzt nichts, wenn man diesen dann nicht hassen würde zum eigenen Vorankommen mit dem Vorhaben die Welt in ein riesengrosses A+B-Paradis zu verwandeln..."
Textauszug Ende

Also ich weiß nicht so recht Mara, du haust doch wieder richtig fette Bolzen heraus?

Wurden die Kinderlein in der DDR gar dazu erzogen, das"die ganze Welt einmal zum eigenen sozialistischen Lager zugehörig....gehören sollte????"
So ein entschuldige verdrehter und nicht gelochter Käse, ich fasse es nicht habe erst heute zum Frühstück ne köstliche Scheibe Maasdamer verspeist?

Ich erinnere mich einfach nicht an solchen "Erweiterungs....eroberungskäse", eher daran, das der Sozialismus, dieses soz. Lager und das von Ihm Geschaffene geschützt werden sollte. Geschützt mit Waffen des Warschauer Vertrages eben vor den westdeutschen Kriegstreibern und ihren Verbündeten und auch da meinte man unter Garantie nicht das gemeine bundesdeutsche Volk damit.

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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Interessierter » 25. Dezember 2014, 13:34

Zitat Beethoven:
@sich "Interessierter" nennender - was Bildung und Anstand angeht, möchte ich mich auf keine längere Diskussion einlassen. Ich vermute stark, dass wir da sehr ungleich sind. Anstand sowieso und Bildung - na ja - ich habe drei mal studiert und jedes mal abgeschlossen.

Über die Ehre eines Angehörigen der NVA (egal ob Soldat, Matrose, Unteroffizier, Maat oder Offizier), so schrieb ich schon mal, würde ich mit Dir nicht diskutieren. Wie auch? Du hast doch keine Ahnung davon. [laugh


Über Dein Verhalten hier im Forum, muss man wirklich überhaupt nicht diskutieren, beweist Du doch häufig genug mit Inhalt und Form Deiner Beiträge, dass ein Studium oder ein militärischer Dienstgrad, keine Garantie für ein anständiges Verhalten sind.
[wink]

Auch über die Offiziersehre mußt Du mit mir nicht diskutieren. Als Du hier das Töten eigener, flüchtender und unbewaffneter Bürger mit Schüssen in den Rücken als gerechtigtfertig bezeichnet hast, hat Dir ein anderer ehemaliger Offizier aus einer anderen Armee, schon seine Meinung zu Deiner Aussage geschrieben.

Schön übrigens, dass Du mit Deinem eingestellten Diplom wieder Deinem Zwang der Selbstbeweihräucherung gefolgt bist. Mit einem Diplom, welches man nur mit der genehmen politischen Gesinnung erreichen konnte, na ja........ [denken]

Übrigens waren doch in der DDR eine große Anzahl von Diplomen/Titeln völlig wertlos, wenn beispielsweise beim MfS sogar Schulabbrecher zu Doktoren der Rechtswissenschaft wurden. [flash]
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Re: Die NVA – Armee des Volkes oder der Partei?

Beitragvon Volker Zottmann » 25. Dezember 2014, 14:26

Das Fest der Liebe...
War der Maasdamer ein Sonderangebot???? Den hast Du wohl nicht vertragen?
Und so beklage ich jetzt des Rainer-Marias Ausfallerscheinungen. Gegen Amnesie ist die Menschheit aber noch machtlos...
Selbst im Finster-Sachsen wurde vermittelt, dass eines Tages die sozialistische Weltreligion siegen wird. warum hat denn die Honecker-Truppe unser Ostmark so reichlich nach Kuba, Südamerika und Afrika verschenkt? Warum hofierte man die 5 Hanseln von der DKP und pumpte Millionen ins Bundesgebiet für deren Überleben und Agitation?
Es war zwar vertane Liebesmüh, aber die Welt sollte komplett sozialistisch werden.
Dass das Rainerle das nicht mehr wissen will, ist schon bemerkenswert. [flash]

Gruß Volker
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